Ich habe jüngst eine Contax RTS II Quartz wieder reaktiviert. Da sie länger gelegen hat und ansonsten zumindest vom optischen Eindruck her fast wie neu war, habe ich die Lichtdichtungen erneuern und die Kamera in einer Fachwerkstatt überprüfen lassen.
Schon beim ersten Film hatte ich bzgl. des Auslösegeräusches in Verbindung mit der eingestellten Belichtungszeit ein merkwürdiges Gefühl. Dies sollte sich nach dem Entwickeln des ersten Films bestätigen. Die Aufnahmen waren trotz korrekter Belichtungsmessung teilweise deutlich überbelichtet.
Also habe ich mir die Kamera zur Brust genommen und durchgecheckt. Ich habe die Belichtungsmessung mit einem Handbelichtungsmesser und einer weiteren RTS prüfen können. Die Belichtungsmessung selbst funktioniert korrekt und innerhalb normaler Parameter. Beim Auslösen der RTS II war bei längeren Verschlußzeiten (ab 1/15 sec) deutlich zu hören und zu erkennen (wenn man den Spiegel hochklappt und durch das Bajonett auf den Verschlußvorhang schaut), das der Verschluß bei gleicher Belichtungszeit unregelmäßig abläuft. Soll heißen, bei z.B. 10 Auslösungen mit der gleichen Verschlußzeit sind 6 bis 7 Auslösungen deutlich mit zu langer Verschlußzeit. Das ist so drastisch, das bei 1/8 sek. der Verschluß bis zu 1 sek. geöffnet bleibt. Dramatischer fällt es bei den langen Zeiten ab 1 sek. bis 4 sek. aus! Bei 4 sek. eingestellter Belichtungszeit schließt der Vorhang erst nach gut 7 bis 9 sek! Und dies nicht reproduzierbar. Mal scheinen die Zeiten zu stimmen, dann wieder nicht.
Ein weiterer Punkt ist auffällig. Wenn man die EInstellung "B" wählt und den Auslöser nach einer Weile loslässt, so daß sich der Verschluß schließt, so ist eine deutliche Verzögerung zwischen dem Loslassen des Auslösers und dem Schließen des Verschlußvorhanges zu erkenne. Die Verzögerung liegt maximal bei bis zu 1/2 sek.
Da der Verschluß elektromagnetisch ausgelöst wird, vermute ich mal weniger einen Fehler in der Mechanik des Verschlußes selbst, als vielmehr in der Elektronik bzw. der elektromagnetischen "Auslösevorrichtung"
Wie kann so ein Fehler zustande kommen? Hat die Kamera evtl. zu lange gelegen? Würde sich eine Reparatur lohnen? Ehrlich gesagt möchte ich da keine 200 EUR investieren. Wäre sie überhaupt reparabel? Ich weiß von einer Fachwerkstatt, das ähnliche Reparaturen nicht mehr möglich sind, da die Ersatzteile einfach fehlen (klar, nach 20 bis 30 Jahren).
#1 von
Luzypher
, 03.09.2009 11:08
