ZITAt (hahe @ 2007-12-09, 12:03) Natürlich sollten auch wir Energie sparen, aber bitte in vernünftigen Rahmen. Wenn z.B. Biotreibstoffe importiert werden muss und zur Produktion Tropenwälder für Palmölplantagen vernichtet werden, dann muss man schon schwer ins Zweifeln kommen.
Und es macht nun wirklich auch keinen Sinn, uns für zweifelhafte Umwelterfolge wirtschaftlich ins Abseits zu manövrieren.
Ein anderes Beispiel: Der intelligente Stromzähler. Der würde viel Geld kosten, aber nach Meinung des Umweltministeriums wären die Einsparungen noch viel höher. Wie bitte? Da muss ein Zähler ans Internet gehängt werden und man kann dann über den PC (der ja offenbar keinen Strom benötigt) den aktuellen Stromverbrauch ablesen. Schönes Spielzeug! Wenn man den E-Herd anwirft steigt der Stromverbrauch sprungartig. Sehr überraschend! Soll man nun die Steaks kalt essen?[/quote]
Sagt ja keiner. Und mein oben zitierter Zweizeiler sollte eigentlich bedeuten:
Wir sind ein Land mit relativ kleiner Fläche aber unproportional zur Fläche sehr hohem Anteil an den weltweit emitierten Schadstoffen. Es bringt meiner Meinung erheblich mehr, wenn WIR etwas an unserem Verhalten ändern, als wenn Somalia, Sudan oder wer auch immer das sonst beschließen würde.
Und darüber hinaus könnte das Beispiel einer wirtschaftlich hocheffizienten Gesellschaft wie unserer vielleicht mehr andere Staaten zum Mitziehen bewegen, als wenn Samoa verspricht, die CO2-Emissionen um 40% zu senken.
Sicherlich gibt es auf dem Sektor "Rettet unseren Planeten" ne Menge hirnrissiger Ideen. Das will ich nicht bestreiten. Und die 5-Minuten-Server-abschalten retten auch niemanden. Die Aktion ist aber eine zumindest moralische Unterstützung Derjenigen, die der Meinung sind, das etwas getan werden muss, um nicht weiter in eine hausgemachte Klimakatastrophe (ja, ich kann das Wort auch nicht mehr hören) reinzutreiben.
Natürlich sind andere (USA) schlimmer unterwegs als wir. Sollen wir deswegen warten, bis da mal was passiert. Na dann Mahlzeit...
Und nur weil es genug Spinner gab, die jahrzehnte lang dreckige Flüsse angemahnt und die Industrie und Politik an den Pranger gestellt haben, haben wir jetzt wieder eingermaßen sauberes Wasser (fast) überall. Trotz Leuten, die demonstrativ im Gummianzug durch den Rhein geschwommen sind (seht her, wie sauber!!, als derselbe noch ne Kloake war.
O.K.: Wir sind schon auf dem richtigen Weg. Aber das kann noch nicht alles gewesen sein.
Und nur um des Schreckgespenstes des wirtschaftlichen Abseits, das immer gerne aus dem Hut gezaubert wird, alle Versuche etwas zu bewegen einstellen?
Wirtschaft ist auch immer mit Fantasie verbunden. Man kann auch mit exportierter Umwelttechnik Geld machen. Mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren jedenfalls nicht mehr lange.
Entschuldige die lange Ansprache. Ich weiß, das es nicht einfach ist, eine fundierte Meinung in ein paar Sätzen hier vorzubringen. Bitte fühl Dich also von mir nicht attackiert. Ich wollte meine minimalistische Aussage nur nicht so stehen lassen.
Ich denke das Thema ist auch zu komplex, um es hier zu diskutieren. Das fällt schon schwer bei Freunden, die anderer Meinung bei diesem Thema sind. Erst recht, wenn man sich mit Leuten auseinandersetzt, die man nicht kennt.
Also nix für ungut.