ZITAT(ddd @ 2010-12-04, 18:00) warum Sony *.exe und als "MAC OS" bezeichnete *.zip parallel anbietet, durchschaue ich auch nicht. Das war aber bereits zu Minolta-Zeiten so, schon die FW-Updates für die Dimage 7 wurden genau so angeboten.[/quote]
Umso schlimmer. ;-)
ZITATWarum nicht die native *.APP angeboten wird, ist dagegen klar: diese muss einen Namen haben, der vorn den Device-Namen und hinten APP hat. Da ist kein Platz für die Release-Nr ... Daher die "Einpackerei" in ein Archiv, dessen Name die Release-Bezeichnung enthält.[/quote]
Das ist ein plausibles Argument, aber keine notwendige Voraussetzung. Man könnte es auch anders lösen. (Klar ist allerdings, daß Sony, sollte die Erkenntnis dort bereits gereift sein, daß .APP keine gute Dateiendung für Firmware-Images ist, das erst schrittweise einführen könnte, denn der vorhandene Loader würde ja trotzdem noch nach DSCAxx0.APP Ausschau halten und müßte zunächst mal aktualisiert werden.)
ZITATDer Datei-Typ *.APP wird vom Bootloader vorgegeben, und der ist von Minolta/Sony nur zugekauft als Bestandteil der Entwicklungsumgebung. Eventuell können die das nicht einmal ändern, wenn sie wollten.[/quote]
Ich nehme an, daß das eine noch ungesicherte Annahme Deinerseits ist. In der Tat gibt es bei manchen Prozessoren fest integrierte Low-Level-Bootloader, aber die arbeiten nicht auf Dateiebene, sondern einfach mit Bit- bzw. Byteströmen. Ein Lader, der nach einer bestimmten Datei in einem Dateisystem Ausschau hält (und genau das tut das Stück Software in der Kamera, das wir als "Bootloader" bezeichnen) ist schon mindestens eine Ebene höher angeordnet und voll unter der Kontrolle des Programmierers.
ZITATEine Menge Probleme speziell der MAC-Fraktion würden nicht auftreten, wenn nicht irgendein übereifriger Programmierer eine standardmäßig aktivierte Autoentpack-Funktion in einen Browser integriert hätte. Sorry, was soll der Unfug? Es ist nicht Aufgabe des Browsers, Archivdateien beim Download auszupacken.[/quote]
Sehe ich genauso; diese ganzen Automatiken schaden mehr, als daß sie nützen. Der "Nur-Anwender" ist dem System völlig ausgeliefert, und selbst Leute, die sich mit Rechnern auskennen, laufen immer wieder in irgendwelche Probleme, die zwar für sie lösbar sind, aber Ärger verursachen und unnötig Zeit kosten. Diese Funktionen nützen niemandem etwas, sie verschleiern nur einen im Grunde trivialen Vorgang, und wenn dann durch die ganze zusätzliche Komplexität etwas schiefläuft, stehen die Anwender erstmal auf dem Schlauch.
Letztlich sehe ich auch Sonys Upgrade-Prozedur so, statt den Anwendern einfach zu sagen, "lade diese Datei herunter und kopiere sie auf Deine frisch formatierte Speicherkarte", müssen sich die Anwender am Ende mit unterschiedlichsten Seiteneffekten und Inkompatibilitäten ihrer Rechnerkonfiguration herumschlagen, die überhaupt nichts mit dem eigentlichen Upgrade-Vorgang zu tun haben.
Es gibt Mac-Nutzer, die sich extra einen Windows-Rechner gesucht haben, weil sie meinten, das Upgrade würde bei ihnen unter Mac OS nicht richtig funktionieren. Windows-Nutzer haben u.U. mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen, wenn sie die .EXE-Datei downloaden oder das selbstentpackende Archiv starten wollen, dabei könnten sie genauso gut auch das .ZIP-Archiv nehmen, wenn sie nur wüßten, daß das nicht speziell für Macs gedacht ist. Gleiches gilt für Windows x64-Nutzer. Und wer andere Betriebssysteme einsetzt, nimmt vielleicht verärgert an, daß er das Upgrade überhaupt nicht durchführen kann, dabei klappt das mit der .ZIP-Datei auch unter praktisch jedem beliebigen anderen System, selbst auf 25 Jahre alten Rechnern mit weniger als 1 MiB Hauptspeicher (vorausgesetzt, man findet einen Web-Browser, der auf solch alten Systemen läuft - aber auch sowas gibt es).
ZITATEs ist übrigens nicht so, dass während des Flashens auf die Speicherkarte zugegriffen würde. Kein Flasher ist so wahnwitzig, einen Flashvorgang direkt von einem Massenspeicher durchzuführen.[/quote]
Ich hoffe, daß Du Recht hast, was die Sony-Flash-Routine angeht, aber ich kenne genügend Flash-Programme, die genau diese "wahnwitzige" Variante implementieren, insbesondere dann, wenn sie in einem Bootloader implementiert sind, in dem nicht wahlfrei auf Ressourcen wie z.B. Hauptspeicher zur Pufferung zugegriffen werden kann, ja, wo u.U. nur ein sehr rudimentärer "Einmal-Zugriff" auf ein Dateisystem möglich ist, da sich der Bootloader währenddessen u.U. kontrolliert selbst überschreibt.
ZITATDie Zugriffslampe scheint zu leuchten, aber es leuchtet nicht die LED D7008 MEDIA_ACC_LED, sondern die LED D1001 F/W_UPDATE. Beide sind hinter dem Fensterchen neben dem Kartenschacht eingebaut und beide leuchten rot [/quote]
Das ist interessant, sitzen die beiden LEDs doch auf unterschiedlichen Platinen.
ZITATDer Bootloader lädt die *.APP-Datei ins RAM, das dauert maximal 1 s[/quote]
Wenn der Bootloader vollen Zugriff auf den Hauptspeicher hat und bereits auf einen geladenen Dateisystemtreiber mit Pufferverwaltung zurückgreifen kann, dürfte das so sein. Wenn der Bootloader hingegen in Eigenregie auf Sektorebene auf das Medium zugreifen muß und nicht große Teile der FAT und die gesamte Datei in den Speicher laden kann, wird er insbesondere bei FAT32 ziemlich ausgebremst werden, mal davon abgesehen, daß er u.U. nicht auf die in der Hardware vorhandenen UDMA-Fähigkeiten zurückgreifen kann.
Wenn das, was wir hier Bootloader nennen, aber eigentlich eher ein spezieller Servicemodus des vollständig geladenen Kamerabetriebssystems ist, dürfte es in der Tat sehr viel schneller gehen.
Es gibt aber ein Indiz, das dagegen spricht, nämlich die Tatsache, daß für den Flash-Vorgang eine frisch formatierte Speicherkarte erwartet wird (das stimmt zwar nicht ganz, aber zumindest funktioniert das Flashen nicht, wenn noch Unterverzeichnisse vorhanden sind). Das könnte darauf hindeuten, daß der Lader nur über sehr rudimentäre Fähigkeiten verfügt, ein Dateisystem zu lesen (ähnlich wie viele Bootsektoren von Microsoft-Betriebssystemen die Kerneldateien nicht finden, wenn sie nicht an einer bestimmten Stelle auf dem Medium liegen), und eine solche Einschränkung ist nur dann sinnvoll erklärbar, wenn der Bootloader mit Minimalressourcen auskommen muß - und genau dann wird er vermutlich auch nur sehr langsam, nicht-sequentiell und sektorweise auf das Medium zugreifen können.
ZITATDie a700v4 und die a900v2/a850v2 sind am Dateianfang (verschlüsselt) ein ganzes Stück nahezu identisch, das deutet auf entweder den enthaltenen Flasher oder alternativ eine viel weiter reichende Übereinstimmung als bisher angenommen.[/quote]
Sehr interessant!
Die Kameras sind auf Hardware-Ebene in jedem Fall sehr ähnlich, wenn man sie mit späteren Kameras vergleicht.
ZITATDirk im SUF hatte vmtl. Pech und entweder ein defektes Flashrom in der Kamera oder einen anderen Defekt zufällig gerade beim Flashen.[/quote]
Mist.
ZITATDa das Flashrom (IC1501) gesockelt eingebaut ist, kann es relativ leicht ersetzt oder mit einem externen Flasher neu beschrieben werden. Also selbst im worst-case bleibt das Problem überschaubar.[/quote]
Ja, solange nicht der IC selbst defekt ist, gibt es vermutlich für den Service auch noch die Möglichkeiten, über eine Serviceschnittstelle eine neue Firmware einzuspielen.
Problematisch wird es nur, wenn einer der anderen Flash-Speicherchip betroffen ist (z.B. die, die an den BIONZ-Bildprozessoren hängen), aber da sich an der Signalverarbeitung ja nichts geändert hat, wurden diese vermutlich überhaupt nicht angetastet.
Übrigens finde ich etwas verwunderlich, daß die Kamera außerhalb der Grenzen +/-3EV auf diese seltsame "Hi"-/"Lo"-Anzeige verfällt, statt - besser - einfach den konkreten Wert bis +/-5EV anzuzeigen. Außer im Sucher wäre das technisch problemlos möglich gewesen. Ich vermute, daß Sony hier die Programmierung des für die Ansteuerung des Display-Controllers zuständigen Mikrocontrollers IC4201 (bzw. IC4001) nicht antasten wollte, Token für "Hi" und "Lo" waren im "Wortschatz" bereits für die Signalisierung anderer Einstellungen vorhanden, Token für "+3.3", "+3.5", "+3.7", "+4.0", "+4.3", "+4.5", "+4.7", "+5.0", "-3.3", "-3.5", "-3.7", "-4.0", "-4.3", "-4.5", "-4.7", "-5.0" aber vermutlich nicht.
Viele Grüße,
Matthias