Ich habe es an anderer Stelle schon einmal geschrieben:
der große Unterschied zwischen Analog und Digital liegt nicht beim Fotografieren, sondern im Workflow NACH DER FOTOGRAFIE!
Und wie ich fotografiere, liegt eher am Motiv als daran, welche Kamera ich in der Hand halte. Ihr nähert Euch dem Thema meistens von der technischen Seite, aber wie ich agiere ist doch eine Sache des Motivs. Wobei zuzugeben ist, dass die digitalen Kameras die Möglichkeiten erweitert haben (ISO-Umstellung während des Shootings, 200 und nicht 36 Bilder pro Medium). Bei einer Hochzeit ist es doch super nur alle 200 Bilder die Speicherkarte und nicht alle 36 Bilder den Film wechseln zu müssen. Die Auftraggeber wollen doch den Tag minutiös fotografiert haben. Mache ich dagegen Makro oder LAPP, dann ist die Arbeitsweise eine ganz andere, die schon eher an analoge Zeiten erinnert. Die Fotografie wird dabei langsamer, konzentrierter und die Zahl der Bilder wesentlich kleiner. Liegt vielleicht auch mit an einem der wichtigsten Fotozubehör, das es gibt: dem STATIV! Ohne das geht bei Makro und LAPP nämlich gar nichts. Es ist sperrig und wenig beliebt, aber bei manchen Sachen unentbehrlich.
Zurück zum Workflow: bei einem Amateur ist, abgesehen von seiner eigenen Ungeduld, völlig egal, wann die Bilder auf dem Tisch liegen. Wenn ich aber Aufträge abzuarbeiten habe, ist die schnelle Verfügbarkeit der Fotos eine Grundvoraussetzung. Der Redakteur hat den Text geschrieben, der Layouter hat schon mit Platzhaltern für die Bilder das Layout gestaltet und dann kommen sie an und erzählen einem, was für Bilder gebraucht werden. Muß aber schnell gehen, weil in drei Tagen der Druck losgehen soll. Schön, das mach mal mit analog. Ging früher auch sagen jetzt einige - ja, aber weil es keine schnellere Alternative gab. Und schick mal schnell ein analoges Bild über Internet an den Layouter ... Vorher einscannen!? Klar, aber dann kann ich gleich digital arbeiten.
Also wer Fotografie als Hobby betreibt, kann gerne weiter analog fotografieren, aber in der schnellen harten Welt der Profis ist schon fast zwingend digital angesagt (mal abgesehen von eher künstlerischen Bildern).
Gruß
Jürgen