ZITAt (Dennis @ 2. 4. 2006 - 12.12 h) Betrachte ein Objekt. Dieses Objekt siehst Du in einer bestimmten Abbildungsgröße. Du kannst es nur "vergrößern", in dem Du näher rangehst, oder hast Du Zoom-Augen?[/quote]
Ja ... aber in welcher Abbildungsgröße? Wie groß ist das Bild auf deiner Sehrinde? Welchen Durchmesser, in Zentimetern, hat das Gesichtsfeld deines inneren Auges? Wenn du träumst, welche Breite haben deine Traumbilder? Mit welchem (Kleinbild-)Objektiv möchtest du diese Größe vergleichen, und wie? Oder möchtest du es doch lieber in Relation zu einem Papierabzug setzen ... oder vielleicht zu einem Projektionsbild?
Übrigens, in gewisser Weise habe ich tatsächlich "Zoom-Augen" ... aber zugegeben, das entspricht mehr einer Art Digitalzoom. Und es sind natürlich auch nicht die Augen selber, sondern der Sehsinn als ganzes. Aber das nur nebenbei, denn das war natürlich nicht, worauf du hinauswillst ...
ZITAt (Dennis @ 2. 4. 2006 - 12.12 h) Das gleiche gilt für eine Kamera mit einer Festbrennweite: Auf der Mattscheibe erscheint das Bild in einer bestimmten Größe und ist nur durch Veränderung der Entfernung veränderbar.[/quote]
Ja sicher -- aber das gilt doch wohl für jede Festbrennweite, oder etwa nicht? Oder hattest du vielleicht irgend eine bestimmte "im Auge"? (ha ha, kleines Wortspiel /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> ) ... wenn ja, welche? Und warum? Ich frage deshalb so penetrant, weil du beim Versuch einer Begründung eigentlich merken müßtest, was für einen Stuß du hier daherredest.
ZITAt (Dennis @ 2. 4. 2006 - 12.12 h) Somit ist auch die Perspektive und die perspektivische Darstellung festgenagelt ...[/quote]
Wie kommst du auf diese Schnapsidee? Vergrößerung hängt von Brennweite, Entfernung und Nachvergrößerung ab. Perspektive hängt von Entfernung ab. Warum bildest du dir ein, diese zwei verschiedenen Dinge durcheinanderwürfeln zu dürfen? Perspektive ist das Verhältnis der Vergrößerungen verschieden weit entfernter Dinge in Abhängigkeit von der Entfernung. Das ist etwas ganz anderes als Vergrößerung.
ZITAt (Dennis @ 2. 4. 2006 - 12.12 h) Die Perspektive und die perspektivische Darstellung ändern sich nur bei Veränderung der Entfernung, und dann verändert sich automatisch auch was? Röööchtööög, die Vergrößerung.[/quote]
Und daraus folgerst du, Perspektive und Vergrößerung seien dasselbe ... oder zumindest beliebig miteinander austauschbar? Meine Güte, und ausgerechnet du wirfst mir ein Brett vor'm Kopf vor, das ist doch zum Schreien!
Die Vergrößerung verändert sich nur dann automatisch mit der Perspektive, wenn du sonst alle Parameter konstant hältst. Im allgemeinen Falle aber ist mit jeder beliebigen Vergrößerung auch jede beliebige Perspektive kombinierbar. Oder andersherum betrachtet: Veränderst du die Entfernung, so veränderst du auch Vergrößerung und Perspektive. Aber die Änderung der Vergrößerung kannst du anschließend durch eine entsprechende Änderung der Brennweite wieder ausgleichen, so daß du nun dieselbe Vergrößerung hast wie zuvor. Und jetzt rate mal, was dabei mit der Perspektive geschieht -- na? Na? Na? Richtig: gar nichts. Denn die hängt im Gegensatz zur Vergrößerung nicht von Brennweite und Entfernung, sondern nur von der Entfernung ab.
Und jetzt versuche doch bitte noch einmal zu begründen, warum aus einer bestimmten Perspektive automatisch eine bestimmte Vergrößerung folgen soll!? Oder gar aus der Vergrößerung die Perspektive!?
ZITAt (Dennis @ 2. 4. 2006 - 12.12 h) Also sind Perspektive, perspektivische Darstellung und Vergrößerung fest miteinander gekoppelt.[/quote]
Quatsch.
ZITAt (Dennis @ 2. 4. 2006 - 12.12 h) Wenn Du also sagst, dass das ein Normalobjektiv daher als "normal" empfunden wird, weil die perspektivische Darstellung der menschlichen Sehgewohnheit entspricht ...[/quote]
Ja. Und zwar egal, bei welcher Vergrößerung. Ein 150-mm-Standardobjektiv an einer 9×12-cm-Großbildkamera bildet linear zehnmal so groß ab wie ein 15-mm-Standardobjektiv an einer Minox ... und? Trotzdem sind beides Normalobjektive -- und warum? Weil sie beide grad genau so groß abbilden wie das menschliche Auge?
ZITAt (Dennis @ 2. 4. 2006 - 12.12 h) ... dann heißt das automatisch auch, dass die "Vergrößerung" oder die Größe des Abbildes auf der Netzhaut dem gewohnten Seheindruck gleicht.[/quote]
Nein. Lies diesen Satz von dir noch einmal und dann versuche, dir selber zu erklären, was er eigentlich bedeuten soll. Es wird dir nicht gelingen.
ZITAt (Dennis @ 2. 4. 2006 - 12.12 h) Du kannst nicht die perspektivische Darstellung ändern, ohne auch die Vergrößerung zu ändern und dabei weder Position oder Brennweite zu verändern.[/quote]
Natürlich nicht. Aber ich kann die Vergrößerung ändern, ohne die Perspektive zu ändern (mit anderer Brennweite bei konstanter Entfernung). Ich kann auch die Perspektive ändern, ohne die Vergrößerung zu ändern (durch Entfernungsänderung plus Brennweitenänderung proportional dazu).
ZITAt (Dennis @ 2. 4. 2006 - 12.12 h) Mir fällt beim Blick durch den Sucher einer Kamera mit Normalbrennweite eben auf, dass die Gegenstände genau gleichgroß im Sucher sind, wie ich sie auch ohne Kamera sehe. Punkt.[/quote]
Da meine Kameras allesamt Suchervergrößerungen zwischen ca. 0,9× und (geschätzt) 0,4× haben, sind die Gegenstände bei mir bei Verwendung der jeweiligen Normalbrennweite stets kleiner als beim Blick mit bloßem Auge. Was für eine Kamera benutzt du, die eine Suchervergrößerung von 1,0× hat? So eine ist mir nicht bekannt, schon gar nicht von Minolta.
Abgesehen davon -- in welcher Weise bitte sollte wohl die Konstruktion des Kamerasuchers maßgeblich dafür sein, welche Brennweite "normal" ist? Ein Kamerasucher kann im Prinzip jede beliebige Vergrößerung haben, doch das ändert gar nichts an der Abbildungsweise der Objektive. Wenn du's nicht glaubst, dann steck doch einmal eine Sucherlupe auf dein Okular -- aber sei nicht allzu enttäuscht, wenn die Wirkung auf die Fotos nicht dieselbe sein wird wie die eines Telekonverters ... /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" />
ZITAt (Dennis @ 2. 4. 2006 - 12.12 h) Natürlich stimmt auch die perspektivische Darstellung, weil das ja auch gar nicht anders geht. Das mag vielleicht Dir besonders ins Auge stechen. Und in Deiner Welt mag das dann auch Gesetz sein, aber daran muss sich ja -- gottseidank -- nicht auch der Rest der Welt halten.[/quote]
Nun ja -- ich lasse mich lieber in den Grenzen der Mathematik und der Physik einsperren als in einer Gummizelle. Aber jeder Jeck is anders ...
-- Olaf