RE: Welches Papier + Chemie

#1 von Manfred.K. ( gelöscht ) , 02.03.2006 11:04

Hallo liebe Gemeinde

Gestern was ich wieder mal im Fotoclub und hab mir unsere DuKa mal näher betrachtet.

Ich war hellauf begeistert. Alles da, fehlt nur noch Chemie und Papier.

Zu meinen Fragen: Welches Papier und welche Chemie ist für einen Anfänger besonderst geeignet?

Im Club steht ein Vergrößerer von Kaiser mit dem man auch Gradationswandelpapiere belichten kann.

Im Net hab ich mich durch diverse Beiträge zu diesen Papieren durchgelesen und vom Gefühl her sagen mir Gradationswandelpapiere sehr zu.

Für den Anfang zum üben würden mir günstigere Papiere reichen, oder soll ich gleich qualitativ hochwertigere Papiere nehmen.

Die Chemie will ich dann aber nicht wechseln müssen, würde gerne für längere Zeit bei ein und der selben bleiben.

Baryt würde mich auch sehr reizen, nur sind diese Papiere erheblich teurer /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />

Welche Empfehlungen könnt ihr mir geben?

Noch eine Frage zum Abschluß die mir eingefallen ist: Braucht man zum Scharfstellen einen Kornvergrößerer? Sowas hab ich in der DuKa nicht gefunden! /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />

Danke und Liebe Grüße Manfred



Manfred.K.

RE: Welches Papier + Chemie

#2 von Bernhard-Friedrich ( gelöscht ) , 03.03.2006 21:17

Hallo Manfred,

ZITATWelches Papier und welche Chemie ist für einen Anfänger besonderst geeignet?[/quote]

ich rate Dir zu Amaloco-Fotopapier in der Größe 18x24 cm. Dieses Format hat den Vorteil, dass Du aus einem Blatt auch 2 Blätter im Format 9x12 cm zuschneiden kannst, um die Bildwirkung unterschiedlicher Abzugsgrößen auszutesten. Andererseits läßt sich bei dieser Bildgröße die Qualität des Abzuges deutlicher erkennen als im darunter liegenden Format 13x18 cm.

Zwei Oberflächenqualitäten stehen Dir zur Auswahl: hochglänzend und pearl (ähnlich seidenmatt). Die Wahl richtet sich nach Deinem persönlichen Geschmack; probier es aus, in dem Du ein Motiv auf pearl abziehst und das gleiche auf hochglänzendes Papier vergrößerst. Ein Tipp noch: die Oberfläche des Hochglanzpapiers verzeiht Dir keinerlei Unachtsamkeiten, kleinste Kratzer und Fingerabdrücke sind damit gemeint. Preiswerte Baumwollhandschuhe sind hier das Mittel der Wahl.

Wenn Du Dich mit dem Gradationswandelpapier vertraut gemacht hast, und labortechnisch gesehen steht Dir eine Vielfalt von Möglichkeiten offen, wirst Du sicherlich auch mal Barytpapier verarbeiten wollen. Gerade für das Anfangsstadium würde ich mir jedoch sehr viel Zeit damit lassen. Die Verarbeitung dieser Papiere erfordert wiederum ein entsprechendes Maß an theoretischer Kenntnis und praktischer Umsetzung.

Die erforderliche Chemie erhältst Du beim gleichen Versender. Erkundige Dich auch mal nach den Vorteilen eines geruchlosen Fixierers. Auf das Stoppbad kannst Du beim Gradationswandelpapier verzichten: es reicht, nach dem Entwicklungsprozeß eine Wässerung in Essigwasser, oder, geruchsfreundlicher, Zitronensäure. Im Gegensatz zu Barytpapier ist das Gradationswandelpapier nach 1 – 1,5 Minuten ausentwickelt, somit gibt es auch nichts zu stoppen. Das saure Bad anschließend verhindert lediglich das Übertragen anhaftender Entwicklungsflüssigkeit in das Fixierbad, es reinigt das Papier, was deutlich an der stumpfen Oberfläche zu fühlen ist. 15 Sekunden (dabei das Blatt hin und her bewegen) reichen in der Regel.

ZITATFür den Anfang zum üben würden mir günstigere Papiere reichen, oder soll ich gleich qualitativ hochwertigere Papiere nehmen.[/quote]

Das Amaloco-Papier ist hochwertig und trotzdem so preiswert, dass es den Billigangeboten gegenüber im Preisvergleich standhält. Überprüfe das selbst. Warum dieses Papier so hochwertig ist, wird Dir Peter Löffler, der Inhaber des Versandhandels, gerne persönlich telefonisch erklären. Und sowieso: Beratung unter dieser Adresse ist erste Sahne, probier es einfach mal aus!

Die Hochwertigkeit verschiedener Fotopapiere scheint meiner Meinung nach vielmehr eine Frage des persönlichen Geschmacks, der angestrebten Motivumsetzung zu sein; jedes Papier zeigt da so seine Besonderheiten, die zunächst jedoch vernachlässigt werden sollten; so lange, bis Du Dich auf Deine Sorte eingeschossen hast. Experimentiere erst dann, wenn Dir Vergleichsergebnisse vorliegen, unter standardisierten Bedingungen. Genau so, wie es bei der Wahl der Film-/Entwicklerkombination auch sein sollte. Letztendlich ersparst Du Dir jede Menge Frust und Geld.

ZITATNoch eine Frage zum Abschluß die mir eingefallen ist: Braucht man zum Scharfstellen einen Kornvergrößerer?[/quote]

Nein, aber er erleichtert das Scharfstellen ungemein. Wenn ich mir die Preise diverser Scharfeinsteller (Brenner, S. 194) betrachte, reicht das günstigste Gerät (Focus Scope) durchaus. Ein letzter Tipp aus eigener Erfahrung: mein Vergrößerer besitzt keine verglaste Negativbühne, was bei einigen Negativen dazu führt, dass sie sich, bei noch nicht mal extrem langen Belichtungszeiten, so verziehen, dass feinste Bildstrukturen mal mehr oder weniger unscharf erscheinen, obwohl sie scharf eingestellt worden waren. Sollte Dir das auch irgendwann passieren, lässt sich das ändern, indem man das Licht (Rotfilter einschwenken) des Vergrößerers ca. 10 – 15 Sekunden anlässt (das Negativ praktisch "anwärmt" und anschließend scharfstellt. Klingt grausam, zeigt aber Wirkung.

Anfängerinfos gibt es reichlich, diese lohnen sich meiner Meinung nach besonders.

Fang einfach an und Du wirst erleben: es kann süchtig machen.

Schönen Abend noch…

Bernhard-Friedrich



Bernhard-Friedrich

   


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