RE: Automatik-Zwischenringe

#1 von joergW , 26.02.2005 19:04

Moin,

ich habe meine alten Automatikzwischenringe wieder rausgeholt. (31, 21, 13 ).

Blende, Zeit und Blitzbereitschaft werden an der Dynax 7D übertragen. Manuelle Scharfstellung mit Schärfeindikatur funktioniert auch. Belichtung eines Testshots mit dem eingebauten Blitz war eigentlich auch okay.
Einzig das "Rückspulgeräusch", wenn das Objektiv angesetzt wird und der ausgeschaltete AF einzurasten versucht macht mir einige Bedenken. Morgen Nachmittag, wenn ausreichend Tageslicht da ist, teste ich mal ein bisserl und bei Interesse poste ich die Links der Ergebnisse gerne hier.

bis denn

joergW



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RE: Automatik-Zwischenringe

#2 von matthiaspaul , 26.02.2005 20:27

Zitat von joergW
ich habe meine alten Automatikzwischenringe wieder rausgeholt. (31, 21, 13 ).

Blende, Zeit und Blitzbereitschaft werden an der Dynax 7D übertragen. Manuelle Scharfstellung mit Schärfeindikatur funktioniert auch. Belichtung eines Testshots mit dem eingebauten Blitz war eigentlich auch okay.


Hallo Jörg,

damit andere auch möglichst viel von Deinem Test des Kameraverhaltens der
Dynax 7 D in Verbindung mit Zwischenringen haben, wäre es wohl noch wichtig
zu wissen, welches Modell von Zwischenringen Du genau einsetzt und mit
welchem Objektiv Du arbeitest.

Es gibt da gewisse Unterschiede bei Zwischenringen:

1. Vollmanuelle Zwischenringe ohne elektrische Kontakte, Blendenübertragung
oder Autofokus (sehr alt & günstig oder sehr speziell für Sonderanwendungen -
die Zörk Mini-Makroschnecke gehört zu dieser Kategorie)

2. Automatikzwischenringe mit fünf elektrischen Kontakten, mechanischer
Blendenübertragung, aber ohne AF-Übertragung (alt und weit verbreitet -
auch das Novoflex Balgengerät BALMIN-AF ist von diesem Typus)

3. Automatikzwischenringe mit acht elektrischen Kontakten, mechanischer
Blendenübertragung, aber ohne AF-Übertragung (neuer und inzwischen gängig)

4. Automatikzwischenringe mit fünf elektrischen Kontakten, mechanischer
Blendenübertragung und voller AF-Übertragung (persönlich noch nicht gesehen)

5. Automatikzwischenringe mit acht elektrischen Kontakten, mechanischer
Blendenübertragung und voller AF-Übertragung (ziemlich neu und noch relativ selten (*))

EDIT: Einen weiteren Typus Zwischenring gibt es leider noch nicht:
6. Automatikzwischenringe mit acht elektrischen Kontakten, mechanischer
Blendenübertragung, voller AF-Übertragung und elektronischer Übersetzung
der vom Objektiv gemeldeten geometrischen Blende in eine effektive Blende
in Abhängigkeit des Auszugs (Dicke) des Zwischenrings, mit dem ja ein
zunehmender Lichtverlust einhergeht. Der Kamera ist es wohl im Prinzip
egal, welche Werte vom Objektiv übermittelt werden, solange nur der
relative Bezug Offenblende zu Arbeitsblende stimmt - schließlich mißt sie das
Licht durch das Objektiv und kann sich selbst "ein Bild" machen. Nicht egal
ist die effektiv wirksame Blende aber bei Blitzlichtaufnahmen *ohne* TTL-OTF-
Automatik und beim Ermitteln und Übertragen von Blendenwerten, die von
einem externen Belichtungsmesser gemacht wurden.
Für eine derartige Übersetzung der Blende müßte in den jeweiligen Zwischen-
ring aber ein sog. Translation-ROM eingebaut sein, ähnlich wie man das von
besseren Telekonvertern her kennt. Und für die Dicke eines Zwischenrings
kämen nur solche in Frage, die einem passenden Blendensprung entsprechen
würden (die Dicke müßte also auf die Granularität der Blendenübertragung des
jeweiligen Kamerasystems abgestimmt sein). Eigentlich nicht besonders
schwierig, aber offenbar hat noch kein Zubehörhersteller es für nötig
befunden, solche Zwischenringe fürs Minolta AF-System auf den Markt
zu bringen.

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...40&#entry121200

Deiner Beschreibung nach hast Du Zwischenringe vom Typ 2 oder 3.

Viele Grüße,

Matthias

P.S. Exkurs:

(*) Bei dieser Gelegenheit ein interessantes technisches Detail zu den Soligor
12/20/36mm M-AFxi Zwischenringen mit acht Kontakten und AF-Übertragung:

Lange habe ich mich gefragt: "Wie machen die das eigentlich?"

Schließlich gibt es keine (echten) Balgengeräte mit AF-Übertragung für Minolta
und das aus gutem Grund: Es reicht nicht, einfach nur den AF mit einer Welle
zu übertragen, da sich die notwendige Wegstrecke, die der AF zurücklegen
muß, mit der Länge des Auszugs ändert. Das Balgengerät müßte also die
aktuelle Auszugslänge kennen und die Daten des Objektivs diesem Auszug
entsprechend interpretiert an die Kamera weitergeben. Das würde (für
Fremdhersteller) umfangreiches Reverse-Engineering des Datenformats
und den Einbau aktiver Elektronik (CPU oder Translation ROM) in das
Balgengerät erfordern. Minolta hat mit dem AF 1,7-2,8 Macro Zoom 3x-1x
als einziger Kleinbild-SLR-Hersteller weltweit etwas im Angebot, das dem
sehr nahe kommt, aber selbst da gibt es einige Einschränkungen zu beachten.

Die AF-Zwischenringe gehen aber einen ganz anderen Weg: Dort werden die
(fünf oder) acht elektrischen Kontakte einfach nur 1:1 durchgeschleift, d.h. die
Kamera bekommt überhaupt nicht mit, daß ein Zwischenring dazwischenhängt.
Würde man auch den AF einfach nur 1:1 durchreichen, würde er nicht
zuverlässig funktionieren und - wenn überhaupt - sich nur langsam auf die
Schärfeposition einpendeln können (deshalb bieten die meisten Zwischenringe
AF auch gar nicht erst an).
Bei den obigen Soligor-M-AFxi-Ringen ist jedoch in jeden Zwischenring ein kleines
Getriebe mit einer Untersetzung eingebaut, die der jeweils unterschiedlichen Dicke
des Rings angepaßt ist. Bei den kurzen Ringen ist die Untersetzung fast nicht zu
spüren, bei den dickeren Ringen merkt man das schon deutlicher an den zwar
nach wie vor absolut treffsicheren, aber auch signifikant längeren Fokussierzeiten,
speziell daran, wie "viel" der AF-Motor plötzlich "arbeiten" muß, um den Schärfe-
ring des Objektivs nur ein kleines Stück weiter zu drehen... Natürlich kann man
die Ringe auch kaskadieren, was den Effekt noch weiter verstärkt.

Auf ein Balgengerät übertragen wäre also ein mit einer stufenlosen Untersetzung
arbeitendes Getriebe notwendig, etwas, das kaum kostengünstig, genau und
langzeitstabil realisiert werden könnte - deshalb gibt's sowas auch nicht. Die
Verbreitung von SSM könnte dieses Problem (und auch das von Objektiven
in Retrostellung) aber mittelfristig beseitigen.

Zwar ist Autofokus im Makrobereich problematisch, weil die Schärfentiefe
sich je nach Abbildungsmaßstab nur noch über wenige Millimeter (oder weniger)
erstreckt und bei statischen Objektiven mit Stativaufbauten der Punkt der Schärfe
nicht unbedingt in der Bildmitte liegt. Der Kamera "mitzuteilen", worauf sie
scharfstellen soll, dauert da in der Praxis länger, als selbst den Schärfering
zu drehen. ;-)
Aber zumindest ein Teil der oft gehörten Pauschalaussage "AF macht keinen
Sinn im Makrobereich" dürfte auch einfach eine vorgeschobene Entschuldigung
sein, weil kein Hersteller gerne zugeben mag, daß das in erster Linie aus
/technischen/ Gründen, weniger aus /fotografischen/ Erwägungen nicht realisiert
wird... Denn - natürlich - gibt es auch Situationen, wo AF auch im Makrobereich
absolut sinnvoll und praktisch ist - vorausgesetzt, er arbeitet zuverlässig.



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RE: Automatik-Zwischenringe

#3 von joergW , 27.02.2005 17:33

Zitat von matthiaspaul
2. Automatik-Zwischenringe mit 5 elektrischen Kontakten, mechanischer
  Blendenübertragung, aber ohne AF-Übertragung (alt und weit verbreitet,
  auch das Novoflex Balgengerät BALMIN-AF ist von diesem Typus)


Moin,

dieser Art Zwischenringe habe ich wohl ... sie sind von Dörr / Danubia.

Hier mal ein Bild mit 1,7/50 und dem großen 31-er Zwischenring. Es ist ein 100%iger Ausschnitt von der Aufnahme einer 10-Cent Münze Bl. 8 1/60 sec.

10 Cent Stück

Der Schärfenbereich ist schon ziemlich knapp ;-)

bis denn

joergW



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RE: Automatik-Zwischenringe

#4 von matthiaspaul , 27.02.2005 20:01

Zitat von joergW
Der Schärfenbereich ist schon ziemlich knapp ;-)


Hm, das ist schon richtig. Aber daß der obere und untere Rand unscharf sind
liegt wohl eher daran, daß Du die Kamera verkantet hast - oder Dein Gehäuse
hat ein Problem mit schrägliegendem CCD-Sensor...

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Automatik-Zwischenringe

#5 von joergW , 27.02.2005 20:08

Zitat von matthiaspaul

Zitat von joergW
Der Schärfenbereich ist schon ziemlich knapp ;-)


Hm, das ist schon richtig. Aber daß der obere und untere Rand unscharf sind
liegt wohl eher daran, daß Du die Kamera verkantet hast - oder Dein Gehäuse
hat ein Problem mit schrägliegendem CCD-Sensor...

Viele Grüße,

Matthias



... die Kamera stand ca. 45 Grad zur Münze und die Schärfe war mittig eingestellt. Beim Abblenden der Optik war allerdings im Sucher mehr Schärfe zu sehen bzw. zu vermuten. Da ich in dieser Sache noch einiges testen will, werde ich die Möglichkeit des schräg eingebauten Sensors auch checken.

bis denn

joergW



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