ZITAT(hatu @ 2009-11-09, 21:04) Kann die 9000er-Generation überhaupt Blenden <1,4 verarbeiten?[/quote]
In der deutschen und englischen Anleitung der Kamera ist in der Tat nur der Bereich bis Blende 1,4 aufgeführt, allerdings findet sich in der japanischen Anleitung der Minolta 9000 AF eine Übersicht über den Blendenbereich von 1,2 bis 64, siehe:
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=128811
Ob es sich dabei um einen Dokumentationsfehler handelt oder ob das tatsächlich funktioniert, kann ich nicht sagen. Ich habe es noch nie ausprobiert.
ZITATWenn z.B. Sony (oder ein anderer Verrückter ) ein 1,2/50 o.ä. herausbringt, kann das die 9000er-Generation oder gar die aktuellen Alphas korrekt anzeigen bzw. verarbeiten und in die Lichtwertberechnung einfliessen lassen?[/quote]
Es gibt immerhin schon Leute, die das an der Dynax 9 ausprobiert haben. Diese Kamera kann auch Blendenzahlen wie 1,1, 1,2 oder 1,3 anzeigen. Möglicherweise würde auch 1 funktionieren, mir ist aber niemand bekannt, der das schonmal ausprobiert hätte.
In der Firmware der Dynax 7D finden sich Zeichenketten, die darauf hindeuten, daß die Kamera auch Blendenwerte bis Blende 1 anzeigen würde. Allerdings könnte es sich dabei auch um Überbleibsel aus eingebundenen generischen Bibliotheken handeln, die nicht die Eigenschaften speziell dieses Kameramodells widerspiegeln:
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?s=&...st&p=122551
ZITATIst das nur ein anderer Wert, den die Kamera vom Objektiv bekäme und den sie einfach verarbeitet, oder würde das sie in ihren Grundfesten erschüttern ("ich kenne nicht mehr als f1,4 und basta..."
Die Kennlinien in den Prospekten hören ja logischerweise bei f1,4 auf.[/quote]
Es gibt ein paar Dinge, die am Blendenwert festgemacht werden: Die Blende wird z.B. zum Blitzgerät übertragen und dort für die Berechnung der Fernbereichsgrenze der Blitzbereichsanzeige genutzt, siehe http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...ost&p=50472. Die TTL-Blitzautomatik funktioniert jedoch davon unabhängig. Die Blende wird auch im Rahmen der Filmdatenspeicherung bzw. der Exif-Daten verarbeitet. Nicht zuletzt erfolgt bei Kameras, die spezielle AF-Sensoren für höher öffnende Objektive besitzen, über den Blendenwert auch die Auswahl des oder der geeigneten AF-Sensoren, und sollte es Kameras geben, deren Autofokus den blendenbedingten focus shift zu kompensieren in der Lage sind, so wäre auch hierfür das Wissen um die tatsächliche Blende wichtig. Letztlich sind das aber alles keine essentiellen Funktionen.
Dem Belichtungsmesser ist die Blendenwert ziemlich egal. Über die Blende wird letztlich der Lichtfluß geregelt, der von der Kamera als direkte Größe gemessen und verarbeitet wird. Welche Blendenzahlen in der Anzeige damit verknüpft werden, ist für eine Belichtungsmessung bei Arbeitsblende unerheblich. Bei Offenblendmessung muß die Kamera nur wissen, um wieviele Belichtungsstufen sich der bei offener Blende gemessene Wert von dem Wert unterscheidet, der später bei Arbeitsblende gilt - dafür ist aber nicht die absolute Blendenzahl wichtig, sondern nur die relative Änderung der Blende. Warum für eine korrekte Belichtung keine Kenntnis des Blendenwertes notwendig ist, wird vielleicht aus dem folgenden Beitrag deutlich, der sich mit dem APEX-System sowie dem Arbeitsprinzip von Arbeits- und Offenblendmessung beschäftigt:
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=121234
Insofern sollte sich eine Kamera eigentlich nicht außer Tritt bringen lassen, wenn man ihr ein Objektiv vorsetzt, dessen ROM eine Offenblende größer 1,4 berichtet. Und sollte das dennoch der Fall sein, weil solche Werte einfach nicht in der Firmware vorgesehen worden sind und keine Überprüfungen auf Bereichsüberschreitungen eingebaut sind, dann könnte man in ein solches Objektiv ohne größere Funktionseinschränkungen auch ein ROM einbauen, bei dem die größte und kleinste Blende entsprechend so verschoben wurden, so daß sich als größte Blende eine unterstützte Blendenzahl wie 1,4 ergibt. Man bekäme dann elektrisch sowas wie ein "1,2/58mm [T1,4]".
Viele Grüße,
Matthias