ZITAt ("webentertainment @ 15. 5. 2006 - 9.18 h) Wenn ich unter freiem Himmel fotografiere (Personenfotografie), empfiehlt es sich dann, den automatischen Weißabgleich zu nutzen, oder sollte ich lieber den manuellen Weißabgleich nutzen? Da sich Wolken, Licht etc. ja ständig ändern und ich nicht alle fünf Minuten einen neuen Weißabgleich vornehmen möchte, scheint mit der automatische Weißabgleich am geeignetsten zu sein. Liege ich da richtig?[/quote]
Schwer zu sagen. Wenn es dir speziell bei Portraits und Personen auf perfekte Hauttonwiedergabe ankommt, müßtest du strenggenommen für jede Aufnahme einen manuellen Weißabgleich durchführen. In der Realität ist das aber kaum praktikabel. Wenn du als Kompromiß den (im Prinzip optimalen) manuellen Weißabgleich zwar benutzt, aber nur zu Beginn der Aufnahmesitzung einen Abgleich durchführst und dann viele Minuten oder gar einige Stunden damit arbeitest, hast du am Ende u. U. größere Fehler als mit automatischem oder vordefiniertem Weißabgleich.
Der automatische Weißabgleich der Dynax 7D/5D funktioniert bei Tageslicht sehr gut, doch bei Kunstlicht umso schlechter. Trotzdem riskierst du auch bei Tageslicht Schwankungen, wenn sich z. B. die Hintergrundfarbigkeit ändert. Der automatische Abgleich ist also bequem und verhindert größere Fehler (zumindest bei Tageslicht), bewahrt dich aber nicht zuverlässig vor kleineren Schwankungen.
Ich persönlich nutze grundsätzlich den vordefinierten Weißabgleich. Damit bekomme ich hinsichtlich der Farbbalance dasselbe Verhalten, wie ich es seit jeher von Diafilm gewohnt bin. Und genau das ist in den meisten Fällen auch grad das gewünschte Verhalten -- schließlich will ich überlicherweise die leicht unterschiedlichen Lichtstimmungen einfangen und nicht von einer Regelungsautomatik plattbügeln lassen. Speziell bei Personenaufnahmen aber kann diese "Gleichmacherei" zugunsten gleichmäßiger Hauttöne erwünscht sein, und dann wäre der automatische Weißabgleich u. U. sinnvoll.
Außerdem nutze ich grundsätzlich das Speicherformat RAW+JPEG. In den Fällen, wo die Farbbalance nicht paßt, kann ich dann immer noch problemlos nachträglich von Hand korrigieren. Und der Korrekturaufwand ist erfahrungsgemäß insgesamt am geringsten, wenn ich den passenden vordefinierten Weißabgleich fix vorwähle. Den automatischen Weißabgleich nutze ich deshalb so gut wie nie, und den manuellen nur in speziellen Situationen wie z. B. Reprofotografie.
ZITAt ("webentertainment @ 15. 5. 2006 - 9.18 h) Wenn ich mit meiner Dynax 5D fotografiere, bekomme ich immer ein "krummes" Bildformat heraus, z. B. 3008 × 2000 Pixel oder 2256 × 1496. Ist das eine für Spiegelreflexkameras "normales" Format?[/quote]
Ja, die Pixelzahlen sind bei allen Digitalkameras immer etwas merkwürdig. Gefällt es dir nicht, so mußt du halt ein wenig beschneiden. Ich zum Beispiel beschneide meine Bilder aus der Dynax 7D vor der Skalierung (Verkleinerung) erst auf 3000 × 2000 Pixel, weil dann die Skalierungen "glatter" zu rechnen sind. Möchtest du Bilder im Seitenverhältnis 3:4, so mußt du halt links und/oder rechts noch etwas mehr wegschneiden.
ZITAt (Peter Lehner @ 15. 5. 2006 - 9.31 h) Das 3:4-Format wurde mit den kompakten Digiknipsern eingeführt.[/quote]
Das ist doch überhaupt nicht wahr! Dieses Thema hatten wir hier doch schon einmal ... das Seitenverhältnis von 3:4 ist für Bilder seit Jahrhunderten üblich und ist selbstverständlich auch in der Fotografie seit dem 19. Jhdt. ein übliches, generell als harmonisch empfundenes Seitenverhältnis. Nicht umsonst hat auch der Fernseher einst dieses Seitenverhältnis verpaßt bekommen. Auch die noch gedrungeneren Rechtecke 4:5 und 5:6 sind weitverbreitet. Das lange, schmale "Handtuch-Format" 2:3 kam in die Welt, als man begann, Kameras mit Filmen statt Einzelplatten zu laden, um auf den (vergleichsweise mickerigen) Filmstreifen möglichst "große" Formatflächen pro Aufnahme auszunutzen. So kam es zum 6 × 9-cm-Format der Box-Kameras und später zum 24 × 36-mm-Format der Kleinbildkameras. Noch später (d. h. in den '50er Jahren) ist dann das Cinemasope-Breitwandformat im Kino eingeführt worden; bis dahin war auch die Kinoleinwand im Format 3:4.
Aus nicht nachvollziehbaren Gründen halten es die Hersteller digitaler Spiegelreflexkameras bedauerlicherweise für nötig, das vom Kleinbildformat ererbte, ungünstige Seitenverhältnis 2:3 zwanghaft beizubehalten. Die digitalen Kompakt- und Bridge-Kameras hingegen fühlen sich dem Kleinbild-Vorbild weniger verpflichtet und sind wieder zum althergebrachten und speziell bei kleinen Aufnahmeformaten auch technisch sinnvolleren 3:4-Format zurückgekehrt.
-- Olaf