Forum Übersicht - RE: Diaprojektor explodiert - 3

Hallo Mick und Matthias (der andere )

Der Projektor hat als Netz-Anschlusskabel nur 2 Adern. Das Gerät müßte durch Kunstoff schon so augebaut sein, das man keinen vom Gehäuse geballert kriegt. Wiegesagt, der Schutzleiter ist bei diesem Gerät nicht vorhanden. Aber noch viel schlimmer:

Guckt Euch mal dieses Bild an:

[attachment=4875ialampe...lodiert3.jpg]

Mal angenommen: "Karl Otto" will die Birne austauschen. Es existiert ein Trafoschluß. Das Gerät hat eine Zweidrahtleitung ohne Schutzleiter. Löst der FI aus? Nein, tut er nicht.

Die Birne hängt mit einem Draht bei einem Trafoschluß direkt an den Stadtwerken.

Grüße,
Olli

ZITAT(Schwupp @ 2009-02-03, 12:43) Mal angenommen: "Karl Otto" will die Birne austauschen. Es existiert ein Trafoschluß. Das Gerät hat eine Zweidrahtleitung ohne Schutzleiter. Löst der FI aus? Nein, tut er nicht.[/quote]

Äh - Du (bzw. "Karl Otto" würdest tatsächlich die Birne auswechseln ohne vorher den Netzstecker zu ziehen?!?

ZITAT(fwiesenberg @ 2009-02-03, 12:46) Äh - Du (bzw. "Karl Otto" würdest tatsächlich die Birne auswechseln ohne vorher den Netzstecker zu ziehen?!? [/quote]

Ne - natürlich nicht. Aber ich vermute das der TÜV auch solch eine Situation simuliert. Karl Otto ist ja ein Verbraucher, kein Elektriker. Von daher ist es schon recht merkwürdig. Ich war nicht dabei als derjenige vom TÜV die spezifische Unterschrift geleistet hat. Na - ist diesbezüglich auch eine Unterkategorie. "Das Leben ist nie sicher"

Grüße,
Oliver

Aber ich muß mich korrigieren. Der FI würde wahrscheinlich beim Anfassen der Glühwendel doch auslösen. Es fließt dann ein Fehlerstrom gen Erde. Und das merkt der FI (Fehlerschutzstromschalter). Bei 30mA und 240 Volt kribelt es aber schon ein wenig. Bei einer "Nullung" sähe es dann aber wahrscheinlich anders aus...


Grüße,
Oliver

ZITAT(Schwupp @ 2009-02-03, 13:23) Aber ich muß mich korrigieren. Der FI würde wahrscheinlich beim Anfassen der Glühwendel doch auslösen. Es fließt dann ein Fehlerstrom gen Erde. Und das merkt der FI (Fehlerschutzstromschalter). Bei 30mA und 240 Volt kribelt es aber schon ein wenig. Bei einer "Nullung" sähe es dann aber wahrscheinlich anders aus...[/quote]
So isses.. Entweder Du bist so ein trockener Typ oder stehst isoliert genug da, daß es weniger als 30 mA sind (das wäre dann aber auch harmlos! So ist diese Grenze gewählt), oder der FI fliegt. Dem ist ja völlig egal, wohin der Strom geht, der ihm fehlt. (die FI-Schalter machen irgendwie jeden pädagogischen bzzzzztbratzel-Effekt auf steckdosenstochernde Kinder zunichte... )

Bei klassischer Nullung (TN-C, mit PEN-Leiter) dürfte eh kein FI eingebaut sein, nur bei TN-C-S mit PE und N getrennt. Und selbst wenn mit klassischer Nullung (TN-C) irgendwer fehlerhafterweise einen FI eingebaut hätte, der fliegt zwar nicht, wenn ein mit Schutzleiter (in dem Fall vom FI nicht vom Neutralleiter unterscheidbar) geerdetes Gehäuse einen Schluß gegen 230V hat, aber in dem Moment, wo Du hinlangst, geht der Fehlerstrom durch Dich sehr wahrscheinlich am PEN vorbei wieder irgendwohin weg (über den Heizkörper in die Wasserleitung, die irgendwo weit vor dem FI beim Hausanschluß oder noch weiter draußen geerdet und mit den PEN verbunden ist z.B.), und der FI hat wieder seine nötige Stromdifferenz zum Auslösen. Daß der FI überhaupr nichts merkt, erfordert eigentlich, daß Du gleichzeitig in die Luft springst, mit einem Finger an der Phase bist und mit dem anderen am Neutralleiter. Dann allerdings sieht Dich der FI als korrekt angeschlossenen Verbraucher mit etwa 10..20 Watt Leistumgsaufnahme, je nachdem wie saftig Du bist...

Zurück zum Thema - bin gespannt, wie Osram reagiert. Ich hatte mal eine Dulux-Pflanzenlampe von denen, die weit vorzeitig ausgefallen ist, die haben sich für die Leiche sehr interessiert, damit einen Chargenfehler bei einem Zulieferbauteil eingekreist und sich ganz artig mit zwei passenden neuen schönen Longlife-Energiesparlampen des Nachfolgerstyps bedankt.

elektrische Grüße
Matthias

Reine Vermutung:
Ich denke, der Fehler ist zuerst auf dem Glas der Birne entstanden. Irgendein Fussel hat sich eingebrand und dadurch die thermomechanischen Spannungen im Glas verursacht. Dann ist die Birne implodiert. Erst danach ist der Glühdraht geschmolzen, da ja das Schutzgas weg ist.

So einen ähnlichen Effekt hatte ich gestern, als ich statt des Ofens die Herdplatte anmachte und die Glasabdeckung nicht weggenommen hatte (wollte ja den Herd anmachen). Die Glasplatte hat sich nach 10 Minuten mit einem Riesenknall und tausenden kleinen Splittern verabschiedet und in der Küche verteilt. Klare Ursache - Wirkung - Kausalität

ZITAT(thomasD @ 2009-02-03, 14:16) Reine Vermutung:
Ich denke, der Fehler ist zuerst auf dem Glas der Birne entstanden. Irgendein Fussel hat sich eingebrand und dadurch die thermomechanischen Spannungen im Glas verursacht. Dann ist die Birne implodiert. Erst danach ist der Glühdraht geschmolzen, da ja das Schutzgas weg ist.[/quote]

Dafür fehlt allerdings zu viel vom Glühdraht - zudem an der falschen Stelle, denn der Glühwendel müßte bei Schutzgasverlust zuerst durchbrennen.
Die dicken Schmelztropfen hingegen sprechen für einen Lichtbogen, der beispielsweise an einem Haarriß des Leiters hätte entstehen können. Dann wäre es definitiv ein Fertigungsfehler.

QUOTE (Schwupp @ 2009-02-03, 12:43) Mal angenommen: "Karl Otto" will die Birne austauschen. Es existiert ein Trafoschluß. Das Gerät hat eine Zweidrahtleitung ohne Schutzleiter. Löst der FI aus? Nein, tut er nicht.[/quote]

Warum geht ihr hier von einem Trafoschluss aus? Der Trafo in so einem Gerät sollte ja wohl die Anforderungen erfüllen, die für ein schutzisoliertes Gerät bestehen, egal ob es ein Metall- oder ein Plastikgehäuse hat. Sonst müssten auch alle HiFi-Geräte mit Blechhaube dreipolig angeschlossen sein, sind sie aber nicht.

Und natürlich löst der FI-Schutzschalter dann aus. Nur bei einem über "klassische Nullung" "geerdeten" Gerät würde er versagen; deshalb geht keine klassische Nullung in Verbindung mit FI-Schutzschaltern. Aber das war ja ohnehin gefährlicher Murks.

ZITAT(Schwupp @ 2009-02-03, 12:18) Hallo.

Dank Eurer Hilfe und Anteilnahme habe ich nun doch den Mut gefasst, direkt an OSRAM zu schreiben. Ehrlich gesagt ärgert es mich total, das aufgrund der OSRAM Birne (und die war original in dem Projektor eingebaut) nun das Gerät im Ar..h ist.
...[/quote]
Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass sich Osram für den Schaden an einer 15 Jahre alten Birne noch interessiert.

ZITAT(MatthiasM @ 2009-02-03, 13:59) Zurück zum Thema - bin gespannt, wie Osram reagiert. Ich hatte mal eine Dulux-Pflanzenlampe von denen, die weit vorzeitig ausgefallen ist, die haben sich für die Leiche sehr interessiert, damit einen Chargenfehler bei einem Zulieferbauteil eingekreist und sich ganz artig mit zwei passenden neuen schönen Longlife-Energiesparlampen des Nachfolgerstyps bedankt.[/quote]
Ich denke mal, dass es da nicht mehr viele Chargenfehler zu beheben gibt - die ganze Charge dürfte in 15 Jahren wohl verkauft sein ...
Ausser einen "Das tut uns aber leid" (wenn überhaupt) erwarte ich da keine weitere Reaktion.
Ich gehe mal davon aus, dass das wohl wirklich ein Einzelfehler oder eine Verkettung unglücklicher Umstände war. Ist natürlich für den Betroffenen sehr ärgerlich und frustierend - vor allem im Hinblick auf die Schäden am Projektor.

Gruß Horst

ZITAT(HorstE @ 2009-02-03, 15:36) ZITAT(Schwupp @ 2009-02-03, 12:18) Hallo.

Dank Eurer Hilfe und Anteilnahme habe ich nun doch den Mut gefasst, direkt an OSRAM zu schreiben. Ehrlich gesagt ärgert es mich total, das aufgrund der OSRAM Birne (und die war original in dem Projektor eingebaut) nun das Gerät im Ar..h ist.
...[/quote]
Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass sich Osram für den Schaden an einer 15 Jahre alten Birne noch interessiert.

ZITAT(MatthiasM @ 2009-02-03, 13:59) Zurück zum Thema - bin gespannt, wie Osram reagiert. Ich hatte mal eine Dulux-Pflanzenlampe von denen, die weit vorzeitig ausgefallen ist, die haben sich für die Leiche sehr interessiert, damit einen Chargenfehler bei einem Zulieferbauteil eingekreist und sich ganz artig mit zwei passenden neuen schönen Longlife-Energiesparlampen des Nachfolgerstyps bedankt.[/quote]
Ich denke mal, dass es da nicht mehr viele Chargenfehler zu beheben gibt - die ganze Charge dürfte in 15 Jahren wohl verkauft sein ...
Ausser einen "Das tut uns aber leid" (wenn überhaupt) erwarte ich da keine weitere Reaktion.
Ich gehe mal davon aus, dass das wohl wirklich ein Einzelfehler oder eine Verkettung unglücklicher Umstände war. Ist natürlich für den Betroffenen sehr ärgerlich und frustierend - vor allem im Hinblick auf die Schäden am Projektor.
[/quote]

Ich erwarte eigentlich auch keine besondere Reaktion seitens Osrams.

Hmm, abwarten. 15 Jahre ist das eine, Anzahl Betriebsstunden und v.a. die Art und Weise, wie sich die Birne am Ende der normalen Betriebsstunden verhält, ist schon was anderes. Normalbetrieb solcher Birnen ist ja, daß sie ihre paar hundert oder auch nur zig Stunden durchhalten und erst gewechselt werden, wenn's aus ist. Setzt voraus, daß der normale Tod unspektakulär ist.
Das mindeste ist, daß Osram anhand der Leiche was zur möglichen Ursache sagt.

ZITAT(Schwupp @ 2009-02-03, 12:18) Ehrlich gesagt ärgert es mich total, das aufgrund der OSRAM Birne (und die war original in dem Projektor eingebaut) nun das Gerät im Ar..h ist.[/quote]
Osram ist bekannt als Hersteller hochwertiger Leuchtmittel und hat sicherlich auch eine sehr strenge Qualitätskontrolle. Dass eine Glühbirne vorzeitig ausfällt und das vielleicht auch noch mit einem Knall kann aber immer mal passieren. Ich persönlich würde dennoch wieder zu Osram greifen. (Ich habe schon verschiedenste Glühbirnen gesehen, die explodiert sind obwohl sie eigentlich nicht sollten: H7 im Auto, HQI-Leuchte, Deckenfluter-Halogen-Brenner, 150W Halogenglühbirne vom Studioblitz)

Wenn eine Glühbirne 15 Jahre eingebaut ist können sich mit der Zeit alle möglichen Ablagerungen auf der Birne bilden, vielleicht ist ja auch ein dickerer Fussel auf der Birne gelandet. Halogenleuchten habe ich auch schon an dieser Stelle durchbrennen sehen (ohne Explosion, 1000W Fotoleuchte)

Optisch sollten Kratzer auf Spiegel und Kondensor (Linse vor der Birne) keine große Rolle spielen, diese beiden Bauteile dienen ja nur dazu das Licht der punktförmigen Lichtquelle gleichmäßig und parallel Richtung Dia zu schicken, die Teile bei Gelegenheit auszutauschen kann aber sicherlich nicht schaden.

Viele Grüße,
Kristof

ZITATAusser einen "Das tut uns aber leid" (wenn überhaupt) erwarte ich da keine weitere Reaktion.[/quote]




Na, da darf man zumindest gespannt sein!

Gruß
Rolf

Das ist zwar eine ärgerliche Sache. Aber wenn die Lampe nicht gerade nachweislich neu erstanden und eingebaut war, kann ich mir die Reaktion von Osram vorstellen. M.E. lohnt sich der zeitl. Invest nicht.

Als Ergänzung zu diesem Tread:


Antwort von Osram

Ich habe heute eine Antwort von Osram erhalten. Es heißt dort sinngemäß:

- Herstellung 1993

- Lebensdauer dieses Typs ca. 50 Stunden

- Die Lampe ist vermutlich aufgrund einer schwärzung des Kolbens und Überhitzung zersprungen.

- Genau Ursachenfindung nach 14 Jahren Betrieb sei nicht möglich. Möglicherweise war ein ungeeigneter Schaltrhytmus oder einseitig oder zu starke Kühlung der Grund.

Bekomme eine Ersatzlampe (ohne Anerkennung einer Rechtspflicht) und eine zweite Lampe wegen meines Aufwandes zugeschickt.

Im nachhinein hätte es mich auch gewundert, wenn die das Gerät reparieren lassen würden. Ich schiebe das Thema in die Schublade: Pech gehabt, Lebensrisiko,usw. Möglicherweise ist es vielleicht sinnvoll, ganz alte Lampen von vornherein auszutauschen bzw. zu reinigen.

Ach - wat soll...