RE: Verschlusszeiten

#1 von Smirre ( gelöscht ) , 14.04.2006 13:21

Hallo nochmal,

hab mir vor kurzem eine analoge SLR zugelegt (Minolta Maxxum 450si bzw. Dynax 500si mit AF 35/70 Objektiv)
nachdem mir beim letzten Thema schon so gut weitergehlofen wurde, hab ich nun noch paar weitere Fragen...

z.B.:
Auf was sollte man bei Verschlusszeiten achten?
Wenn ich schnelle Motive mit möglichst niedrigen Verschl.zeiten erwischen möchte, wie sollten da die Lichtverhältnisse sein? Ist das in geschl. Räumen auch möglich, sollte ich einen ISO empfindlicheren Film einlegen, oder ist das an der Kamera einstellbar?
Welche Verschl.zeit sollte man wählen um möglichst wenig Bewegungsunschärfe zu bekommen?
(folgendes Bild hier aus dem Forum hat mich zum Beispiel besonders beeindruckt:
http://www.mi-fo.de/forum/4homepag?image_id=11894 )
Wie wirkt sich die Schärfentiefe auf die Belichtung aus (heißt eine hohe Schärfentiefe, dass weniger Licht benötigt wird?)
Ist das Objektiv das ich bestitze für solche Aufnahmen überhaupt geeignet (schnelle Motive, möglichst viel Schärfentiefe...)

Ich weiß, das sind ne Menge fragen /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> ... Aber da ich mit Spiegelreflex Fotografie so gut wie noch keine Ahnung habe und mir das letzte mal hier so gut geholfen wurde, nutz ich die Gelegenheit einfach mal schamlos aus... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Vielen Dank schon ma im Vorraus!



Smirre

RE: Verschlusszeiten

#2 von japro , 14.04.2006 13:46

Grunsätzlich gilt, je mehr Licht und je empfindlicher, desto kürzer die Verschlusszeiten. Für das Einfrieren von Bewegungen ist aber die Blitzsynchronzeit wichtiger, als die Verschlusszeit ansich. Denn der Verschluss benötigt immer mindestens die Sync.-Zeit um Abzulaufen. Am besten kann man Bewegungen mit Blitz einfrieren.
Ich habe den Test mal mit Wasser gemacht. Ich wollte die Tropfen aus einem Wasserhan einfrieren. Mit 1/4000 Verschlusszeit waren die immer noch verschmiert. Mit 1/160 + Blitz waren sie richtig in der Luft erstarrt.



 
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RE: Verschlusszeiten

#3 von GerdS , 14.04.2006 13:46

Hallo Smirre,

da hast Du aber einige Basisfragen, auf die zu Antworten dauert mit Sicherheit etwas länger.
Vielleich helfen für das Erststudium folgende Links:

Kefk Network Fotografie
digitalkamera.de Tipps

oder es hilft Dir eien Suche in unserem Forum mit den Stichworten "Grundlagen" und "Fotografie" weiter.

siehe hier oder hier

Vieel Grüße und informative Ostern
Gerd



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RE: Verschlusszeiten

#4 von Smirre ( gelöscht ) , 14.04.2006 13:51

hi,
meine Kamera hat nur ne BlitzSync. Zeit von 1/90...
Bekommt man mit viel Licht (z.B. draußen) auch ohne Blitz gut eingefrorene Bilder?



Smirre

RE: Verschlusszeiten

#5 von Gelöschtes Mitglied , 14.04.2006 14:17

ZITAt (Smirre @ 14.04.2006 - 13:51) hi,
meine Kamera hat nur ne BlitzSync. Zeit von 1/90...
Bekommt man mit viel Licht (z.B. draußen) auch ohne Blitz gut eingefrorene Bilder?[/quote]

Ja, je kleiner die Verschlusszeit ist, desto weniger Bewegung hast du im Bild. Am Einfachsten stellst du die Kamera auf Zeitautomatik (Mode A) und wählst Blende 4 oder kleiner. (Es ist die grösste Blende, da das Blendeloch am grössten ist).

Der Blitz selber hat viel kürzeren Belichtungdauer als die Blitzsynchron-Zeit. Ich denke die Beleuchtungsdauer eines Blitz ist kürzer als 1/10'000 Sekunden. (Ausser bei Highspeed-Synchronisation)

Gruss
Peter

PS: Was für eine Kamera hast du?




RE: Verschlusszeiten

#6 von Smirre ( gelöscht ) , 14.04.2006 14:22

Ne Minolta Maxxum 450si bzw. Dynax 500si mit ner normalen Verschlusszeit von 1/2000 denke ich...



Smirre

RE: Verschlusszeiten

#7 von marvinet , 14.04.2006 14:30

ZITAt (Smirre @ 14.04.2006 - 13:21) hab mir vor kurzem eine analoge SLR zugelegt (Minolta Maxxum 450si bzw. Dynax 500si mit AF 35/70 Objektiv)
Auf was sollte man bei Verschlusszeiten achten?
Wenn ich schnelle Motive mit möglichst niedrigen Verschl.zeiten erwischen möchte, wie sollten da die Lichtverhältnisse sein? Ist das in geschl. Räumen auch möglich, sollte ich einen ISO empfindlicheren Film einlegen, oder ist das an der Kamera einstellbar?[/quote]
Die Zeiten sollten bei schlechten Lichtverhältnissen so kurz wie möglich gewählt sein um verwackelte Bilder oder verwischte Motive durch Bewegungsunschärfe zu verhindern. Bei einer analogen Kamera kann man die ISO-Empfindlichkeit nicht einfach an der Kamera verstellen, das richtet sich nach dem Film und wird von der Kamera automatisch über die Filmpatrone eingestellt. (Zumindest bei neueren Kameras -> DX-Code, die schwarz-silbernen Quadrate auf der Unterseite der Filmpatrone) In Innenräumen ist also ein 400er oder 800er nicht verkehrt, ein 200er für draussen. Je empfindlicher die Filme, desto grobkörniger sind sie aber auch.
ZITATWelche Verschl.zeit sollte man wählen um möglichst wenig Bewegungsunschärfe zu bekommen?
(folgendes Bild hier aus dem Forum hat mich zum Beispiel besonders beeindruckt:
http://www.mi-fo.de/forum/4homepag?image_id=11894 )
Wie wirkt sich die Schärfentiefe auf die Belichtung aus (heißt eine hohe Schärfentiefe, dass weniger Licht benötigt wird?)
Ist das Objektiv das ich bestitze für solche Aufnahmen überhaupt geeignet (schnelle Motive, möglichst viel Schärfentiefe...)[/quote]
Je kürzer, desto weniger Bewegung und je schneller sich das Motiv bewegt, umso kürzer muss die Verschlusszeit sein, logisch oder? Schau Dir doch nochmal die Daten von dem Bild in der Galerie an. Dabei sollte Dir auch auffallen dass das mit einem 300mm Objektiv gemacht ist.

Probiers doch einfach aus, mach Fotos mit Deiner neuen Kamera, spiele mit den Einstellungen und schau Dir die Ergebnisse an. Du kannst auch ohne Film in der Kamera abdrücken oder die Blende verändern und siehst dabei wie sich die Zeiten verändern. Ab 1/125 aufwärts (ohne Blitz) sollten die Bilder nicht verwackelt sein. Du kannst in Modus P Fotos machen und Dir anschauen was die Kamera für Zeit/Blenden-Kombinationen bei verschiedenen Lichtverhältnissen wählt.

Grüße,
Kristof



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RE: Verschlusszeiten

#8 von mts , 14.04.2006 14:35

ZITAt (Smirre @ 14.04.2006 - 13:21) Ist das Objektiv das ich bestitze für solche Aufnahmen überhaupt geeignet (schnelle Motive, möglichst viel Schärfentiefe...)[/quote]Kurze Verschlusszeiten bedingen große Blendenöffnungen (also kleine Blendenzahlen), lange Verschlusszeiten kleine Blendenöffnungen (große Blendenzahlen). Große Blendenöffnungen wiederum sorgen für eine geringere Schärfentiefe (wobei die Schärfentiefe auch vom verwendeten Objektiv abhängt, bei langen Objektivbrennweiten (Tele) ist die Schärfentiefe bei gleicher Blende geringer als bei kurzen Brennweiten (Weitwinkel), kleine Blendenöffnungen (große Blendenzahlen) für eine größere Schärfentiefe. All das kannst du auch in der Konica-Minolta-Photo-World (Registrierung erforderlich) in der Rubrik Knowledge Base > Kameratechnik-Wissen > Optische Abbildung > Verwacklung nachlesen.
Wenn du jetzt für schnelle Motive kurze Verschlusszeiten, gleichzeitig aber eine große Schärfentiefe forderst, kriegst du ein Problem: Du brauchst entweder sehr viel Licht oder hochempfindliche Filme (hohe Asa-Zahlen), um bei kurzen Verschlusszeiten abblenden zu können.
Aber was Michas Fußballfoto auszeichnet, ist ja gerade der kleine Schärfenbereich, so dass die Zuschauer (der Hintergrund) zwar erkennbar, aber unscharf sind und nicht stören. Unter dem Bild stehen die Aufnahmedaten: Micha benutzte ein 300-mm-Teleobjektiv (das 4,0/300 ist etwas teurer als deine Ausrüstung, grob geschätzt 1000 Euro), um die Spieler nah ranzuholen und einen geringen Schärfenbereich zu kriegen. Micha blendet kaum ab (Blende 5,6, die größtmögliche Blende ist 4,0) und sorgt dadurch für den kleinen Schärfenbereich, und bekommt dadurch auch die kurzen Verschlusszeiten (1/1250 Sekunde) hin.
Hast du schon die ersten Versuche mit deiner neuen Ausrüstung gemacht? Wie sind deine Ergebnisse?
Meine Empfehlung für den Einstieg: Wähle eine lange Brennweite (in deinem Fall 70 mm), stelle die Zeitautomatik mit Blendenvorwahl ein (A) und reiße die Blende ganz auf (in deinem Fall 5,6), so dass die Kamera die kürzest mögliche Verschlusszeit einstellt. Gleichzeitig kannst du auchmal die Kurzzeit-Programmautomatik (das Motivprogramm "Sport" auswählen und prüfen, was diese Automatik anders macht. (Ich vermute mal, sie wird meistens nicht vollständig aufblenden.) Vergiss nicht, für deine Aufnahmen in die Hocke zu gehen (bei einem Fußballspiel nimm am Besten ein Sitzkissen oder einen Mini-Hocker mit). Visier die Sportler rechzeitig an, damit du dem Autofokus eine Chance gibst. Sieh beim Fußball zu, dass der Ball auf dem Bild ist. Und versuche, die Sportler möglichst groß abzubilden, ansonsten lässt sich nachträglich aber noch (wie auch in Michas Fall) beschneiden.
Auf den Einsatz des Blitzes würde ich (bei deinen ersten Versuchen in der Sportfotografie) erstmal verzichten: Der eingebaute Blitz ist nicht besonders stark, ich nehme an, dass du noch keinen externen hast. Wenn du einen aufsteckbaren Blitz hast, musst du dann immernoch für ein vernünftigens Verhältnis zwischen Blitzlicht und Umgebungslicht sorgen. Das wird dir besser gelingen, wenn du erstmal mit deiner Kamera und dem Umgang mit Zeit und Blende vertraut bist.



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RE: Verschlusszeiten

#9 von mts , 14.04.2006 14:52

ZITAt (Peter Lehner @ 14.04.2006 - 14:17) Ja, je kleiner die Verschlusszeit ist, desto weniger Bewegung hast du im Bild. Am Einfachsten stellst du die Kamera auf Zeitautomatik (Mode A) und wählst Blende 4 oder kleiner. (Es ist die grösste Blende, da das Blendeloch am grössten ist).[/quote]
Ich sehe, dass Peter und ich uns einig sind. Noch ein kleiner Tipp am Rande: Dein Objektiv hat eine variable Lichtstärke, das heißt, je nach eingestellter Brennweite ist die größtmögliche Blende mal 3,5 (bei 35 mm), mal 4,5 (bei 70 mm). Stellst du die Blende 3,5 in der Weitwinkelstellung ein, wählt die Kamera stets die größte Blende, stellst du die Blende 4,5 in der Telestellung ein, bleibt die Kamer auch im Weitwinkelbereich bei diese Blende 4,5.
ZITAt (marvinet @ 14.04.2006 - 14:30) Ab 1/125 aufwärts (ohne Blitz) sollten die Bilder nicht verwackelt sein.[/quote]Hmm. Mit derartigen Aussagen wäre ich vorsichtig, das hängt zu stark vom Abbildungsmaßstab, der Geschwindigkeit und der Bewegungsrichtung der Sportler ab. Ein bildfüllend abgebildeter, von links nach rechts durchs Bild fahrender Radfahrer wird mit 1/125 nicht scharf werden, auch der ein- oder andere Fußball-Zweikampf dürfte bei dieser Verschlusszeit unscharf werden. Fährt der Radfahrer auf dich zu, könnte es hinhauen. Mit 1/125 könntest du bei rund 200 mm Brennweite bereits Probleme haben, die Kamera still zu halten und das Bild nicht zu verwackeln (die Dynax wird jedenfalls eine Verwacklungswarnung anzeigen).



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RE: Verschlusszeiten

#10 von Smirre ( gelöscht ) , 14.04.2006 14:53

vielen Dank! Hab auf jeden Fall schon ne Menge dazugelernt!
leider hab ich bis jetzt nur Erfahrungen mit digi Fotografie, das is das experimentieren etwas leichter, durch das gleich sichtbare Ergebnis... Mit meiner Spiegelreflex konnte ich bis jetz noch keine Ergebnise begutachten, da fällt das experimentieren etwas schwerer auch (Entwicklungszeit -kosten)
Solche Bilder haben mich an der Spiegelreflexfotografie immer so fasziniert (Schärfentiefe, "eingefrorene" Bewegungen...)
Nur noch mal zum Verständniss: Heißt Hohe Schärfentiefe = scharfer Hintergrund?
Hängt die Blitz.- Sync. von der Kamera ab oder vom Blitz?

/biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />



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RE: Verschlusszeiten

#11 von mts , 14.04.2006 15:01

Solche Bilder haben mich an der Spiegelreflexfotografie immer so fasziniert (Schärfentiefe, "eingefrorene" Bewegungen...)[/quote]Der geringere Schärfenbereich ist in der Tat eine Eigenschaft, über die die meisten Digi-Knipsen nicht verfügen und liegt am größeren Sensorformat bzw. Filmformat.
ZITAt (Smirre @ 14.04.2006 - 14:53) Nur noch mal zum Verständniss: Heißt Hohe Schärfentiefe = scharfer Hintergrund?[/quote]Ja.
ZITAt (Smirre @ 14.04.2006 - 14:53) Hängt die Blitz.- Sync. von der Kamera ab oder vom Blitz?[/quote]Ja ;-). Deine 450si verfügt über eine Synchronzeit von 1/90. Mit allen Minolta-Blitzen und den gängigen Blitzgeräten anderer Hersteller kannst du die auch nutzen. Bei Uralt-Blitzen oder Studioblitzanlagen könnte es vorkommen, dass die Leuchtdauer des Blitzes länger als die kürzest mögliche Synchronzeit ist.
Und dann gibt es noch die High-Speed-Synchronisation, die Minolta in bestimmte Kameras einbaute und die spezielle Blitzgeräte erfordert. Inzwischen gibt es die High-Speed-Synchronisation auch bei einigen anderen Herstellern, die 450si verfügt über diese Funktion noch nicht.



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