Zitat von IEHH
Wenn LEICA tatasächlich pleite macht, werde ich vielleicht doch eine (oder mehrere kaufen). Wenn man das Zeug nagelneu einmottet, kann man in 10 Jahren vielleicht Supergeschäfte damit machen. greedy Ich sehe äußerst wertvolle Raritäten auf uns zukommen.
Also, ich fänd's nicht schlecht, wenn Konica Minolta sich mit Leica
zusammentun würde und die Leica-Objektive dann mit Minolta-A-
Anschluß rauskämen - notfalls erstmal auch als Versionen ohne AF.
Eine gewisse Affinität von Minolta und Leica gibt es ja... Vier, fünf
Objektive aus dem Leica-Sortiment (M und R) würden mich /mittelfristig/
schon interessieren...
Oder überhaupt, warum bringt Leica nicht endlich mal Objektive mit
Fremdanschlüssen raus? Das Know How fürs Reverse Engineering
der Chips könnte man ja von Sigma beziehen - und verglichen mit
dem Know How, das für die Entwicklung der Optiken notwendig ist, ist
das sowieso Kinderkram...
Aber ganz im Ernst, ich träume auch schon seit Jahrzehnten von einer
eigenen Leica (sowohl M als auch R), aber der Preis steht für meine
Begriffe in keinem Verhältnis zur Qualität, auch wenn man berücksichtigt,
daß die Kosten nicht linear mit der sicherlich sehr hohen Qualität steigen
und Leica vergleichsweise kleine Stückzahlen produziert. Außerdem fehlen
mir einige (wenn auch nicht alle) der moderneren Features.
Ich habe den Eindruck, daß Leica im letzten Jahrzehnt ziemlich viel (d.h.
viel zu viel! Wert darauf gelegt hat, genau dieses Image zu verfestigen,
statt flexibler zu werden und ihren Qualitätsanspruch in einen gehobenen
Massenmarkt zu bringen (was meines Erachtens durchaus geht - denn
für Qualität sind auch heute noch viele bereit, höhere, wenn auch nicht
astronomisch hohe Preise zu zahlen, solange sie eben nur einigermaßen
realistisch bleiben).
Nur, es gibt in der Realität einfach zu wenig Leute, die wirklich /jeden/ Preis
zu bezahlen bereit sind, um sich einen Anteil an einer Legende zu "erkaufen",
besonders, wenn andere Trauben, wie z.B. die wunderschöne Minolta Dynax 9,
mit der es die Leica R9 meiner Meinung nach in keiner Weise aufnehmen kann,
schon /sooo/ viel tiefer hängen.
Und auch bei den M-Gerätschaften, die mich als Ergänzung zur bereits
vorhandenen SLR-Ausrüstung eigentlich viel mehr interessieren, will mir
einfach nicht in den Kopf, was daran über 3000,- EUR allein für das
Gehäuse wert sein soll bzw. kann. Sagt einer, der in der heutigen Zeit
durchaus 2500,- EUR für eine /ohne Kompromisse/ überarbeitete Dynax 9 Mk II
(http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...=40entry67125)
zu zahlen bereit wäre, um sich einen anderen Traum von idealer Kamera,
von "kanonischer Form" zu erfüllen. Bei der Dynax 9 Mk II sehe ich, warum
die soviel kosten würde/müßte, bei einer R9 oder M7 sehe ich es nicht.
Um es ganz konkret zu sagen: Für ein absolut durchdachtes Konzept und
überzeugende Leistung und Qualität bin ich durchaus bereit, gutes Geld zu
lassen (auch wenn ich durchaus mit spitzer Feder rechnen muß und dafür
auf anderes verzichten müßte), aber ich bin nicht bereit, für "Image" oder
"Mythos" mehr als vielleicht ein paar Euro als Dreingabe auszugeben.
Auch wenn ich im Grunde ein Idealist bin, Kaufentscheidungen sind bei
mir von technischen oder zumindest sachlich nachvollziehbaren Fakten
dominiert, keine Glaubensbekenntnisse. Ich denke, daß es vielen anderen,
die sich überhaupt schon mal die Frage gestellt haben, ob's nicht vielleicht
auch eine Leica sein könnte, ähnlich geht, deshalb kann Leica bisher
außerhalb ihrer winzig-kleinen Nische auch keinen Blumentopf gewinnen -
leider...
Die Hersteller kochen schließlich alle nur mit Wasser und bei Leica bekommt
man für mehr Geld das Filetstück noch ohne Beilagen, wo andere direkt
mehrere hochkarätige Gänge auftischen. Klar, wenn man nur hundert
Kameras verkauft, wo andere Zehntausend in den Markt schieben,
muß das so sein, aber da liegt für meine Begriffe gerade der Knackpunkt.
Ich denke, als mittleres Massenprodukt für Anspruchsvolle konzipiert,
könnte man eine der M7 qualitativ absolut ebenbürtige Kamera (d.h.
für den gleichen Anwenderkreis) auch für gut 1000,- EUR auf den Markt
bringen (zumindest die Japaner könnten das) und so viel mehr Käufer
gewinnen (d.h. deutlich mehr als dreimal so viele), die dann natürlich
auch wieder alle Bedarf an neuen Objektiven hätten...
Aber das geht natürlich nur, wenn Leica aufhört, sich gleichzeitig als "Museum"
oder gar "Wertanlage für Sammler" zu verstehen, sondern echten Fortschritt
für die fotografische Praxis zuläßt.
Viele Grüße,
Matthias
P.S. Das neue Zeiss Ikon Meßsucherkamerasystem (http://www.zeissikon.com)
zeigt möglicherweise, wie's geht. Aber das muß sich natürlich auch erst noch
in der Praxis bewähren. Wenn der Preis stimmt, stehen die Chancen aber
nicht schlecht.