Nach jetzt einem Monat mit der A850R kann ich ein erstes Fazit ziehen.
In der Praxis ist die Neigung zu Moiré gegenüber der A99 sichtbar höher. Sie liegt sogar geringfügig höher als bei der Sony A7R. In den allermeisten Fällen ist es aber erst in der 100% Ansicht zu sehen. Für den Druck wäre mir bisher erst ein einziges Bild überhaupt aufgefallen, wo es sichtbar und störend gewesen wäre. Das will ich hier natürlich nicht vorenthalten. Ich habe das Bild zum Vergleich mit 3 Kameras nachgestellt. Alle mit dem gleichen Objektiv bestückt (Sony Zeiss 50/1.4 ZA SSM und den gleichen Einstellungen, außer WB). Alle 3 Kameras (A850R, A99 und A7R) zeigen an dieser Stelle Moiré, natürlich unterschiedlich stark ausgeprägt. Es ist ein 100% crop Ausschnitt, nahe der Bildmitte.
Ansonsten ist in der Praxis Moiré bisher nicht wirklich ein Thema.
Ich bin von der Bearbeitungsmöglichkeit der A850R Bilder beeindruckt. Es macht Spaß und der Unterschied in den Details gegenüber der A99 ist während der Bearbeitung deutlich erkennbar. Im Druck selber ist der Unterschied zu Bildern der A99, die sauber nachgeschärft wurden, geringer und wenn dann wirklich nur im direkten Vergleich nebeneinander. Das ebenfalls nachgeschärfte Bild der A850R wirkt ein wenig plastischer/präsenter (es ist nicht einfach zu beschreiben). Ich denke aber, man würde nichts wirklich vermissen, hätte man nicht diesen direkten Vergleich. Ich habe auch den Eindruck, ich habe mehr Reserven für die Bearbeitung bei der A850R als bei der A99 (subjektiv). Große Ausbelichtungen (über 1m Breite) habe ich bis jetzt noch nicht gemacht, denke aber, dass dort dann der Vorsprung deutlicher wird (immer mal wieder habe ich solche Ausbelichtungen, aktuell ein älteres von der A900 auf 4 Meter, wo mich die Weichheit echt stört, weil der zu erwartende Betrachtungsabstand für meine Begriffe grenzwertig sein wird).
Auch im Vergleich zur A7R wirken die Bilder der A850R nochmals roher oder härter (auch das ist schwer zu beschreiben). Wüsste ich es nicht besser würde ich sagen, die A7R hat dennoch irgendein Filter in der Hinsicht vor dem Sensor, die deren Bilder minimal weicher wirken lassen. Das fällt auch nicht sofort auf. Erst nach einigen 100 Bildern in der Bearbeitung kann man eigentlich sofort genau erkennen, welches Bild mit welcher Kamera gemacht wurde und man sieht gleich die Unterschiede. Wenn die A7R nicht durch ihre deutlich höhere Auflösung einen großen Vorteil hätte, könnte sie im direkten Vergleich gegen die A850R Probleme bekommen (in Nuancen natürlich nur), was ich mir aber nicht wirklich erklären kann, da die A7R nicht nur ohne AA-Filter ist, sondern ja auch der ganze Rest perfekt aufeinander abgestimmt wurde und die A850R ist nicht mehr als ein improvisierter Umbau, ein Hinterhoftuning sozusagen.
Ich wiederhole es nochmal: Eine A850R braucht man nicht, aber es macht Spaß mit ihr zu arbeiten. Und auf der nächsten Tour wird sie im Rucksack dabei sein und nicht die A99.