QUOTE (matthiaspaul @ 19. 4. 2008, 22.34 h) Gibt es eigentlich irgendwelche besonderen Pflegetipps für die Gummidichtungen solcher unterwassertauglichen Kameras?[/quote]
Ja, allerdings!
QUOTE (matthiaspaul @ 19. 4. 2008, 22.34 h) Ich könnte mir vorstellen, daß man die Dichtungen zumindest alle paar Jahre mal warten/pflegen muß, um lange Spaß daran zu haben.[/quote]
So ist es. Die Gummidichtungen von Gehäusen, die wasserdicht sein -- und bleiben -- sollen, bedürfen in der Tat der Pflege, und zwar öfter als nur alle paar Jahre. Eine Weathermatic, die einige Jahre unbenutzt irgendwo im Regal lag, ist ohne weitere Pflegemaßnahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr wasserdicht. Wer so eine in die Jahre gekommene Kamera mit ins Schwimmbad nimmt, der riskiert, sie zu ruinieren.
Am kritischsten sind die Dichtungen an Klappen oder Deckeln, die auf- und zugemacht werden können. Sie gehören regelmäßig herausgenommen, auf Schäden wie Risse oder poröse Stellen inspiziert und ggf. ausgetauscht. Der Sitz der Dichtung, gewöhnlich eine umlaufende Rille, muß auf das sorgfältigste von Schmutz befreit werden, z. B. mit einem Pinsel, einem Blasebalg und/oder einem Wattestäbchen. Einzelne Sandkörner im Dichtsitz haben schon so manchen Totalverlust von UW-Kameras zu verantworten. Ist der Dichtring in einwandfreiem Zustand, so muß er hauchdünn mit Silikonfett eingerieben und ohne zu verdrillen in den sauberen Dichtsitz eingelegt werden. Vaseline oder mineralölhaltige Schmierstoffe sind ungeignet, weil sie die Gummidichtung angreifen. Silikonfett gibt's in kleinen Tuben im Tauchsport-Fachhandel. Aber Vorsicht: wenn die Dichtringe nicht, wie üblich, aus Gummi bestehen, sondern aus Silikonkunststoff (selten, gibt's aber), dann darf kein Silikonfett eingesetzt werden! Dichtringe aus Silikonkunststoffen erkennt man gewöhnlich daran, daß sie bunt sind. Die üblichen Dichtringe aus Gummi sind stets schwarz.
Problematisch sind die fest eingebauten Dichtungen an Knöpfen, Tasten und Hebeln, an die man nicht so ohne weiteres herankommt. Man muß diese zwar nicht andauernd neu einfetten -- doch auch diese altern und sollten nach ein paar Jahren ausgetauscht werden. Leider kann man das kaum selber machen, weil es eine komplette Zerlegung der Kamera oder zumindest deren Gehäuses erfodert, und die Dichtringe sind gewöhnlich Spezialteile, die man nicht einfach so in jedem Laden kaufen kann. Das sollte also der Kundendienst machen. In der Praxis bedeutet dies für ältere Kameras, daß man sie nicht mehr richtig warten (lassen) kann und somit ein Einsatz unter Wasser ohne vorherige Wartung ihnen das Lebenslicht ausblasen kann. Will man den Totalverlust nicht riskieren,so kann man solch eine Kamera nach einigen Jahren also eigentlich höchstens noch als wettergeschützt, aber nicht mehr als unterwassertauglich ansehen.
-- Olaf
Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.