Na ja, Erdbeben der Stärke 5.4 der Richterskala sind in dicht besiedelten Gebieten wie bei uns nicht so ganz ohne! Im Epizentrum bei Waldkirch treffen/kreuzen sich die Schwächezonen/Gräben von Elz und Rheingraben. Das sind die am höchsten gefährdeten Stellen.
An solche Kreuzungen entstehen/entstanden weltweit auch immer wieder Vulkane: Kaiserstuhl und Hegau-Vulkane bei uns, im größeren Stil mit sehr starken Erdbeben dort, wo tektonische Platten unter andere untertauchen. An der Grenze Nordafrika gegen Eutropa: Siroua-Massiv im Atlasgebirge, Ätna, Stromboli, Vesuv. Am zirkumpazifischen "Feuergürtel" mit seinen zum Teil spektakulären Vulkanen: Java (Krakatau), Philippinen (Pinatubo, Mayon), Japan (Unzen), Aleuten, Kamtschatka, Alaska, Westküste Nordamerikas mit Mount St. Helens und Mount Rainier über Mexiko (Popocatepetl) bis in die westlichen Andenränder mit den berühmt/berüchtigten Vulkanen (Cotopaxi). Oder die gefährlichen Vulkane in Ostafrika (Nyiragongo, Virunga-Vulkane).
Das Erdbeben war noch in 200 km Umkreis zu spüren und hatte noch im Elsass eine Stärke von 4.5. Dort fand ja erst vor nicht allzu langer Zeit ein stärkeres Erdbeben statt. Der Oberrheingraben von Basel bis gegen Frankfurt ist ja noch lange nicht zur Ruhe gekommen. Er soll sich wie ein Fahrstuhl stärker als jemals zuvor in der geologischen Vergangenheit absenken, während die sich weiter auftürmenden Schwarzwald und Vogesen weiter auseinanderdriften und ihn wie einen Keil dazwischen hinunterrutschen lassen.
Auch ich bin gegen 02:54 Uhr heute Nacht von den Erschütterungen aufgewacht und habe sofort an ein Erdbeben gedacht (in etwa 60 km Entfernung vom Epizentrum). Vor allem, weil es mit dem für Erdebeben charakteristischen Geräusch verbunden war: Als wenn eine riesige Meereswelle oder ein ganz schwerer Güterzug heranrollte.
Derartige Erdebeben gab es in Süddeutschland in jüngerer Zeit schon mehrfach. Zu meiner Studienzeit in Freiburg in den späten 50er Jahren, in den 70er Jahren (03.09.1978 Zollerngraben bei Hechingen, Burg Hohenzollern). Aber auch in geologischen Zeiträumen gesehen erst jüngste verheerende in Basel am 18.10.1356 gegen 16 Uhr mit einer Stärke von etwa 6.5 der Richterskala mit imensen Schäden und Verwüstungen, vor allem - wie bei den starken Erdeben in Lissabon und San Franzisko - durch die anschließenden Brände. Zu beklagen waren rund 1000 Tote.