ZITAt (Smirre @ 14.04.2006 - 13:21) Ist das Objektiv das ich bestitze für solche Aufnahmen überhaupt geeignet (schnelle Motive, möglichst viel Schärfentiefe...)[/quote]Kurze Verschlusszeiten bedingen große Blendenöffnungen (also kleine Blendenzahlen), lange Verschlusszeiten kleine Blendenöffnungen (große Blendenzahlen). Große Blendenöffnungen wiederum sorgen für eine geringere Schärfentiefe (wobei die Schärfentiefe auch vom verwendeten Objektiv abhängt, bei langen Objektivbrennweiten (Tele) ist die Schärfentiefe bei gleicher Blende geringer als bei kurzen Brennweiten (Weitwinkel), kleine Blendenöffnungen (große Blendenzahlen) für eine größere Schärfentiefe. All das kannst du auch in der Konica-Minolta-Photo-World (Registrierung erforderlich) in der Rubrik Knowledge Base > Kameratechnik-Wissen > Optische Abbildung > Verwacklung nachlesen.
Wenn du jetzt für schnelle Motive kurze Verschlusszeiten, gleichzeitig aber eine große Schärfentiefe forderst, kriegst du ein Problem: Du brauchst entweder sehr viel Licht oder hochempfindliche Filme (hohe Asa-Zahlen), um bei kurzen Verschlusszeiten abblenden zu können.
Aber was Michas Fußballfoto auszeichnet, ist ja gerade der kleine Schärfenbereich, so dass die Zuschauer (der Hintergrund) zwar erkennbar, aber unscharf sind und nicht stören. Unter dem Bild stehen die Aufnahmedaten: Micha benutzte ein 300-mm-Teleobjektiv (das 4,0/300 ist etwas teurer als deine Ausrüstung, grob geschätzt 1000 Euro), um die Spieler nah ranzuholen und einen geringen Schärfenbereich zu kriegen. Micha blendet kaum ab (Blende 5,6, die größtmögliche Blende ist 4,0) und sorgt dadurch für den kleinen Schärfenbereich, und bekommt dadurch auch die kurzen Verschlusszeiten (1/1250 Sekunde) hin.
Hast du schon die ersten Versuche mit deiner neuen Ausrüstung gemacht? Wie sind deine Ergebnisse?
Meine Empfehlung für den Einstieg: Wähle eine lange Brennweite (in deinem Fall 70 mm), stelle die Zeitautomatik mit Blendenvorwahl ein (A) und reiße die Blende ganz auf (in deinem Fall 5,6), so dass die Kamera die kürzest mögliche Verschlusszeit einstellt. Gleichzeitig kannst du auchmal die Kurzzeit-Programmautomatik (das Motivprogramm "Sport" auswählen und prüfen, was diese Automatik anders macht. (Ich vermute mal, sie wird meistens nicht vollständig aufblenden.) Vergiss nicht, für deine Aufnahmen in die Hocke zu gehen (bei einem Fußballspiel nimm am Besten ein Sitzkissen oder einen Mini-Hocker mit). Visier die Sportler rechzeitig an, damit du dem Autofokus eine Chance gibst. Sieh beim Fußball zu, dass der Ball auf dem Bild ist. Und versuche, die Sportler möglichst groß abzubilden, ansonsten lässt sich nachträglich aber noch (wie auch in Michas Fall) beschneiden.
Auf den Einsatz des Blitzes würde ich (bei deinen ersten Versuchen in der Sportfotografie) erstmal verzichten: Der eingebaute Blitz ist nicht besonders stark, ich nehme an, dass du noch keinen externen hast. Wenn du einen aufsteckbaren Blitz hast, musst du dann immernoch für ein vernünftigens Verhältnis zwischen Blitzlicht und Umgebungslicht sorgen. Das wird dir besser gelingen, wenn du erstmal mit deiner Kamera und dem Umgang mit Zeit und Blende vertraut bist.