Hallo!
Interessant, in welche Richtungen ein solcher Thread ausschlägt. Die Frage lautete "Systemwahl" und es werden vorwiegend Kameras und weniger "Systeme" erörtert. Die Preisvorgabe liegt bei EUR 600 bis EUR 1000 und es wird vortrefflich über Vollformat (! und teure Spezialobjektive debattiert sowie Kameras vorgeschlagen, bei denen allein für das Gehäuse weit über EUR 1000 zu veranschlagen sind.
Ich möchte daher nochmal auf die Ausgangsfrage zurückkommen.
Den Systemgedanken mal in den Vordergrund gestellt, sehe ich die Haupteinteilung der Konzepte nach Sensorgröße:
1. FourThirds (Olympus, Panasonic, Leica,...)
2. APS-C (Sony, Nikon, Canon, Fuji, Pentax,Sigma,...)
3. Vollformat (Canon, Nikon,...)
Punkt drei kann angesichts der genannten Preisgrenze nur als Zukunftsoption Berücksichtigung finden, in dem eine APS-C Kamera mit einem vollformattauglichen Objektiv kombiniert wird. Unter den genannten Rahmenbedingungen würde ich eine APS-C Kamera evtl. mit einem vollformattauglichen Objektiv kombinieren, allerdings nur im Hinblick auf eine für deine Zwecke geeignete Kamera-Objektiv-Kombination, und nicht im Hinblick auf die Vollformatoption. (Siehe den parallelen Thread, insbesondere auch den Hinweis von O1af).
Bleiben FourThirds und APS-C übrig.
Unter dem Systemgedanken rückt die Kamera und ihr Anschaffungspreis zugunsten der Objektivbeurteilung ein wenig in den Hintergrund. Dabei lohnt sich ein Blick auf die für die verschiedenen Ansätze verfügbaren Objektive.
Zur Bildwirkung (Bildwinkel und Schärfentiefe) der verfügbaren Objektive ein Beispiel: Ein 3,5-4,5/28-105 (Vollformat) entspricht einem 2,4-3,5/18-70 (APS-C) und das wiederum entspricht etwa einem 1,7-2,4/14-52 (FourThirds).
Jetzt kann man bestimmen, welche Bildwirkung man mit einem Objektiv erzielen möchte, danach suchen, ob ein solches oder ein ähnliches Objektiv verfügbar ist, wie die optische Leistungsfähigkeit einzuschätzen ist und was der ganze Spaß dann kostet.
Die meisten Kitlinsen haben ein deutliches Verzeichnungsproblem im WW-Bereich, fast alle sind haptisch zweifelhaft (Billig-Plastik), einige sollen soger insgesamt eine recht niedrige Auflosung haben.
Für mich war seinerzeit das Olympus Zuiko Digital 2,8-3,5/14-54 das Objektiv der Wahl, da es mit einem Preis von ca. EUR 600 (Straßenpreis heute ca. EUR 500) absolut "preiswert" war - die Abbildungsleistungen sind phantastisch (Spritzwasser- und Staubschutz! - und es gleichzeitig die ergonomisch überragende E-1 im Abverkauf zu einem sehr niedrigen Preis gab. Für meinen Einsatzzweck kam die Schärfentiefe, die etwas größer ist, als bei APS-C (gleicher Bildwinkel angenommen), entgegen.
Es gibt weitere Einteilung der System, z. B. im Konzept der Bildstabilisierung:
1. Im Objektiv
2. Im Kameragehäuse
Beide Varianten gibt es sowohl bei FourThirds, als auch bei APS-C, das ist rein Herstellerabhängig. Sofern man dieses Ausstattungsmerkmal nutzen möchte, macht ein Vergleich Sinn.
Weitere Unterteilungen lassen sich sicher vornehmen, aber dann geht es doch sehr ins Detail.
Ich empfehle eine Olympus E-410 mit Zuiko Digital 2,8-3,5/14-54. Im niedrigen ISO-Bereich dürfte die Abbildungsqualität im genannten Preisbereich schwer zu übertreffen sein. Falls du recht große Hände hast, bietet sich auch die E-500 an, welche derzeit vereinzelt abverkauft wird. Die E-410 ist tatsächlich sehr klein! Sie wird derzeit von Foto-Palme für EUR 470 mit 3,5-5,6/14-42 angeboten. Damit eignet sie sich als "immer-dabei"-Kamera - auch die Abbildungsleistung des inklusierten Objektives soll sehr gut sein - insbesondere die Verzeichnung im Weitwinkelbereich soll außergewöhnlich niedrig sein. Das 2,8-3,5/14-54 ist beim selben Händler für weniger als EUR 500 zu haben. Zusammen hättest du die Wahl zwischen extrem klein und leicht oder etwas größer bei überragenden Abbildungsleistungen. Gebraucht wäre als Ergänzung das Zuiko Digital 3,5-4,5/40-150 für etwa EUR 150 zu bekommen. Angesichts dieses Preises ist die Abbildungsleistung beeindruckend. Das könnte dein Gespann bald ergänzen.
KOH