Hallo allerseits, wir haben z.Zt. hinter unserem Haus eine sagenhafte Schneeglöckchen- und Krokuswiese, die ich gerne fotografieren würde. Das Problem ist nur: Wie?
Ein einzelnes Schneeglöckchen oder ein paar Blüten, geschenkt. Einmal mutig runter in den Matsch legen, Kamera auf den Bohnensack, und dann wird das nach einigen Versuchen schon was.
Aber eigentlich würde ich gerne diese gesamte Pracht mal ins Bild kriegen. Nur: wie? Egal wie ich es bisher gemacht habe, die Ergebnisse wirken allesamt dilettantisch wie von Tante Friedas Wegwerfkamera. Ich habe schon alles ausprobiert, was mir eingefallen ist: niedriger Kamera-Standpunkt, erhöhter Kamera-Standpunkt (vom Balkon), unterschiedliche Brennweiten, unterschiedliche Blendeneinstellungen.
Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich durch folgende Faktoren: - Die Blüten öffnen sich vorzugsweise im prallen Sonnenlicht. Im fotografisch beliebteren goldenen Spätnachmittagslicht sind sie - vor allem Krokus - zumeist geschlossen. Ich muß also in hartem Licht fotografieren. - Diese kleinen Frühjahrsblüher siedeln sich ja vorzugsweise unter Bäumen an und blühen, wenn diese noch kein Laub tragen. Die Zweige allerdings sind auch schon um diese Jahreszeit reichlich vorhanden und zum Fotografieren entweder selber oder in Form von Schattenwurf z.T. dann ziemlich im Weg. (Absägen kommt eher nicht in Frage...)
Habe spaßeshalber auch schonmal bei der Google-Bildersuche unter dem Stichwort "Schneeglöckchenwiese" geguckt, und was ich da so sehe, zeigt mir eigentlich hauptsächlich, daß ich mit diesem Problem wohl nicht allein bin...
die ganze Pracht aus gehöriger Entfernung eindrucksvoll wiederzugeben - vergiss es! Du erhältst immer nur die berüchtigten weißen/farbigen Tupfer im Grün, die - Du sagtest es - dilettantisch wirken. In die Knie gehen, ist schon mal der richtige Weg, dann noch eine ganz kurze Brennweite drauf und an ein, zwei besonders gelungene Exemplare ganz nahe heran, sodass sie dominierend in den Vordergrund gelangen. Bei Blende ca. 11 ist dann auch noch der Rest der Wiese im Schärfebereich, da musst Du je nach örtlichen Gegebenheiten mal ein bisschen komponieren. Die Beleuchtung kann ein Helfer mit einem Aufheller (zur Not Styropor-Platte aus dem Baumarkt, möglichst groß, Alu kaschiert) korrigieren, sodass die Schatten der Äste abgemildert werden.
Man könnte zwar aus größerer Entfernung die ganze Pracht ablichten, sollte aber wenigstens im Vordergrund einen interessanten "Augenpunkt" platzieren. Das kann ein Guckloch/Mauerspalt sein, durch das man hindurch fotografiert. Oder ein erkennbarer Gegenstand. Ohne Augenpunkt wirkt die Globale langweilig.
ZITAT(Anna Christians @ 2009-03-07, 12:38) Hallo allerseits, wir haben z.Zt. hinter unserem Haus eine sagenhafte Schneeglöckchen- und Krokuswiese, die ich gerne fotografieren würde. Das Problem ist nur: Wie?[/quote] Wie wärs mit einem Arragement? Im Vordergrund eine (oder mehrere) Blüten und im Hintergrund die ganzen Pracht gerade mal so scharf, dass sie als Schneeglöckchenwiese erkennbar ist. Wahrscheinlich wirst Du den Vordergrund etwas erhöht stellen müssen, evtl. im Topf oder als Strauß.
"Wer ein guter Fotograf sein will, muss mehr sehen als die anderen und anders sehen als die anderen. Wenn er auf den Auslöser gedrückt hat, dann muss er auch wissen, wie er aus dem Filmmaterial Negative macht, mit denen er alle Ideen verwirklichen kann, die ihm bei der Verarbeitung kommen." (Chargesheimer)
Hallo und danke für Eure Antworten! Die Idee mit dem "Augenpunkt", einem Guckloch oder ähnlichem Blickfang, ist gut. Oder auch eine Einzelblume auf erhöhter Position. Das stimmt, das ist tatsächlich das Problem, daß das ganze ziemlich eben ist und man deswegen kaum eine Einzelblume UND eine vernünftige Perspektive der Wiese zugleich ins Bild kriegt. So ein Trick könnte da helfen - werde ich ausprobieren! Gruß, Anna
QUOTE (dr-k @ 2009-03-12, 22:08) Wir haben auch eine ganz tolle Schneeglöckchenwiese ardon: [/quote] Eindrucksvoll, Deine "Wiese"!
QUOTE (dr-k @ 2009-03-12, 22:08) Wie sind denn deine Schneeglöckchenbilder geworden?[/quote] Tja, ich habe ein bißchen Pech gehabt. Man muß ja neben dem Fotografieren auch noch ein bißchen was anderes tun, um seine Brötchen zu verdienen, und so hat es sich leider nie ergeben, daß die Schneeglöckchen, die Sonne und ich alle drei gleichzeitig an Ort und Stelle waren. Eins von den dreien fehlte immer - erst hatten wir so trübes Wetter, daß die Blütenköpfe immer geschlossen waren; wenn dann die Sonne mal schien, mußte ich arbeiten, und nun sind sie verblüht.
Mit Müh und Not habe ich gestern immerhin die Krokusse noch erwischt, bevor der jetzige Wintereinbruch sie dahingerafft hat.
Übrigens, der ultimative Tipp, um Deine Mini-Wiese zu einer richtig üppigen Schneeglöckchenwiese zu kultivieren: nicht vor Juni drübermähen! (Langjährig erprobt und bewährt!