RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#1 von jennissei ( gelöscht ) , 01.02.2005 22:29

Hallo Leutz,

bin alles andere als ein Fotoexperte, liebe aber S/W. Meine Frau sagt: Berufskrankheit. Bin nämlich Radiologe. Da man in dem Feld aber heutzutage digital arbeitet, bin ich nicht mehr mit der Entwicklungstechnik aufgewachsen.

Daher: welche höher empfindlichen Negativfilme (ab ASA 400) lassen sich im Labor verläßlich und preiswert entwickeln (dann wohl eher im Farbprozeß, gelle!?)? Welche sind dazu noch bezahlbar und qualitativ brauchbar? Gibt es bezahl- und brauchbare Filme im Bereich ASA 800/1600? Was haltet Ihr von

Foto Mueller,

und da besonders von den billigen "Lucky"-Filmen? Gibt es andere preiswerte Quellen im Internet oder in der realen Welt (sie sind nicht sehr zahlreich gesät, scheint mir)?

Dank Euch vorneweg.
Grussi,
Jens



jennissei

RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#2 von Mark , 01.02.2005 22:47

Ich versuche es mal einfach zu gestalten:

1. "normale" s/w Filme, egal welcher Empfindlichkeit lassen sich nicht zufriedenstellend im Labor entwickeln, gerade hochempfindliche nicht. Gerade bei Filmen jenseits der 800ASA ist Handarbeit gefragt.

2. Zufriedenstellende Ergebnisse mit chromogenen Filmen (das sind s/w Filme die im C41 Prozeß, Farbnegativprozeß, verarbeitet werden) lassen sich mit dem Kodak BW400CN erzielen, dieser hat einen e.i. von 400ASA mit dem Potential für zwei Blenden nach oben und unten. Es sind also Abbildungen bis 1600ASA möglich (mit Qualitätseinbußen).

Die BW400 Bilder sehen auf 1600ASA "ganz gut" aus, mir ist die Qualität aber zu schlecht, im Vergleich zu einem R³ im adäquaten Entwickler, oder einem Neopan1600 in A49. Das Korn ist dort deutlich weniger groß (sichtbar) und der Kontrastumfang höher.
Ich persönlich würde daher nur zum C41 Film raten wenn man partout auf die Eigenentwicklung verzichten will. Leider setzt die Hochqualitätsfotografie s/w das aber fast voraus, den exzellente Laborentwicklung s/w ist unverhältnismässig teuer im Vergelich zum Heimlabor, bei gleichem Preis.

Zu den Lucky Filmen würde ich dir empfehlen mal die Suchfunktion des Forums zu benutzen, das Thema habe wir vor kurzem erst sehr ausführlich diskutiert /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Mark



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#3 von Han , 02.02.2005 00:44

Es gibt auch noch einen anderen C41-Film. Den XP2 von Ilford. Doch da ist es bei höheren ISO-Werten noch tragischer. Er ist am besten mit ISO 200. Unterbelichtungen mag er gar nicht, was sich in dunklen Bereichen auch schon mal bei 400 zeigt. Wenn er auch nicht wirklich schlecht ist, kann er gegen einen gut selbst entwickelten SW-Film nicht ankommen. Das wurde ja von Mark schon ausgeführt.

Zu Foto-Müller als Versandhandel kann ich nicht viel sagen, ich nutze aber gerne den Lagerverkauf in Flensburg. Lager ist da schon wörtlich zu nehmen, aber alle von ihm mit rot im Internet gekennzeichneten Artikel sind wirklich immer vorrätig und daher wohl auch zügig zu versenden. Ansonsten besorgt er auch in meist kurzer Zeit fehlende Dinge. Da ich fast regelmäßig alle ein bis zwei Wochen dort einkaufe, ist es größtenteils beim nächsten Besuch schon da.



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#4 von Fotoknipser ( gelöscht ) , 02.02.2005 07:29

ZITAT2. Zufriedenstellende Ergebnisse mit chromogenen Filmen (das sind s/w Filme die im C41 Prozeß, Farbnegativprozeß, verarbeitet werden) lassen sich mit dem Kodak BW400CN erzielen, dieser hat einen e.i. von 400ASA mit dem Potential für zwei Blenden nach oben und unten. Es sind also Abbildungen bis 1600ASA möglich (mit Qualitätseinbußen).[/quote]
Das kann ich aus eigenen Erfahrungen bestätigen. Da ich nur mal so zwischendurch einen S/W Film einschiebe, ist der BW400CN von Kodak die optimale Lösung für mich. Den Film gibt es momentan übrigens bei Schlecker für 2,99 €. Wenn du dich allerdings eingehender mit S/W beschäftigen willst, würde ich dir die Suchfunktion dieses Forums empfehlen - es gibt hier eine ganze Menge "S/W - Gurus" von denen man eine Menge lernen kann.



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#5 von ingobohn , 02.02.2005 08:00

Auch ich würde Dir zum Kodak BW400CN raten. Der Ilford XP2 stinkt dagegen deutlich ab und ist im Laden sogar meist teurer ausgepreist. Und Hände weg von hochempfindlichen SW-Filmen (>= 800 ASA) und Entwicklung beim Drogeriemarkt umme Ecke. Das wird nix.
Wenn Du also nicht die ganze Handarbeit auf Dich nehmen willst, dann nimm den Kodak. Wie Mark schon beschrieben hat, kann man den auch bei 800 oder gar 1600 ASA mit kleineren Einbussen verwenden. Wäre also für Dich und Deine Anforderungen optimal geeignet.



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#6 von andy_s , 03.02.2005 08:39

@ all: Auch ich würde Dir zum Kodak BW400CN raten.

Hi,
dieses Lob für den BW400CN wundert mich etwas.
Über den Film an sich kann ich nichts sagen, über das Ergebniss daß ich nach der Entwicklung bekommen habe schon.
Ich hab einen Film im Fotofachhandel und einen bei DM Müller abgegeben.
Beide waren dermasen schlecht ausgearbeitet.
Der Fachhändler wollte zudem noch eine Schweinegeld dafür.
Diese Umstände waren für mich der Anlass mich selbst mit der SW Entwicklung zu beschäftigen.

Andreas



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#7 von Mark , 03.02.2005 08:55

ZITATIch hab einen Film im Fotofachhandel und einen bei DM Müller abgegeben.
Beide waren dermasen schlecht ausgearbeitet.[/quote]

mmh, da weiß ich nicht wer dahinter steht, ich gebe meine meist zu Schlecker oder Photo-Dose und bin recht zufrieden mit dem was rauskommt. Aber die paar Filme in D sind eher die Ausnahme, da ich hier Zeit und Muße habe selbst zu entwickeln, ich verwende den Film meist im Ausland um ihn dort entwickeln zu lassen, spart den Ärger beim Rücktransport.

ZITATDer Fachhändler wollte zudem noch eine Schweinegeld dafür.[/quote]

Auf gut Deutsch hat man dich da verarscht, der Film wird ganz normal wie ein Negativfilme entwickelt und vergrößert, da besteht überhaupt kein Unterschied. Der Mehrpreis wegen der angeblichen Sonderbehandlung ist also zu 100% Profit (oder eben Abzocke, wie du es nennen willst), also such dir leiber dafür einen anderen "Fachhändler"

ZITATDiese Umstände waren für mich der Anlass mich selbst mit der SW Entwicklung zu beschäftigen.[/quote]

Diese Idee ist unbesehen davon sehr gut, denn der BW400CN ist sehr gut, reicht aber an die meisten herkömmlichen s/w Filme nicht heran. Einen TriX oder APX400 (zur Not auch einen Delta400 /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />) würde ich in jedem Falle vorziehen, aber das kann man ja bekanntlich nicht immer.

Quintessenz, selbst ist der Mann /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Mark



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#8 von andy_s , 03.02.2005 09:20

Zitat von Mark
Diese Idee ist unbesehen davon sehr gut, denn der BW400CN ist sehr gut, reicht aber an die meisten herkömmlichen s/w Filme nicht heran. Einen TriX oder APX400 (zur Not auch einen Delta400 /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />) würde ich in jedem Falle vorziehen, aber das kann man ja bekanntlich nicht immer.


Schweift jetzt vom eigentlichen Thema etwas ab, aber wie sind deine Erfahrungen mit den T-Max Filmen von Kodak?
Ich konnte eben diesen mit Ilford FP 4 vergleichen.
Der T Max erschien irgendwie schärfer.
Allerdings wurde der T Max mit T Max Entwickler entwickeld und der Ilford in irgend einem Universalentwickler.



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#9 von Mark , 03.02.2005 09:40

ZITATSchweift jetzt vom eigentlichen Thema etwas ab, aber wie sind deine Erfahrungen mit den T-Max Filmen von Kodak?[/quote]

Da fragst du genau den richtigen /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />, such mal ein wenig nach dem Thema im Forum, das Thema ist ein heisses. Der FP4 und der TMax unterscheiden sich vom strukturellen Aufbau her gewaltig, der TMax ist ein sogenannter "Flachkristallfilm", weniger Silber in einer feineren Struktur. Effekt ist das er schärfer wirken kann, aber wenn, dann nicht mehr die starke schwarze Durchzeichnung haben kann. Der FP4 ist ein traditioneller "Rundkornfilm", das Gegenteil, Silber satt /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> aber tiefere Struktur, Effekt kann auch genau gegensächlich sein.
Nun aber zur Praxis, ich bin einer von denen die die Rundkronfilme nutzen und schätzen, APX, FP oder PlusX sind schöne Beispiele, die sind meist etwas gutmütiger und zeichnen tiefer durch. ABER, dasselbe wird dir auch jeder sagen der einen TMax oder Delta Nutzer sagen. Es sieht wohl so aus das die Filme nicht so weit auseinander liegen wie gerne behauptet (polemisiert) wird. Wichtig ist nur dass du das Material das du verwendest im Griff hast und "irgendein" Standardentwickler trägt zur Qualität sicher nicht bei, die richtige Antwort für den FP4 wäre z.B. Agfa Rodinal, Calbe A49 oder eben Ilford Ilfosol gewesen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.

Mark



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#10 von railbeam , 13.02.2005 17:51

Als ich heute etwas bei den Online-Shops rumsurfte ist mir folgendes aufgefallen:

Kodak T 400 CN (C41)
Kodak BW400 CN (C41)

Gibt es da Unterschiede? Allenfalls ist einer noch der Vorgänger?

Gruss

Marco



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#11 von ingobohn , 13.02.2005 18:43

Zitat von railbeam
Kodak T 400 CN (C41)


Das ist der alte...

ZITATKodak BW400 CN (C41)[/quote]
...und das ist der neue.



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#12 von Mark , 13.02.2005 19:50

Die Filme unterscheiden sich erhablich und sind deutlich voneinander zu unterscheiden. Wenn du einen der beiden nutzen möchtest, nimm in jedem Falle den BW400CN, er ist der deutlich bessere der beiden /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#13 von railbeam , 13.02.2005 20:02

Zitat von Mark
Die Filme unterscheiden sich erhablich und sind deutlich voneinander zu unterscheiden. Wenn du einen der beiden nutzen möchtest, nimm in jedem Falle den BW400CN, er ist der deutlich bessere der beiden /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Mark


Danke.

Hatte ja früher mal einen Vergleich mit dem XP2 gemacht, aber damals
noch mit dem alten Kodak T 400CN. Den neuen hatte ich bisher noch nie in der Kamera da mir damals der XP2 noch besser gefallen hat.

Also neuer Test nötig. Wird ja hier ziemlich gelobt.

Gruss

Marco



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#14 von Mark , 14.02.2005 08:13

Ja, deutlich verbessert hat er sich auf jeden Fall. Ich empfinde es auch als Vorteil das in 99% der Fälle, die Abzüge des s/w werden, beim XP2 hatte man ja doch eine recht hohe Quote von schwefelgetonten und blaugetonten Vildern /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />, leider nicht kalkulierbar, was mir den Spaß daran deutlich verdorben hat.

Daher hatte ich das Thema komplett ad acta gelegt und erst wiedermal angetestet wie Kodak jetzt den BW "gelauncht" hat und ich bin wirklich zufrieden damit. Ist ein sehr guter s/w Film.

Mark



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RE: S/W-Filme halbwegs narrensicher

#15 von railbeam , 14.02.2005 09:44

Ja so richtig S/W war es halt nie. Sowohl der alte Kodak wie auch der XP2 waren immer nur Notlösungen. Hab mich dann für den XP2 entschieden da mein Labor mit dem XP2 durch Filtern doch bessere Ergebnisse zauberte. Begeisterung kam
aber nie auf.

Gruss

Marco



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