Moin zusammen!
Ich möchte (muss) morgen eine Aufnahmeserie vor/während/nach dem Sonnenuntergang (in Wolfsburg - ist das nicht romantisch?) machen. Gibt es Besonderheiten, die ich dabei beachten muss?
Ich habe bereits das Forum nach der Wortfolge "blaue stunde" durchsucht und auch mit verschiedenen Sucheingaben gegooglet. Was ich gefunden habe, waren Hinweise zu reiner Nachtfotografie (inklusive Schwarzschild-Effekt). Ansonsten bezogen sich die meisten gefundenen Artikel entweder auf die allgemeine Schönheit der Minuten nach Sonnenuntergang oder es handelte sich um Hinweise für Digitalfotografen.
Ich habe gelesen, dass man bei Nachtaufnahmen eine mittlere Blende (8..11) wählen und möglichst dunkle Motivbereiche für die Belichtungsmessung bemühen sollte, da man ansonsten ein schwarzes (im Allgemeinen vom Labor auf dekoratives Grau aufgehelltes) Foto mit ein paar Lichtpunkten erhält. Damit nimmt man zwar ausgefressene Lichter in Kauf, was aber an dem zu geringen Kontrastumfang des Films liegt. Bei längeren Belichtungszeiten muss ich dann noch nach den Angaben des Filmherstellers im Datenblatt (z.B. beim Fuji Superia 200 1/3 EV bis 1/1 EV je nach Belichtungszeit) mehr belichten. Außerdem sollte ich den Suchereinblick verschließen.
Meine Frage ist nun zum einen, ob die Belichtungsmessung in der "Blauen Stunde" ebenfalls auf die dunkelsten Motivpartien (Bäume, unbeleuchtete Gebäude) oder eher auf hellere Bereiche (also z.B. auf den Himmel) erfolgen sollte. Komme ich in der blauen Stunde normalerweise auf über 4 Sekunden Belichtungszeit, so dass ich den Schwarzschild-Effekt berücksichtigen muss? Wie sehen da Eure eigenen Erfahrungen aus?
Und zum anderen, ob ich mich im Dämmerlicht auf die Belichtungsautomatik der Kamera verlassen kann oder ob ich korrigieren muss. Da ich für die 5xi zurzeit nur Zoom-Objektive besitze und die X-700 anderweitig verwendet wird, bleibt mir nur die X-300, die ich mit dem Minolta 1,7/50 mm oder dem Minolta 2,8/28 mm einsetzen will. Wobei die X-300 den unbestrittenen Vorteil besitzt, sowohl die vom Belichtungsmesser vorgeschlagene als auch die manuell eingestellte Belichtungszeit im Sucher anzuzeigen. Außerdem muss ich einen 200er-Farbnegativ-Film verwenden (Auftragsarbeit einer Kunststudentin), was dem Kontrastumfang natürlich nicht zugute kommt.
Oder soll ich einfach prinzipiell eine Stufe stärker belichten, also in diesem Fall die Kamera auf ISO 100 stellen? Farbnegativfilm hält ja normalerweise eine gewisse Überbelichtung locker aus (im Gegensatz zu Unterbelichtungen), wenn ich das richtig verstanden habe. Klar, im Normalfall würde man großzügige Belichtungsreihen machen und sich über ein oder zwei gelungene Aufnahmen freuen. Aufgrund der gegebenen Aufgabenstellung ist mir das morgen aber nicht so ohne weiteres möglich. Da in bestimmten Zeitintervallen immer der gleiche Ausschnitt "dokumentiert" werden soll, kann ich aber natürlich von Aufnahme zu Aufnahme mal mehr, mal weniger großzügig mit der Zeit umgehen.
Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten! /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
Christian