RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#16 von harubang , 16.12.2015 22:38

ZITAT(_willi_ @ 2015-12-16, 22:20) Vielen Dank, Rolf, das hat mich etwas beruhigt.

Hier ein weiteres Foto, Licht kommt von oben (das Foto ist sicherlich unterbelichtet).
Hier kann man ebenfalls eine Überstrahlung beobachten - auf seinem Mantel z.B.. Generell sieht das Schwarz schlecht aus, bläulich leuchtend.[/quote]


Hallo Willi,

das Problem ist auch, dass wir beide vor völlig unterschiedlichen Monitoren mit vielleicht stark abweichender (Far Wiedergabe sitzen!
Bei mir erscheint Nikita zwar leicht unterbelichtet und mit kränklicher Gesichtsfarbe auf Grund des Leuchtröhren-Lichts, aber im Bereich seines Mantels kann ich keine Überstrahlungen erkennen - sieht alles passabel aus.

Stell doch mal Deine Kamera mit geputztem Objektiv auf ein Stativ, wähle ein statisches Motiv mit vielen Details und Farben bei weicher Beleuchtung, nutze Belichtungszeiten < (=kürzer) als 1/125 sec, Bl. 5,6 - 8 und einen Drahtauslöser, fokussiere sorgfältig -
und schon solltest Du mit rattenscharfen Bildern belohnt werden!

Viele Grüße
Rolf


harubang  
harubang
Beiträge: 752
Registriert am: 13.09.2003


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#17 von roseblood11 , 16.12.2015 22:49

Die Aufnahmefehler sind nicht zu übersehen und ich finde ehrlich gesagt an dem Bild nichts, was die Kosten eines Scans rechtfertigen würde, im Gegenteil, ich würde es eher entsorgen...

Aber der Lichtsaum rechts auf dem Mantel ist auch hier wohl kein Problem, was bei der Aufnahme entstanden ist. Was ist denn das für ein Scanner, wie arbeiten die, werden die Bilder bearbeitet etc? Man müsste mal einen "nackten" unbearbeiteten Scan in voller Auflösung sehen.


roseblood11  
roseblood11
Beiträge: 1.766
Registriert am: 15.08.2010


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#18 von matthiaspaul , 16.12.2015 22:55

ZITAT(_willi_ @ 2015-12-16, 23:20) Generell sieht das Schwarz schlecht aus, bläulich leuchtend.
Findet hier Punkt 1 Anwendung, denn die Lichtquelle ist 2m über dem Objekt? Ist es überhaupt eine Überstrahlung oder ist es 'falsches Schwarz'?[/quote]
Was Farben angeht, ist es bei Negativen (und Abzügen davon) sehr schwer, harte Aussagen zu treffen. Wäre nicht ein Diafilm ein Experiment wert? Da sieht man direkt auf dem Dia, was Sache ist - falls kein Projektor vorhanden ist, geht's auch schon mit einer vernünftigen 3-5x-Lupe.

ZITAT(kleine Geschichte am Rande: der Junge auf dem Bild ist Nikita, 13J, er hat seinem Vater ein Foto von meiner Minolta gezeigt und dieser meinte zu ihm "ich habe auch noch so eine irgendwo!" Nikita war ganz heiß auf diese und hat eine XG-M in sehr gutem Zustand erhalten![/quote]
Klasse! Ich freue mich immer sehr, wenn ich sowas höre - und wundere mich, warum die Eltern nicht selbst darauf kommen, daß sowas für ihren Nachwuchs interessant sein könnte - manchmal vielleicht sogar interessanter als eine Digitalknispe, die jeder hat und wo das "Haptische" fehlt. Das kann man auf andere Dinge übertragen...

ZITATDen ersten Film hat er belichtet weil er die Rückwand aufgemacht hat [/quote]
Klassisch! ;-)
ZITATder zweite Film ist gerade in Entwicklung - wir sind gespannt was dabei rumkommt)[/quote]


Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


matthiaspaul  
matthiaspaul
Beiträge: 14.595
Registriert am: 08.06.2004


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#19 von roseblood11 , 16.12.2015 22:56

Auf dem ersten Bild sieht man eigentlich recht deutlich, dass mit diesem Scan so ziemlich gar nichts stimmt: Kontrast, Weißpunkt, Sättigung und Schärfe sind völlig daneben.
Und die Überstrahlung ist rund um die helle Fläche des Gesichts zu sehen. Auch oben auf der Hutkrempe, aber dort eben nicht am rechten Rand, sondern nur über dem Gesicht.
Aufnahmebedingungen, Kamera und Objektiv kann man damit als Fehlerquelle ziemlich sicher ausschließen. Das ist ein vermutlich verdreckter uralter Scanner, der mit irgendeiner kruden Automatik drüberbügelt.


roseblood11  
roseblood11
Beiträge: 1.766
Registriert am: 15.08.2010


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#20 von Palph , 17.12.2015 08:09

ZITAT(roseblood11 @ 2015-12-16, 22:56) Auf dem ersten Bild sieht man eigentlich recht deutlich, dass mit diesem Scan so ziemlich gar nichts stimmt: Kontrast, Weißpunkt, Sättigung und Schärfe sind völlig daneben.
Und die Überstrahlung ist rund um die helle Fläche des Gesichts zu sehen. Auch oben auf der Hutkrempe, aber dort eben nicht am rechten Rand, sondern nur über dem Gesicht.
Aufnahmebedingungen, Kamera und Objektiv kann man damit als Fehlerquelle ziemlich sicher ausschließen. Das ist ein vermutlich verdreckter uralter Scanner, der mit irgendeiner kruden Automatik drüberbügelt.[/quote]


Ich lasse mir keine CD mehr brennen, wenn ich Filme im Drogeriemarkt (mach ich nur noch selten, Ergebnis oft unbefriedigend) abgebe, weil die Scans nie akzeptabel gut waren.
Vielleicht hilft es das Negativ auszubelichten und auf Papier zu betrachten. Das kostet nicht mehr die Welt.


Palph  
Palph
Beiträge: 239
Registriert am: 02.04.2010


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#21 von roseblood11 , 17.12.2015 09:27

Sehe ich grundsätzlich auch so. Allerdings weiß man bei den Billiganbietern ja nicht mehr, was man kriegt. Da die Belichter bei denen mittlerweile alle digital sind, wird also letztlich auch dann wieder gescannt und in irgendeiner Form nachbearbeitet. Das ist der Grund, warum ich keinen Farbfilm mehr nutze - das Ergebnis lohnt auf diesem Weg den Aufwand nicht und ist jeder billigen Digitalknipse unterlegen. Und komplett analoge Ausbelichtung wird kaum noch irgendwo angeboten, und wenn, dann zu heftigen Preisen.

Ich denke, wer heute noch Film nutzt, sollte den ganzen Ablauf selbst unter Kontrolle haben - oder das nötige Kleingeld investieren, um es jemanden komplett "per Hand" machen zu lassen. Die Spezialisten, die dem Künstler Ausbelichtungen in Museumsqualität anbieten, gibt es ja z.T. durchaus noch, bloß war das nie billig. Mein Fazit ist eindeutig: Etwa einmal im Jahr eine ausgiebige Labor-Session mit S/W-Film, da mache ich alles selbst - um es nicht zu verlernen. Farbe nur noch digital.

Was diese ganzen Zwischenlösungen mit gescannten Neagtiven sollen, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Das Ergebnis ist nicht mehr so, wie es rein analog wäre. Auch im besten Fall nicht... Und die reale Auflösung der Scans ist (in bezahlbaren Regionen) so gering, dass man im Vergleich mit einer hochauflösenden DSLR eine Menge Spielraum hat, um per Nachbearbeitung einen "analogen Look" hinzubekommen.


roseblood11  
roseblood11
Beiträge: 1.766
Registriert am: 15.08.2010


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#22 von harubang , 17.12.2015 13:16

Die letzten Antworten gehen m.E. meist am Problem vorbei, denn es geht Willi ja eigentlich in erster Linie darum, zu erfahren, ob seine neu erworbene XD-7 in Ordnung ist!

Daher schließe ich mich letztendlich Matthias an und empfehle Willi, einfach mal einen Diafilm unter den verschiedensten Aufnahmebedingungen zu "verbraten".
Jedes "Gucki" und erst recht jede Lupe verrät im dann, was Sache ist!

Gruß
Rolf


harubang  
harubang
Beiträge: 752
Registriert am: 13.09.2003


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#23 von wsgiessen , 17.12.2015 14:21

Vielen Dank für die Einschätzung und die Tipps! Ich hoffe es war der Scan.

Ich habe vor hauptsächlich SW zu fotografieren und selbst zu entwickeln. Für die Zeit des Kennenlernens der Kamera habe ich mir Farbfilm gekauft. Wollte erst einmal schauen wie sich die Kamera so macht und auf meine Einstellungen reagiert. Das Foto von Nikita z.B. - da war klar, dass es nichts zum Vorzeigen wird einfach mal geknippst um zu schauen wie hell/dunkel scharf/unscharf es wird bei den Lichtbedingungen. Habe auch versucht möglichst im Aperture-Priority Modus zu fotografieren um die Ergebnisse vergleichbar zu halten und diesen Modus auszuprobieren.

Seit gestern habe ich Kodak Tri-X 400 drin. Diesen will ich selbst entwickeln - wird mein erstes Mal sein.
Ich bin gerade dabei mir eine Dunkelkammer zusammen zu kaufen. Vergrößerer erworben ((Meopta Axomat 5) - hier fürchte ich um Qualität, dieser war von viel Staub bedeckt und auf der Lupe ist irgendein Belag, wie auch auf der Glasplatte (lässt sich das leicht austauschen? Bin für Tipps dankbar)) der Rest muss noch besorgt werden.

Es spricht doch nichts dagegen von Farbnegativen SW Abzüge zu machen, oder? (zB von dem ersten Bild um auch zu sehen wie es mit der Überstrahlung aussieht)


Fotos auf Instagram


wsgiessen  
wsgiessen
Beiträge: 21
Registriert am: 14.12.2015


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#24 von harubang , 17.12.2015 14:35

ZITAT(_willi_ @ 2015-12-17, 14:21) Es spricht doch nichts dagegen von Farbnegativen SW Abzüge zu machen, oder?[/quote]

SW von CN war überhaupt kein Problem, solange es unmaskierte Filme am Markt gab, nachdem der Agfa CN 17 als wohl letzter vor mehreren Jahrzehnten (! ausgelaufen ist, gibt es nur noch maskiertes CN-Material.

Und diese Maske ist dabei das Problem!
Es wirkt wie ein eingebautes rot - orange Filter, verlängert die Belichtungszeit erheblich und verschiebt zudem die Tonwerte!
Du kannst es ja gern mal ausprobieren, wie sperrig dann das Vergrößern wird!

Bleib lieber beim "echten"SW Film und leg Dir einen Vergößerer mit Farbkopf zu (DURST M 605, KAISER, Kindermann o.ä.), dann kannst Du einfach Gradationswandelpapier verwenden, das spart das Hantieren mit -zig Packungen Festgradation!

Eine gute Idee wäre es sicher auch, mal bei einem Fotoclub vorbeizuschauen, denn ich habe den Eindruck, dass Du noch eine ganze Reihe von Fragen haben könntest ... !


Frohes Schaffen!

Rolf


harubang  
harubang
Beiträge: 752
Registriert am: 13.09.2003


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#25 von wsgiessen , 17.12.2015 15:21

ZITAT(harubang @ 2015-12-17, 14:35) Bleib lieber beim "echten"SW Film und leg Dir einen Vergößerer mit Farbkopf zu (DURST M 605, KAISER, Kindermann o.ä.), dann kannst Du einfach Gradationswandelpapier verwenden, das spart das Hantieren mit -zig Packungen Festgradation!

Eine gute Idee wäre es sicher auch, mal bei einem Fotoclub vorbeizuschauen, denn ich habe den Eindruck, dass Du noch eine ganze Reihe von Fragen haben könntest ... !


Frohes Schaffen!

Rolf[/quote]
Rolf, vielen Dank für diese Hinweise, ich habe aber noch etwas Klärungsbedarf

1. Warum Farbkopf für echtes SW?

2. Inwiefern verzeiht einem das Gradationswandelpapier Anfängerfehler?

3. Fotoclub und auch ein Dunkelkammerkurs sind tolle Ideen, habe bisher nur etwas in Ballungszentren gesehen. Wenn jemand gute Tipps hat wie ich einen Club im Raum Gießen-Marburg-Wetzlar (hallo Leica&Zeiss) ausfindig machen kann - immer her damit! Gibt es aktive Mitglieder die aus der Gießener Umgebung kommen?
3.1 Wenn ein guter Kurs (und sei es privater Natur) nur einen Tag dauert, dann passt auch ein 200km Umkreis


Fotos auf Instagram


wsgiessen  
wsgiessen
Beiträge: 21
Registriert am: 14.12.2015


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#26 von harubang , 17.12.2015 18:15

ZITAT(_willi_ @ 2015-12-17, 15:21) 1. Warum Farbkopf für echtes SW?[/quote]
Weil der die Voraussetzung für vernünftiges Arbeiten mit Gradationswandelpapier ist!

ZITAT(_willi_ @ 2015-12-17, 15:21) 2. Inwiefern verzeiht einem das Gradationswandelpapier Anfängerfehler?[/quote]
Tut es nicht, aber mit Farbmischkopf und diesem Papier hast Du quasi alle verfügbaren Gradationen in einer Packung!

ZITAT(_willi_ @ 2015-12-17, 15:21) 3. Fotoclub und auch ein Dunkelkammerkurs sind tolle Ideen, habe bisher nur etwas in Ballungszentren gesehen. Wenn jemand gute Tipps hat wie ich einen Club im Raum Gießen-Marburg-Wetzlar (hallo Leica&Zeiss) ausfindig machen kann - immer her damit! Gibt es aktive Mitglieder die aus der Gießener Umgebung kommen?[/quote]
Auf Anhieb habe ich diese gefunden:

http://www.fotoclubgiessen.de/index.html
http://fotoclubmarburg.de/
Aber ich weiß, dass es auch in Rabenau/Londorf einen aktiven Club gibt.
Ob allerdings in diesen Clubs noch analog gearbeitet wird, müsstest Du erfragen!

ZITAT(_willi_ @ 2015-12-17, 15:21) 3.1 Wenn ein guter Kurs (und sei es privater Natur) nur einen Tag dauert, dann passt auch ein 200km Umkreis[/quote]
Wenn alle Stricke reißen, schick mir eine PN! Ich wohne im Raum Kassel, meine Duka ist voll eingerichtet und betriebsbereit.
Vielleicht kann ich Dir das ein oder andere verständlich machen.

Gruß
Rolf


harubang  
harubang
Beiträge: 752
Registriert am: 13.09.2003


RE: Schlechter Scan oder Defekt an der Kamera?

#27 von wsgiessen , 18.12.2015 14:04

Rolf, vielen Dank für die Info und auch das Angebot!

Ich habe zugegeben nur nach "Dunkelkammer Gießen" gesucht und wurde nicht fündig. Konnte nur eine an der Uni ausmachen und da kommt man nur als Student mit dem entsprechenden Werkstattausweis rein. Der Fotoclub Gießen trifft sich in einem Monat in einer Pizzeria. Auf deren Siete und den individuellen Homepages ist nicht ersichtlich ob jemand noch analog fotografiert, einer hat lediglich geschwärmt wie schön es ist nicht mehr analog fotografieren zu müssen und wie toll die Gestaltungsmöglichkeiten am PC sind die ihn immer mehr begeistern ;-)

Lightroom, Photoshop usw. sind natürlich super, aber ich will weg vom Computer und hin zum Handwerk.


Fotos auf Instagram


wsgiessen  
wsgiessen
Beiträge: 21
Registriert am: 14.12.2015


   

Leere Negative - was mache ich falsch?
Wie fotografiert man eigentlich RICHTIG analog

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
| 2002- © so-fo.de | minolta-forum.de |
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz