Im Gegensatz zu NiCd- oder NiMH-Akkus haben Li-Ion-Akkus den Vorzug, gar keinen Memory-Effekt zu haben. Das heißt, man kann sie ruhig voll aufladen, wenn sie erst halb leer sind, ohne eine allmähliche Verringerung der Kapazität befürchten zu müssen. (Übrigens, es wird oft behauptet, auch NiMH-Akkus hätten keinen Memory-Effekt -- doch das stimmt nicht. Sie haben wohl einen, nur ist er erheblich geringer als bei NiCd-Akkus.)
Aber -- Li-Ion-Akkus haben eine relativ streng begrenzte Lebensdauer, die sich nach Zahl der Ladezyklen bemißt. Typisch sind ca. 1.000 Ladezyklen, danach machen die Dinger relativ rasch schlapp, verlieren rapide an Kapazität und sind dann sehr bald völlig unbrauchbar. Das dumme daran ist: jedes Anhängen ans Ladegerät zählt als voller Ladezyklus! Also auch dann, wenn man den fast vollen Akku nur mal eben kurz ganz voll lädt. Um also aus der möglichen Lebendauer eines Li-Ion-Akkus den vollen Nutzen zu ziehen, sollte man auch bei diesen, genau wie bei NiCd- und NiMH-Akkus, möglichst die volle Ladung entnehmen und erst dann in einem Zug wieder voll aufladen (nur die Begründung ist nun eine andere).
In der Praxis würde das allerdings dazu führen, daß man immer wieder mit halbvollen Akkus dasteht und nicht weiß, ob sie nicht mitten im Geschehen schlappmachen werden. Oft genug wird man dann lieber einen halben Ladezyklus verschwenden und dafür einen vollen Akku haben wollen. Hat man aber zwei oder drei Akkus parallel in Gebrauch, so kann man diese in der Regel effizienter nutzen, weil man dann halbvolle Akkus nicht immmer wieder sofort volladen muß.
Übrigens -- Li-Ion-Akkus sind temperaturempfindlich! Und zwar gegen Kälte, wenn sie leer sind, und gegen Hitze, wenn sie voll sind. Man sollte also leere Li-Ion-Akkus nicht dem Frost und volle nicht der prallen Sonnenhitze aussetzen. Laß also keine Li-Ion-Akkus bzw. die damit bestückten Geräte im Auto liegen, wenn's im Winter über Nacht friert oder im Sommer in der Sonne geparkt ist.
-- Olaf