Link (englisch):
http://www.newscientist.com/article/dn1746...-the-glare.html
Die Idee hört sich für mich gar nicht verkehrt an.
BG Hans
Link (englisch):
http://www.newscientist.com/article/dn1746...-the-glare.html
Die Idee hört sich für mich gar nicht verkehrt an.
BG Hans
In the mind of Minolta...
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Sehr interessant, danke für den Link!
Im ersten Moment dachte ich, "gute Idee, aber das kann keine lebensechten Bilder liefern" - die Nachteile werden dann ja auch gleich genannt, nämlich, daß manche Materialien IR- und UV-Licht anders absorbieren oder reflektieren, als sichtbares Licht und diese dann nachher im resultierenden Bild einfach anders aussehen, als wenn sie unter sichtbarem Licht fotografiert worden wären. Und um diesen Nachteil zu kompensieren, müßte man entweder den Vor- oder Nachblitz mit sichtbarem Blitz deutlich stärker machen, oder die Empfindlichkeit des Sensors deutlich aufbohren. Im ersten Fall führt man die Idee "fast unsichtbarer oder zumindest wenig störender Blitze" ad absurdum, im zweiten Fall ist man zunehmend weniger auf einen Blitz angewiesen...
Der zweite Gedanke war aber, daß es letztlich nur eine Frage der Sichtweise ist. Möglicherweise sehen Objekte im IR/UV-Licht etwas anders aus, als in sichtbarem Licht (in seltenen Fällen auch komplett anders), aber sind nicht selbst perfekt ausgeleuchtete Blitzlichtaufnahmen sowieso etwas zutiefst Unnatürliches, ohne, daß dies unbedingt gleich mit etwas Schlechtem gleichzusetzen wäre? Und gibt es nicht auch bei herkömmlichen Motiven solche, die im Blitzlicht "Artefakte" produzieren? Man denke an Blitzlichtaufnahmen in Spiegel oder Glasscheiben. Man denke an "rote Augen". Man denke an die zum Teil seltsame Effekte, die entstehen, wenn man Blitzlicht mit Dauerlicht mischt. Und unterscheidet sich eine technische Blitzlichtaufnahme nicht auch deutlich von dem, was bei einer Aufnahme unter natürlichem Blitzlicht während eines Gewitter zu sehen ist? Ist technisch erzeugtes Blitzlicht, nur weil es künstlich ist, gleich schlecht? Natürlich lautet die Antwort: Nein! Denn es ist letztlich nur eine Frage der Konditionierung, was man als "normal" für Blitzlichtaufnahmen ansieht. Man kann die Besonderheiten von Blitzlichtaufnahmen gegenüber solchen unter natürlichem Licht ja durchaus auch vorteilhaft nutzen: Die gerade angesprochenen (Wisch-)effekte lassen sich - insbesondere mit Synchronisation auf den zweiten Verschlußvorhang - auch sehr gut kreativ nutzen. Und viele Studien von sehr schnellen Bewegungsabläufen lassen sich überhaupt nur unter Blitzlicht mit seinen sehr kurzen Leuchtdauern bis runter zu 1/50.000s einfangen. Man denke an berühmte Aufnahmen von Projektilen, die durch Äpfel geschossen werden, oder an stroboskopische Aufnahmen von Insekten in Flug. Und in der Makrofotografie nutzt man Blitzlicht ebenfalls sehr gerne, um trotz sehr großer Abbildungsmaßstäbe noch verwackelungsfreie Aufnahmen (z.T. sogar bei Freihandfotografie) hinzubekommen... Ohne dieses ach-so-künstliche Blitzlicht wären viele Aufnahmen überhaupt nicht möglich.
Genauso wird auch diese neue Blitztechnik mit IR-/UV-Licht ganz neue Gebiete erschließen können, nämlich dann, wenn es gerade interessant wird, daß Objekte unter nicht-sichtbarem Licht anders aussehen, als wir das gewohnt sind (etwa in der Wissenschaft und Forensik, wo das allerdings nichts Neues ist). Und in vielen Situationen, wo die Artefakte nicht recht stören, wird damit auch das Einsatzspektrum der herkömmlichen Blitzlichtfotografie erweitert, insbesondere dann, wenn man die Wahl hat und die Blitzlichtanteile im IR-, UV- und sichtbaren Bereich getrennt steuern kann.
Viele Grüße,
Matthias
"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell
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Wird wohl eher was für Spezialbereiche sein, und da auch nur als SW, denn die Farbe kann man so wohl vergessen.
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ZITAT(hahe @ 2009-07-18, 12:59) Wird wohl eher was für Spezialbereiche sein, und da auch nur als SW, denn die Farbe kann man so wohl vergessen.[/quote]
Findest Du, also, für Bereiche außerhalb derer, in denen man ja nach wie vor wie gehabt mit ausschließlich sichtbarem Blitzlicht arbeiten kann? Natürlich sind die Farben flach, aber so schlecht, daß man es für gar nichts gebrauchen könnte, finde ich es auch wieder nicht.
Viele Grüße,
Matthias
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Thomas Maschke hat die Funktion nochmal schön zusammengefaßt:
http://www.photoscala.de/Artikel/Der-unsichtbare-Blitz
http://cs.nyu.edu/~dilip/wordpress/
Viele Grüße,
Matthias
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