RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#1 von Yammat , 24.05.2008 22:36

Hallo.

Ich möchte demnächst meine Schwarz/Weiss Filme selber entwickeln. Ich habe mir jetzt ein paar Ilford FP4 plus, einen Ilford HP5 plus,einen Kodak TMax 400 und einen Ilford PANF plus gekauft. Zu dem Ilford FP4 plus habe ich gehört das es ein guter Film sein soll und für einen Anfänger beim selber Entwickeln genau das richtige ardon: !?!

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Könnt Ihr mir bei der Wahl der Chemiekalien helfen? Ich wollte - wenn es geht - bei einer Adresse kaufen: http://www.phototec.de (es sei denn Ihr habt noch einen viel besseren Tip).
Ich möchte natürlich erst einmal mit einem Entwickler einem Stoppbad und einem Fixierer anfangen.
Ich dachte da so an:
Entwickler: Ilford ID-11, Ilford Ilfosol3 oder Amaloco AM74
Soppbad: Amaloco S 10 geruchloses Stoppbad?
Fixierer: ILFORD Rapid-Fixer

Ist die Zusammenstellung für alle Filme OK oder gibt es da irgendwelche Probleme bzw. "das geht ja überhaupt nicht ..."?
Wie schon gesagt: Ich möchte am liebsten alles aus einer Quelle beziehen wie zB. phototec.

Ich hoffe Ihr könnt mir ein paar gute Tips und Ratschläge geben.

Vielen Dank schon mal.

Grüße Mathias


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RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#2 von Mark , 24.05.2008 22:53

Ich schlag mal ein wenig anders vor :

Entwickler: Agfa Rodinal (500ml = ~14&euro
Stoppbad. temperiertes Wasser (kommt zum vereinbarten Preis aus dem Hahn)
Fixierbad: Tetenal Superfix geruchlos (1000ml = ~11.50&euro

Gibt es alles bei Phototec. Im Grunde geht natürlich auch das was du angeführt hast. Allerdings ist der Einstieg mit ID11 und TMax vielleicht ein wenig übertrieben anspruchsvoll. Mit der von mir benannten Kombo bist du recht narrensicher unterwegs und ich kann fast garantieren as du auf Anhieb ein Erfolgserlebnis haben wirst.

Mark


Der Optimist ist meist genauso im Irrtum wie der Pessimist, aber er ist glücklicher dabei.

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RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#3 von Yammat , 24.05.2008 23:18

Hallo.

Das ging ja schnell . Ist "Tetenal Superfix geruchlos" das selbe wie "TETENAL Superfix Plus"? Denn den "geruchlosen" finde ich bei Phototec leider nicht. Was genau bedeutet denn "temperiertes Wasser"? Über welche Temperatur redet man da? Ich hoffe die Fragen sind nicht zu "blöd" .
Noch eine Frage Mark: Passt denn Deine Kombo eigentlich für alle Filme die ich angeführt hatte?

Freundliche von Mathias


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RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#4 von Mark , 25.05.2008 09:12

ZITAt (Yammat @ 2008-05-24, 23:18) Hallo.

Das ging ja schnell . Ist "Tetenal Superfix geruchlos" das selbe wie "TETENAL Superfix Plus"? Denn den "geruchlosen" finde ich bei Phototec leider nicht.[/quote]
Ja, ist derselbe. Ist ziemlich universell das Zeug, kann man sowohl für Positiv- als auch fürs Negativlabor verwenden und funktioniert sehr zuverlässig.
ZITAt (Yammat @ 2008-05-24, 23:18) Was genau bedeutet denn "temperiertes Wasser"? Über welche Temperatur redet man da?[/quote]
Der gesamte Entwicklungsprozess wird durch die Temperatur des Entwickleransatzes dominiert. Bei Rodinal ist das so gut wie immer etwas um die 20°C. Die Temperaturen findest in der Anleitung zum Entwickler bzw. zum Film. "Temperiertes Wasser" bedeutet schlicht und ergreifend Leitungswasser das dieselbe Temperatur wie der Entwickler hat.
ZITAt (Yammat @ 2008-05-24, 23:18) Ich hoffe die Fragen sind nicht zu "blöd" .[/quote]
Wie sagt man so gern, es gibt keine dummen fragen, nur dumme Antworten.
ZITAt (Yammat @ 2008-05-24, 23:18) Noch eine Frage Mark: Passt denn Deine Kombo eigentlich für alle Filme die ich angeführt hatte?[/quote]
Der TMax ist ein wenig problematisch, der wird irgendwie auch in Rodinal funktionieren, aber wirklich was Perfektes kommt dabei nicht raus. Der TMax wird am besten im TMax Entwickler. Aber das wirst du immer haben, Universalentwickler sind wie ein Toyota Corolla, funktionieren so gut wie immer, sind aber nirgendwo richtig gut. Mit den drei Ilfords wird Rodinal super funktionieren, mit dem TMax wirds wohl recht körnig.

Mark


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RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#5 von PeterS ( gelöscht ) , 25.05.2008 11:18

UI, da muß ich doch gleich mal wiedersprechen:-)

Gerade ID11 und AM 74 gelten als die Entwickler bei denen man wirklich kaum was falsch machen kann. Mit diesen Entwicklern kannst du alle von dir angesprochenen Filme mit guten
Ergebnissen entwickeln, auch den TMX.

FP4 in Rodinal gefällt mir zwar sehr gut und verwende ich gerne wird aber mächtig körnig. Des weiteren würde ich nicht behaupten dass man mit Rodinal fast immer bei 20° entwickelt. Rodinal arbeitet um so feinkörniger je kälter man arbeitet. Bei 16° bekommt man sogar einen HP5 feinkörnig wie einen TMX:-). Die Entwicklungszeiten werden aber endlos.
Beim Fixierer ist es egal welchen du nimmst. Da ist fast überall das selbe drinnen in eventuell unterschiedlicher Konzentration. Bei geruchlosen Entwicklern ist eigentlich immer ein Stoppbad vorgeschrieben zB.: AM X88


T-Mäxe lassen sich im übrigen in vielen Entwicklern hervorragen verarbeiten außer gerade der TMax Entwickler soll da nicht gerade so der Bringer sein:-)


Zum Schluß noch ein wichtiger Tip: Mit fast allen Filmen und Entwicklern lassen sich gute Ergebnisse erzielen sofern sie zusammen passen und die Verarbeitung darauf abgestimmt ist. Es macht daher überhaupt keinen Sinn mit zu vielem Zeugs herum zu experimentieren.
Beginne mit einem Film der Universell einsetzbar ist z.B.: den FP4 und einem Entwickler zB.: ID11. Wenn du diese Kombi im Griff hast dann suche dir einen 2. Film der einen weiteren Bereich abdeckt wo du meinst mit deiner Kombi nicht so gut klar zu kommen zB.: etwas empfindlicheres für weniger Licht oder zB.: etwas feinkörnigeres für große Abzüge. Wenn du dann deine Standartkombis gefunden hast kannst du auch mal etwas mit anderem Material experimentieren. Vorher macht das wenig Sinn weil du dir ohne entsprechende Erfahrung schwer tun wirst die Ergebnisse entsprechend zu beurteilen.

lG. Peter


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RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#6 von Mark , 25.05.2008 12:33

ZITAt (PeterS @ 2008-05-25, 11:18) Gerade ID11 und AM 74 gelten als die Entwickler bei denen man wirklich kaum was falsch machen kann. Mit diesen Entwicklern kannst du alle von dir angesprochenen Filme mit guten
Ergebnissen entwickeln, auch den TMX.[/quote]
Ui, große Klasse, unbesehen ist ID11 ein feiner Entwickler. Allerdings jemandem der noch nie etwas mit Fotolaborchemie zu tun hatte direkt einen Pulverentwickler zu empfehlen, na ja, ich empfehle das nicht, dabei lasse ich die Kosten mal völlig außer betracht. Für Tetenal Superfix geruchlos ist kein Stoppbad vorgeschrieben und ich hatte ohne auch die letzten ~300 Filme aller Art auch keine Probleme. Stoppbad ist schlicht und ergreifend verschwendetes Geld. Wenn unbedingt benötigt tut es eine 2 oder 3% Zitronensäurelösung auch.

Der neue TMax100 und 400 erzielen im TMax Entwickler definitiv die besten Ergebnisse. Selbst ein TMax400 wird da annähernd kornlos und knackscharf. Allerdings muss mein ein wenig testen und üben, geschenkt bekommt man da nichts. Nicht mal die Edelprodukte a la MZB, Tanol oder D76h kitzeln da mehr raus.

16°C sind übrigens definitiv zu kalt für Rodinal, optimal wird es zwischen 18 und 19°C, kühler nimmt die Körnigkeit eher wieder zu Das stammt übrigens nicht von mir sondern aus der Agfa Fachliteratur und deren (leider ehemaligen) Feinprintspezialisten, deckt sich aber mit meinen Erfahrungen.

Mark


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RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#7 von PeterS ( gelöscht ) , 25.05.2008 14:00

QUOTE Für Tetenal Superfix geruchlos ist kein Stoppbad vorgeschrieben und ich hatte ohne auch die letzten ~300 Filme aller Art auch keine Probleme. Stoppbad ist schlicht und ergreifend verschwendetes Geld. Wenn unbedingt benötigt tut es eine 2 oder 3% Zitronensäurelösung auch.[/quote]

Ich wollte hier eigentlich nur zur Vorsicht raten. Das Tetenal Superfix kenne ich nicht. Beim X88 ist es vorgeschrieben, bei manch anderen auch. Die Notwendigkeit wird vielleicht auch erst in einigen Jahren sichtbar. Ich verwende Stoppbad allerdings auch nur bei Papier. Das von mir verwendete kostet so ca. 5 Euro und reicht für ca. 20 Liter. Finde ich nicht unbedingt teuer.

QUOTE Der neue TMax100 und 400 erzielen im TMax Entwickler definitiv die besten Ergebnisse.[/quote]

O.K. die Neuen habe ich noch nicht getestet und werde ich auch nicht machen. Ich hatte vor einigen Jahren gerne mit T-Max gearbeitet und war vom T-Max Entwickler nicht wirklich angetan. Möglich dass sich das zwischenzeitlich wieder geändert hat.

QUOTE 16°C sind übrigens definitiv zu kalt für Rodinal, optimal wird es zwischen 18 und 19°C, kühler nimmt die Körnigkeit eher wieder zu[/quote]

Den Tipp habe ich aus einem anderen Forum und mit HP5 selbst getestet. Funktioniert hervorragend nur dauert mir die Entwicklung dabei zu lange. Vielleicht auch eine Frage des Films. Um Rodinal
ranken sich halt viele Mythen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass Rodinal ein hervorragender Entwickler ist da extrem flexibel und viele Parameter sind über Temperatur und Verdünnung steuerbar. Aber es brauch Erfahrung und Bereitschaft zum Testen. Deswegen würde ich diesen Entwickler nicht für Anfänger empfehlen.

Aber wie es halt bei diesem Thema immer ist. 100 Anwender 100 Meinungen:-)

lG. Peter


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RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#8 von Ellersiek , 26.05.2008 10:49

QUOTE (Mark @ 2008-05-25, 12:33) Stoppbad ist schlicht und ergreifend verschwendetes Geld.[/quote]
Aber außer des verschwendeten Geldes und der verschwendeten Zeit gibt es doch keine Nachteile wenn man ein Stoppbad anwendet, oder?

Gruß
Ralf, der, weil's schön macht, bei der Filmentwicklung immer ein Stoppbad einsetzt.


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RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#9 von Mark , 26.05.2008 11:46

ZITAt (Ellersiek @ 2008-05-26, 10:49) ZITAt (Mark @ 2008-05-25, 12:33) Stoppbad ist schlicht und ergreifend verschwendetes Geld.[/quote]
Aber außer des verschwendeten Geldes und der verschwendeten Zeit gibt es doch keine Nachteile wenn man ein Stoppbad anwendet, oder?

Gruß
Ralf, der, weil's schön macht, bei der Filmentwicklung immer ein Stoppbad einsetzt.
[/quote]
Außer das du einen großen, leckeren Schoppen Wein hättest für das Geld haben können entsteht dir kein Schaden. Allerdings gibt es einige Filme die kein saures Stoppbad vertragen, der ältere efke ist dafür ziemlich bekannt, aber das steht dann auch so gut wie immer im Datenblatt des Filmes. Also solange du nicht mit Exoten hantierst gibt es da keine Probleme.
5€ für 20l finde ich übrigens ziemlich viel. Der Zitronensäureansatz kostet irgendwie 20Cent auf 200l oder so in der Größenordnung.

Na ja was tut man nicht alles für einen gesunden Placeboeffekt .

Mark


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RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#10 von 01af , 26.05.2008 12:15

Vom Vorschlag, auf das Stoppbad zu verzichten und stattdessen klares Wasser zu nehmen, kann ich nur energisch abraten. Erst recht, wenn als Argument angeführt wird, man könne da ein paar Pfennige sparen. Ein Stoppbad dient dazu, die Entwicklung rasch und definiert zu beenden, was besonders bei kurzen Entwicklungszeiten und steil arbeitenden Filmen (insb. Ilford Pan F) wichtig ist. Eine 2%ige Essigsäure- oder Zitronensäurelösung tut's aber; da kann man z. B. Essig-Essenz oder Kaffeemaschinen-Entkalker aus dem Haushalt nehmen.

Zweitens rate ich von Rodinal ab. Der ist zwar günstig und babyeinfach zu verarbeiten und liefert generell auch sehr schöne Tonwerte, doch seine Neigung zur Grobkörnigkeit macht ihn für die meisten Kleinbildfilme zur zweiten oder dritten Wahl. Soo schwierig ist der Ansatz eines Pulverentwicklers auch wieder nicht; was eher dagegen spricht, ist die recht begrenzte Haltbarkeit der Stammlösung. Abgesehen davon ist Ilford ID-11 einer der besten und vielseitigsten Standardentwickler, den man nur empfehlen kann (baugleich zu Kodak D-76).

Der Ilford FP-4 ist ein guter und gutmütiger Film, der genau richtig ist für die ersten Selbstverarbeitungsversuche. Der Ilford Pan F hingegen ist etwas kritisch -- der muß genau belichtet und auf den Punkt entwickelt werden, sonst wird er zu kontrastreich und ist dann schwierig zu kopieren. Lieber etwas reichlicher belichten und dafür knapp entwickeln (15 - 30 s kürzer als abgegeben) ... dieser Film reagiert schon auf geringe Abweichungen der Entwicklungszeit oder -temperatur mit deutlichen Gradationsänderungen. Also unbedingt Stoppbad verwenden! Für den ersten Versuch ist er weniger geeignet, da sollte man schon ein wenig Übung haben. Bekommt man ihn aber gut hin, so bietet er hervorragende Tonwerte bei hoher Schärfe und feinstem Korn -- die Mühe lohnt sich also.

-- Olaf


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RE: Schwarzweißfilm selber entwickeln...

#11 von ingobohn , 26.05.2008 13:41

Ein Grund, nicht auf das Stoppbad zu verzichten, ist auch dann gegeben, wenn man nur einen schwach sauren oder gar leicht alkalischen Fixierer verwendet. Ohne Stoppbad steigt der pH-Wert des Fixieres mit der Zeit (verschleppter Entwickler) eventuell leicht an, wodurch seine Wirkung reduziert werden könnte.


"Das mit dem Leben habe ich nicht so drauf. Ich sehe lieber anderen dabei zu." (Frank Goosen, So viel Zeit)


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