Forum Übersicht - Einsteigerfragen » Babybauch im Blitzlicht

Hallo!

Eine schwangere Freundin hat mich gebeten, ein paar Photos von ihrem Babybauch zu schießen. Bisher hatte ich leider kaum Zeit und Gelegenheit, meine neuen Blitzgeräte (2 * 3500xi, 1 * 5400xi) auszuprobieren. Deshalb sind mir noch ein paar Sachen unklar und ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt.

Ich möchte die Photos in Schwarz/Weiß bei mir zu Hause mit einem Teleobjektiv (75-300mm) machen. Der Abstand zwischen Kamera (Dynax 505si Super) und Motiv kann 3-5m betragen.

Mir ist noch nicht ganz klar, welche Zeiten/Blenden ich wählen muss, bzw. was die Kamera selbst kann. Insbesondere ist mir unklar, was die Kamera bei der TTL-Direktmessung macht. Ich habe mir mal angeguckt, welche Blende/Zeit mir die Kamera vorschlägt, wenn ich den Blitz abschalte und keinen Unterschied zu dem festgestellt, was sie mit Blitzen vorschlägt. Daraus schließe ich, dass ich doch für die Zeiten/Blenden selbst verantwortlich bin. Ist das richtig?

Bei den 3500xi-Blitzen sind Leitzahlen zwischen 22-35 angegeben (im niedrigen Level 5,5-8,-) Vom 5400xi habe ich leider keine Bedienungsanleitung, deshalb weiß ich die Zahlen nicht, denke aber, dass sie ähnlich sind. Hat vielleicht jemand eine Anleitung für den 5400xi?

Mit der Formel Blende=Leitzahl/Entfernung (bei 100 ISO-Filmen), komme ich z.B. auf 5,6 Blende=22 LZ /4m.

Wie muss ich rechnen, wenn ich mehrere Blitze gleichzeitig nehme? Verdoppelt/verdreifacht sich dann die Leitzahl?

Und was für einen Einfluss hat die Verschlusszeit auf die Formel? Es macht doch wohl einen Unterschied, ob ich 1/125s oder 2s belichte. Warum taucht das nicht in der Formel auf?

Ich habe gelesen, dass ich bei indirektem Blitzen (an die Zimmerdecke oder Blitzschirm) 2 Brennweiten abziehen muss. Mit einem Blitz wären wir also im obigen Beispiel bei einer Leitzahl von 32, um 5,6 (+2=8) Blende=32 LZ /4m zu erreichen. Ist das richtig?

Anderswo habe ich gelesen, dass ich bei einem Blitz die vorgeschlagene Zeit/Blende der Kamera 5-fach unterbelichten muss, um ein brauchbares Resultat zu bekommen. Kann das so stimmen?!?

Es würde mich sehr freuen, wenn ihr mir ein paar Tipps zum Photographieren mit Blitzen geben könntet. Bei meinen bisherigen Versuchen mit den Blitzen waren es Portraits und die mussten ja von allen Seiten gut ausgeleuchtet sein und waren bunt. Das fand ich einfacher und das hat auch ganz gut geklappt. Diesmal soll es ja schon ein bisschen "künstlerischer" sein und ein Spiel mit Schatten. Deshalb will ich nicht zu hell oder zu dunkel werden.

Vielen Dank im Voraus!

ZITAt (maja192 @ 2007-01-03, 14:23) Mir ist noch nicht ganz klar, welche Zeiten/Blenden ich wählen muss, bzw. was die Kamera selbst kann.[/quote]Die Kamera wählt je nach Einstellung P, A, S und M Belichtungszeit und/oder Blende und steuert bei eingeschaltetem oder aufgeklappten bzw. drahtlos gesteuertem Blitzgerät die passende Blitzmenge. ZITAt (maja192 @ 2007-01-03, 14:23) Insbesondere ist mir unklar, was die Kamera bei der TTL-Direktmessung macht. Ich habe mir mal angeguckt, welche Blende/Zeit mir die Kamera vorschlägt, wenn ich den Blitz abschalte und keinen Unterschied zu dem festgestellt, was sie mit Blitzen vorschlägt. Daraus schließe ich, dass ich doch für die Zeiten/Blenden selbst verantwortlich bin. Ist das richtig?[/quote]Und der Blitz, den du ausgeschaltet hast, saß auf der Kamera? Wenn der Blitz bereits - zwecks drahtloser Steuerung - neben der Kamera stand, wirst du keine Reaktion erkennen. Ansonsten dürftest du in der Regel feststellen, dass die Kamera abblendet bzw. kürzere Verschlusszeiten einstellt, sobald du den (aufgesteckten oder eingebauten) Blitz aktivierst. Das heißt: Im Modus A entscheidest du dich für die Blende, die Kamera macht den Rest. Im Modus S stellst du die Verschlusszeit ein, die Kamera wählt die passende Blende. (Genau genommen weiß ich nicht 100-prozentig, ob sich die 505si tatsächlich so verhält. Es gibt einige Dynax-Kameras, bei denen die Blendenautomatik S zur Programmautomatik wurde, sobald der Blitz ins Spiel kam). ZITAt (maja192 @ 2007-01-03, 14:23) Bei den 3500xi-Blitzen sind Leitzahlen zwischen 22-35 angegeben (im niedrigen Level 5,5-8,-) Vom 5400xi habe ich leider keine Bedienungsanleitung, deshalb weiß ich die Zahlen nicht, denke aber, dass sie ähnlich sind. Hat vielleicht jemand eine Anleitung für den 5400xi?[/quote]Du findest eine Anleitung unter www.dyxum.com/downloads/index.asp.Bei 100 Asa liegt die Leitzahl in Metern je nach Brennweiteneinstellung zwischen 28 und 54, beim drahtlosen Einsatz etwas niedriger. ZITAt (maja192 @ 2007-01-03, 14:23) Mit der Formel Blende=Leitzahl/Entfernung (bei 100 ISO-Filmen), komme ich z.B. auf 5,6 Blende=22 LZ /4m.
Wie muss ich rechnen, wenn ich mehrere Blitze gleichzeitig nehme? Verdoppelt/verdreifacht sich dann die Leitzahl?[/quote]Du nutzt die TTL-Blitzbelichtungsmessung der Kamera und brauchst deshalb mit der Leitzahl-Formel nicht zu rechnen. Denn der Blitz wird durch die Kamera gesteuert, die Leitzahl der abzugebenden Blitze wird durch die Kamera bestimmt. Erst wenn das Motiv außerhalb der Blitzreichweite liegt, wird die (maximale) Leitzahl für dich interessant, um eben diese Blitzreichweite zu bestimmen. ZITAt (maja192 @ 2007-01-03, 14:23) Und was für einen Einfluss hat die Verschlusszeit auf die Formel? Es macht doch wohl einen Unterschied, ob ich 1/125s oder 2s belichte. Warum taucht das nicht in der Formel auf?[/quote]Die Verschlusszeit hat keinen Einfluss auf diese Formel: Die Leuchtdauer eines typischen Blitzgerätes ist erheblich kürzer als die kürzeste Synchronzeit deiner Kamera. Egal, wie lange der Verschluss aufbleibt, auf dem Film landet immer die gleiche Menge Blitzlicht. Hälst du den Verschluss länger offen, so erhöhst du lediglich den Dauerlichtanteil des Motivs. Öffnest du die Blende bei gleichbleibender Verschlusszeit, erhöhst du sowohl den Dauerlicht- als auch den Blitzlichtanteil des Motivs. Somit wird klar, wie sich das Verhältnis zwischen Dauerlicht und Blitzlicht steuern lässt.ZITAt (maja192 @ 2007-01-03, 14:23) Diesmal soll es ja schon ein bisschen "künstlerischer" sein und ein Spiel mit Schatten. Deshalb will ich nicht zu hell oder zu dunkel werden.[/quote]Platziere die Blitze wie gewünscht ums Motiv. Meines Wissens lässt sich der Schattenwurf deiner Blitze leider nicht vorab testen, da dem 3500xi und 5400xi die "Modellierungs-Funktion" fehlen. Teste mit der AEL-Taste oder Spottaste, ob die Blitzgeräte zünden. Für das gewünschte Verhältnis zwischen dem Dauerlicht- und dem Blitzlichtanteil kannst du mit Hilfe der Blende sorgen. Vergleiche Zeit und Blende mit den Messungen ohne aktiviertem Blitz, z.B. mit einer Spotmessung auf die relevanten Motivbereiche. Schließt du oder die Kamera bei gleicher Verschlusszeit mit zugeschaltetem Blitz etwa um eine Blende, so wird der Dauerlichtanteil gegenüber dem Blitzlichtanteil um eine Belichtungsstufe reduziert. Für die korrekte Blitzlichtmenge sorgt die TTL-Blitzlichtmessung.
Darüber hinaus lässt sich auch der Anteil der beteiligten Blitze im Verhältnis 1:2 steuern. Soweit ich mich erinnere, trägt der interne Blitz der Kamera 1/3 zur Blitzlichtmenge bei, wenn die die Blitztast drückst, zumindest war das bei anderen Dynax-Kameras so. Im Zweifel hilft die Bedienungsanleitung weiter, die erläurtert auch, wie sich die großen Blitze mit der Verhältnissteuerung nutzen lassen. Einfacher geht die Verhältnissteuerung aber über unterschiedliche Blitzabstände.

Ach so, bevor ich's vergesse: Gary Friedman erläutert unter www.friedmanarchives.com/flash.htm Funktionsweise und Anwendung des drahtlosen Minolta-Blitzsystems. Auch wenn du auf der englischsprachigen Seite nicht alles verstehst, sind die Bilder als Anregung nützlich.

Schau doch mal in die Galerie, da gibt's ein paar super Bilder zum Thema, inclusive Diskussion, etwa hier, von Lars!

Vielen Dank für die Blumen, Manfred, aber ich glaube ihr ging es nicht so wirklich um Posen und Lichtverteilung auf das Motiv (also von wo wieviel), sondern wie sie im Vorab abschätzen kann, wie die Blitze miteinander interagieren, wer wann wieviel Licht beisteuert und wie ihre analoge (! Kamera darauf reagiert.

ICH habe den Vorteil der digitalen Fotografie in Kombination mit der manuellen Einstellung der Blitzgeräte. Klar kann sie das mit ihren Systemblitzen (also NICHT-Studio-Blitzen) auch tun und einen Blitzbelichtungsmesser nehmen, um zu bestimmen, wie das Bild höchstwahrscheinlich aussehen könnte, aber so (sorgfältig) arbeite ich nicht - insofern werden ihr meine Beispiele kaum weiterhelfen.

ICH mach das Bild einfach nochmal, wenn ich SEHE, dass es nichts geworden ist (Histogramm, Preview) oder mir die Lichtverteilung in der 1/1000stel Sekunde des Blitzlichtes nicht gefällt (Preview) - SIE wird es im Vorab so aufbauen und abstimmen müssen, dass kein Fehler passieren KANN - oder sie macht vorher Porbe-Polaroid-Aufnahmen.

Vielen Dank für die Tipps. Ich werde es einfach mal ausprobieren und hoffen, dass das alles so klappt, wie ich mir das vorstelle. Wenn nicht, frag ich einfach nochmal in dieser sachkundigen Runde. Es ist echt toll, dass gleich ne Antwort kam!

Eine Digitalkamera wäre natürlich schon praktischer, aber da fehlt mir leider grad das Kleingeld :-( Außerdem ist doch der Moment, in dem man dann endlich die langersehnten entwickelten Bilder angucken kann, auch was Tolles! Wie Weihnachten!

Liebe Grüße