Beratungstechnisch finde ich die Aussage von elfoto, die in Frage kommenden Scanner selbst vor dem Kauf zu testen, am fairsten. Bei manchen Händlern besteht die Möglichkeit der Scannerleihe und ich kann dies nur empfehlen!
Man sollte sich auch klar machen, wie man den Scanner später nutzen wird.
Die Illusion, tausende alter Bilder in höchster Qualität einzuscannen, wird man bei jedem der vorgenannten Scanner schnell wieder verwerfen, nicht nur aus Zeitmangel sondern auch aufgrund der Speicherbedarfs. Beim Elite Scan 5400 fallen bei 16bit und 5400 dpi über 200MB Daten pro Datei an. Das sind bei 2.000 Bildern 400GB. Normalerweise hält man den RoHScan vor und speichert zusätzliche bearbeitete Bildvarianten, so dass man sich dem Terabyte Bereich nähern würde...-sofern man Wert auf ein vollständiges Bildarchiv legt, das es ermöglicht, Bilder für unterschiedliche Verwendungszewcke vorzuhalten.
Wenn man die Bilder nicht in optimaler Qualität speichert, um zu geringeren Datenmengen zu kommen, benötigt man auch nicht eines der besten Scannermodelle.
Ein realistischeres Szenario wäre, dass man nur einen Teil der Bilder scannt und das in optimaler Qualität. Dazu benötigt man keinen Scanner, der Diamagazine automatisch einzieht und man kann bei der Auswahl des Scannermodells die erreichbare Bildqualität in den Vordergrund stellen.
Diesbezüglich würde ich die aktuellen Scanner in drei Leistungsklassen einteilen:
1. Top-Qualität
Minolta 5400 und Nikon 5000
2. Darunter
Nikon V
3. Darunter
Minolta Dual-Serie und die neuen flatbed Scanner aus der Reihe Epson Perfection
Diascanner fürs Mittelformat habe ich aussen vor gelassen, ebenso Modelle anderer Hersteller als Minolta, Nikon und Epson.
Innerhalb der Klasse, deren Qualität einem ausreicht, würde ich die Modelle selbst testen und dann entscheiden. Ist das unter dem Qualitätsaspekt ausgewählte Modell zu teuer, sollte man sich den Preis des nächstbesten Modells ansehen.
Absolutistische Aussagen nach dem Motto dieses oder jenes Modell sei das absolut beste sind falsch und beratungstechnisch nicht einwandfrei, da solchen Aussagen i.d.R. eine Mischform unterschiedlichster Bewertungskriterien zugrunde liegt, die dem Beratenen nicht in der nötigen Klarheit vorliegen bzw. nicht dessen Bewertungskriterien entsprechen, sofern er sich dieser schon bewusst ist.
Recherchiert man etwas intensiver, wird man für jedes Scannermodell Nutzererlebnisse und Aussagen finden, die einem den Spass an dem jeweiligen Scanner verderben könnten. Diese Aussage lasse ich für alle drei o.g. Leistungsklassen so stehen.
Letzlich muss man eine Weile mit einem Scanner arbeiten, bevor man bei der jeweiligen Scansoftware, Bildverarbeitungsprogramm, Filmtyp, Scannerhardware, Drucker, Kalibrierung in akzeptabler Zeit pro Scan zu optimalen Bildergebnissen gelangt.
Wer keinen Spass an diesen Dingen hat, sollte wahrscheinlich besser Scan- und Druckservice nutzen und sich ansonsten auf das Fotografieren konzentrieren.
E.G.