ZITAt (Mark @ 3. 5. 2007, 18.38 h) Die Filter sind nicht identisch. Das merkt man schon, wenn man hindurchschaut.[/quote]
Nach den Herstellerdokumentationen sind sie gleich.
Ich habe aber heute gelernt, daß die Schwankungsbreite bei der Herstellung der Farbstoffe, die die Filterwirkung ausmachen, speziell bei so extremen Filtern wie IR-Filtern recht groß sein kann. So kann zum Beispiel, wo RG695 draufsteht, in Wirklichkeit alles mögliche zwischen RG685 und RG705 drinstecken -- und zehn Nanometer hin oder her wären deutlich sichtbar. Sind die Filter also nicht aus der gleichen Fertigungs-Charge, so sind Abweichungen trotz gleicher Nennwerte und gleichen Herstellers möglich.
ZITAt (Mark @ 3. 5. 2007, 18.38 h) Dazu kommt, daß die Bilder exakt gleich belichtet sind (1/2 s bei f8), und das im Abstand von ca. 30 Sekunden. Ich habe dazwischen nichts weiter gemacht als gespannt, Objektiv gewechselt, Spiegel hochgeklappt, ausgelöst.[/quote]
Objektiv gewechselt? Na, da haben wir's ja schon. Also hast du eine andere Blendenmechanik und wahrscheinlich sogar auch einen anderen Verschluß. Auch da sind Abweichungen von den Nennwerten nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich. Tatsache ist jedenfalls, daß das zweite Bild überbelichtet ist, was zumindest einen großen Teil des sichtbaren Unterschiedes ausmacht.
ZITAt (Mark @ 3. 5. 2007, 18.38 h) Schott (und B+W) geben für den 092 650 nm als unteren Sperrbereich an, Heliopan für den RG695 erwähnt nur 695 nm.[/quote]
Die 650 nm sind vermutlich der 5-%-Transmissionswert. 695 nm sind der 50-%-Transmissionswert -- wie es auch im B+W-Filterkatalog beschrieben ist. Die Absorptionskanten sind ja nicht unendlich steil. Sei versichert, B+W 092 und Heliopan RG695 sind definitiv beide -- bis auf Fertigungsschwankungen -- derselbe Filtertyp.
ZITAt (Mark @ 3. 5. 2007, 18.38 h) ZITAt (01af @ 3. 5. 2007, 17.23 h) ZITAt (Mark @ 3. 5. 2007, 16.40 h) Der wichtigste Unterschied ist aber die obere Sperre. Das Spektrum, das beide, Heliopan wie B+W, durchlassen, ist nicht allzu breit. Beide gehen nicht deutlich über 750 - 760 nm hinaus.[/quote]Wie kommst du auf diese Idee? Tatsächlich gehen beide locker bis 2.000 nm -- also weit über den Spektralbereich sämtlicher IR-Filme hinaus.[/quote]Schau mal hier.[/quote]
Ja ... und? Was soll ich deiner Meinung dort sehen? Ich sehe, daß dort genau meine beiden Aussagen bestätigt werden: beide fraglichen Filtertypen sind identisch (zumindest nominell), und beide haben einen nach oben unbegrenzten Durchlaßbereich.
ZITAt (Mark @ 3. 5. 2007, 18.38 h) Basierend auf einigen Ergebnissen die ich im Netz gefunden habe, und der Kennlinie erscheint mir der RG9 sehr interessant, hast du schon einmal den B+W RG9 ausprobiert?[/quote]
Nein, habe ich nicht, und werde ich gewiß auch nie tun. Das RG9 ist rar und vermutlich sehr teuer, und darüber hinaus für bildmäßige IR-Fotografie völlig uninteressant. Wozu solte ich den oberen IR-Bereich mit Gewalt abschneiden? Ich bin doch froh um jedes bißchen IR-Sensitivität, die der Film zu bieten hat. Wenn ich so etwas wollte (wozu auch immer), dann würde ich lieber einen Film mit kleinerem Sensibilisierungsbereich wählen ... also z. B. Efke IR 820c statt Kodak HIE. Sowieso dürfte das RG9 allenfalls bei letzterem einen erkennbaren Unterschied ausmachen ... wenn überhaupt. Dort, wo die Sensibilisierung des HIE ausläuft, dämpft das RG9 um etwa eine halbe Blendenstufe. Diesem Filter nachzulaufen, um es für bildmäßige Fotografie mit Standard-IR-Filmen einzusetzen, wäre etwa so sinnvoll wie sich selber einen Baseballschläger über den Schädel zu ziehen.
Sinnvolle IR-Filter für die bildmäßige IR-Fotografie mit handelsüblichen IR-Schwarzweißfilmen sind das Schott RG695 (Hoya R-70) und das Schott RG715 (Hoya R-72). Oder wenn's unbedingt sein muß (Effekte haschen), dann geht für die 820er Filme auch noch das RG780 oder ein Hoya R-76. Nur für den Kodak HIE kann man, wenn man den IR-Effekt auf die Spitze treiben will, auch noch stärkere IR-Filter sinnvoll einsetzen ... aber nicht das RG9 (ginge zwar, wäre aber sinnlos) oder das RG1000 (geht nicht ... oder höchstens mit seehr langer Belichtungszeit).
-- Olaf