Erfahrungsbericht Dip Wiesel 60 GB Pro mit Peli-Case
Der Dip ist ein mobiler HDD-Speicher mit 60GB-Notebookfestplatte und wird über ein 230V-Netzgerät bzw. Mignon-Akkus mit Strom versorgt. Die Akkus können im Dip über das Netzgerät geladen werden. Wahlweise kann das Gerät als Standalone Speicher/Kartenleser oder in Verbindung mit einem Laptop als zusätzliche FP/Kartenleser verwendet werden.
Der Dip wird im Peli-Case geliefert. Das Peli-Case ist ein stabiles, wasserdichtes Gehäuse aus durchsichtigem Plastik. Leider ist das Gehäuse etwas zu klein. Der Dip muß also mit mehr oder weniger Druck eingelegt werden. Außerdem ist das Gehäuse sehr klobig und dadurch für Reisezwecke nur bedingt zu gebrauchen.
Der Geräteaufbau
Der Dip hat ein Alumittelteil dessen Enden durch Plastikkappen verschlossen sind. Unter der linken Klappe sind die 4 Mignon-Akkus untergebracht (Ladezeit ca. 6 Stunden). Auf der Oberseite des Dip befindet sich eine LCD-Anzeige und 4 Bedientasten. Unter der rechten Klappe finden sich die verschiedenen Slots für die jeweiligen Speicherkarten (CF/MD/XD/MS/MMC/SD). USB-Anschluß und der Umschalter Card/OFF/HDD sind auch dort untergebracht.
Der Gebrauch mit PC
Schaltet man das Gerät am Schiebeschalter auf HDD und stöpselt USB an den Rechner wird der Dip sofort als FP erkannt und es kann wie mit jeder anderen FP gearbeitet werden. So macht Plug and Play Spaß. Schaltet man auf Card wird der Dip als Kartenleser erkannt und man muß die Treiber-SW aufspielen. Aber sonst ist die Handhabung einfach und sorgenfrei.
Der Gebrauch als Standalone
Hierzu wird der Schiebeschalter auf Card gestellt. Es dauert ca. 40 Sekunden in der der Dip seine FP-Kapazität überprüft. Dann ist das Gerät betriebsbereit. Die Karte wird eingeschoben und der Schiebeschalter anschließend nochmal auf Card gestellt. Jetzt sollte der Dip die Speicherkarte selbsttätig erkennen und die Größe / Menge der Dateien der Speicherkarte auf seinem Display darstellen. Leider erkennt der Dip die meisten Speicherkarten nicht und ignoriert sie. Der Dip liest werkseitig nur Karten die vorher FAT16 formatiert wurden. Karten mit FAT32 sollen erst nach SW-Update kopiert werden. Leider mußte ich feststellen, daß das Gerät auch Karten verweigerte die auf FAT16 formatiert wurden (z.B. Kingston Elite Pro 512). Erklärungen, warum der Dip nicht werksseitig so mit SW versorgt wird, um alle Speicherkarten zu lesen, gibt es vom Hersteller leider keine. Das Ärgerliche ist, man merkt erst bei genauerem Nachlesen der Betriebsanleitung oder im Feldversuch (wie bei mir), daß der Hersteller Teile seiner Arbeit an den Beta-Tester Endverbraucher abgeschoben hat. Die Akkulaufzeit mit vollen Akkus (2600mAh) beträgt max. 10GB. Was für einen Tag Fotografie in den meisten Fällen ausreicht. Die vom Hersteller angegebene Datenmenge von 15-20GB mit einer Akkuladung habe ich nie erreicht.
Auslieferungszustand
Bereits beim Öffnen des Peli-Case mußte ich feststellen, daß bei meinem DIP die Displayfolie sich vom Untergrund ablöste. Und das nicht nur an einer kleinen Stelle sonder großflächig. Schlimmer war allerdings, daß durch mangelnde Paßgenauigkeit des Peli-Case (zu klein) das Scharnier der rechten Plastikkappe am Dip abgebrochen war. Dadurch sind die Slots für die Speicherkarten und USB sowie der Schiebeschalter zum Einschalten ungeschützt. Die fehlende SW für FAT32 ist bei einem Neugerät mehr als ärgerlich.
Software Update
Unter http://www.image-tank.com sollte das SW-Update erhältlich sein. Leider ist das nicht der Fall. Damit werden alle Karten über 2GB nicht vom Dip gelesen und auch nicht kopiert. Und bei den anderen Karten gibt es auch Probleme (siehe oben). Jetzt wundert mich auch nicht mehr, dass kein SW-Update herstellerseitig erfolgt ist. Es gibt scheinbar keines!
Fazit
Der Dip ist ein im Ansatz gutes Gerät. Handhabung und Konstruktion sind gut. Die Verarbeitung ist leider sehr schlecht. Ein sich ablösendes Display, eine abgebrochene Klappe und eine nutzlose Software sind etwas viel des Guten. Die absolute Frechheit aber ist der Hinweis in der Bedienungsanleitung man solle doch beim Neugerät ein SW-Update machen. Von wo aus denn auch wenn nicht mal der Hersteller eines anbietet! Bei einem Gerät der 300€-Klasse sollte es eigentlich selbstverständlich sein, daß der Kunde ein funktionstüchtiges Gerät erhält, bei dem auch die SW so weit entwickelt ist, um damit sinnvoll arbeiten zu können. Alles in allem kann man sagen hier wurde ein gutes Konzept miserabel umgesetzt. Die Verarbeitung und die SW können bestenfalls als mangelhaft bezeichnet werden! Das Gerät wird halbfertig ausgeliefert. Eine Zumutung für die Kundschaft.
Bewertung
Gerät im derzeitigen Zustand: UNBRAUCHBAR!
Anmerkung
Meinen Dip habe ich zum Lieferanten zurückgeschickt. Da es scheinbar auch kein SW-Update gibt habe ich mir mein Geld zurückgeholt.
Test des Gerätes in Fotozeitschriften
Es wundert mich stark, dass dieses Gerät in manchen Fotozeitschriften als Testsieger bei mobilen Speichern hervorgehen kann! Ich habe den Verdacht, die hatten das Gerät nie in der Hand, sonst müssten die gravierenden SW-Probleme auf gefallen sein.
#2 von
muellerf2769
(
gelöscht
)
, 27.05.2005 16:44
Hallo Dynax, danke für Deinen Bericht. Der Wiesel stand bei mir auch ganz oben auf der Liste. Jetzt irgenwie nicht mehr... /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />
Werde mir nächste Woche den mobilen Brenner CP200 von Apacer bzw. JOBO kaufen und testen. Ich werde ebenfalls einen Bericht darüber verfassen.
Das mit dem Apacer hatte ich mir vor dem Fiasko mit dem Dip auch schon überlegt. Jetzt hab ich mir aus Frust erst mal eine 2GB UltraII geordert. Ich hoffe die funktioniert wenigstens gut. Schönes Wochenende!
Ich nutze den CompactDrive PD7X, der meiner Meinung nach baugleich mit dem Dip Wiesel ist. Funktioniert einwandfrei, auch mit 2GB Karte. Hier findest Du die aktuelle Firmware Version für den PD7X. Vielleicht klappt es auch mit dem Wiesel.
vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht zum Dip Wiesel.
Vor meinem letzten Urlaub stand dieser auf meiner Wunschliste noch ganz oben, aber durch einen von Dat Ei einstellten Link ( http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...indpost&p=67326 ) war ich skeptisch geworden, da CompactDrive International Co. Ltd die Lieferung des PD7X wegen offensichtlicher Qualitätsmängel eingestellt hat ('WE HAVE DISCONTINUED THE SUPPLY OF COMPACT DRIVE PD7X.' siehe http://www.compactdrive.net/index.html ).
Sollte der PD7X mit dem Dip Wiesel identisch sein, bestätigt Dein Bericht die Vorbehalte.
Da ich im letzten Urlaub ein Notebook (incl. einer 40GB USB-Platte) und 3 x 1 GB Compact Flash mithatte, habe ich einen transportablen Festplattenspeicher mit Akku nicht wirklich vermißt. Und bis zum nächsten Urlaub sind sicher wieder neue Geräte am Markt. Dieser boomt z.Zt. ja geradezu.
Die beiden Geräte sind identisch. Da wunderts mich nicht, wenn das Ding eingestellt wird. Da das bei mir bereits das zweite solche Gerät (das erste war ein X-Drive) mit Schwierigkeiten ist werde ich erstmal von einer weiteren Anschaffung absehen. Für das Geld kauf ich mir dann lieber UltraII! Wenn man den Laptop zur Hand hat stellt sich die Frage sowieso nicht. Eine externe FP für den Laptop werde ich wohl noch brauchen. Obwohl die interne mit 60GB reichlich bemessen ist.
Inwieweit man den Dip Wiesel und den PD7X in einen Topf werfen darf, ist mir unbekannt. Die Basis-Hardware scheint recht offensichtlich aus der gleichen asiatischen Hardware-Schmiede zu stammen. Aber oft ist es so, daß die Software-Unterstützung zwischen Original- und OEM-Version eine ganz andere ist. Ich habe das lange Zeit für den Phototainer verfolgt, der in den USA als OEM-Version unter dem Namen FlashTraxx vertrieben wird. Für den PD7X existiert jedenfalls seit geraumer Zeit ein Firmware-Update für FAT32-Karten. Warum dies für den deutlich teureren Wiesel nicht existiert, muß man beim OEM-Hersteller nachfragen, insbesondere, weil er sich auch gegenüber dem PD7X einen zusätzlichen, ordentlichen Schluck aus dem Portmonnaie des Käufers gönnt. Die Querelen, die zwischen dem PD7X-Hersteller und dem australischen Distributor CompactDrive International bestehen und zur Aufkündigung der Kooperation führten, sind für Dritte nur schwer nachvollziehbar. Während der Distributor mangelnde Qualität, mangelnde Stückzahlen und mangelnden Support als Beweggründe anführte, werfen die Gegendarstellungen des Herstellers wiederum ein eigenartiges Licht auf den Distributor, welcher wohl ein sehr weitreichendes, exklusives Vermarktungsrecht haben wollte. Da blickt man als Aussenstehender nur wenig durch. Werfen wir also einen Blick auf die Schwächen des PD7X, von denen man in den Foren liest: Kunststoffscharniere, fehlender Spannungsregeler in der Energieversorgung bei Akkubetrieb, Display-Abdeckung. Diese Probleme scheinen bei einigen Käufern aufgetreten zu sein. Gerade der fehlende zweite Spannungsregler war für mich ein Kriterium, erstmal den PD7X als Ersatz für mein grotten langsames X-Drive zurückzustellen. Diese Probleme ist man nun seitens des Herstellers beim Nachfolgemodell, dem PD70X, vollständig angegangen. Erste Erfahrungen mit dem PD70X werde ich mitteilen können, sobald mein Exemplar geliefert wird.
Das PD 70X könnte mir gefallen,mit 40GB. Ich glaube,ich werde mal meinen Cousin in New Jersey anrufen ob der sich mal nach den Preisen vor Ort umsehen kann.Wenn die dort Extrem billiger sind kann der mir Ende des Monats so eins mitbringen.
Der neue PD70X sieht wirklich nicht schlecht aus. Aber bei uns dürfte er dann erheblich mehr kosten als die 170€ auf der HP der Firma. Wenn dein Exemplar geliefert wird dann laß uns nicht im Dunkeln tappen sondern erleuchte uns etwas. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Zitat von Dynax 79Der neue PD70X sieht wirklich nicht schlecht aus. Aber bei uns dürfte er dann erheblich mehr kosten als die 170€ auf der HP der Firma. Wenn dein Exemplar geliefert wird dann laß uns nicht im Dunkeln tappen sondern erleuchte uns etwas. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Hey Dynax,
mach' ich gerne. Ich habe mein Exemplar (ohne Platte) Mitte Mai in Australien für 125,-€ inkl. P&P bestellt. Ich hoffe, daß die Auslieferung bald erfolgt.
Ich habe mir den Wiesel pro vor 3 Monaten zugelegt. Meine Frau hat eine Casio QV 5700 und macht im Urlaub Fotos bis der Arzt kommt. Also in 4 Wochen Birma, Thailand und Malaysia so 1500. Ich habe die Fotos dann immer von der 512er CF Karte auf den Wiesel geschoben und zu Hause auf die Festplatte. Ich habe nur mit Accus gearbeitet, keine Batterien. Habe einfach genug mitgenommen, um auch stromlose Zeiten zu überbrücken.
Alles hat einwandfrei funktioniert. Nur dass, wie schon besprochen auch bei mir, sich nach 1 Woche die Schutzkappe der Steckplätze verabschiedet hat.
Jepeg, Tiff und auch RAW ( haben wir mit einer anderen Digi geprüft) funzt .
Wenn die 9D9 mal rauskommt, der Wiesel damit zurecht kommt, könnte ich damit glücklich werden. Ein 14 oder 15 Zoll Schlepptop in den Urlaub mitzunehmen kommt für mich aus Platz und Gewichts- Gründen nicht in Frage. Und das DIN A 5 Notebook von JVC kostet immerhin so 1800 Teuro. Da kann man schon ins Grübeln kommen.
ich habe keine Bedenken, daß ein heutiger Festplatten-Speicher nicht mit zukünftigen Kameras zusammenarbeiten sollte. Die Speicher, die ich bis dato in den Flossen hatte, haben einfach alles File-weise kopiert, was auf dem eingesteckten Chip war - egal ob jpg, jpe, tiff, raw oder auch doc, xls oder ppt.
ZITATIch habe mir den Wiesel pro vor 3 Monaten zugelegt. Meine Frau hat eine Casio QV 5700 und macht im Urlaub Fotos bis der Arzt kommt. Also in 4 Wochen Birma, Thailand und Malaysia so 1500. Ich habe die Fotos dann immer von der 512er CF Karte auf den Wiesel geschoben und zu Hause auf die Festplatte. Ich habe nur mit Accus gearbeitet, keine Batterien. Habe einfach genug mitgenommen, um auch stromlose Zeiten zu überbrücken.
Alles hat einwandfrei funktioniert. Nur dass, wie schon besprochen auch bei mir, sich nach 1 Woche die Schutzkappe der Steckplätze verabschiedet hat.[/quote]
Schön langsam komm ich mir ja blöd vor. Bin ich der Einzige hier der solche negativen Erfahrungen mit der SW beim Dip gemacht hat? Oder sind meine UltraII alle Schrott?
@Jürgen,
Hast du da ein SW-Update gemacht oder ist der Wiesel von Anfang an gelaufen?