QUOTE (Pekri59 @ 2011-01-09, 11:30) Gibt es eine Möglichkeit, die X- 700 und eventuell die Nikon F-3 mit einer digitalen Rückwand auszustatten um dann die Fotos direkt auf den PC zu nehmen und weiterzuverarbeiten?[/quote]
Das ist ein Thema für seriöse Heimwerker, die mit höchster Präzision zu arbeiten gewohnt sind. Im Großformat-Bereich gibt es bereits selbstgebastelte Digitalrückteile en masse, bei denen umfunktionierte Flachbett-Scanner als Sensor dienen. Hier http://www.flickr.com/groups/scannercamera/ eine Flickr-Gruppe, die sich mit den solchermaßen selbstgebauten Scannerkameras befasst, die durch die DIN-A4-Scanfähigkeit der Ursprungsgeräte zu den allergrößten Digitalformaten gehören.
Wie weit es Basteleien auch für Kleinbildkamera/Bildsensor-Kombinationen gibt, ist mir unbekannt. Einfach eine Kompaktkamera auseinandernehmen und die Elektronik in eine Analogkamera einbauen, damit ist es nicht getan, denn 1. ist der Sensor vielleicht ein 100stel so groß wie das Kleinbild und 2. ist die Kamera-Elektronik auf das spezifische Zusammenspiel der Kompaktkamerakomponenten abgestimmt. Eine solche Bastelei ist denkbar, aber nur von Bastlern mit überschüssiger Genialität als unwiederholbare Einzelleistung. Die einfacher gestrickten Überwachungskameras mit 1"-Sensor sind vielleicht eher eine Option, da die meist mit manuellen Objektiven arbeiten. Aber deren Auflösung bringt es nicht wirklich.
In industriellem Maßstab ist dennoch in der Vergangenheit diese Bastelei gelungen. DieKodak DCS-Baureihe war praktisch so eine Bastelei, wo Digital-Rückteile in Kameragehäuse von Nikon, Canon, etc. pp. hineingebastelt wurden und zu den ersten serienmäßig angebotenen Digital-SLRs gehörten. Minolta hat das mit seiner RD-175 an einem eigenen Kameramodell nachvollzogen: Mit einem genialen Dreifarbenteiler-System, das drei Sensoren benötigte, und an eine Minolta 500si angebaut.
Leica hat einmal ein Digitalrückteil zu einer manuell zu fokussierenden Spiegelreflexkamera gebaut. Das war nicht mehr so klobig wie die Versuche von Kodak und Minolta. Anfangs war das ein Renner bei den Leica-Fans. Aber als Firma Epson anhand einer Meßsucherkamera bewies, dass klassische Kamerakonzepte noch schöner als reine Digitalkamera sind, schlief die Idee leider wieder ein. Gerade für Minolta MF-Gehäuse, deren Rückdeckel teils gegen ein "Digitalrückteil" zur Datumseinbelichtung austauschbar war, wäre ein "richtiges Digitalrückteil" eine prima Ideee gewesen. Leider gehörte zu Beginn der Digitalära MF bei Minolta zu den Auslaufmodellen. Es wäre ein riesiger Markt gewesen, und Rokkore würden heute tonangebende Optiken im DSLR-Bereich sein.