QUOTE (Dirk_Frielingsdorf @ 2008-12-17, 1:32) - Vollformat bei max 12 MP;
- dadurch sichere Rauschfreiheit bis ISO 1600;
- Drehräder, arretierbar, statt Knöpfchen und Menüs;
- keine: Motivprogramme, Irgendwaserkennung, Motivklingel etc pp;
- Technik und Elektronik der Kamera langfristig haltbar (viele viele Jahre), ich kaufe nicht alle paar Jahre im Megapickelwahn oder wegen des Wegwerfartikelselbstverständnisses heutiger Produzenten 'ne neue Kamera;
- strategisch günstig verteilte und sichere AF-Kreuzsensoren (9 Stück);
- sichere Motivverfolgung bei Sport durch bestimmte vorgewählte oder alle AF-Sensoren;
- Sensoren, auf die auch mit älteren Objektiven das Licht schräg fallen darf, ohne das die Vignetierung derart stark zunimmt;
- ältere Objektive: hier ist auch durchaus eine Adapter für SR-Objektive denkbar... ;
- selbst wechselbare Sucherscheiben, mit Mikroprismen, eventuell Schnittbild, Raster etc pp;
Nur dann kaufe ich mir vielleicht auch mal eine digitale SLR als Ergänzung. Was da bisher angeboten wurde und wird, reizt mich nicht mal ansatzweise, auch nur für eine Aufnahme von analog auf digital zu wechseln. Digital gibts nur Ebaybildchen, und dafür muss ich keine 1000 Euro plus X ausgeben...[/quote]
Dirk,
das mit den "ebay-Bildchen" lasse ich mal als provokativen Ausrutscher stehen. Eine aktuelle DSLR, egal ob Vollformat, APS-C oder Four Thirds, stellt im Endergebnis bei der Bildqualität jede 35-mm-Spiegelreflex mit Farbnegativ- oder Farbdiafilm in den Schatten.
Auch ich bedaure, dass es keine DSLR gibt mit einer Handhabung wie die einer XD-7 oder Nikon FE, um mal ein Beispiel zu nennen. Allerdings: Die Hersteller müssen auch ein wenig rechnen. Jeder Ansatz, so etwas zu produzieren, hatte bisher keinen Erfolg auf dem Markt. Panasonic hatte mit Leica zusammen die wunderschöne DMC-L1 mit so einem Bedienkonzept auf den Markt gebracht. Nur kaufen tut sie niemand! Den "Profis" ist der Sensor und Sucher zu klein, während die Knipser heute von digitalen Kompaktcams kommen und sich vor mehr als fünf Knöpfen fürchten. Viele Käufer einer DSLR wissen doch nicht mal, was eine Blende ist und was "Verschlusszeit" genau bedeutet. Ein Blendenring am Objektiv ist für sie nur ein abschreckendes seltsames Rad mit noch seltsameren Zahlen drauf, das man möglichst nicht anfassen sollte. Deshalb war auch die Dynax 7D letztlich kein kommerzieller Erfolg: "Waaaas? So viele Schalter? Muss ich das alles können? Kann diese Kamera das nicht alleine?". Die meisten kauften lieber die Konkurrenzmodelle mit weniger Schaltern - Menü-Tieftauchen inclusive. Tatsächlich fürchteten sich viele Verkäufer sogar vor dieser Kamera, denn es könnte ja ein Kunde kommen und fragen, wozu ein bestimmter Schalter da ist. Aus einigen "Testberichten" konnte man folgern, dass auch manche Tester sich nicht damit befassten, sondern nur die Zahl der Knöpfe bemängelten, ohne sich damit auseinandergesetzt zu haben, wozu die da sind.
Man muss nur mal erleben, wie die Verkaufsgespräche in Fotoläden ablaufen. Die Verkäufer und Kunden überbieten sich gegenseitig in Ahnungslosigkeit und erwarten von einer Kamera für Einsteiger, auch von einer Spiegelreflex, vor allem drei Dinge: Dass sie ihnen im Vollautomatik-Modus möglichst die fotografische Arbeit einschließlich Gestaltung abnimmt, keine Fragen stellt und den Nachbarn beeindruckt. Deshalb greifen sie zur Nikon D60, denn die hat am wenigsten Schalter und den Nachbarn beeindruckt sie auch. Oder zur Alpha 350, denn die hat geile 14 Megapixel und man kann damit knipsen wie vorher mit der Kompakten - dank Handy-Bildsensor im Sucher, der einem den Blick durch den sowieso viel zu kleinen Sucher abnimmt.
Auch wenn du bei der von dir gewünschten 12 MP Vollformat-Kamera heute keine finden wirst, die mit dem von dir gewünschten Bedienkonzept aufwarten kann, würde ich dir raten, das Thema "DSLR" nicht ganz so negativ zu sehen. Du hast eine Dynax 7 - hast du z.B. mal erwogen, einfach eine Dynax 7D dazuzuholen? Mach doch mal und sieh dann selbst, ob du in Zukunft vielleicht anders über digitale Aufnahmen denkst, selbst wenn diese "nur" 6 MP haben. Oder schau dir die DMC-L1 (bzw. die baugleiche Leica) näher an ... der Sucher ist zwar winzig, aber dafür ist die Bedienung so, wie du sie dir vorstellst und Optik und Mechanik sind wirklich gut.
Was ich übrigens auch nicht nachvollziehen kann, ist der unterschwellige Vorwurf, digitale Kameras einschließlich DSLR seien grundsätzlich Wegwerfartikel mit kurzer Gebrauchsdauer. Das trifft ganz sicher nicht zu. Im Gegenteil - so ziemlich die mieseste Qualität bei Spiegelreflexkameras gab es zu Anfang der AF-Ära (u.a. sehr brüchige Plastik-Außenschalen bei Nikon- und Minolta-Gehäusen), während später zumindest die etwas gehobeneren Modelle auch wieder ordentlicher gebaut wurden. DSLRs bewegen sich keinesfalls auf schlechterem Niveau. Dazu kommt natürlich, dass man heute Gehäuseteile aus reinem Magnesium relativ einfach herstellen kann, so dass dieses Material bei DSLR-Gehäusen ab der Mittelklasse mehr oder weniger Standard geworden ist, wenn auch in etwas unterschiedlicher qualitativer Ausführung. DSLRs müssen darüber hinaus in der Regel deutlich mehr Auslösungen überstehen als Kameras für 35 mm-Film. Die Mechanik so mancher 35 mm-Spiegelreflex würde in einer DSLR in vielen Fällen nicht mal die Garantiezeit überstehen, auch nicht bei Amateurgebrauch, weil viele Benutzer ständig "Dauerfeuer" geben - ich finde das keinen guten Stil, aber es läuft nun mal so ab, wie man sehen kann. Wie es mit dem Anti-Shake aussieht weiß ich nicht, aber ansonsten finde ich die Dynax 7D zum Beispiel sehr ordentlich gebaut. Zumindest äußerlich ist sie wesentlich stabiler als die Dynax 7. Und bei meiner EOS 5D bin ich durchaus sicher, dass sie viele Jahre lang zuverlässig funktionieren wird, sicherlich länger als eine Dynax 7 oder eine X-700, und dass sie auch mechanisch mehr aushält als diese.
Schöne Grüße und frohe Weihnachten
Johannes