Zitat von Manu "ManuP"
Die Erklärung von Dat Ei finde ich gut.
Tja ... aber leider ist sie falsch. Oder na ja, sie zielt schon in die richtige Richtung, ist aber eben nicht ganz korrekt.
Zitat von "Dat Ei"
Gehen wir es mal anhand eines 2x-Telekonverters an. Ein 2x-Telekonverter verdoppelt die Brennweite.
Na -- da geht's schon mal los. Ein Telekonverter verdoppelt eigentlich nicht wirklich die Brennweite -- denn dann würde die Fokuslage nicht konstant bleiben, sondern man müßte mit Konverter doppelt so viel Auszugsverlängerung benutzen wie ohne. Nein, ein Zweifach-Telekonverter verdoppelt die Größe des Bildes -- und zwar ganz direkt und unmittelbar. Aus einem runden Bild mit beispielsweise ca. 44 mm Durchmesser (Kleinbildobjektiv) wird eins mit 88 mm Durchmesser (d. h. mittelformattauglich), aber bei konstanter Bildweite -- und daraus schneidet die Kamera dann ihr übliches Aufnahmeformat heraus.
Bei großen Gegenstandsweiten läuft das praktisch natürlich letzten Endes auf eine Verdoppelung der effektiven Brennweite hinaus. Doch daß "Brennweitenverdoppelung" und "Bildgrößenverdoppelung" nicht ganz dasselbe sind, wird beim Einsatz eines Telekonverters im Makrobereich offensichtlich.
Zitat von "Dat Ei"
Eine Verdoppelung der Brennweite entspricht einer Halbierung der Bilddiagonale.
Diese Aussage ist kompletter Humbug. Wie ich gerade ausgeführt habe, wird die vom Objektiv dargestellte Bilddiagonale verdoppelt, nicht halbiert. Die von der Kamera genutzte Bilddiagonale bleibt konstant. Was somit (linear) halbiert wird, ist lediglich das Verhältnis von genutztem zu vorhandenem Bilde.
Zitat von "Dat Ei"
Die Menge des Lichtes, welche vorne ins Objektiv fällt und hinten wieder vor dem TC austritt, ist ja unabhängig vom TC. Der TC gibt aber jetzt nur noch -- wie oben geschrieben -- ein Viertel weiter ...
Unsinn. Der Telekonverter leitet alles Licht weiter, das er vom Objektiv empfängt (Ausnahme: Objektive mit einer Lichtstärke größer als 1:1,7 -- deren großes Strahlenbündel beschneidet ein üblicher Telekonverter). Allerdings verteilt er es auf eine viermal so große Fläche wie zuvor -- und deswegen wird's dunkler.
In der Regel betrachtet man die Sache auch andersherum: Blende ist relative Öffnung ist Öffnungsdurchmesser geteilt durch Brennweite (genau: Durchmesser der Eintrittspupille durch Brennweite). Wird die (effektive) Brennweite de facto verdoppelt und bleibt die Öffnung gleich, so halbiert sich zwangsläufig die relative Öffnung -- man verliert zwei Blenden (eine Blende beim 1,4×-Konverter oder 3,17 Blenden beim 3×-Konverter).
Zitat von Christian "Goodspeed"
Zitat von Christoph "christoph.ruest"
Warum ist das Bild mit 2x-TK und Blende 8 (also an der Kamera eingestellt 4 -- ergibt Lichtstärke von f/8) heller als das Bild ohne TK mit Blende 8?
Kann es evtl. sein, dass dies mehr ein subjektiver Eindruck ist?
Genau das vermute ich auch.
Ansonsten wäre noch ein Defekt am Objektiv denkbar, der irgendwie dazu führt, daß sich bei Abblendung auf Nennwert f/8 die Blendenlamellen weiter schließen als sie sollen. Doch das halte ich für unwahrscheinlich (dann müßten mit Objektivnennblende 8 -- also effektiv f/8 ohne bzw. f/16 mit Konverter -- aufgenommene Bilder auch stets unterbelichtet sein).
-- Olaf