Salü
sRGB oder AdobeRGB als Farbraum haben nichts damit zu tun, ob die Bilder "schön" am
Monitor oder auf dem Drucker dargestellt werden.
Damit wird definiert, welches Gammut der Farbraum grundsätzlich hat.
Genaugenommen müssten wir um alle Farben darzustellen zu können den grössten Farbraum (LAB) nutzen. Das macht aber bei Kameras und Scannern wenig Sinn, weil diese nur
in der Lage sind (RGB) zu "sehen".
Die Frage ist also welches der tausenden von RGB soll eingesetzt werden? (Ich "bevorzuge" in
Photoshop das eciRGB)
Minolta schränkt uns da schon mal tüchtig ein und beschränkt uns auf zwei Möglichkeiten. Wenn Du also nicht schon vorab Farbe "verschenken willst", solltest Du den grösstmöglichen Farbraum wählen und das ist ganz klar das adobeRGB.
Thema Medienneutrale Grunddaten erst für die entsprechende Ausgabe (Print, Office, WEB...) herunterrechnen
Eine ganz andere Sache ist die Darstellung der Bilder auf einem Monitor oder Drucker.
Grundsätzlich sollten die Farben ja auch dort genauso dargestellt werden, wie wir Menschen es
mit unseren Augen sehen und nicht "irgendwie bunt halt" :-)
Da beginnen aber die Probleme...
Jedes der beteiligten Geräte an dieser Kette (Kamera, Monitor, Drucker...) "sehen" die Farben
ganz anders. Das liegt z.B. an den verwendeten CCD-Sensoren, dem Phosphor resp. LCD der Monitore, der eingestellten Farbthemperatur (Mac und PC arbeiten mit anderen Grundeinstellungen der Farbthemperatur, daher der "Blaustich", dem Hersteller, dem Alter der Geräte ...
Die Lösung heisst ColorManagement, kurz CMS
Einfach gesagt, muss man dafür von jedem Gerät wissen, wieviel es von einer Norm abweicht
und in einer Tabelle speichern (Das nennt sich dann ein ICC-Profil, welches in die Datei eingebettet wird).
Damit die Darstellung vom Original also auf dem Monitor farblich richtig betrachtet werden kann, brauchen wir schon 2 solcher Profile, eines der Kamera und eines des Monitors.
Wenn dann das Colormanagement richtig eingestellt ist, wird das Bild dann schon sehr genau am
Monitor dargestellt.
Für den Druck kommt ein weiteres Problem... (Ausser bei ganz speziellen RGB-Druckern auf Photopapier)
Der Farbraum RGB ist additiv (Summe gibt Weiss). Für den Druck müssen wir das ganze aber
in einen anderen Farbraum konvertieren (Wenn Du das nicht selber z.B. in Photoshop machst, rippt es Dein Tintenstrahl oder Laserdrucker nach "seinem" Gutdünken).
Der Farbraum, den wir für den Druck benötigen heisst CMYK ist subtraktiv (Summe gibt Schwarz) und ist in den meisten Bereichen viel kleiner (Im Bereich Orange, Grün) als unser RGB. Das bedeutet, für den Druck müssen wir den Farbraum "kastrieren" und da haben wir auch ein paar Möglichkeiten (Relativ farbmetrisch, Perzeptiv...), und mit dem Profil des Druckers "verrechnen"...
Wenn wir dann das gedruckte Bild betrachten (Bitte unter Normlicht, nicht unter einer Strassenlaterne, bei Kerzenschein...) wird es dem Original sehr nahe kommen.
ALLES ANDERE IST ZUFALL
(Schön Bunt halt oder jahrelange Reproerfahrung)
Da die ganze CMS Geschichte relativ komplex ist, sollte für dieses Thema im Forum eine eigene Rubrik erstellt werden.
Grüsse
Mike
PS: Unter folgender URL findest Du die nötigen aber relativ teuren Geräte zum Erstellen der Profile. http://www.gretagmacbeth.com
Ev. würde es Sinn machen, ein paar "Standardprofile" für die verschiedenen Kameras zu machen
(Hat da jemand Erfahrung, wie stark die Delta E bei den gleichen Kameratypen abweicht?)
Oder Minolta macht selber eines kostenlose Software zur Profilerstellung und legt diese inkl.
einem Chart (IT8 oder ...) den Kameras bei... :-)))