ZITAT(Reisefoto @ 2010-03-24, 1:42) Ich werden den friedlichen Analogthread mal ein bisschen aufmischen.
Ich kann durchaus verstehen, dass aus Liebhaberei weiterhin analoge Kameras benutzt werden, aber ich wüsste abgesehen von Defiziten bei der Projektionstechnik keinen ernsthaften Grund, warum ein Profi, insbesondere im Bereich der Reportage, analog arbeiten sollte. Die Digitaltechnik hat enorme Vorteile und eröffnet viele neue Möglichkeiten.
Das ist früher (z.B. Fritz Pölking) oder später (Jim Rakete) nahezu allen Profis aufgefallen. Die Vorteile sind einfach nicht von der Hand zu weisen, wenn man sich überwunden hat, von lieb gewordenen Geräten Abschied zu nehmen. Wir als Amatuere können trotzdem weiterhin Spaß mit den schönen Kameras aus der analogen Zeit haben.[/quote]
Nun denn - ursprünglich war die Frage eigentlich mal, welche Profis heute noch auf analog photographieren - und warum so wenige Profis damals zur Minolta griffen (egal ob mech oder AF). Einige Profis wurden genannt; in aller Regel Studiophotographen. Darüber habe ich mich dann ein wenig gewundert - und ein paar Extrembeispiele gebracht; also photographieren am Limit - sei es von der Gefährlichkeit des Einsatzortes her oder von der Rauhheit der Natur, in der sich der Photograph bewegt.
Was mir immer noch nicht eingehen will, ist diese Aussage:
"(...) keinen ernsthaften Grund, warum ein Profi, insbesondere im Bereich der Reportage, analog arbeiten sollte."
Ich habe mich mal durch die Weiten des Forums gewühlt - und bin hier auch die Sache mit der Temperatur gestoßen. Wer sich z. B. auf Eisbären fixiert hat - oder hierzu eine Reportage abliefern soll oder möchte, der wird sich kaum in den Zoo setzen - zumindest nicht, wenn das eine ernstgemeinte Naturreportage aus der natürlichen Lebensumgebung werden soll. Vielleicht habe ich da völlig falsche Vorstellungen, was die Infrastruktur bei solchen Projekten angeht - aber welche Temperaturen da bisweilen vorherrschen, lässt sich ziemlich gut definieren.
Gerade niedrige Temperaturen sind der Feind jedes Stromspeichers - und auch Displays mögen große Kälte nicht. Sollte sich da etwas geändert haben - ich lerne gerne dazu.
Soweit mir das bekannt ist, (um bei dem Beispiel zu bleiben) verhält es sich auch mit den Möglichkeiten, einen Akku aufzuladen, in den Gefilden, in denen sich Eisbären aufhalten, eher mau. Es stellt sich mir also die wirklich ernst gemeinte Frage: Wie sind diese (Digital)-Probleme gelöst - sofern sie es denn sind. Selbst wenn unser Photograph ein Notstromaggregat mit sich führen würde - der Lärm wäre für das Projekt "Eisbären in freier Wildbahn" wohl eher kontraproduktiv.
Das läuft zwar von der Ursprungsfrage, wieso so wenige Profis auf Minolta photographiert haben, bzw. photographieren erheblich weiter weg als ich mir das eigentlich gedacht habe - aber deswegen wird es nicht zwingend uninteressanter.
Die Vorzüge der digitalen Photographie sehe ich durchaus und sie sind nicht von der Hand zu weisen. Bei einem "normalen" Reporter, der meinethalben von PK zu PK eilt, überwiegen (auch schon wegen der Anforderungen der Zeitungsverlage) die Vorteile durchaus; das ist unbestritten. Etwas geschockt war ich vom sehr frühen Umstellzeitpunkt, der ja auch in einem Beispiel schon genannt wurde. Hier kann ich das aber absolut nachvollziehen.
Aber im Bereich der (Extrem)Reportagen? Ich sehe da offen gesagt nicht einen Vorteil - eher Probleme...so ist ja auch nicht jeder Kriegsberichterstatter "embedded" und kann seine Akkus am Zigarettenanzünder des Hummer aufladen.
Immer noch ziemlich erstaunt:
Klaus