RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#16 von fwiesenberg , 22.03.2010 20:30

ZITAT(ET420 @ 2010-03-22, 20:25) Man müsste die Photographen vielleicht selbst fragen - aber warum (z. B. im Falle von Michael Martin) erfolgte von Minolta weg ein Systemwechsel? Ganz billig ist der Spaß ja auch nicht - und grundlos wirft man "treue Begleiter" ohne Not ja auch nicht zum Alteisen.[/quote]
Das Problem ist ja, daß die Kunden Digitalbilder verlangen. Anders sah es aus, als der Drucker noch ein klassisches Dia verlangt hat...

Übrigens: Selbst die kleine Remszeitung bespielsweise hat ca. 1993 begonnen auf Digital umzustellen.


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#17 von ebarwick , 22.03.2010 21:55

ZITAT(henchen2410 @ 2010-03-22, 14:31) Bei uns ist ein kleines Wochenblatt von Digital wieder zu Analog umgestiegen, mit der Begründung, dass die Bilder dadurch wieder qualitativ besser werden.
Viele Grüße
henchen2410[/quote]

Kaum zu glauben, vor allem, wenn man sieht, in welcher Qualität die Bilder in Wochenblättern abgedruckt werden und um welche Motive es sich meist handelt - Oma Lieschen bekommt vom Bürgermeister zum 100. Geb. die Hand geschüttelt - der Wanderverein von Buxtehude beim Grillfest etc. etc.

Fürs Wochenblatt oder die Presse allgemein würde ich garantiert digital fotografieren - da wäre mir analog viel zu schade

Grüße
Erhard


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#18 von klaga , 22.03.2010 22:34

ZITAT(ingobohn @ 2010-03-22, 14:22) ZITAT(klaga @ 2010-03-22, 11:25) Michael Martin hat auch jahrelang mit Minolta fotografiert.[/quote]
Aber nur bis zur Minolta 9000 AF, dann ist er ganz schnell auf Leica umgestiegen. Vom AF war er wohl nicht so begeistert.
[/quote]

Und nun fotografiert er mit Nikon DSLR.

Auf Analog will er nie mehr zurück.


Viele Grüße Klaus

knipst Du noch? oder fotografierst Du schon?

ich mache beides

"Wer nur einen Hammer besitzt, für den ist jedes Problem ein Nagel" (Abraham Maslow)


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#19 von ET420 , 22.03.2010 23:14

ZITAT(ebarwick @ 2010-03-22, 21:55) Fürs Wochenblatt oder die Presse allgemein würde ich garantiert digital fotografieren - da wäre mir analog viel zu schade

Grüße
Erhard[/quote]

Hmm...wenn ich da mal laienhaft fragen darf, was Du so unter Presse verstehst. Kommt ja immer aufs Blatt an. DIE ZEIT oder DER SPIEGEL dürften andere Ansprüche an ihre Photographen stellen als der PLAYBOY (jaja, blödes Beispiel...) - widerrum andere dürfte die BILD haben (da hat man sich ja auf Mobiltelephonknipsen verlegt...) - und ganz andere dürfte z. B. die MOTOR KLASSIK oder die OLDTIMER MARKT/PRAXIS haben. ardon:

In meinem Ursprungsbeitrag habe ich halb scherzhaft die Sparte der Kriegsberichterstatter angesprochen - zwar ist das sicherlich eine seltene Spezies unter Reportern; einigen davon verdankt die Welt aber äußerst beeindruckende Bilder (z. B. http://www.welt.de/multimedia/archive/1201...as__499223g.jpg oder http://www.nrw-forum.de/blog/wp-content/up...pa-540x354.jpg) - beide übrigens bemerkenswerterweise in s/w (in einer Zeit, in der Farbphotographie nicht unbedingt mehr nur etwas für die oberen 5.000 war...).
Gleicher Zusammenhang bei Michael Martin - zwar mit Sicherheit erheblich gefahrloser als Kriegsberichterstatter - aber ähnlich anspruchsvoll; Wüstensand hat schon bedeutend anspruchsloseren Geräten den Garaus gemacht. Gehe ich mal davon aus, daß der Mann (fein)mechanisch einigermaßen begabt ist (da bin ich mir eigentlich sogar sicher), dann dürfte ihn das Zerlegen und reinigen einer (Beispiel! X-700 o. ä. vor weniger Probleme stellen als die gleiche Aufgabe mit einer hochgerüsteten Digitalkamera?

Grundsätzlich würde ich vermuten (ich habe keine Ahnung - ich vermute und harre ggf. der Aufklärung!, daß neben der eigentlichen Abbildungsqualität auch sehr hohe Ansprüche an das Material gestellt werden. Je komplexer die Technik, desto wahrscheinlicher ihr Ausfall - oder: Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputtgehen.

Ein vielleicht blödes Beispiel - aber im "Vollanalog"-Bereich gibt es ja durchaus auch Gerätschaften, die gänzlich ohne Stromversorgung funktionieren; nichts wäre doch unangenehmer, wenn einem Photographen justament wegen Stromproblemen die Kamera versagt. Hier ist doch die Wahrscheinlichkeit vermutlich bei Digitalkameras erheblich höher als bei Analoggeräten.

Anderes "Themenfeld": Natur- und Tierphotographie in freier Wildbahn - insbesondere in Gegenden, in denen doch sehr stramme Minustemperaturen herrschen - da würde ich als Laie (!!! doch eher zu einem Gerät greifen, daß den Unbilden der Witterung nicht so anfällig gegenübersteht wie u. U. eine digitale Kamera.

Liege ich da wirklich so gänzlich daneben? Oder ist es jetzt möglich, ein kleines Taschenatomkraftwerk mit sich herumzutragen? Praktisch wärs ja...

Grüße aus München,

Klaus


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#20 von damn ed ( gelöscht ) , 23.03.2010 01:18

ZITAT(ET420 @ 2010-03-22, 23:14) Liege ich da wirklich so gänzlich daneben?

Grüße aus München,

Klaus[/quote]

Ich denke ja.

Heute analog zu fotografieren ist nur mehr ein Stilmittel und/oder Überzeugung. Eine Notwendigkeit besteht nicht mehr wirklich. Selbst der bekannte Wüstenfotograf, dessen Namen ich jetzt nicht extra "googeln" werde, arbeitet mittlerweile voll digital und... er liebt es. Der Aufwand ist deutlich kleiner geworden und die Ergebnisse besser.
Und Argumente wie "ja aber Filme sind sicherer, so eine Speicherkarte geht kaputt und dann sind alle bilder weg" und so weiter, haben sich auch in seiner Praxis nicht bewahrheitet und der arbeitet wahrlich unter extremsten Bedingungen.


Nur nebenbei. Das Beispiel 2 (Capa) für die beeindruckenden Zeugnisse der Kriegsberichterstattung ist etwas unglücklich gewählt. Zum einen ist das Bild gestellt und zum anderen wird sogar vemrutet das es von Taro sein könnte.


damn ed

RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#21 von ET420 , 23.03.2010 02:21

ZITAT(damn ed @ 2010-03-23, 1:18) Ich denke ja.[/quote]

Insoweit kein Problem - Gerüchten zu Folge soll ich mich schon öfter mal geirrt haben! ardon:

Ganz im Ernst: Mir geht's ja nicht darum, die (Photographen)-Welt nach meiner laienhaften Sicht zu verändern oder gar die Zeit zurückzudrehen. Ich habe mich - zurück zum Ursprungsthema - nur darüber gewundert, warum verhältnismäßig wenige Profis je auf Minolta photographieren, sondern der Konkurrenz den Vorzug geben. Und das, obwohl die Geräte ja keinesfalls schlecht sind - Rest s. Ursprungsbeitrag.

ZITAT(damn ed @ 2010-03-23, 1:18) Heute analog zu fotografieren ist nur mehr ein Stilmittel und/oder Überzeugung. Eine Notwendigkeit besteht nicht mehr wirklich. Selbst der bekannte Wüstenfotograf, dessen Namen ich jetzt nicht extra "googeln" werde, arbeitet mittlerweile voll digital und... er liebt es. Der Aufwand ist deutlich kleiner geworden und die Ergebnisse besser.
Und Argumente wie "ja aber Filme sind sicherer, so eine Speicherkarte geht kaputt und dann sind alle bilder weg" und so weiter, haben sich auch in seiner Praxis nicht bewahrheitet und der arbeitet wahrlich unter extremsten Bedingungen.[/quote]

Da bin ich ganz bei Dir - das ist (sehr) wahrscheinlich eine Frage des persönlichen Stils und der Überzeugung. Wahrscheinlich in Teilen auch eine Frage des Geburtsjahres - in 20 Jahren dürftest Du mit einer XG o. ä. selbst im privaten Bereich und unter 70 ähnlich viele Blicke auf Dich ziehen, wie wenn Du heute mit einem Ford Modell T durch die Stadt pötterst.
Das mit den Speicherkarten habe ich bewusst nicht angesprochen - da ist die Datensicherheit schon realtiv hoch. Im "Extrembereich" dachte ich eben mehr an absolute Zuverlässigkeit und Robustheit; etwas, was man auch mit Bordmitteln reparieren kann. Geht einem Studiophotographen sein Gerät kaputt - dann wird er binnen Stunden Ersatz haben und sein eigenes Gerät nach ein paar Tagen wieder repariert benutzen können. In Wüsten, der Arktis oder Kriegsgebieten soll dem Vernehmen nach das Händler- und Service-Netz nicht allzu dicht sein...von Steckdosen zum Aufladen der Akkus mal ganz abgesehen.

Daher dachte ich mir einfach, daß gerade in dem Bereich die letzten der Mohikaner anzutreffen wären - wohl ein Irrtum. Aber damit kann ich leben!



ZITAT(damn ed @ 2010-03-23, 1:18) Nur nebenbei. Das Beispiel 2 (Capa) für die beeindruckenden Zeugnisse der Kriegsberichterstattung ist etwas unglücklich gewählt. Zum einen ist das Bild gestellt und zum anderen wird sogar vemrutet das es von Taro sein könnte.[/quote]


Off-Topic-Abschnitt (Zum Aufdecken bitte klicken)



Uh-oh...heißes Pflaster. Es ist - zumindest nach meinem lausigen Kenntnisstand - weder schlußendlich gerichtsfest "echt" oder "gestellt". Gesetzt dem Falle, daß es wirklich das wäre, was man neudeutsch als "Fake" bezeichnet - das ändert für mich persönlich nichts an der Aussagekraft dieses Bildes, die bis dato ungebrochen ist. Aber darum geht's nun - glaube ich - wirklich nicht. Das Bild ist so nunmal in der Welt.




Grüße aus München,

Klaus


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#22 von ingobohn , 23.03.2010 07:33

ZITAT(ebarwick @ 2010-03-22, 21:55) ZITAT(henchen2410 @ 2010-03-22, 14:31) Bei uns ist ein kleines Wochenblatt von Digital wieder zu Analog umgestiegen, mit der Begründung, dass die Bilder dadurch wieder qualitativ besser werden.[/quote]
Kaum zu glauben, vor allem, wenn man sieht, in welcher Qualität die Bilder in Wochenblättern abgedruckt werden und um welche Motive es sich meist handelt - Oma Lieschen bekommt vom Bürgermeister zum 100. Geb. die Hand geschüttelt - der Wanderverein von Buxtehude beim Grillfest etc. etc.
Fürs Wochenblatt oder die Presse allgemein würde ich garantiert digital fotografieren - da wäre mir analog viel zu schade
[/quote]
Als ich vor zig Jahren - ich war jung und brauchte das Geld! - als freier Mitarbeiter für eine Zeitung geschrieben und fotografiert habe, habe ich die erste Zeit immer mit meiner Praktica und dem Pentacon 28er fotografiert, und zwar auf Orwopan (noch die echten vor '89). Sowohl die Film- als auch die Objektivqualität und die Belichtungssicherheit war mehr als ausreichend für die dann letztendlich gedruckte Bildqualität auf Papier.
Noch schlechter war teilweise nur noch der Inhalt der Fotos. Allerdings hat man als freier Mitarbeiter da auch wenig Gestaltungsspielraum. Wenn man zu diversen Veranstaltungen geschickt wird, müssen halt auch die "typischen" Fotos gemacht werden. Mit künstlerischer Freiheit ist da nix zu holen, im Gegenteil: die würde die Leserschaft eher irritieren.


"Das mit dem Leben habe ich nicht so drauf. Ich sehe lieber anderen dabei zu." (Frank Goosen, So viel Zeit)


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#23 von ebarwick , 23.03.2010 23:44

ZITAT(damn ed @ 2010-03-23, 1:18) Und Argumente wie "ja aber Filme sind sicherer, so eine Speicherkarte geht kaputt und dann sind alle bilder weg" und so weiter, haben sich auch in seiner Praxis nicht bewahrheitet und der arbeitet wahrlich unter extremsten Bedingungen.[/quote]

Freunde von mir waren letztes Jahr auf USA-Trip. Sie sind keine engagierten Fotografen, die mitgenommene Kamera war auch keine Spiegelreflex. Dennoch bekamen sie einen Riesenschreck, als auf dem Display das Wort "Kartenfehler" auftauchte.
In diesem speziellen Fall war es extrem, nacheinander versagten Rescue-Programme, Spezialisten im Profilager und schließlich kapitulierte sogar ein Bekannter von der Software-Fahndung des BKA.
Ergo: Die über 1000 jpg's auf der Karte und damit 4/5 ihrer Urlaubsdoku waren ruiniert.

Mit einem schadhaft (oder gar nicht) eingelegtem Film wären es nur 36 gewesen.
Dass man besser mehrere kleine Karten oder wenigstens einen Sicherungsspeicher mitnimmt, hatten sie nicht gewusst. Michael Martin wird da schon gewissenhaft Daten sichern - wenn der Staub ihn gerade lässt

Grüße
Erhard


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#24 von ja-ki , 24.03.2010 00:14

ZITAT(ebarwick @ 2010-03-23, 23:44) ZITAT(damn ed @ 2010-03-23, 1:18) Und Argumente wie "ja aber Filme sind sicherer, so eine Speicherkarte geht kaputt und dann sind alle bilder weg" und so weiter, haben sich auch in seiner Praxis nicht bewahrheitet und der arbeitet wahrlich unter extremsten Bedingungen.[/quote]

Freunde von mir waren letztes Jahr auf USA-Trip. Sie sind keine engagierten Fotografen, die mitgenommene Kamera war auch keine Spiegelreflex. Dennoch bekamen sie einen Riesenschreck, als auf dem Display das Wort "Kartenfehler" auftauchte.
In diesem speziellen Fall war es extrem, nacheinander versagten Rescue-Programme, Spezialisten im Profilager und schließlich kapitulierte sogar ein Bekannter von der Software-Fahndung des BKA.
Ergo: Die über 1000 jpg's auf der Karte und damit 4/5 ihrer Urlaubsdoku waren ruiniert.

Mit einem schadhaft (oder gar nicht) eingelegtem Film wären es nur 36 gewesen.
Dass man besser mehrere kleine Karten oder wenigstens einen Sicherungsspeicher mitnimmt, hatten sie nicht gewusst. Michael Martin wird da schon gewissenhaft Daten sichern - wenn der Staub ihn gerade lässt

Grüße
Erhard
[/quote]

Und hier wären wir auch wieder bei einem schönen Pluspunkt an die analoge Fotografie:
1250 mittelmäßige, langweilige, doppelte gegen vielleicht 120 richtig schöne und einzigartige Fotos, von denen dann wahrscheinlich die meisten auch als Papierabzug bestehen...


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#25 von Reisefoto , 24.03.2010 01:42

Ich werden den friedlichen Analogthread mal ein bisschen aufmischen.
Ich kann durchaus verstehen, dass aus Liebhaberei weiterhin analoge Kameras benutzt werden, aber ich wüsste abgesehen von Defiziten bei der Projektionstechnik keinen ernsthaften Grund, warum ein Profi, insbesondere im Bereich der Reportage, analog arbeiten sollte. Die Digitaltechnik hat enorme Vorteile und eröffnet viele neue Möglichkeiten.

Das ist früher (z.B. Fritz Pölking) oder später (Jim Rakete) nahezu allen Profis aufgefallen. Die Vorteile sind einfach nicht von der Hand zu weisen, wenn man sich überwunden hat, von lieb gewordenen Geräten Abschied zu nehmen. Wir als Amatuere können trotzdem weiterhin Spaß mit den schönen Kameras aus der analogen Zeit haben.


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#26 von damn ed ( gelöscht ) , 24.03.2010 01:57

ZITAT(ja-ki @ 2010-03-24, 0:14) Und hier wären wir auch wieder bei einem schönen Pluspunkt an die analoge Fotografie:
1250 mittelmäßige, langweilige, doppelte gegen vielleicht 120 richtig schöne und einzigartige Fotos, von denen dann wahrscheinlich die meisten auch als Papierabzug bestehen...[/quote]

Die angenommene Bilderflut resultiert jedoch aus der Maß- und Wahllosigkeit beim fotografieren desjenigen der fotografiert. Jede erhältliche Digitalkamera ist auch in der Lage z.B. nur 8 Fotos auf einer 32 GB Speicherkarte zu speichern.
Die Menschen lassen sich möglicherweise durch die großen Speichermengen dazu verleiten auch mehr Bilder zu machen, aber das ist Eigenverantwortung. Die Digitalfotografie lässt die Maßlosigkeit einfach nur zu Tage treten, da war sie auch schon vorher.
Aber wenn jemand analoge Fotografie benötigt um seine eigene Wahl- und Maßlosigkeit zu konrollieren ist das doch ein sehr probates Mittel.


damn ed

RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#27 von ET420 , 24.03.2010 02:31

ZITAT(Reisefoto @ 2010-03-24, 1:42) Ich werden den friedlichen Analogthread mal ein bisschen aufmischen.
Ich kann durchaus verstehen, dass aus Liebhaberei weiterhin analoge Kameras benutzt werden, aber ich wüsste abgesehen von Defiziten bei der Projektionstechnik keinen ernsthaften Grund, warum ein Profi, insbesondere im Bereich der Reportage, analog arbeiten sollte. Die Digitaltechnik hat enorme Vorteile und eröffnet viele neue Möglichkeiten.

Das ist früher (z.B. Fritz Pölking) oder später (Jim Rakete) nahezu allen Profis aufgefallen. Die Vorteile sind einfach nicht von der Hand zu weisen, wenn man sich überwunden hat, von lieb gewordenen Geräten Abschied zu nehmen. Wir als Amatuere können trotzdem weiterhin Spaß mit den schönen Kameras aus der analogen Zeit haben.[/quote]

Nun denn - ursprünglich war die Frage eigentlich mal, welche Profis heute noch auf analog photographieren - und warum so wenige Profis damals zur Minolta griffen (egal ob mech oder AF). Einige Profis wurden genannt; in aller Regel Studiophotographen. Darüber habe ich mich dann ein wenig gewundert - und ein paar Extrembeispiele gebracht; also photographieren am Limit - sei es von der Gefährlichkeit des Einsatzortes her oder von der Rauhheit der Natur, in der sich der Photograph bewegt.

Was mir immer noch nicht eingehen will, ist diese Aussage:
"(...) keinen ernsthaften Grund, warum ein Profi, insbesondere im Bereich der Reportage, analog arbeiten sollte."

Ich habe mich mal durch die Weiten des Forums gewühlt - und bin hier auch die Sache mit der Temperatur gestoßen. Wer sich z. B. auf Eisbären fixiert hat - oder hierzu eine Reportage abliefern soll oder möchte, der wird sich kaum in den Zoo setzen - zumindest nicht, wenn das eine ernstgemeinte Naturreportage aus der natürlichen Lebensumgebung werden soll. Vielleicht habe ich da völlig falsche Vorstellungen, was die Infrastruktur bei solchen Projekten angeht - aber welche Temperaturen da bisweilen vorherrschen, lässt sich ziemlich gut definieren.
Gerade niedrige Temperaturen sind der Feind jedes Stromspeichers - und auch Displays mögen große Kälte nicht. Sollte sich da etwas geändert haben - ich lerne gerne dazu.
Soweit mir das bekannt ist, (um bei dem Beispiel zu bleiben) verhält es sich auch mit den Möglichkeiten, einen Akku aufzuladen, in den Gefilden, in denen sich Eisbären aufhalten, eher mau. Es stellt sich mir also die wirklich ernst gemeinte Frage: Wie sind diese (Digital)-Probleme gelöst - sofern sie es denn sind. Selbst wenn unser Photograph ein Notstromaggregat mit sich führen würde - der Lärm wäre für das Projekt "Eisbären in freier Wildbahn" wohl eher kontraproduktiv.

Das läuft zwar von der Ursprungsfrage, wieso so wenige Profis auf Minolta photographiert haben, bzw. photographieren erheblich weiter weg als ich mir das eigentlich gedacht habe - aber deswegen wird es nicht zwingend uninteressanter.

Die Vorzüge der digitalen Photographie sehe ich durchaus und sie sind nicht von der Hand zu weisen. Bei einem "normalen" Reporter, der meinethalben von PK zu PK eilt, überwiegen (auch schon wegen der Anforderungen der Zeitungsverlage) die Vorteile durchaus; das ist unbestritten. Etwas geschockt war ich vom sehr frühen Umstellzeitpunkt, der ja auch in einem Beispiel schon genannt wurde. Hier kann ich das aber absolut nachvollziehen.

Aber im Bereich der (Extrem)Reportagen? Ich sehe da offen gesagt nicht einen Vorteil - eher Probleme...so ist ja auch nicht jeder Kriegsberichterstatter "embedded" und kann seine Akkus am Zigarettenanzünder des Hummer aufladen.

Immer noch ziemlich erstaunt:

Klaus


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#28 von F-Xer , 24.03.2010 02:41

ZITAT(damn ed @ 2010-03-24, 1:57) ZITAT(ja-ki @ 2010-03-24, 0:14) Und hier wären wir auch wieder bei einem schönen Pluspunkt an die analoge Fotografie:
1250 mittelmäßige, langweilige, doppelte gegen vielleicht 120 richtig schöne und einzigartige Fotos, von denen dann wahrscheinlich die meisten auch als Papierabzug bestehen...[/quote]

Die angenommene Bilderflut resultiert jedoch aus der Maß- und Wahllosigkeit beim fotografieren desjenigen der fotografiert. Jede erhältliche Digitalkamera ist auch in der Lage z.B. nur 8 Fotos auf einer 32 GB Speicherkarte zu speichern.
Die Menschen lassen sich möglicherweise durch die großen Speichermengen dazu verleiten auch mehr Bilder zu machen, aber das ist Eigenverantwortung. Die Digitalfotografie lässt die Maßlosigkeit einfach nur zu Tage treten, da war sie auch schon vorher.
Aber wenn jemand analoge Fotografie benötigt um seine eigene Wahl- und Maßlosigkeit zu konrollieren ist das doch ein sehr probates Mittel.
[/quote]

Ganz richtig ist das so aber auch nicht.

Es ist schon ein anderes Fotografieren so vollkommen analog. Besonders dann wenn man ohne Belichtungsautomatik, Autofokus und mit unter langen Belichtungszeiten fotografiert.
Digitale Kameras schreien geradezu danach Masse zu produzieren. Ich meine auf meine größte Karte passen über 1000 RAWs mit der 700er das ist doch schlicht weg Wahnsinn.
Das hat früher jemand in über einem Jahr verschossen und jetzt sind Lebenszyklen von 100.000 Auslösungen schnell überschritten das überschreitet die meisten Analogen Lebenswerke denke ich mal.

Irgendwie verlagert sich zumindest bei mir das Fotografieren immer mehr hin zu Photoshop. Ich mache eine Aufnahme in 20 Sekunden und schraube dann 10 Minuten in Photoshop an dem RAW rum so das dann alles passt, mit der Wiedergabe von der Realität hat das doch gar nix mehr zu tun.

Digital ist Segen und Fluch zugleich. Zwar erleichtert es vielen Leuten den Umgang mit dem Medium Bild, doch bedeutet dies auch das jeder der eine DSLr in den Händen hält meint er würde fotografieren.
Die Welt ist überschwemmt von Bildern, einerseits sind es einfallslose Massenprodukte die Seiten wie flickr eine unglaubliche flut an "Bildmaterial" zulaufen lassen.
Andererseits führt es zu immer stärkeren Mainstreams. Schaut euch mal die Topseller von Fotolia an die sehen irgendwie alle gleich aus aber es sind alles keine besonders tollen Fotos, vielmehr handelt es sich über einen leicht überbelichteten glatt gebügelten Pixelbrei.
Auf der anderen Seite werden Bilder immer spektakulärer wie auch 3D Grafiken, man versucht perfekte Harmonie von sanften Farben übertrieben darzustellen oder lässt Farben absolut satt und knallig wirken. Alles ist kontrastreich, aufregend aber irgendwie dann doch nicht weil es immer wieder das gleiche ist.
Man könnte ja schon fast von einer Industrialisierung des fotografierens sprechen ...

Mal im ernst ich bin keiner von dem alt eingesessenem Analog Lager , ganz im gegen teil ich bin noch keine 20, aber dennoch nehme ich das so war seitdem ich eine DSLr mein eigen nenne.
Ich sehe Fotografie wie sie heute praktiziert wird nicht als Kunst an sondern als herumgekünstel. Alles geht schnell und wenig überlegt, eben eine in gewisser weise der Gesellschaft angepasste Art des Fotografierens.


Natürlich ist diese Meinung extrem subjektiv, aber ich wollte sie trotzdem mal loswerden.
Spätestens seitdem mir bewusst geworden ist wie ich selbst mittlerweile fotografiere .

(Edit: Was ich versucht habe zu sagen für mich ist Analogfotografie mehr als nur ein reines Mittel zum Zweck der selbstbeherschung)


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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#29 von damn ed ( gelöscht ) , 24.03.2010 02:44

ZITAT(ET420 @ 2010-03-24, 2:31) Ich habe mich mal durch die Weiten des Forums gewühlt - und bin hier auch die Sache mit der Temperatur gestoßen. Wer sich z. B. auf Eisbären fixiert hat - oder hierzu eine Reportage abliefern soll oder möchte, der wird sich kaum in den Zoo setzen - zumindest nicht, wenn das eine ernstgemeinte Naturreportage aus der natürlichen Lebensumgebung werden soll. Vielleicht habe ich da völlig falsche Vorstellungen, was die Infrastruktur bei solchen Projekten angeht - aber welche Temperaturen da bisweilen vorherrschen, lässt sich ziemlich gut definieren.
Gerade niedrige Temperaturen sind der Feind jedes Stromspeichers - und auch Displays mögen große Kälte nicht. Sollte sich da etwas geändert haben - ich lerne gerne dazu.
Klaus[/quote]

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RE: Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

#30 von ingobohn , 24.03.2010 07:54

ZITAT(ET420 @ 2010-03-24, 2:31) Gerade niedrige Temperaturen sind der Feind jedes Stromspeichers - und auch Displays mögen große Kälte nicht. Sollte sich da etwas geändert haben - ich lerne gerne dazu.
Soweit mir das bekannt ist, (um bei dem Beispiel zu bleiben) verhält es sich auch mit den Möglichkeiten, einen Akku aufzuladen, in den Gefilden, in denen sich Eisbären aufhalten, eher mau. Es stellt sich mir also die wirklich ernst gemeinte Frage: Wie sind diese (Digital)-Probleme gelöst - sofern sie es denn sind. Selbst wenn unser Photograph ein Notstromaggregat mit sich führen würde - der Lärm wäre für das Projekt "Eisbären in freier Wildbahn" wohl eher kontraproduktiv. [/quote]
Auch hier gibt es das "analoge" Gegenbeispiel: Filme werden bei Kälte spröde und reißen gerne - da gibt es z.B. von Michael Martin auch eine Geschichte zu... In Extremsituationen muß man halt seine Ausrüstung (egal ob analog oder digital) genau kennen und entsprechend handhaben.


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