RE: Nachtaufnahmen automatisch oder manuell belichten?

#1 von Przystojny , 17.12.2006 12:03

Können Nachtaufnahmen (mit H!! mit analoger SLR von beleuchteten Straßen, Schaufenstern o. ä. mit Belichtungsautomatik (A- od P-Funktion) gemacht werden? Würde die Automatik den Bildeindruck verfälschen, weil sie vielleicht aufhellen wird? Ist es besser manuell mit eingestellten Erfahrunmgswerten zu arbeiten? Verwendetes Filmmaterial wie immer Fuji, für dieses Zwecke Negativ 400 ASA.

Danke für Eure Antworten, evtl. gerne mit Blende-/Zeit-Empfehlungen. Ich möchte noch anfügen, daß ich sonst gute fotofrafische Kenntnisse besitze und kein Anfänger bin. Aber hier fehlt mir die Erfahrung.



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RE: Nachtaufnahmen automatisch oder manuell belichten?

#2 von christoph.ruest , 17.12.2006 12:08

ZITAt (Al.Le @ 2006-12-17, 12:03) Können Nachtaufnahmen (mit H!! mit analoger SLR von bleuchteten Straßen, Schaufenstern o. ä. mit Belichtungsautomatik (A- od P-Funktion) gemacht werden?[/quote]

Ich habe schon ein paar sehr schöne Nachtaufnahmen mit Belichtungsautomatik gemacht. Wirklich schlechte Bilder habe ich dabei noch nicht erhalten. Manche sind halt besser, andere weniger. Aber auf allen ist etwas zu erkennen.

ZITATVerwendetes Filmmaterial wie immer Fuji, für dieses Zwecke Negativ 400 ASA.[/quote]

Das hingegen würde ich bleiben lassen!

Filme mit Empfindlichkeit über 100 (im Extremfall ist 200 noch akzeptabel) verfälschen bei Nachtaufnahmen den Farbeindruck ungemein, da sie bei wenig Licht und langer Belichtungszeit aus Schwarz einfach Grau machen (der Himmel ist dann z.B. statt schön schwarz mit leuchtenden Sternen einfach nur graue Suppe mit etwas helleren Punkten).

Fuji Superia habe ich auch schon für Nachtaufnahmen verwendet. Aber eben: 100 oder max. 200 ASA.

Gruss

Christoph



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RE: Nachtaufnahmen automatisch oder manuell belichten?

#3 von 2und4zig , 17.12.2006 12:34

Wenn Lichter (bspw. Laternen) vorhanden sind, die manuelle Belichtungskorrektur auf über +1 zu setzen... sonst werden andere Bildinhalte zu dunkel. Das funkioniert wunderbar im Automatikmodus. Wenn keine direkten Lichtquellen vorhanden sind und das Motiv durchweg dunkel ist eher ohne Automatik und manuell mit Fernauslöser reichlich belichten.

Bei Schwarz-Weiß und Selbstentwicklung hast Du den Vorteil leicht fehlbelichtete Bilder korrigieren zu können... Ansonsten gilt der immer gut gemeinte Rat der Belichtungsreihen.

Viel Spaß!

volle Grüße eingeschenkt, Olli



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RE: Nachtaufnahmen automatisch oder manuell belichten?

#4 von Fischvati , 17.12.2006 12:41

ZITAt (Al.Le @ 2006-12-17, 12:03) Können Nachtaufnahmen (mit H!! mit analoger SLR von beleuchteten Straßen, Schaufenstern o. ä. mit Belichtungsautomatik (A- od P-Funktion) gemacht werden? Würde die Automatik den Bildeindruck verfälschen, weil sie vielleicht aufhellen wird? Ist es besser manuell mit eingestellten Erfahrunmgswerten zu arbeiten? Verwendetes Filmmaterial wie immer Fuji, für dieses Zwecke Negativ 400 ASA.

Danke für Eure Antworten, evtl. gerne mit Blende-/Zeit-Empfehlungen. Ich möchte noch anfügen, daß ich sonst gute fotofrafische Kenntnisse besitze und kein Anfänger bin. Aber hier fehlt mir die Erfahrung.[/quote]

Nachtaufnahmen gut gemacht, sind meiner Meinung nach immer Aufnahmen, die auf Erfahrungswerten basieren. Im Automatikmodus, wird die Kamera immer versuchen, einen Ausgleich zwische z.B. Spitzenlichtern und totaler Dunkelheit zu finden, der zu völlig unterbelichteten Bilder führt. Andersherum kann totale Dunkelheit dazu führen, das die Kamera den Wert der Belichtungszeit auf 30sec setzt (aber eine Belichtung von 1min notwendig wäre), aus dem Grund, da die Kamera im Automatikbetrieb nur 30sec zuläßt (ist jedenfalls bei AF-Kameras so). Ich würde raten, verschiedene Belichtungszeiten beim gleichen Motiv mit bis zu 10sec Unterschied zu machen und dann einschätzen, welches Ergebniss am besten zusagt. Die ISO Empfindlichkeit muß man ebenso seinem Empfinden anpaßen, da gibt es auch kein Patentrezept, aber in der Regel sollte mit ISO 50 - 200 abgebildet werden, da Details an besten zu Geltung kommen und die Körnung nicht in den Vordergrund tritt.

Micha



 
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RE: Nachtaufnahmen automatisch oder manuell belichten?

#5 von christoph.ruest , 17.12.2006 16:10

Betreffend Belichtungsreihen möchte ich hier noch eine kleine Anmerkung machen:

Farbnegativfilme haben (meist) einen Belichtungsspielraum von 3 bis 4 Blenden (also 1.5 bis 2 Blenden in jede Richtung).
So gibt z.B. Agfa für den Vista 100 (den ich aufgrund seiner Farbgebung sehr gerne benutze) einen Spielraum von -2 bis +3 Blenden an.

Mal ein Beispiel:
Die optimale Belichtungszeit liegt bei 30 Sekunden.
Wenn du mit gleicher Blende fotografierst erhältst du nun ein schönes Bild, wenn du die Belichtungszeit irgendwo zwischen 7 und 120 Sekunden einstellst.

Eine Belichtungsreihe mit 15s, 30s, 60s ist also in diesem Fall Quatsch.
Wenn schon, müsstest du eine Belichtungsreihe mit - sagen wir mal - 1s (deckt den Bereich von 1/4s bis 4s ab), 16s (4s bis 64s) und 256s (64s bis 1024s) machen.

Wenn du - wie ich schon erwähnt habe - von einem Belichtungsspielraum von 2 Blenden in jede Richtung ausgehst, hast du mit diesen 3 Belichtungszeiten den kompletten Bereich zwischen 1/4s und 17 Minute abgedeckt.

Bei Fargnegativfilm spielt in diesem Bereich auch der Schwarzschildeffekt noch keine allzu grosse Rolle (für den erwähnten Agfa wird z.B. bei 10s eine Korrektur von +1/2 angegeben --> da du bis -2 Spielraum hast, stelle ich bei Zeiten unter 30s gar keine Korrektur ein und darüber gebe ich einfach +1).

Gruss

Christoph



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RE: Nachtaufnahmen automatisch oder manuell belichten?

#6 von Przystojny , 17.12.2006 17:46

Danke für Eure ausführlichen und hilfreichen Antworten!

Ich werde mir jetzt zum Üben Diafilme 50 und 100 ASA (von Fuji, Filme wie Samt und Seide! besorgen, so daß meine Fehler (oder die der Kamera) nicht bei Verwendung von Negativfilm im Labor ausgeglichen oder korrigiert werden können. So kann ich meine Aufnahmen besser beurteilen und beim nächsten Mal vielleicht schon auf eigene Erfahrungswerte zurückgreifen.



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