RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#1 von sven_hiller , 23.01.2010 11:03

Habe hier ein MD 1.4/50mm, welches beim Fokussieren ein wenig schwergängig ist und etwas kratzt. Es entstand bei Verwendung der Eindruck, als ob feinkörnige Partikel in die Schnecke gelangt sind.

Nachdem ich mir das gute Stück etwas näher angesehen und geöffnet habe, konnte ich die Sache durch vorsichtige Säuberung etwas lindern, jedoch ist leider auch eine geringere Menge des enthaltenen Fettes verloren gegangen. Jetzt kratzt zwar nichts mehr, aber schwergängig ist es eben noch.

Könnt ihr mir einen Schmierstoff empfehlen, der die notwendigen Eigenschaften hat? Habe hier mal etwas von Lithiumfetten gelesen. Davon gibt's wohl aber eine ganze Menge unterschiedlicher Produkte.

Was wohl wichtig wäre:

- gute Dämpfungseigenschaften
- Temperaturbeständigkeit
- harz- und säurefrei

...

Danke für Eure Ideen!

Gruß Sven


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#2 von opelgt , 23.01.2010 12:36

Ich habe mir vor einiger Zeit dieses Fett bei micro-tools.de gekauft. Der Preis klingt abschreckend, aber herkömmliche Fette sind mir nicht geheuer:


Fett, stark dämpfend


 
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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#3 von sven_hiller , 23.01.2010 17:56

Dank Dir!

Zwar nicht ganz billig, aber wenn's denn tut was es soll, wäre es mir das Geld auf jeden Fall wert.

Hast Du es schon verwendet und kannst etwas zu den Eigenschaften aus Deiner Erfahrung heraus sagen? Also zum Thema Verarbeitbarkeit, Viskosität, eventuell schon Langzeiterfahrungen?

Gruß Sven


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#4 von opelgt , 23.01.2010 19:20

ZITAT(sven_hiller @ 2010-01-23, 17:56) Dank Dir!

Zwar nicht ganz billig, aber wenn's denn tut was es soll, wäre es mir das Geld auf jeden Fall wert.

Hast Du es schon verwendet und kannst etwas zu den Eigenschaften aus Deiner Erfahrung heraus sagen? Also zum Thema Verarbeitbarkeit, Viskosität, eventuell schon Langzeiterfahrungen?

Gruß Sven[/quote]

Ja, ich habe es bei einigen Festbrennweiten verwendet. Die Viskosität ist ideal und der Entfernungseinstellring läuft schon "satt".
Vor allem die Objektive bei denen der Einstellring unregelmäßg lief hat das gut geholfen. Was da nach 30 Jahren an Abrieb und Dreck zu finden war
ist schon erstaunlich.
Das Fett wird sehr sparsam verwendet - die Tube wird bei mir fast ewig halten.


 
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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#5 von Minomanu , 28.01.2010 13:53

Hallo,

ich habe mir vor einigen Jahren dieses Fett auch zugelegt.

Bisher laufen die behandelten Gewindetriebe einwandfrei.

Ich hatte zunächst an Silikonfett gedacht, da die Viskositätseigenschaften auf den ersten Blick geeignet erschienen. Habe dann aber irgendwo den Hinweis gefunden, dass Silikonfett einen negativen Einfluss auf die Linsenoberflächen haben soll.

Gruß
Herbert


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#6 von matthiaspaul , 28.01.2010 13:59

ZITAT(Minomanu @ 2010-01-28, 13:53) Ich hatte zunächst an Silikonfett gedacht, da die Viskositätseigenschaften auf den ersten Blick geeignet erschienen. Habe dann aber irgendwo den Hinweis gefunden, dass Silikonfett einen negativen Einfluss auf die Linsenoberflächen haben soll.[/quote]
Wie andere Fette allerdings auch... ;-) Fett hat auf Linsen absolut nichts zu suchen, es sei denn, man möchte einen Weichzeichner bauen...

Viele Grüße,

Matthias

PS. Du meinst vermutlich irreversible negative Einflüsse, oder? ;-)


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#7 von sven_hiller , 28.01.2010 22:24

Ich habe mir das von opelgt angesprochene Produkt bei microtools besorgt.
Mal sehen, vielleicht finde ich kurzfristig die Zeit, mein 50mm damit zu salben.

Dieses Forum ist einfach traumhaft.

Danke!


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#8 von Minomanu , 29.01.2010 08:57

ZITAT(matthiaspaul @ 2010-01-28, 13:59) ZITAT(Minomanu @ 2010-01-28, 13:53) Ich hatte zunächst an Silikonfett gedacht, da die Viskositätseigenschaften auf den ersten Blick geeignet erschienen. Habe dann aber irgendwo den Hinweis gefunden, dass Silikonfett einen negativen Einfluss auf die Linsenoberflächen haben soll.[/quote]
Wie andere Fette allerdings auch... ;-) Fett hat auf Linsen absolut nichts zu suchen, es sei denn, man möchte einen Weichzeichner bauen...

Viele Grüße,

Matthias

PS. Du meinst vermutlich irreversible negative Einflüsse, oder? ;-)
[/quote]


Klar, auf Linsenoberflächen darf kein Fett gelangen. Überhaupt sollte man mit Schmierstoffen, gleich welcher Art, äußerst sparsam umgehen.

Das was ich meine ist, dass Silionfett irgendeinen Stoff ausdünstet, der den Linsenoberflächen schadet. Ich weiß blöderweise nicht mehr, wo im Netz ich das gelesen habe. Ist schon ein paar Jahre her ...

Gruß
Herbert


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#9 von Lesabendio , 30.01.2010 08:03

Hallo

habe ein 35-105mm welches sich zu leicht verstellt. (nennt man Fahrstuhleffekt oder?)
Lässt sich sowas durch fetten in den Griff bekommen. Objektiv ist im Super Zustand. Läuft halt nur sehr leicht. Gerade im Sommer wenns warm ist.
Habe sowas noch nie gemacht. Kann man das selbt machen.


Mfg
Michael


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#10 von Minomanu , 01.02.2010 09:55

Hallo,

ja das 35-105er ist ein wenig leichtgängig, das stimmt.

Ich hatte mein Exemplar vor ca. 8 Jahren in Reparatur, die Einstellschnecke lief sehr locker. Dabei wünschte, ich dass die Zoomverstellung ebenfalls etwas härter eingestellt wird. Das ließ sich damals aber irgendwie nur in Grenzen realisieren.

Ich werde noch einmal zu Hause nachschauen, wie das Ding läuft; habe es schon länger nicht mehr in den Händen gehabt.

Ich vermute mal, die Zoomverstellung wird nicht über ein Gewinde, sondern über ein Schiebemechanismus bewerkstelligt. Möglicherweise ist hier Fett nicht das Mittel der Wahl. evtl. gibt es eine Klemmschraube, mit deren Hilfe der Reibungswiderstand eingestellt werden kann.

Weiß hier im Form jemand mehr?

Gruß
Herbert


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#11 von sven_hiller , 01.02.2010 12:30

ZITAT(Minomanu @ 2010-02-01, 9:55) ...
Ich vermute mal, die Zoomverstellung wird nicht über ein Gewinde, sondern über ein Schiebemechanismus bewerkstelligt. Möglicherweise ist hier Fett nicht das Mittel der Wahl. evtl. gibt es eine Klemmschraube, mit deren Hilfe der Reibungswiderstand eingestellt werden kann...[/quote]

Das 35-105mm kenne ich auch nicht, habe aber mal ein 4.5/75-200mm Schiebezoom zur Entfettung der Blende beinahe vollständig zerlegt und das hier im Forum dokumentiert. Der Zoom- und Fokussier-Mechanismus müßte eigentlich bei beiden Objektiven ähnlich funktionieren.
Beim genannten 75-200mm habe ich keine justierbare Klemmschraube oder ähnliches entdecken können. Mir ist aber aufgefallen, daß der Schiebe-Mechanismus nach dem Zusammenbau etwas leichtgängiger war als vorher. Die Fokussieurng hatte keine spürbare Veränderung gezeigt. Meine persönliche Meinung ist, daß ein Versuch mit dem richtigen Schmiermittel Erfolg haben könnte. Im Wesentlichen vermute ich als Ursache den Verlust von Fett direkt zwischen den ineinandergeschobenen Röhren oder aber in den Bahnen der Laufbuchsen.
Vielleicht wird das Zeug im Laufe der Zeit unter Benutzung allmählich an die vorderen und /oder hinteren Enden der Konstruktion gedrückt?

Gruß Sven


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#12 von Lesabendio , 01.02.2010 19:21

ZITAT(sven_hiller @ 2010-02-01, 12:30) ZITAT(Minomanu @ 2010-02-01, 9:55) ...
Ich vermute mal, die Zoomverstellung wird nicht über ein Gewinde, sondern über ein Schiebemechanismus bewerkstelligt. Möglicherweise ist hier Fett nicht das Mittel der Wahl. evtl. gibt es eine Klemmschraube, mit deren Hilfe der Reibungswiderstand eingestellt werden kann...[/quote]

Das 35-105mm kenne ich auch nicht, habe aber mal ein 4.5/75-200mm Schiebezoom zur Entfettung der Blende beinahe vollständig zerlegt und das hier im Forum dokumentiert. Der Zoom- und Fokussier-Mechanismus müßte eigentlich bei beiden Objektiven ähnlich funktionieren.
Beim genannten 75-200mm habe ich keine justierbare Klemmschraube oder ähnliches entdecken können. Mir ist aber aufgefallen, daß der Schiebe-Mechanismus nach dem Zusammenbau etwas leichtgängiger war als vorher. Die Fokussieurng hatte keine spürbare Veränderung gezeigt. Meine persönliche Meinung ist, daß ein Versuch mit dem richtigen Schmiermittel Erfolg haben könnte. Im Wesentlichen vermute ich als Ursache den Verlust von Fett direkt zwischen den ineinandergeschobenen Röhren oder aber in den Bahnen der Laufbuchsen.
Vielleicht wird das Zeug im Laufe der Zeit unter Benutzung allmählich an die vorderen und /oder hinteren Enden der Konstruktion gedrückt?

Gruß Sven
[/quote]

Hallo Sven

Bitte setz mal einen Link zu deiner Zerlegung. Würde mich interessieren.

Mfg
Michael


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#13 von sven_hiller , 01.02.2010 20:21

ZITAT(Lesabendio @ 2010-02-01, 19:21) Bitte setz mal einen Link zu deiner Zerlegung. Würde mich interessieren.

Mfg
Michael[/quote]

Hallo Michael,

nimm das hier:

Minolta MD 75-200mm F/4.5 - träge Blende

Es war meine erste umfassende Zerlegung eines solchen Teils, man darf ruhig schmunzeln ;-)

Gruß Sven


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#14 von Minomanu , 02.02.2010 10:49

Hallo zusammen,

so, ich habe nachgesehen:

Bei meinem 35-105er läuft die Zoomverstellung auch recht leicht. In senkrechter Lage rutscht die Verstellung stellenweise langsam durch (in beide Richtungen). Vermutlich sind das die Brennweitenstellungen, die der Vorbesitzer (ich habe das Objektiv gebraucht gekauft) am häufigsten bewegt hat.

Ich weiß leider nicht, warum der damalige Reparaturbetrieb das nicht hingekriegt hat. Da er weiß, dass ich auch selber repariere, ist er nicht sonderlich redselig. Ich vermute, mit dem Fetten der betreffenden Bauteile gibt es das Problem, dass Fett bei Erwärmung gern irgendwo hinläuft, wo es Schaden anrichten kann. Vielleicht wollte er dieses Risiko nicht eingehen.

Für senkrechte Stativarbeiten ist das Objektiv damit ziemlich unbrauchbar. Ich nutze es als Reisezoom, deswegen ist das für mich kein Problem.

Es gibt aber auch Objektive (z.B.: Nikon Serie E 75-150mm), da wird die "Bremswirkung" über einen selbstklebenden Filzstreifen realisiert, der ins Tubusrohr eingeklebt ist. Vielleicht könnte man so etwas beim MD 35-105 nachrüsten, wenn eine geeignete Stelle vorhanden ist. Das hätte den positiven Nebeneffekt, dass es Staubpartikel schwerer haben, ins Innere des Objektivs vorzudringen.

Kompliment an Sven für die ausführliche Zoom-Reparaturbeschreibung!

Viele Grüße
Herbert


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RE: Fokusschnecke richtig fetten?

#15 von Lesabendio , 06.02.2010 08:56

ZITAT(sven_hiller @ 2010-02-01, 20:21) ZITAT(Lesabendio @ 2010-02-01, 19:21) Bitte setz mal einen Link zu deiner Zerlegung. Würde mich interessieren.

Mfg
Michael[/quote]

Hallo Michael,

nimm das hier:

Minolta MD 75-200mm F/4.5 - träge Blende

Es war meine erste umfassende Zerlegung eines solchen Teils, man darf ruhig schmunzeln ;-)

Gruß Sven
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Hallo Sven,

dein Understatement zu dieser komplizierten und professionellen herangehensweise an das Objektiv ist schon bemerkenswert. Bravo! . Hast schon Begabung für solche frickeligen Arbeiten. Und scheinbar eine ruhige Hand. Machst du sowas auch als Auftragsarbeit. Also ich würde dir gerne ein Objektiv zur Reparatur überlassen. Natürlich entbinde ich dich aller Garantien und Gewährleistung. Das Risiko würde ich selbst tragen. Und du könntest dein Equipment leichter finanzieren. Ich baue dir einen Harley oder Chevy Motor auseinander und wieder zusammen. Aber vom Vergaser habe ich einen heiden Respekt. Da muss jemand ran mit Hirn und ruhiger Hand. Und so sehe ich das hier auch. Das ist nicht`s für einen "Freizeit" Schrauber.

Ich komme aus dem Schiffsbau. Da sind die Teile etwas größer.
Also wenn du einen Plan hast für mein 35 - 105 mm, dann würde ich es dir zuschicken. Und du schreibst mir ne PN was die Geschichte kostet. Das Geld sollst du haben. Ich gebe meine Kameras auch immer in Fachkundige Hand zur Revision. Man muß seine Grenzen kennen. Würde bei dir etwas schiefgehen, dann wäre es bei mir schon 5 mal schiefgegangen.

Mfg
Michael


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Welche Minolta-SR-Objektive für Video an der NEX?
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