vielleicht interessiert ja einige Leute dieses Thema!
Also ich würde gerne über Eure Erfahrungen in Bezug auf abspeichern, entweder als Jpeg (jpg) oder Raw, erfahren und möchte gleich dazu sagen, dass ich noch nicht ein einziges Bild in Raw gemacht habe und die Frage ist, ist das überhaupt notwendig. Habe mittlerweile Vergrößerungen bis 40x60 cm machen lassen und die sind einfach nur Super und deshalb frage ich mich ob mir das Raw mehr bieten kann? außer einem Mehraufwand an Bearbeitung?
LG
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Wenn man gewillt ist, sich in das Thema RAW einzuarbeiten und auch noch bereit ist, sich die Zeit für einen weiteren Schritt in der Bildoptimierung zu nehmen, dann wird man mit mehreren Punkten belohnt:
1.) höhere Farbauflösung 2.) höherer Kontrastumfang 3.) leichter DRI-Ansatz mit einer Aufnahme möglich 4.) sehr hoher Detailreichtum 5.) schadlose, nachträgliche Korrektur des Weißabgleichs
Und dadurch mehr Spielraum bei nachträglicher Belichtungskorrektur. Gut möglich, dass man aus RAWs noch Strukturen rausholt, die in JPG abgesoffen sind.
Also meiner Meinung nach ist der Unterschied gewaltig, wenn man nachträglich am Bild die Tonwerte oder Farben korrigiert. Bei Jpeg ist der Spielraum äußerst begrenzt, weil 8-bit und bereits einmal komprimiert. Bei RAW habe ich den vollen Spielraum von 12 bit der Kamera. Normale Korrekturen (also keine ganz extremen wie z.B. zwei oder drei Blendenstufen) führen hier zu keinerlei wahrnehmbaren Qualitätsverlust. Erst wenn alles korrekt eingestellt ist, kann man in Jpeg abspeichern. Wenn man Bilder sowieso nachbearbeitet, ist der Mehraufwand durch die RAW-Konvertierung extrem gering. Peter
Klitzekleiner Widerspruch! Total fehlbelichtete (unterbelichtete) Fotos sind auch in RAW nicht mehr zu retten!
Dies meine bittere Erfahrung kürzlich bei einem unwiederholbaren öffentlichen Shooting, bei dem einer der 4 Blitze aus unerfindlichen Gründen ausfiel. Eine Reparatur während des Shootings war nicht möglich.
Der Versuch, mit den üblichen Reglern des RAW-Konverters in Photoshop CS die Bilder zu retten, wurde mit extremem Rauschen quittiert. Auch die Farben konnten nicht mehr "auf die Reihe gebracht" werden.
Nein, der Glaube an das Wunderformat RAW ist bei mir zutiefst erschüttert! Ich kann nach unsäglich vielen Vergleichstests gegenüber JPEG weder eine höhere Farbdifferenzierung, noch einen höheren Kontrastumfang oder eine höhere Detailauflösung ausmachen. In früheren Postings mit Riesen-Ausschnittvergrößerungen konnte ich bei RAW lediglich eine geringfügig geringere Artefakte-Bildung feststellen. Aber das war es auch schon.
Ich meine auf Grund eigener Erfahrungen, dass RAW viel zu sehr hochgelobt wird als das absolute "Non-Plus-Ultra", als das Allheilmittel gegen technisch verpfuschte Fotos. Mein Standpunkt: Auch in RAW muss das Foto zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits korrekt "sitzen"!
nett, mal wieder was von Dir zu lesen, aber bei dem Thema war ja auch fest mit Dir zu rechnen. Du hast vollkommen Recht, daß man selbst mit RAW bei verpfuschten Aufnahmen nichts mehr retten kann. Nicht umsonst bieten die meisten RAW-Konverter nur einen Korrekturumfang von -3 bis +3 Blenden. Sind Bereiche des Bildes erstmal überbelichtet und die Töpfe vollgelaufen, dann enthalten auch die Rohdaten keine Infos mehr - vollkommen klar!
Die höhere Farbdifferenzierung des RAW-Formats ist erstmal nur ein technisches Faktum - 12bit vs. 8bit. Dies mag zwar im ersten Moment keinen visuellen Unterschied ergeben, zahlt sich aber spätestens bei der Nachbearbeitung aus. Man sehe sich nur das Histogramm eines Bildes an, nachdem man eine Tonwertkorrektur vorgenommen hat. Es entstehen Lücken im Histogramm, die im extremsten Fall in Form von Farbabrissen sichtbar sind. Hier liefern die 12bit mehr Spielraum (Spreizung von disktreten Werten).
Das Wichtigste ist jedoch für mich der nachträgliche Weißabgleich. Die Einstellung des Weißabgleichs kann man aus der technischen Sicht heraus betreiben, um Farben neutral wiederzugeben, oder aber, und das ist meist mein Einsatzgebiet, um dem Bild eine zum Motiv passende Lichtstimmung oder Tönung zu geben. Den WB eines Jpegs nachträglich zu korrigieren, ist nicht nur sehr aufwendig und oftmals unmöglich, sondern führt aufgrund der 8bit auch wiederum sehr schnell zu Farbabrissen.
Also wenn ich den Ausführungen von WinSoft folge, macht es für mich wenig Sinn nun doch mal mit Raw zu arbeiten. Habe nächste Woche voraussichtlich wieder ein Shooting, mit drei! Mädels und dann werde ich das mal ausprobieren, in dem ich Raw+Jpeg gleichzeitig abspeichere und ich denke mal einen besseren Vergleich wird es dann nicht mehr geben können!
LG
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Zitat von AlexDragon...und dann werde ich das mal ausprobieren, in dem ich Raw+Jpeg gleichzeitig abspeichere und ich denke mal einen besseren Vergleich wird es dann nicht mehr geben können!
Hey Alex,
auch bei RAW hängen die Ergebnisse maßgeblich von Werkzeug und Erfahrung des Bearbeiters ab. Zudem spielen die Umstände des Aufnahmeortes eine große Rolle, inwieweit RAW seine Stärken ausspielen kann. Schwierige Lichtsituationen mit Mischlicht oder hohem Kontrastumfang zeigen eher die Vorteile von RAW auf, als ein Shooting im Studio, wo ich auch mit der Graukarte vorab einen sauberen WB machen kann. Insoweit mag es zwar für Dich ein persönlicher Test sein, aber bessere gibt es allemal...
es wird immer eine "bessere" Situation geben, aber so ist es, für mich, zumindest schon mal ein Anfang und ich werde Mischlicht auch haben, da ich auch zusätzlich noch meine (Obi)Baulampen mit einsetze.
LG
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Zitat von thomasDGut möglich, dass man aus RAWs noch Strukturen rausholt, die in JPG abgesoffen sind.
Das ist definitiv richtig. Ich habe das jetzt bei einigen meiner (ca. 600, JPEG + RAW) Fotos, die ich im Urlaub in SW-USA aufgenommen habe, deutlich feststellen können. Feinste (Blüten-)Strukturen waren in der RAW-Datei viel besser ausgeprägt, im JPEG aber schon 'zugelaufen'. Abgesehen vom Speicherplatz macht's doch nichts, beide Formate zur Verfügung zu haben. Ich habe dann zumindest alle Optionen offen. Und besonders die nachträgliche Beeinflussung des Weißabgleichs finde ich absolut genial.
ZITATUnd besonders die nachträgliche Beeinflussung des Weißabgleichs finde ich absolut genial.[/quote]
Ist der kamerainterne Weissabgleich eine rein nachträgliche (auf die Aufnahme bezogen) SW Manipulation in der Kamera, die im RAW Konverter wieder sauber herausgerechnet und durch einen anderen Weissabgleich ersetzt werden kann oder wird beim kamerainternen Weissabgleich vor der Aufnahme eine andere "Sensibilisierung" (schlimmes Wort, ein besseres fiel mir nicht ein) des Sensors selbst bzw. eine hardware bezogene Signalverarbeitung beeinflusst, die im RAW Konverter SW technisch nur näherungsweise rekonstruiert werden kann?
Zitat von eugene g.ZITATUnd besonders die nachträgliche Beeinflussung des Weißabgleichs finde ich absolut genial.
Ist der kamerainterne Weissabgleich eine rein nachträgliche (auf die Aufnahme bezogen) SW Manipulation in der Kamera, die im RAW Konverter wieder sauber herausgerechnet und durch einen anderen Weissabgleich ersetzt werden kann oder wird beim kamerainternen Weissabgleich vor der Aufnahme eine andere "Sensibilisierung" (schlimmes Wort, ein besseres fiel mir nicht ein) des Sensors selbst bzw. eine hardware bezogene Signalverarbeitung beeinflusst, die im RAW Konverter SW technisch nur näherungsweise rekonstruiert werden kann?
E.G. [/quote] RAW sind Rohdaten, welche direkt vom CCD kommt. Zusätzlich werden die Informationen von der Kamera als Parameterliste miteingepackt.
Weissabgleich: Passiert erst im RAW-Konverter. Mit der mitgelieferten Parameterliste weiss der RAW-Konverter, welchen Weissabgleich die Kamera eingestellt ist.
Bei JPG-Bilder ist der Weissabgleich in der Kamera SW-Mässig korrigiert worden.
RAW = unendwickelten, belichteten Film JPG = fetig endwickeltes Negativ oder Dia
wenn das wirklich so ist, wie Du sagst, dann nimm ich doch den fertig entwickelten Film, denn in Schätzungsweise 90 von 100 Fällen reicht mir das und wenn ich dann mal was anderes brauche kann ich es immer noch tun /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
LG
Alex B)
Aussage eines Pragmatikers /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
Alles Wesentliche wurde schon gesagt. Zwei Aspekte aber noch, die in der Praxis durchaus wichtig sein können:
JPEG-Dateien verlieren bei jedem Speichern Informationen. Wird nur ein einziges Bit verändert, wird neu komprimiert.
RAW-Dateien sind problematisch für die Langzeitarchivierung. Die Formate sind proprietär und kameraabhängig. Man tut gut daran, entsprechende Treiber und Bearbeitungstools inklusive Dokumentation mit abzuspeichern. Ob es in zehn Jahren auch noch entsprechende Systeme gibt, auf denen die Software läuft, steht in den Sternen. Der Canon-Kunde dürfte dabei auf der sichersten Seite sein.
Ich speichere daher bevorzugt im TIFF ab, allerdings: cave PS!