Hallo Beisammen,
ich bin beim Surfen auf diese Seite gestossen. Für mich als "Wiedereinsteiger" in die analoge Fotografie war der Artikel recht interessant, hinsichtlich der großen Auswahl verschiedener Filmmarken und -typen.
Hallo Beisammen,
ich bin beim Surfen auf diese Seite gestossen. Für mich als "Wiedereinsteiger" in die analoge Fotografie war der Artikel recht interessant, hinsichtlich der großen Auswahl verschiedener Filmmarken und -typen.
Hi,
hat es jemand geschafft, den Artikel zuende zu lesen?
Mir platzt gleich der Schädel von lauter ultras, agfas, chromes, elites, VRs usw. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
MfG
Stubi
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ZITATHi,
hat es jemand geschafft, den Artikel zuende zu lesen?
Mir platzt gleich der Schädel von lauter ultras, agfas, chromes, elites, VRs usw.[/quote]
Ich habe den Überblick ein wenig verloren. /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> Ich muß mir den Artikel mal ins Wordformat übertragen und dann vom Papier aus lesen. Ich glaube das macht es einfacher.
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So ging's mir auch...
Aber grundsätzlich mal interessant /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />
Ein ziemlich vernünftig wirkender Artikel. Jetzt habe ich endlich Erklärung, warum ich mit Scan-Ergebnissen von AGFA Optima II so unzufrieden bin - es soll ein alter, bloß ummarkierter Film sein - HDC Plus. Stimmt, sogar billiger Vista (der Film nächster Generation) hat dieses farbige Rauschen weniger, ganz zu schweigen von Reala oder Royal Supra.
Was die zahlreichen Markenbezeichnungne betrifft, das ist wohl die seit langem bestehende Tradition in der chemisch-technologischen Welt.
--
Würde mich auch gerne über das aktuelle Filmangebot belesen, aber der Link funzt nicht mehr ... hat noch jemand den Artikel vorliegen?
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"Digitale Spiegelreflexkameras und Künstlerische Selbstüberschätzung gehen Hand in Hand!!" (Selbstkritik von Phaty aus'm EingangRadForum)
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ZITAt (s.sentials @ 2008-07-16, 18:04) Würde mich auch gerne über das aktuelle Filmangebot belesen, aber der Link funzt nicht mehr ... hat noch jemand den Artikel vorliegen?[/quote]
Die Seite ist umgezogen nach:
http://www.fotointern.ch/thema/fotointern-print/
Allerdings kann ich dort die alten Ausgaben (gesucht ist offenbar ein Artikel der Ausgabe 10/2001) nur als kostenpflichtiges PDF finden. Möglicherweise gibt es aber noch irgendwelche deep links...
Viele Grüße,
Matthias
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have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
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ZITAt (matthiaspaul @ 2008-07-16, 17:20) ZITAt (s.sentials @ 2008-07-16, 18:04) Würde mich auch gerne über das aktuelle Filmangebot belesen, aber der Link funzt nicht mehr ... hat noch jemand den Artikel vorliegen?[/quote]
Die Seite ist umgezogen nach:
http://www.fotointern.ch/thema/fotointern-print/
Allerdings kann ich dort die alten Ausgaben (gesucht ist offenbar ein Artikel der Ausgabe 10/2001) nur als kostenpflichtiges PDF finden. Möglicherweise gibt es aber noch irgendwelche deep links...
Viele Grüße,
Matthias
[/quote]
Hallo Matthias,
die URL http://www.fotoline.ch/FOTOintern/01-10/Farbfilme.htm in die Zwischenablage kopieren und dann auf Internet Archiv - WaybackMachine in das Suchfeld einfügen...
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ZITAt (opelgt @ 2008-07-16, 20:26) die URL http://www.fotoline.ch/FOTOintern/01-10/Farbfilme.htm in die Zwischenablage kopieren und dann auf Internet Archiv - WaybackMachine in das Suchfeld einfügen... [/quote]
Prima, dieses Archiv kannte ich noch nicht. Damit dieser äußerst lesenswerte Artikel von Gert Koshofer nicht verloren geht, habe ich auf der Basis dieses Snapshots mal einen lesbaren Zustand rekonstruiert:
http://web.archive.org/web/20011120234718/...0/Farbfilme.htm
Teil 1 in "fotointern 10/2001" aus dem November 2001:
ZITATfarbfilme - Was ist wirklich neu? (1) Die echten Fortschritte der letzten Jahre
Seit Jahren werden die Farbfilme als "immer besser, immer bunter, immer natürlicher, immer schärfer" angepriesen - ein Superlativ jagt das nächste. Was aber ist wirklich neu?
Farbfilmspezialist Gert Koshofer vermittelt in zwei Folgen Hintergrundinformationen zu Werbung und Wirklichkeit der Farbfilme.
Es ist nicht einfach, die Eigenschaften neuer Farbfilme zu beschreiben, und selbst Vergleichsbilder zeigen oft nur minimale Unterschiede. Oft sind die Filme auch gar nicht neu, sondern mit einer neuen Verpackung geschmückt oder mit einem noch farbigeren Namen versehen. Was waren echte und behauptete oder scheinbare Fortschritte bei den Filmen? Welche Veränderungen gab es im Markt und welche Trends zeichneten sich durch neue Technologieschritte ab?
Neue Namen für nur teilweise verbesserte Sortimente
Ganze Filmsortimente werden in oft nur kurzen Zeiträumen mit neuen Schachteln und Bezeichnungen versehen. Doch sind in Wirklichkeit nicht alle Filme einer Produktreihe tatsächlich neu. Auskunft gibt darüber manchmal die Typbezeichnung auf der Filmsignierung, zum Beispiel Typ 6 bei Kodak Gold, dem in Deutschland und Österreich die "Farbwelt" Filme entsprechen. Trotz neuer Verpackung und neuem Namen ist bei "Farbwelt" nur der Typ 800 ganz neu (mit sichtbaren Verbesserungen in Schärfe und Feinkörnigkeit) und der Typ 400 verbessert. Ähnlich liegt es bei den in Deutschland und Österreich von Advantix in "Erlebnis" umbenannten APS-Farbnegativfilmen von Kodak: Hier ist nur der Typ 400 verbessert. Weitere Beispiele für diese Marketingpraxis: Der Fujicolor Superia X-TRA 400 ist lediglich das mit dem Zusatz "X-TRA" versehene bisherige Material, während es sich bei X-TRA 800 um einen verbesserten Film (nun auch mit 4. Farbschicht) handelt. In den USA war X-TRA 400 allerdings auf der PMA 2000 als Verbesserung (Farbsättigung, Kantenschärfe und Wiedergabe roter und purpurner Farbtöne) vorgestellt worden. 1997 waren wiederum bei der Einführung der neuen Marke Superia nur die Typen 100 und 200 verbesserte Filme (APS-Emulsionen) gewesen. Die vorherigen Super G Plus Filme 400 und 800 hatten damals lediglich ein neues Packungsdesign erhalten. Auch Fujichrome Sensia 100 (nun ohne den früheren Zusatz "II" ist der schon bekannte Film, neu im Amateur-Diasortiment von Fujifilm sind dagegen Sensia 200 und Sensia 400 mit feinerer Körnigkeit. Eigentlich hätten letztere daher den Zusatz "III" verdient.
Bei Kodak ist der Elite Chrome 200 (entsprechend Ektachrome E200 Professional) eine Neuentwicklung, während die beiden übrigen Elite Chrome Filme (100 und 400) 1998 bei Änderung der Bezeichnung von vorher Ektachrome Elite II in Elite Chrome nicht neu waren.
Bei Agfachrome CTprecisa ist eigentlich nur der Typ 100 stärker optimiert (Farbwiedergabe, Pushbarkeit). Insbesondere beim CTprecisa 200 handelte es sich mehr um fabrikatorische Massnahmen.
Umgekehrt wird manchmal auch die alte Bezeichnung trotz Optimierungen beibehalten und lediglich vorübergehend die Filmschachtel mit dem Aufdruck "New" versehen. Das ist zum Beispiel bei Konica Color Centuria 400 und 800 der Fall, die im Unterschied zu den Typen 100 und 200 im Jahre 2000 in mehreren Eigenschaften, darunter in der Belichtungsreserve, in der Feinkörnigkeit und in der Sensibilisierung verbessert wurden.
Auch der auf der letzten PMA in den USA vorgestellte verbesserte Fujichrome Provia 100F Film hat den alten Namen behalten. Die europäische Fujifilm Zentrale in Düsseldorf hat sogar die Auskunft gegeben, dieser Film sei wiederholt optimiert worden, ohne darüber zu informieren. Fujifilm in den USA gibt an, Provia 100F zeige nun bessere Hautfarben und besitze eine grössere Verarbeitungstoleranz einschliesslich einer optimierten Push-Fähigkeit (dazu später mehr). Wahrscheinlich ist die bereits erwähnte Präsentation eines verbesserten Fujicolor X-TRA 400 in den USA auf der PMA 2000 auch als Erweckung einer besonderen Aufmerksamkeit auf dem dortigen Markt zu werten.
Abkehr von traditionellen Filmnamen
Kodak hatte mit den Gold Filmen begonnen, den Namen Kodacolor in den Hintergrund treten zu lassen. Um das Warenzeichen beizubehalten, tragen auch die Kodak Max Filme des nordamerikanischen Markts weiterhin die kleine Aufschrift "Kodacolor Print Film". Die erwähnten neuen Bezeichnungen "Farbwelt" und "Erlebnis" sollen laut Kodak "nicht technisch" und dadurch verbraucherfreundlicher sein - und die entsprechenden Filme sich erfolgreich verkaufen -, doch haben sie kaum etwas mit Filmprodukten gemeinsam. Die Farbwelt Filme sollen besser auf die in den Grosslabors zumeist anzutreffenden Agfa Multiscanning Printer (MSP) abgestimmt sein. Auch wenn die traditionsreichen Bezeichnungen - wie zum Beispiel Agfacolor bei den Vista Filmen - noch auf den Schachteln zu entdecken sind, spricht man eigentlich nur noch von Vista, Superia, Gold, Royal, Sensia bei Amateurfilmen sowie von Portra und Supra bei Kodak Professionalfilmen (im Grunde Weiterentwicklungen von Ektacolor und Vericolor). Kurzbezeichnungen wie HR, HDC, VX und VR sind dagegen fast verschwunden, preiswerte Kodak Filme werden in einigen Märkten (zum Beispiel bei Aldi in Deutschland) jedoch als VRplus Kleinbildfilm und neuerdings auch als APS plus angeboten - dann in Verbindung mit dem deutlich lesbaren Namen Kodacolor.
Auf dem deutschen Markt sind ausserdem noch die preiswerten Kodak "retina" Farbnegativfilme zu finden. Während es sich dabei zunächst um einen älteren Emulsionstyp, basierend auf den 1983 eingeführten Kodacolor VR Filmen, handelte, sind die Ergebnisse mit diesen Filmen inzwischen den Kodak Gold Filmen ähnlich.
Filme für andere Vertriebsunternehmen stellt Kodak nach wie vor aber nicht her.
Auch Fujifilm liefert für einige Märkte preiswerte bzw. ältere Filme, zum Beispiel in Indien über die Firma Hindu den Fujifilm New Pro Plus 100 und über die Firma Jindal den Fujicolor Crystal 200 - Filme, die zum Entwickeln auch in den Labors hierzulande auftauchen könnten.
Ferrania ist seit der Übernahme durch das Investmenthaus Schroder, London (das auch mit Agfa-Gevaert Kaufverhandlungen führt) als Ortsname der Produktionsstätte in Italien und alte europäische Fotomarke wieder auf die Filmpackungen zurück gekehrt. Doch auch hier wollte man auf eine besondere Filmbezeichnung nicht verzichten. Daher heissen die neuen Filme Solaris mit dem Zusatz FG (für "fine grain". Die Typen 400 und 800 hatten zunächst noch als Imation FG Filme die früheren Imation HP Filme abgelöst. Zum ursprünglichen Namen Ferraniacolor konnte man sich aber nicht mehr entschliessen. Kein neues Material ist Solaris Chrome 100, vielmehr ist dieser Diafilm unverändert aus Imation Chrome 100 hervorgegangen.
Die ursprünglich von Kodak geprägte Unterscheidung "Color" für Negativ- und "Chrome" für Diafilme ist übrigens weitgehend erhalten geblieben, wenn auch nicht mehr unbedingt als zusammen geschriebener Markenname (z. B. auch Elite Chrome statt Elitechrome).
Während man an den üblich gewordenen Schlagwort-artigen Filmnamen oft einen neuen oder verbesserten Film erkennen kann, gilt das nicht unbedingt für die bei Fujifilm und Kodak üblichen Kurzbezeichnungen: GC steht zum Beispiel auch wieder für den neuesten Kodak Gold Ultra 400 und CU für den neuen Fujicolor Superia 1600 wie für den alten Fujicolor Super HG 1600, während allerdings der neue Fujichrome Provia 400F die Kurzbezeichnung RHPIII trägt, ohne dass es einen RHPII gab.
Verschiedene Sortimente - dieselben Filme
Die meisten Filmhersteller liefern sowohl ein umfangreiches Filmsortiment für den Amateurbedarf als auch für Professionals. Doch oft sind nur Namen und Packungen unterschiedlich, während die Filmemulsionen grundsätzlich gleich sind. Allerdings sind Professionalfilme oft vorgereift und gelangen so im Gebrauchszustand in den Verkauf, während bei den länger lagernden Amateurfilmen eine langsame Reifung vorgesehen ist. Daher müssen die meisten Professionalfilme zur Erhaltung ihrer oft ausgewählten Eigenschaften kühl und trocken gelagert sowie schnellst möglich entwickelt werden und können Amateur-Diafilme im Laufe ihres "Lebens" von einer grünlichen Grundtendenz zu einer purpurnen wandern.
Beispiele für übereinstimmende Materialien sind Agfachrome CTprecisa und Agfachrome RSX II Professional (den Typ 50 gibt es allerdings nur im Profi-Sortiment), Kodak Elite Chrome und Ektachrome Professional (E100SW, E200 und E400), Fujichrome Sensia 100 und - mit leichten Unterschieden - Fujichrome Astia 100 Professional, Kodachrome und Kodachrome Professional sowie nicht zuletzt Kodak Royal Gold 1000 und Kodak Ektacolor ProGold 1000. Auch Fujicolor Superia X-TRA 800 und Fujicolor Press 800 sowie Superia 1600 und Press 1600 sind dieselben Materialien. Die Press-Filme werden lediglich in für den Fotojournalismus praktischen Grosspackungen geliefert, was ähnlich auch für Kodak Professional Press Chrome 100 gilt, der vermutlich dem Kodak Ektachrome E100SW entspricht.
Andererseits sind die Agfacolor Optima II Prestige Professionalfilme anscheinend noch nicht mit den neuen Agfacolor Vista Filmen identisch, sondern entsprechen noch deren Vorgängern Agfacolor HDC plus. Dagegen entsprechen die neueren Agfacolor Futura II APS Filme den Vista Filmen. Bei den Centuria und Impresa "for portrait" (Typen 100 und 200) Filmen von Konica handelt es sich um unterschiedliche Materialien.
Fujifilm und Kodak haben in den selben Empfindlichkeitsklassen ein verwirrendes Angebot verschiedener Professional-Diafilme, zum Beispiel mit ISO 100/21° die Filme Ektachrome 100 Professional (EPN), Ektachrome E100S (satte Farben), E100SW (satte "warme" Farben) und E100VS (sehr gesättigte Farben) sowie noch Ektachrome 100 plus (ebenfalls satte Farben, kurz: EPP). Kodak hat aber sein Farbnegativsortiment bereinigt und konzentriert sich statt Ektacolor ProGold (ausgenommen Typ 1000) und statt Vericolor auf die neuen Professional Portra Filme. Die Kodak Ektapress Filme wurden durch die verbesserten Professional Supra Filme ersetzt.
Schlagwortartige Technologie-Bezeichnungen
Seit längerem ist es bei den Filmherstellern üblich, Verbesserungen mit englischen Begriffen hervorzuheben, ohne diese allerdings unbedingt ausführlich zu erklären. Solche Schlagworte dienen dem Marketing und werden werbewirksam in Presseinformationen herausgestellt. Oft handelt es sich im Prinzip um dieselbe Technologie wie bei anderen Herstellern, die dafür wiederum andere Bezeichnungen benutzen. Dazu gehören die "Fine Sigma Crystal Technology" beziehungsweise "Super Uniform Fine Grain Technology" von Fujifilm und die "SMX"-Kristalle von Agfa. Gemeint sind damit in Korngrösse und -form einheitlichen lichtempfindlichen Silberhalogenid-Kristalle. SMX ("Surface eXtended Multistructured" in den Agfacolor Vista und Futura II Filmen ist ein Fortschritt gegenüber SEM bei den vorangegangenen HDCplus und Futura Filmen. Solche homogenen Kristalle ermöglichen laut Agfa "nicht nur eine effiziente chemische und spektrale Sensibilisierung (Licht- und Farbenempfindlichkeit, der Verf.), sondern begünstigen auch die gleichmässige Silberentwicklung und damit eine massgeschneiderte Farbstoffbildung".
T-Grains gibt es streng genommen nur in Filmen von Kodak, denn Kodak hat sie bis zu einem Verhältnis von 8 : 1 (Breite zu Durchmesser) patentschützen lassen. Aber die anderen Hersteller verwenden inzwischen auch ähnliche tafelförmig flache Kristalle mit hoher Wirksamkeit als "Lichtfänger" bei der Belichtung des Films.
Doppel- und Multistruktur-Kristalle, von denen in Informationen über Farbfilme oft die Rede ist, gehen auf die bei Agfa, Leverkusen, schon um 1960 entwickelten "Core Shell"-Kristalle zurück: Ein bildgebender Kristallkern (engl. core) mit hohem Silberjodidgehalt und somit erhöhter Lichtabsorption (Lichtaufnahme) kontrollierte bei der Entwicklung die Feinkörnigkeit, während die äussere Schale (shell) mit ihrer grossen Oberfläche ein besonders wirksamer "Lichtfänger" ist. Sie sorgen zusammen mit zusätzlichen inneren Kristallzonen für eine feine Kornstruktur und bessere Detailschärfe auch bei hochempfindlichen Filmen. Dazu gehören auch die Sigma Kristalle von Fujifilm und weitere anderer Hersteller.
Oft ist bei der Präsentation verbesserter Filme von neuen DIR-Kupplern oder von Super-DIR-Kupplern und Extra-DIR-Kupplern die Rede. Dabei handelt es sich um verbesserte chemische Komponenten (DIR = developer inhibitor releasing) zur gezielten Verzögerung der Filmentwicklung, durch die Feinkörnigkeit, Schärfe und Farbwiedergabe noch mehr als bei den ursprünglichen DIR-Kupplern (schon 1972 von Kodak eingeführt) verbessert werden. Sie werden heute von allen Filmherstellern für Farbnegative eingesetzt, während bei den Farbdiafilmen wegen ihrer andersartigen Verarbeitung (schwarz-weisse Erst- und Farbentwicklung) ähnlich wirkende DIR-Verbindungen, manchmal ungenau auch als DIR-Kuppler bezeichnet, nutzen.
Kodak spricht von einer "bahnbrechenden Colorsharp-Technologie", die 1997 für Kodak Gold Filme eingeführt wurde, um die Farbstoffbildung in den Schichten zu Gunsten vor allem der Hautwiedergabe von "non-caucasian subjects" (das sind wohl farbige Menschen) zu erhöhen. Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Begriffe, manchmal auch als "Fachchinesisch" bezeichnet.
Verbesserte Wiedergabe kritischer Farben
Wenden wir uns nun den eigentlichen Verbesserungen zu. Vor allem die für den heutigen Fotomarkt vorwiegend interessanten Farbnegativfilme werden ständig weiterentwickelt. Hier liegt der Schwerpunkt in den letzten Jahren bei der Optimierung hoch- und höchstempfindlicher Filme, deren Wert allerdings von den Verbrauchern noch nicht voll akzeptiert wird - die höheren Kaufpreise stehen dem sicher oft entgegen.
Die Forschung bei Farbdiafilmen haben Agfa und Ferrania dagegen aufgegeben oder "eingefroren". Konica bezieht seinen Konica Chrome R-100 seit geraumer Zeit von Agfa, was die Qualität dieses Angebots gesteigert hat. Ferrania beschränkt sich im Angebot auf Solaris Chrome 100 und hat die Produktion der Typen 400 und 640T (für Kunstlicht) inzwischen eingestellt.
Erfreulich ist aber, dass Fujifilm und Kodak auch ihre Diafilme weiter entwickeln und dabei sich in jüngerer Zeit besonders den höher empfindlichen Materialien gewidmet haben. Nur am Rande bemerkt: Auch die noch eigenständige chinesische Filmfabrik Lucky stellt schon seit 1997 keinen Diafilm mehr her. Dias mit Luckychrome HC 100, wie der letzte Typ hiess, haben sich als mangelhaft haltbar erwiesen.
Die wichtigsten Verbesserungen bei Farbnegativfilmen gelten der Farbwiedergabe. Dazu gehören eine augengerechte Sensibilisierung und die New-Reala-Technologie. Beide sind eigentlich schon älter. Erstere beruht auf der Verschiebung der Rotempfindlichkeit des Films fort vom unsichtbaren Infrarot mehr in Richtung der sichtbaren Rotstrahlung. Nachdem schon 1954 die ostdeutsche Filmfabrik Agfa Wolfen (später ORWO) diesen Weg bei ihren damals neuen höher empfindlichen Agfacolor-Ultra Filmen (nicht zu verwechseln mit Agfacolor Ultra 50 Professional von 1990) beschritten hatte, griff ihn Kodak 1997 für die 6. Generation der Gold Filme wieder auf und nannte das "Colorsharp Farbmanagement Technologie". Im vorigen Jahr schliesslich machte Agfa bei den neuen Agfacolor Vista und Futura II Filmen (letztere für APS) mit "Eye Vision"-Technologie von sich reden. Damit die Verschiebung von der langwelligen Rot-Absorption zu einer kurzwelligeren Rot- und einer breiteren Blau-Absorption wirksam ist, musste die Lichtausbeute der Silberkristalle erhöht werden. Auch andere Filme besitzen eine mehr oder weniger effektive veränderte Rotsensibilisierung. Konica zum Beispiel nennt das "spektrale Ausgleichssensibilisierung". Agfa-Gevaert hebt - wie einst Agfa Wolfen bei Agfacolor-Ultra - die dadurch erreichte naturgetreue Wiedergabe kritischer blau-violetter Blütenfarben wie Clematis und Rittersporn hervor. Im Vergleich zu Agfa Vista 800 ist beim Kodak Gold Zoom 800 (Farbwelt 800) die Änderung in der Rotsensibilisierung nicht so stark ausgeprägt. Die niedriger empfindlichen Gold Filme geben jedoch kritische Blütenfarben naturgetreu wieder.
Die schon während des Zweiten Weltkriegs von den ehemaligen Dr. Schleussner Fotowerken Adox in Deutschland patentierte zusätzliche Farbschicht (damals zu Gunsten der Himmelsblau-Wiedergabe gedacht) wurde 1990 erstmals von Fujifilm für Fujicolor Reala praktisch eingesetzt. Mit Hilfe einer zusätzlichen blaugrünempfindlichen Schicht (mit schwachem Purpur-Farbkuppler) wurde der Film toleranter gegen Leuchtstoffröhrenlicht und besser in der Wiedergabe von purpurnen und grünen Farbtönen. Ein Nachteil war, dass die damals noch zwischen den blau- und grünempfindlichen Filmschicht-Verbünden angeordnete vierte Schicht bei höheren Filmempfindlichkeiten als ISO 100/21° eine Verschlechterung der Feinkörnigkeit mit sich gebracht hätte. Fujifilm konnte sie 1999 bei der "New Reala Technologie" durch Verlagerung der zusätzlichen Schicht zwischen die grün- und rotempfindlichen Schichten auch in höher empfindliche Filme (ISO 200/24° und 400/27° und seit dem Jahr 2000 sogar in den Fujicolor Superia X-TRA 800 und den Superia 1600 "einbauen". Hier ist die Technologie natürlich besonders sinnvoll, da höchstempfindliche Filme oft in Kunst- und Mischlicht-Bereichen eingesetzt werden. In ihrer neuen Position wirkt die sogenannte vierte Schicht (eigentlich haben die Filme insgesamt schon ohne diese acht bis neun Farbschichten) nicht mehr empfindlichkeitsdämpfend auf die grünempfindlichen Schichten. Neben den anfänglich New Superia genannten Filmen kam das auch den (New) Nexia Filmen zugute. Bislang benutzt nur Fujifilm diese Technologie, andere Filmhersteller meinen - abgesehen vom noch bestehenden Patentschutz für Fujifilm - ohne diesen giesstechnischen Aufwand mit einer geänderten (Rot-)Sensibilisierung ihrer Filme auskommen zu können.
Farbigkeit nach Wunsch
Der Trend zu intensiven Farben, also zu einer hohen Farbsättigung der Negative, hat angehalten und sich auch bei hochempfindlichen Filmen verwirklichen lassen. Agfa hat den vor kurzem noch in der Schweiz und Österreich angekündigten neuen Ultracolor 100 Vista Film als höher empfindlichen Nachfolger des Professionalfilm Agfacolor Ultra 50 allerdings nicht herausgebracht. Auf Nachfrage wurde das damit begründet, dass die Unterschiede in der Farbsättigung zu anderen Filmen dieser Empfindlichkeitsklasse nicht deutlich genug hervortreten würden.
Anders liegt es bei sehr gesättigten Diafilmen, also bei Fujichrome Velvia und Kodak Ektachrome E100 VS beziehungsweise dessen Amateurversion Elite Chrome ExtraColour 100. Sie unterscheiden sich bei vielen Motiven durchaus von den "normalen" Diafilmen. Kodak gelang es damit 1999 dank einer patentierten "Technologie der Farbverstärkung", bei doppelt so hoher Empfindlichkeit wie Velvia an dessen sehr hohe Farbsättigung heran zu reichen.
Agfacolor Ultra 50 Professional war übrigens ein Bestandteil der "Triade" gewesen, das heisst der Dreiergruppe der von Agfa-Gevaert 1990 eingeführten Filme unterschiedlicher Farbsättigung mit Agfacolor Portrait 160 Professional als farblich zurückhaltendstem Material. Dieses Konzept wurde dann verwässert, indem der Name Agfacolor Optima für einen Film mit normal hoher Farbsättigung auch für neue höher empfindliche Filme (Optima 200 und Optima 400) übernommen wurde. Inzwischen wird deren zweite Generation angeboten, während der Portrait 160 noch zur älteren Generation gehört. Während der Begriff Ultra ursprünglich bei Agfa (zur Erinnerung: neben Agfacolor-Ultra auch Isopan Ultra Schwarzweissfilm) traditionell für eine Empfindlichkeitserhöhung stand, wird er heute von Agfa-Gevaert und auch von Kodak (Advantix Ultra 200 und Kodak Gold Ultra 400) im Sinne einer höheren Farbsättigung benutzt. Ob der Agfacolor Ultra 50 Professional weiter hergestellt wird, scheint nicht sicher zu sein.
Ein in der Farbsättigung differenziertes Angebot von Farbnegativfilmen macht Kodak seit 1998 mit den Professional Portra NC ("neutral color" oder eher "natural color" und VC ("vivid color" Filmen. Die NC Filme sind etwas gedämpfter, die VC Filme etwas stärker in der Farbsättigung - die Unterschiede sind nicht so stark wie nach den Ankündigungen angenommen.
Von dem neuen Portra 100T Kunstlichtfilm, der 1999 den Ektacolor Pro Gold 100T abgelöst hat und vom höchstempfindlichen Portra 800 Film gibt es allerdings nur eine Sorte (mit natürlicher Farbsättigung). Dem Kodak-Vorbild ist Fujifilm gefolgt, indem neben Fujicolor NPS 160 seit kurzem der neue Fujicolor NPC 160 Professional mit steilerer Gradation und dadurch auch satterer Farbwiedergabe getreten ist. Dieser Tageslichtfilm mit der seit Kodak Vericolor III Professional (1986, kurz: VPS) gewohnten Portraitfilm-Empfindlichkeit von ISO160/23° soll laut Fujifilm "den heutigen gewandelten Bedürfnissen der professionellen Portraitfotografie entsprechen". Diese "bevorzuge einen höheren Kontrast und eine stärkere Sättigung über das gesamte Farbspektrum hinweg". Gleicht der NPC 160 somit Portra 160 VC, entspricht der ältere Fujicolor NPS 160 mit "sanften, angenehmen Hauttönen" in etwa dem Portra 160 NC. Der farblich zurückhaltendste Portraitfilm ist aber immer noch der Agfacolor Portrait 160 Professional. Kodak modifizierte allgemein die Farbstoffbildung so, dass die Hauttöne angenehmer erscheinen. Die sogenannte Color Precision Technology hält dabei trotzdem die Farbsättigung aufrecht.
Feineres Korn auch bei hochempfindlichen Filmen
Die Zeiten, dass eine hohe Empfindlichkeit zugleich eine gröbere Kornstruktur bedeutete, sind vorbei. Farbnegativfilme mit ISO 800/30° und sogar 1600/33° (Fujicolor Superia 1600) lassen unschwer Prints im Format 13 x 18 cm und grösser zu.
In der Klasse mit ISO 400/27° sind feine Körnigkeit und hohe Schärfe schon selbstverständlich. Hier hat Kodak mit seiner sogenannten MAX Filmtechnologie (feines Korn bei hoher Filmempfindlichkeit, verbunden mit grösserem Belichtungsspielraum und hoher Farbsättigung) neue Massstäbe gesetzt, wie insbesondere der im Jahre 2000 verbesserte Royal Gold 400 Typ 3 (in Deutschland und Österreich ohne den Beinamen Gold) als laut Kodak "feinstkörniger Consumer-Film" mit ISO 400/27° beweist. Ein Unterschied zum Gold Ultra 400 liegt in der differenzierteren Wiedergabe feiner Farbtöne und in der tatsächlich feineren Körnigkeit.
Die Royal Gold Filme Typen 100 und 200 (unverändert) sowie 400 (verbessert) sind ursprünglich aus der Übernahme der für die Kodak Advantix APS Filme erforderlichen Emulsionstechnologie hervorgegangen, während der seit 1999 nicht mehr gelieferte Royal Gold 25 früher Ektar 25 hiess und der heutige Royal Gold 1000 zuvor als Ektar 1000 auf dem Markt war.
Solche Fortschritte gelangen vor allem durch Züchtung uniformer und gleichmässig in den Filmschichten verteilter Silberhalogenid-Kristalle als lichtempfindliche Filmbausteine. Neben Kodak verwenden auch andere Hersteller tafelförmige Kristalle mit zur "Lichtsammlung" hocheffizienten Oberflächen. Fujifilm führte für die höchstempfindlichen Fujicolor Filme die "Fine Sigma"-Technologie mit effektiveren Flachkristallen als Verbesserung der doppelt-strukturierten Sigma-Kristalle ein. Zunächst galt diese Entwicklung den Negativfilmen, doch inzwischen haben auch Diafilme mit höherer Empfindlichkeit als dem bisherigen Standard von ISO 100/21° mit Kodak Ektachrome E200 Professional (seit 1997) und der entsprechenden Amateurversion Elite Chrome 200 (seit 1998) sowie den Fujichrome Filmen Provia 400F, Sensia 400 und Sensia 200 (seit 2000) den Anschluss gefunden. Als höher empfindliche Weiterentwicklung des sehr feinkörnigen Provia 100F (1999) ist Provia 400F mit seinem diffusen RMS-Körnigkeitswert von 13 (vorher beim Provia 400 noch 15) tatsächlich der feinstkörnige Diafilm mit ISO 400/27°. Hinzu kommen bei ihm weiterentwickelte DIR-Verbindungen und eine neue Gelbfilterschicht zu Gunsten intensiverer und reinerer Farben. Davon hat auch Fujichrome Sensia 200 profitiert, der - wie sein Vorgänger Sensia II 200 - eigentlich kein eigenständiger Filmtyp ist, sondern durch eine empfindlichkeitsdrückende Überschichtung aus dem Sensia 400 beziehungsweise Provia 400F abgeleitet wird. Dieser Trick wird und wurde auch bei Professionalfilmen mit ISO 100/21° einerseits und ISO 50/18° andererseits angewandt, zum Beispiel noch immer beim Agfachrome RSX II 50 Professional.
Auch bei Farbnegativfilmen war er üblich, um beispielsweise aus einem Film mit ISO 200/24° einen mit ISO 100/21° zu gewinnen. Man stellt das anhand der gleichen Körnigkeit (dieselben RMS-Werte in den Technischen Daten) von höher und niedriger empfindlichem Material bei zugleich aber besserer Schärfe des niedriger empfindlichen (auf Grund der Streulicht-Einflüsse im Film noch besser ausschaltenden Überschichtung) fest. So ist das Auflösungsvermögen beim Sensia 200 mit 140 Linien/mm (Testobjekt-Kontrast 1000 : 1) höher als beim Sensia 400 mit 135 Linien/mm.
Alle neuen Diafilme mit ISO 200/24° und ISO 400/27° Empfindlichkeit von Fujifilm und Kodak weisen zugleich eine höhere Farbsättigung als ihre Vorgänger auf. Sie eignen sich daher durchaus für die Fotografie mit lichtschwächeren Zoom-Objektiven als sinnvolle Alternative zu den Standardfilmen ISO 100/21°.
Neue Empfindlichkeitsklasse: ISO 800/30°
Farbnegativfilme mit ISO 800/30° sind dabei, die 400er Filme für Aufnahmen unter schlechten Lichtverhältnissen und Schnappschüsse mit Zoom-Objektiven abzulösen. Vor allem - und das war ein Beweggrund für alle Hersteller - sind sie zur Verwendung in den einfachen Einfilm-Kameras interessant.
Nach Fujifilm und Kodak als Vorreiter haben auch Agfa-Gevaert und Ferrania solche Materialien herausgebracht. Sogar zwei APS-Filme (Fujicolor nexia 800 und Konica Centuria 800) sind inzwischen in dieser Empfindlichkeitsklasse erhältlich und können selbst bei Prints im Panoramaformat noch qualitativ mithalten. Die angegebene Empfindlichkeit wird allerdings, wie Messungen zeigen, nicht immer voll erreicht, doch wird eine geringfügige Unterbelichtung durch den Belichtungsspielraum dieser Filme wieder ausgeglichen. Was, streng genommen, als Etikettenschwindel angesehen werden könnte, sich aber in der Fotopraxis nicht nachteilig auswirkt. Das gilt auch für den nominal doppelt so empfindlichen neuen Fujicolor Superia 1600 Film.
Demgegenüber sind die beiden letzten Vertreter von Farbfilmen mit ISO 1000/31°, Kodak Royal Gold 1000 und Ektacolor ProGold 1000, über die bereits gesprochen wurde, in ihrer Empfindlichkeit von einem Film mit ISO 800/30° nominal mit einer Drittel Belichtungsstufe mehr (entsprechend lediglich 1 DIN nach der alten deutschen Norm - die erste, ASA entsprechende Zahl des ISO-Werts ist da etwas "inflationär" und von Fujicolor Superia 1600 praktisch nicht weit entfernt.
800er Filme sind auch für die Hochzeitsfotografie interessant. Nach dem 2000 eingeführten Kodak Professional Portra 800 ist der Fujicolor Portrait NPZ 800 Professional der neueste Film dieser Empfindlichkeitsklasse. Gegen Ende dieses Jahres soll er in den Konfektionierungen 120 und 220 auch in Europa auf den Markt kommen. Der Film, der wohl den bisherigen höchstempfindlichen Portraitfilm Fujicolor NHG II 800 ablösen wird, soll laut Fujifilm alle Portraitfilme seiner Empfindlichkeitsklasse mit einer "ausgezeichneten Hautton-Wiedergabe" übertreffen - diese Aussage zielt sicher gegen den ebenfalls relativ neuen Professional Portra 800 Film von Kodak. NPZ 800 besitzt wie Superia X-TRA 800 die vierte Schicht zu Gunsten einer einwandfreien Farbwiedergabe auch unter wechselnden Beleuchtungsverhältnissen. Der Belichtungsspielraum soll erweitert sein. Die "Super-fine Sigma"-Technologie mit gleichmässigen lichtempfindlichen Silberkristallen ermöglicht trotz der hohen Empfindlichkeit von ISO 800/30° eine gute Feinkörnigkeit. Portra 800 ist übrigens - wie auch die übrigen Portra Filme und Supra 400 - mit einer Spezialbeschichtung versehen, deren Oberflächenstruktur auf die Eigenschaften moderner Filmscanner ausgelegt wurde. Im übrigen gleicht er - wie Tests gezeigt haben - sehr stark dem Amateurfilm Gold Zoom 800.
Die heutigen 800er Filme, von denen Fujifilm mit Fujicolor Superia X-TRA 800 und Kodak mit Gold Zoom 800 (Farbwelt 800, Max Zoom 800) sogar schon die dritte Generation sowie Konica mit dem 2000 verbesserten New Centuria 800 die zweite Generation herstellen, besitzen eine Qualität wie vor noch nicht allzu langer Zeit Farbnegativfilme mit ISO 400/27°. Sie unterscheiden sich untereinander noch etwas in ihrer Körnigkeit und vor allem auch im Kontrast und in der Farbsättigung. Letztere sind bei Ferrania Solaris FG 800 am höchsten, was trüben Lichtverhältnissen zugute kommt, und bei Agfacolor Vista 800 am geringsten, was vorteilhaft für kontrastreiche Motive, zum Beispiel bei Blitz- und Nachtaufnahmen, ist. Aber auch die 400er Filme sind weiter entwickelt worden und daher qualitativ längst nicht mehr mit dem vor nunmehr 25 Jahren vorgestellten allerersten Film dieser Art (Fujicolor F-II 400) vergleichbar. Ein Beispiel dafür ist die bereits achte Generation eines solchen Films von Kodak, die auf der PMA 2000 in Form des verbesserten Kodak Max 400 Films - in anderen Ländern wie auch in der Schweiz wird er Gold Ultra 400 heissen - vorgestellt wurde.
Trend zu "Zoom"-Filmen
Was bei Schwarzweiss-Filmen wie erstmals bei dem chromogen, das heisst im Farbprozess entwickelten Ilford XP 400 Film möglich war, nämlich einen weiten Belichtungsspielraum von ISO 50/18° bis 800/30° aufzuweisen, sollte in der Farbfotografie zum ersten Mal ausdrücklich von Kodak mit Ektapress Gold II Multispeed Professional (1994) mit einem Spielraum von ISO 100/21° bis ISO 1000/31° und dem Amateurfilm Gold Zoom (1997) mit ISO 50/18° bis sogar ISO 3200/36° erreichbar sein. Die Empfindlichkeit dieser Filme lag tatsächlich nur bei ISO 640/29° beim Multispeed Film und ISO 800/30° beim Gold Zoom, den "Rest" besorgte ein weiter Belichtungsspielraum. Pushen war nicht nötig, zumal die Empfindlichkeit von Aufnahme zu Aufnahme beliebig gewählt werden konnte. Missverständlich war daher die Bezeichnung Ektapress Multispeed, da der Name Ektapress eigentlich pushbaren Negativfilmen vorbehalten war. Inzwischen sind Ektapress Multispeed Professional (PJM-2), wie der verbesserte Film 1997 zuletzt hiess, aufgegeben und die Ektapress PJ Filme durch die neuen Kodak Professional Supra Filme ersetzt worden.
Zurück zu den "Zoom"-Filmen: Wie dieser Beiname, den auch der verbesserte Konica Centuria 800 Film auf seiner Schachtel trägt besagt, sind Filme mit ISO 800/30° Empfindlichkeit besonders für (Kompakt-)Kameras mit lichtschwachen Zoomobjektiven sowie für Einfilm-Kameras bestimmt. Eine hohe Ausgangsempfindlichkeit und ein grosser Belichtungsspielraum soll Besitzern einfacher Kameras unabhängig von den herrschenden Lichtverhältnissen zu besseren Bildern verhelfen. Nach einer Untersuchung der Eurocolor Laborgruppe sind 50 Prozent aller Amateuraufnahmen unterbelichtet. Auch Kodak hat weltweit einen grossen Umfang an unterbelichteten Aufnahmen festgestellt und gibt zum verbesserten Max 400 Film an, dass "25 Prozent der damit gemachten Bilder gegenüber denen mit 100er und 200er Filmen verbessert werden".
Die Kodak Max 400 und 800 Filme, wie sie entsprechenden Gold/Farbwelt Filme in Nordamerika heissen (vor 1999 waren sie dort Gold Max genannt worden), folgen nämlich auch der "Zoom"-Philosophie. Dabei steht der Begriff Max laut Kodak für "maximum versatility", das heisst grösstmögliche Vielseitigkeit. Kodak spricht davon, jetzt "the world's most versatile film even more versatile", also noch vielseitiger, gemacht zu haben. Zuletzt waren Kodak Max 400 1999 mit angenehmerer Hautwiedergabe und Max Zoom 800 mit einem weiteren Belichtungsspielraum ausgestattet worden, um dann im vorigen Jahr Max 400 in der Feinkörnigkeit und Farbsättigung etwas zu verbessern. Somit sind innerhalb von drei Jahren drei Optimierungen erfolgt.
Dem bereits erwähnten neuesten Max 400 Film Typ 8 - in Europa wird er wohl als Gold Ultra 400 beziehungsweise Farbwelt 400 auf die Märkte kommen - soll Kodaks patentierter Entwicklungsbeschleuniger zusammen mit der Advanced T-Grain-Technologie einen grösseren Belichtungsspielraum (Kodak spricht vom "höchstempfindlichen ISO 400 Farbnegativfilm überhaupt" und eine grössere Farbstabilität als bei allen Konkurrenzprodukten geben.
Die Advanced T-Grain-Technologie umfasst kleinere Silberhalogenid-Kristalle, die "das Licht mit der Wirksamkeit grösserer Kristalle einfangen". Der Entwicklungsbeschleuniger (Advanced Development Accelerator) hat dabei die Aufgabe, die Ausnutzung des auf den Film einfallenden Lichts durch die kleineren T-Grains zu steigern. Laut Kodak gelang der wesentliche Durchbruch daher "durch eine wesentlich effektivere Lichtenergie-Ausbeute dank feinerer 'Kodak T-Grain' Kristalle sowie die Steigerung des Gewinnes an Bildinformationen aus dem aufgenommenen Latentbild und eine weiter verfeinerte spektrale Sensibilisierung des neuen Films". Letztere nennt Kodak "Human Eye Sensitivity" (Farb-Empfindlichkeit des menschlichen Auges).[/quote]
Bildunterschriften:
ZITATAuf einem herkömmlichen Film ohne vierte Farbschicht oder Ausgleichssensibilisierung wirkt das Licht der Strassenlampen grünlich (links), während mit Fujifilm Reala-Technologie die beleuchtete Straßenfläche angenehm gelblich wiedergegeben wird (rechts). Fotos: Jens Rubbert[/quote]
ZITATFortschritt in der Farbwiedergabe von Blau-violett-Tönen: Oben Agfacolor HDCplus, unten Agfacolor Vista Filme mit "Eye Vision"-Technologie. (Agfa-Gevaert)[/quote]
ZITATFujichrome Velvia (oben) hat noch intensivere Gelb- und Rottöne als der Kodak Ektachrome E100VS.[/quote]
ZITATDie Agfa Dimax-Technologie (1999) verbesserte die Kontrastwiedergabe durch digitale Unscharfmaskierung. Links ein unkorrigiertes Bild, rechts die Wiedergabe mit verbesserter Detailszeichnung.[/quote]
http://web.archive.org/web/20020420132713/...Farbfilme-2.htm
Teil 2 in "fotointern 11/2001" aus dem Dezember 2001:
ZITATfarbfilme - Was ist wirklich neu? (2) Die echten Fortschritte der letzten Jahre
Nach dem wir in der ersten Folge auf alle echten Neuheiten bei Farbfilmen eingingen, sind in diesem zweiten und letzten Artikel APS-Filme und die Printkompatibilität das Thema.
APS-Filme bringen Nutzen für Kleinbild
Jedes Mal, wenn - von Kodak initiiert - ein neues Filmformat eingeführt wurde, profitierten davon schon bald auch die herkömmlichen Filmformate: Mit Instamatic im Jahre 1963 kamen höher empfindliche Filme (zunächst ISO 64/19°, dann ISO 80/20° heraus und setzte sich die farbige Maskierung der Negativfilme durch, mit Pocket Instamatic im Jahre 1972 wurde die Filmqualität grundlegend verbessert (Einführung der DIR-Kuppler) und mit der selbst erfolglosen Disc-Filmscheibe wurden die neue Filmempfindlichkeitsklasse ISO 200/24° und Filme mit höherer Bildauflösung (mit Bezeichnungen wie z. B. "HR" und "VR" versehen) eingeführt. Heute gibt es nur noch wenige Filme in den Konfektionierungen 126 (Instamatic, auch PAK genannt) und 110 (Pocket), Disc wurde mit der Produktionseinstellung für den Kodak Gold Disc Film zum Ende des Jahres 1998 aufgegeben. Dagegen sind heute zahlreiche Filme für das 1996 eingeführte "Advanced Photo System" im Angebot. Dieses brachte - zunächst für die neuen APS-Filme - verbesserte lichtempfindliche Silberhalogenid-Kristalle sowie optimierte DIR- und andere Effekte mit sich.
Die APS-Filme sind heute bis auf die magnetisierbare PEN-Unterlage für die Informationsaufzeichnung grundsätzlich mit den Kleinbildfilmen identisch. Die angebotenen Empfindlichkeitsklassen stimmen inzwischen - jedenfalls bei zwei Herstellern (Fujifilm und Konica) - mit Kleinbild überein. Nach Erreichen vieler emulsionstechnischer Fortschritte seit ihrer Einführung vor nunmehr 25 Jahren sind die 400er Filme für APS durchaus akzeptabel und kommen auch die 800er Filme der neuesten Generation dafür in Betracht. Diese hohen Empfindlichkeiten verschaffen der APS-Fotografie in Anbetracht lichtschwacher Objektive erst ihre Flexibilität und sind für Einfilm-Kameras unabdingbar.
ZITAT
Als im Jahre 2000 das Sortiment der Kodak "APS-Erlebnis" Filme für den deutschen und österreichischen Markt vorgestellt wurde (in der Schweiz als Advantix erhältlich), galten alle drei Filme - 100, 200, 400 - als "neu". Verbessert war aber nur der 400er Film mit feinerer Körnigkeit und gesättigteren Farben.[/quote]
Zunächst waren mit den Filmen Kodak Advantix, Fujicolor nexia, Agfacolor Futura 400 (die übrigen Futura Filme entsprachen den damaligen Agfacolor HDC Kleinbildfilmen) und Konica JX eigene APS-Materialien mit in Anbetracht des kleinen Aufnahmeformats 16,7 x 30,2 mm (auf 24 mm breitem Film) besseren Feinkörnigkeits- und Schärfe-Eigenschaften für APS eingeführt worden. Schon bald erschienen erwartungsgemäss dann entsprechende Kleinbildfilme, die sich die höhere Bildqualität ihrer APS-Vorbilder zunutze machten. Ein typisches Beispiel sind die Kodak Royal Gold 100, 200 und 400 Filme, die 1997 die vorherigen Ektar Filme in diesen Empfindlichkeiten ersetzten. Es folgte die Verbesserung von Agfacolor Optima 400 Professional und des entsprechenden Amateurfilms HDC 400 mit Hilfe der Futura-Emulsion mit deren SEM-Multistrukturkristallen mit effizienterer Lichtausbeute bei der Aufnahme.
ZITATDer Kodak Advantix 200 Film (Foto) erhielt 1998 in zweiter Generation die Zusatzbezeichnung Ultra, weil er in seiner Farbsättigung wesentlich verbessert worden ist. Auch Advantix 100 zeigt in zweiter Generation stärkere Farben, während Advantix 400 zunächst noch bis 2000 die erste Filmgeneration blieb.[/quote]
Auch die nachfolgenden HDC-plus Filme 100 und 200 profitierten mit ihren dünneren Schichten von Agfas APS-Filmen, während der 400er nur umbenannt wurde. Im Schritt zu einer sozusagen zweiten APS-Filmgeneration steigerte Kodak schon 1998 mit Hilfe des "Color Management" der Kodak Gold Kleinbildfilme Typ 6 auch die Farbsättigung bei den verbesserten Filmen Advantix 100 und Advantix Ultra 200 Film (wobei hier der Beiname Ultra nicht mit einem 400er Film, wie bei Kleinbild, sondern mit einem APS-Film von ISO 200/24° verbunden ist). Die Verbesserungen bei Kodak Advantix 100 und Ultra 200 betrafen laut Kodak auch die gesteigerte magnetische Speicherkapazität und eine robustere Polymer-Latex-Unterlage, also APS-typische Parameter, die für eine entsprechende Optimierung etwa der Royal Gold Filme uninteressant sind.
Die jüngsten Agfacolor Vista und Futura II Filme sind gleichzeitig mit denselben Emulsionen (mit augengerechter Farbenempfindlichkeit) auf den Markt gekommen, was auch für die neuen Solaris FG Kleinbild- und APS-Filme (FG 200 und FG 400) von Ferrania gilt. Nachdem Konica wie Imation (heute Ferrania) mit zunächst nur einer Filmsorte, dem Konica JX 400 beziehungsweise Imation Primatix 200, in das APS-Geschäft eingestiegen war, entwickelte Konica folgerichtig auf gleicher Basis den verbesserten VX 400 Kleinbildfilm (1997) und leitete daraus den nachfolgenden niedriger empfindlichen JX 200 APS-Film ab. Mit der neuen Centuria Kleinbild-Filmgeneration übernahm Konica deren Emulsionen und Namen im Jahre 1998 auch für die APS-Filme, verbesserte im vorigen Jahr die 400er und 800er Filme und fügte wie erwähnt letzteren dem APS-Sortiment hinzu. Ähnlich verlief es bei Fujifilm: Zunächst dienten die Nexia APS-Filme den Fujicolor Superia Filmen als Vorbild, indem die "SureColor"-Technologie übernommen wurde. Hinter diesem werbeträchtigen Begriff stecken Verbesserungen in praktisch allen wichtigen Filmeigenschaften. Dann wurden 1999 gleichzeitig die New Nexia und New Superia Filme mit der bereits besprochenen New Reala Technologie eingeführt und wurde der neue Superia X-TRA 800 zur Basis des entsprechenden Nexia 800 Films.
Der Hintergrund für das seit 1996 bestehende Angebot zweier Fujicolor Nexia Filme in der Klasse ISO 100/21° ist, dass der Typ F 100 von vorne herein dem Fujicolor Superia Reala Film mit dessen sehr guter Feinkörnigkeit entsprach, während der Typ D 100 dem "normalen" Kleinbildfilm glich. Der neue D 100 besitzt nun ebenfalls die "vierte Schicht", aber nicht die sehr feinkörnige Reala-Emulsion, weshalb er gegenüber dem F 100 preiswerter ist. Auf der PMA 2001 hat Fujifilm einen verbesserten Nexia 400 Film mit der bereits erläuterten "Fine Sigma Technologie" vorgestellt, die auch hochempfindlichen Filmen sehr feines Korn und eine sehr gute Schärfe verschafft. Fujifilm behauptet, damit "das feinste Korn in der 24mm ISO 400 Klasse" zu besitzen. Damit folgt das japanische Unternehmen der Konkurrenz von Kodak, die schon zur PMA 2000 mit derselben Aussage einen verbesserten Advantix 400 Film mit der schon erwähnten Max-Technologie präsentiert hatte - übrigens der einzigen echten Neuheit im deutschen und österreichischen "Erlebnis"-Filmsortiment. Ob nun aus jenem Film der neue Kodak Gold Ultra 400 (siehe auch Fotointern 8/2001) abgeleitet wurde, der auf der PMA 2001 als neuer Max 400 Film Typ 8 vorgestellt wurde, oder dieser wieder das Vorbild für einen weiter verbesserten Advantix Film sein wird, ist noch nicht bekannt. Wahrscheinlich gilt letzteres, zumal der Advantix 400 von 2000 gleichzeitig mit dem entsprechend verbesserten Royal Gold 400 Film eingeführt worden war, der offensichtlich nicht dem neuesten Gold Ultra 400 entspricht.
Bleibt noch zu erwähnen, dass Fujifilm einziger Anbieter eines APS-Diafilms (Fujichrome 100ix) ist, denn der Kodak Advantix Chrome Film ist nicht in Europa eingeführt und offenbar zurückgezogen worden. Während ersterer - nach mindestens einer Weiterverbesserung - dem feinkörnigen Fujichrome Provia 100F gleicht und damit mehr den APS-Anforderungen nachkommt, entsprach der Kodak Film dem Elite Chrome 100 (zuvor als Ektachrome Elite II 100 bekannt). Die Entwicklung eines Kodachrome Films für APS, die jedenfalls von dessen hohen Schärfeleistung her sinnvoll gewesen wäre (und seinerzeit noch für Instamatic und Pocket geschah), ist von Kodak wohl aus Kosten- und Verarbeitungsgründen nicht erfolgt.
Die Übernahme der für die Voraussetzungen des APS-Negativs - vor allem beim Vergrössern auf das panoramaartige P-Format - speziell geschaffenen neuen Filmemulsionen durch die herkömmlichen Kleinbild-Konfektionierungen hat natürlich wieder eine Vergrösserung des Qualitätsabstandes des 24mm Films vom 35mm Film mit sich gebracht: Das grössere Kleinbildnegativ bietet zusammen mit den APS-Emulsionen beziehungsweise identischen Emulsionen für beide Filmformate eine noch höhere Bildqualität als es beim Kleinbild naturgemäss schon ohnehin gegeben war. Diese Tatsache und auch das Angebot des Indexprints für beide lässt nur noch die Wahl zwischen den drei Bildformaten C, H und P sowie den einfachen Mid Roll Change (Filmwechsel ohne Aufnahmeverluste) als echte Vorteile des Advanced Photo Systems erscheinen - aus PQI, der versprochenen automatischen Qualitätsverbesserung im Labor, und revolutionären Kamerakonstruktionen (ausser allenfalls Canon Ixus) ist bislang nichts geworden. APS kam leider fast zeitgleich mit vielen Amateur-Digitalkameras und dadurch zu spät auf den Markt.
Prozess- und Print-Kompatibilität
In Ankündigungen verbesserter Filme oder von Filmen unter neuen Namen sprechen deren Hersteller häufig von besseren Anpassungen an die Verarbeitbarkeit zusammen mit anderen Filmen. Das gilt einerseits innerhalb der eigenen Produktreihe und andererseits im Verhältnis zu Filmen der Mitbewerber. Nicht gemeint ist damit eine kompatible Entwicklung schlechthin, die auf Grund der chemischen Ausrichtung der Filme auf die heute international gängigen Farbfilm-Entwicklungsprozesse C-41 (Negativ) und E-6 (Dia) erreicht wurde.
Mit der Produktionsaufgabe für die Orwochrom Diafilme der ostdeutschen Filmfabrik Wolfen 1991/92 und ähnlicher Materialien in der ehemaligen Sowjetunion sind die letzten Vertreter für das frühere Agfacolor-Verfahren - also in der Fachsprache ausgedrückt: mit wasserlöslichen, fettgebundenen Farbkupplern an Stelle der wasserunlöslichen, ölgeschützten Kuppler des ursprünglichen Typs Kodak - endgültig verschwunden.
Neben dem Prozess E-6 existiert nur noch der Kodachrome-Prozess K-14 mit seiner Variante K-14M (M wie Minilab, für das spezielle K-Lab) ausschliesslich für die Kodachrome Filme. Während letzterer sozusagen in den festen Händen von Kodak kontrolliert wird, kann es bei E-6 und C-41 gewisse Abweichungen vom Standard (Chemikalien, Zeiten, Temperaturen) geben, die sich auf die Filmeigenschaften auswirken können. Deshalb müssen die Farbfilme demgegenüber tolerant sein oder noch toleranter werden.
Die Print-Kompatibilität besagt, dass verschiedene Negativfilmfabrikate über denselben Filmspeicher im Printer kopiert werden können, also zum Beispiel die Filme von Agfa, Ferrania, Fujifilm und Konica auch über den Kodak Speicher, genauer: den Speicher der weit verbreiteten Kodak Gold Filme. Das war und ist nicht unbedingt immer uneingeschränkt möglich. Bei der Einführung der "Farbwelt" Filme in Deutschland und Österreich argumentierte Kodak damit, diese "neuen" Filme seien nunmehr speziell auf die in Europa vorherrschenden Printer eingestellt - gemeint waren damit die Agfa MSP-Printer (MSP = Multi Scanning Printer), bei denen die Kleinbild- und APS-Filme aller Hersteller in ganzer Länge (sog. Total Film Scanning) für notwendige Korrekturen erfasst werden.
Zur Verbesserung der technischen Aspekte der Labore hat sich im Jahre 2000 ein sogenannter SEG-Arbeitskreis (SEG = System Enhancement Guidelines) gebildet. Ein Projektteam aus Vertretern von Agfa-Gevaert, Ferrania, Fujifilm, Kodak und Konica erarbeitete gemeinschaftliche Empfehlungen und Richtlinien, um die Verarbeitung im Labor noch robuster zu gestalten. Dazu gehören die Vereinheitlichung des PCT (Printer Control Tool) als Printer-Einstellhilfe, denn zuvor konnten verschiedene Motivelemente (zum Beispiel Farb- und Dichtedominanten) je nach Printertyp die Kopierlogik beeinflussen. Hierzu wurde ein neues Testmotiv (Set-Up-Motiv) mit einem runden Graufeld, einem siebenstufigen Graukeil und drei unterschiedlichen Hauttönen angefertigt. Dieses soll von den Filmherstellern auf ihren jeweiligen Filmen an die Labore ausgeliefert werden (Agfa informierte, dass dieses schon seit Januar 2001 geschieht). Zweites Ziel des SEG-Arbeitskreises ist eine uniforme Kopiercharakteristik der Farbnegativfilme, also die eigentliche Printkompatibilität, die bislang nicht gegeben war. Hierdurch verringert sich in den Laboren, die nicht über Agfa MSP-Printer sowie deren Ausführungen DIMAX und MSC (Minilab) verfügen, der Umfang von je nach Filmtyp individuellen Speichereinstellungen.
Den neuen Agfacolor Vista und Futura II Filmen wurde von Anfang an die Vereinheitlichung mitgegeben. Die beim Kopieren auszugleichende Farbbalance eines Films wird jedoch von mehreren anderen Ursachen beeinflusst: von Fehlbelichtungen, Farbtemperaturabweichungen, Beleuchtung und Kontrasten, Lagerungs- und Entwicklungsbedingungen sowie spektralen Filmeigenschaften (Art der Bild- und Maskierungs-Farbstoffe). Neutral abgestimmte Farbbilder können daher weiterhin nur mit grossem Aufwand erreicht werden - und setzen nicht zuletzt auch voraus, dass sich wirklich alle fünf grossen Filmhersteller an die ab 30. April 2001 allen interessierten Parteien zur Verfügung gestellten SEG-Richtlinien halten. Letzteres ist - nach allerdings unbestätigten Informationen - fraglich, zumal die Umsetzung der Empfehlungen freiwillig ist.
Natürlich müssen auch die Vertriebsmarkenfilme (auch englisch "Private Label" Filme genannt) kompatibel sein. Ihre richtige Verarbeitung setzt eigentlich die Kenntnis ihrer Herkunft voraus. Die international wichtigsten Anbieter sind gegenwärtig Agfa-Gevaert und Ferrania, gefolgt von Fujifilm und Konica. Die Farbfilme vertreibenden Unternehmen wechseln recht häufig ihre Bezugsquellen, wie zum Beispiel Migros von Fujifilm zu Agfa-Gevaert und vor zwei Jahren wieder zurück zu Fujifilm. Manche Filmhersteller haben eigene Filme durch hinzu gekaufte Farbfilme ergänzt oder ersetzt: Konica durch den seit etwa 1999 durch den nun von Agfa-Gevaert gelieferten Konica Chrome R-100 Diafilm sowie Forte in Ungarn und Foma in Tschechien (früher selbst Farbfilmfabrikant) seit längerem durch die von Ferrania gelieferten Fortecolor beziehungsweise Fomacolor und Fomachrom Filme. Daneben gibt es bekannte Firmen, die selbst keine Filme mehr herstellen wie zum Beispiel in Deutschland Orwo mit von Konica und Ferrania gelieferten Negativfilmen und Tura mit von Agfa-Gevaert gefertigten Negativ- und Diafilmen. Solche Vertriebsmarkenfilme sind ein Kapitel für sich, das hier schon aus Platzgründen nicht eingehender behandelt werden kann. Es sieht aber auf Grund vergleichender Filmtests so aus, als würden sie heute alle qualitativ den "Brand Labels", also den Originalmarken ihrer Hersteller, ebenbürtig sein, was früher nicht immer der Fall gewesen war.
Gert Koshofer
[/quote]
Bildunterschriften:
ZITATFujichrome 100ix ist der einzige Diafilm für APS. Er ist in verbesserter Version in Europa auf den Markt gekommen und offenbar mit dem Fujichrome Provia 100F Film verwandt.[/quote]
ZITATWährend das obere Bild neutral erscheint, zeigt das untere in den mittleren Dichten des Graukeils einen Grünstich. Hier liegt eine mangelnde Printkompatibilität vor. Verschiedene Filmfabrikate müssten im selben Durchgang mit gleichem Farbcharakter (neutral oder auch mit Farbtendenz) geprintet werden.
Fotos: Klaus Hübner.[/quote]
ZITATDie wichtigsten Veränderungen bei Farbfilmen in den letzten Jahren
Übersicht im PDF-Format[/quote]
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wer lesen kann ist klar im Vorteil ... 2001 ist ja nun nicht wirklich aktuell (das war ja noch bevor ich 2002 überhaupt richtig mit dem Fotografieren angefangen hab). Aber lesen werde ich die Artikel trotzdem noch.
Wo informiere ich mich denn am besten über die aktuell noch existierenden Filme?
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ZITAt (matthiaspaul @ 2008-07-16, 20:48) Teil 1 in "fotointern 10/2001" aus dem November 2001:
ZITAT
Während man an den üblich gewordenen Schlagwort-artigen Filmnamen oft einen neuen oder verbesserten Film erkennen kann, gilt das nicht unbedingt für die bei Fujifilm und Kodak üblichen Kurzbezeichnungen: GC steht zum Beispiel auch wieder für den neuesten Kodak Gold Ultra 400 und CU für den neuen Fujicolor Superia 1600 wie für den alten Fujicolor Super HG 1600, während allerdings der neue Fujichrome Provia 400F die Kurzbezeichnung RHPIII trägt, ohne dass es einen RHPII gab.[/quote]
[/quote]
Laut meiner Übersicht über die Fuji-Diafilme:
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?s=&...st&p=182131
gab es vor dem "Fujichrome Provia 400F Professional" ("RHP III" allerdings sehr wohl einen "Fujichrome Provia 400 Professional" ("RHP II". Offenbar gab es damals beim Zusammenstellen der Tabelle aber auch schon eine gewisse Unstimmigkeit, denn mindestens eine Quelle wies dem "Fujichrome Provia 400 Professional" die gleiche Kennung "RHP" zu wie dem Vorläufer "Fujichrome 400 D Professional". Möglicherweise gab es also auch bei diesem Film inkonsistente Bezeichnungen in verschiedenen Märkten oder zu verschiedenen Zeiten. Da ich selbst damals noch keine 400er Diafilme von Fuji verwendet habe, kann das jemand von Euch aufklären?
Viele Grüße,
Matthias
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