Zitat von "Dat Ei"
Bei Sigma sind die DCs und bei Tamron die Di IIs z. B. die APS-C-Objektive. Sigmas DG und Tamrons Di sind für den KB-Bildkreis.
Das ist soweit zwar richtig ... war aber gar nicht die Frage. Andererseits -- die Frage war aber auch, äh, merkwürdig gestellt. Sagen wir, die Antwort beantwortet einen Teil der Frage.
Zitat von "JTH"
Wie lauten von den einzelnen Herstellen die Kürzel, welche besagen, daß das Objektiv auf Digital gerechnet ist und somit für Analog nicht oder nur schlecht geeignet sind?
Diese Frage ist falsch getellt, weil sie davon ausgeht, daß für digital optimierte Objektive für analog nicht oder weniger geeignet wären. Doch das Gegenteil ist der Fall. Digitale Sensoren stellen an die Bildqualität höhere Anforderungen als Film. Deswegen ist nicht jedes für Film gedachte Objektiv auch für digital geeignet. Doch was für digital geeignet ist, das ist für Film erst recht geeignet.
Unabhängig davon ist der Bildkreisdurchmesser. Der hat aber nichts mit digital <--> analog zu tun, sondern mit der maximalen Größe des Aufnahmeformates. Bei den Kameras, an denen ein und dasselbe Objektiv potentiell sowohl analog als auch digital eingesetzt werden könnte (und somit obige Fragestellung relevant ist), bedeutet "Film" in der Regel Kleinbildformat (24 × 36 mm) und "digital" oft (nicht immer) ein kleineres Format, meistens APS-C (ca. 16 × 24 mm oder etwas weniger). Der Zusammenhang "voller Bildkreis = Film, reduzierter Bildkreis = digital" trifft also häufig zu (insbesondere bei den Minolta-SLRs), gilt aber nicht immer und grundsätzlich.
Bei Sigma stehen nun die Kürzel DG und DC für besondere Digitaleignung, und zwar DG mit vollem Bildkreisdurchmesser für volles Kleinbildformat, DC mit reduziertem Bildkreisdurchmesser für APS-C-Formate. Beide sind im Prinzip auch für Film geeignet -- aber DC natürlich nur theoretisch, weil nicht für Kleinbildfilm. (Eselsbrücke: Ein C sieht aus wie ein reduziertes G.)
Bei Tamron heißen die entsprechenden Bezeichnungen für besondere Digitaleignung Di und Di II, ersteres für Kleinbildformat, letzteres für APS-C. Wie bei Sigma auch, stehen diese Kürzel stets hinter der Objektivbezeichnung ... oft zusammen mit weiteren Abkn.
Bei Konica-Minolta gibt es keine exakt entsprechenden Bezeichnungen. Man unterscheidet hier AF- und AF-DT-Objektive. "DT" steht für Digital Technology und bedeutet zweierlei: erstens, das Objektiv ist für digital optimiert, und zweitens, es besitzt einen reduzierten Bildkreisdurchmesser. Das entspricht also den Bezeichnungen "DC" bzw. "Di II".
Minolta-AF-Objektive ohne "DT" haben stets den vollen Kleinbild-Bildkreisdurchmesser. Bei denen gibt es aber keine spezielle Bezeichnung, aus der hervorginge, ob das Objektiv besonders für digital optimiert worden ist -- eine Entsprechnung zu "DG" bzw. "Di" existiert also nicht. Die Bezeichnung (D) bei vielen neueren Minolta-Objektiven am Ende der Produktbezeichnung hat mit "digital" nichts zu tun, sondern steht für das Vorhandensein eines Distanz-Encoders. Man kann aber wohl davon ausgehen, daß (D)-Objektive normalerweise modern genug sind, daß sie von Minolta bereits mit der Anwendung für Digitalkameras im Hinterkopf konstruiert und damit für digital (mehr oder weniger) optimiert sind. Aber nicht, wie gesagt, weil (D) für "digital" stünde, sondern nur weil (D)-Objektive neue Konstruktionen sind (evtl. mit Ausnahme des AF Zoom 1:3,5-4,5/24-105 mm (D), welches eines der allerersten (D)-Objektive war und zwar recht brauchbar, aber nicht ganz so perfekt mit digital zusammenspielt). Ähnliches gilt für SSM-Objektive, bei denen zwar das (D) im Namen weggelassen wird, die aber trotzdem sowohl (D)-Funktionalität besitzen als auch für digital uneingeschränkt geeignet sind.
-- Olaf