ZITAT(MichaelM @ 2014-01-04, 16:50) ich wollte mal gern etwas über eure Erfahrungen mit dem VC-7D Handgriff für die KoMi 7D hören, da ich überlege, mir evtl. noch so einen Handgriff anzuschaffen.[/quote]
Ich habe den VC-7D der Dynax 7D damals nur "begrabbelt", aber mangels eigener Dynax 7D nie selbst benutzt. Trotzdem reicht das schon um sagen zu können, daß er im direkten Vergleich zum Vertikalgriff VC-9 der Dynax 9 (oder auch zum VC-7 der Dynax 7) deutlich abfällt. Er ist - den größeren Batterien geschuldet - einiges klobiger (immerhin kommt er noch ohne "Schornstein" aus) und aus Kunststoff, wohingegen der VC-9 nahezu komplett aus V2A-Stahl gefertigt ist. Hier im Forum wurde wiederholt davon berichtet, daß der VC-7D in Verbindung mit einem Stativ zu Verwackelungen führen kann, da er "wabbelig" ist. Das passiert beim VC-9 nicht, an die Kamera angeschraubt sind beide Teile zusammen steinhart und wie aus einem Guß.
ZITAT[...] hier der Bericht, in dem der VC-7D ziemlich mies gemacht wird:
http://www.kefk.net/Fotografie/Erfahrung/E...ax.7D/index.asp[/quote]
Damit man auch später noch weiß, worum es ging, hier Auszüge aus dem Bericht von Agon S. Buchholz:
ZITATHandgriff
Der Handgriff ist recht ergonomisch ausgeführt; er verfügt über Griffmulden und eine Gummierung; ohne angesetzten Funktionshandgriff VC-7D ist das Gehäuse recht kompakt. Wer über eine (große) mitteleuropäische Hand verfügt wird den Kamerabody mit dem kleinen Finger von unten abstützen, da er nur bei Frauen, Kindern und kleinwüchsigen Asiaten an den Handgriff passt. Die Dynax 7D liegt so recht gut in der Hand, Verbesserungen wären allerdings durch den VC-7D zu erwarten. Leider ist der (m.E. unverzichtbare) Funktionshandgriff eine absolute Fehlkonstruktion, die das Kamerahandling zu einem unerfreulichen bis krampfhaften Erlebnis machen: Der Hochformathandgriff der Dynax 7D ist leider Welten von der perfekten Konstruktion des entsprechenden Zubehörteils zur Dynax 9 entfernt.
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Am Funktionshandgriff VC-7D sind die entsprechenden Tasten ebenfalls vorhanden, aber leider anders positioniert und taktil anders ausgeführt; wo mein Zeigefinger die AEL-Taste erwartet, befindet sich plötzlich eine "AF AREA"-Taste: wie gesagt, eine absolute Fehlkonstruktion.
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Funktionshandgriff
Der Funktionshandgriff VC-7D ist allein auf Grund der alternativen Energieversorgung ein m.E. unverzichtbares Zubehör zur Dynax 7D. Auch die zusätzlichen Bedienelemente in Hochformathaltung halte ich für außerordentlich sinnvoll, und für Fotografen mit großen Händen ist der Handgriff ohnehin die einzige Möglichkeit, Kameras wie die Dynax 7D längere Zeit ermüdungsfrei zu bedienen.
Im Vergleich zum Funktionshandgriff der Dynax 9 fällt zunächst auf, dass der VC-7D ein klappriges Plastikkästchen ist, das an die ansonsten recht anständig verarbeitete Kamera angeschraubt wird; der Handgriff der Kamera und der des VC-7D bestehen aus unterschiedlichen Materialien und fühlen sich daher haptisch auch unterschiedlich an; kein Beinbruch, aber ein unerfreuliches Detail. Der Funktionshandgriff der Dynax 9 ist dagegen eine homogene Erweiterung des Kameragehäuses, die Materialien fühlen sich ähnlich an, haben auch dieselbe Temperatur und etwa dieselbe Oberflächengestaltung. Der VC-9 ist ein integraler Bestandteil des Dynax 9, während der VC-7D ein mehr schlecht als recht an die Kamera angestückelter Fremdkörper ist.
Ebenfalls wenig durchdacht und allzusehr in Billigbauweise ausgeführt ist auch das Batteriefach: Wie auch an der Kamera gibt es hier keine echte Verriegelung, sondern nur einen Plastikhebel, der bereits bei mäßiger Friktion aufspringt. Das ist eine Art der Kamerakonstruktion, die ich von meinen Minolta-Kameras bisher nicht gewohnt war und deren Tücken in der Praxis ich lieber nicht kennenlernen würde. Ich rate dazu, den Verschluss der Batterieklappe mit einem gut haftenden Textilband zu überkleben, um ein versehentliche Herausfallen der Batterien bzw. Akkus zu vermeiden.
Leider haben die Ingenieure bei der Konstruktion des Handgriffs auch konzeptionell in übelster Weise geschlampt; solchen konzeptionellen Murks habe ich es bei Minolta-Handgriffen noch nie erlebt: Der normale Querformathandgriff hat gänzlich andere Abmessungen als der Hochformathandgriff, außerdem sind die einzelnen Bedienelemente haptisch anders ausgeführt und abweichend von ihren Entsprechungen beim Kamerahandgriff angeordnet!
Der Querformatgriff hat eine komfortable Auflagelänge für die Hand von über neun Zentimetern, der Querformathandgriff bietet der Hand dagegten nur acht Zentimeter Griffläche. Der fehlende Zentimeter Auflagefläche fehlt zumindest meiner Hand, weil hier normalerweise der kleine Finger die untere Gehäusehälfte stabilisiert. Durch die katastrophal mißlungene Gestaltung des VC-7D ist es für Fotografen mit großen Händen nicht möglich, mit der Dynax 7D ermüdungsfrei im Querformat zu arbeiten – man wird also geradezu gezwungen, überwiegend im Hochformat zu arbeiten.
Vergleicht man den VC-7D mit dem perfekt gelungenen Funktionshandgriff der Minolta Dynax 9, stellt man auch hier mit Entsetzen fest, dass dieser haptisch perfekt in der Hand liegt und im Querformat sogar eine Auflagefläche von beinahe zehn (! Zentimetern bietet. Mittlerweile ist mir klar, dass dieses "Detail" bewirkte, dass ich mit der Dynax 9 trotz deren hohen Eigengewichte stundenlang ohne jegliche Probleme arbeiten konnte, während sich meine Hand und Schulter bei der Dynax 7D bereits nach etwa einer Stunde verkrampft. Dieses mißratene "Detail" am VC-7D stellt eine massive funktionale Einschränkung dar und bildet ein dauerhaftes Ärgernis. Es sei denn, man hat eine Kinderhand oder arbeitet ausschließlich mit aufs Stativ montierter Kamera.
Fazit
Auf den VC-7D kann man auf Grund des nützlichen Hochformathandgriffs und der alternativen Stromversorgungsmöglichkeit kaum verzichten; die Haltung der Kamera im Querformat wird jedoch durch den Funktionshandgriff nicht verbessert, sondern eher erschwert; das ist ein unerfreuliches Novum bei Funktionshandgriffen aus dem Hause Minolta.
Die Handhabung der Dynax 7D ist insgesamt recht intuitiv, die meisten Bedienelemente sind sinnvoll platziert und in vernünftiger Qualität ausgeführt. Einige mißratene Details – insbesondere der klapprige interne Blitz, das nicht gesicherte Batteriefach sowie zahlreiche fehlende Verriegelungen und Sicherungen wichtiger Kontrollelemente gegen versehentliches Verstellen – fallen daher umso stärker auf, da sie beinahe permanent nerven.[/quote]
Der VC-9 war der definitiv beste Vertikalgriff, den Minolta je hergestellt hat (und auch herstellerübergreifend der beste aller Vertikalgriffe, der mir je in die Finger gekommen ist).
Gegenüber Vertikalgriffen mit "Schornsteinen" dürfte allerdings auch der VC-7D noch deutlich angenehmer in der Handhabung sein. Wenn ich mir zum Beispiel die Vertikalgriffe von Sony anschaue, die wie Fremdkörper an der Kamera aussehen und alles andere als "nahtlos" angepaßt sind, relativiert sich Agons Verriß doch etwas. 2005 wußte man einfach noch nicht, wie schlecht es noch werden könnte...
Viele Grüße,
Matthias