RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#1 von Peter Pauthner , 10.02.2013 10:33

Hallo zusammen,

im 4. Quartal 2012 hat Sony in der Sparte Imaging & Professional Solutions rote Zahlen geschrieben. Der Umsatz (in jap. Yen) ging im Vergleich zum Vorjahr um 4,7% zurück (bei Canon +10,2%, bei Nikon wg. Thailandflut im Vorjahr +50,8%). Die Umsatzrendite betrug bei Sony -1,6% (bei Canon +13,4%, bei Nikon +5,1%).

Alle Hersteller jammern über die Entwicklung bei den Kompaktkameras. Da fallen sowohl die Stückzahlen als auch der Durchschnittspreis. Und alle Hersteller berichten von stark steigenden Verkaufszahlen bei den Kameras mit Wechselobjektiven.

Die Zahlen von Sony enthalten auch die "Professional Solutions". Das sind Fernseh- und Filmkameras incl. Zubehör. In diesem Segment hat Sony offenbar erhebliche Probleme. Der Umsatz ging auf Quartalsbasis um 21,3% zurück. Würde man die Professional Solutions rausrechnen, also nur das "Amateursegment" betrachten wäre der Umsatz nicht um 4,7% gefallen, sondern sogar um 4.7% gestiegen.

Bei den eingeleiteten Massnahmen zur Verbesserung des Geschäfts bleibt Sony ziemlich vage: "Sony is working to improve profitability through reinforcement of its high value added products that are differentiated by the use of highly competitive image sensors developed by Sony."

Was richtig gut läuft ist das Geschäft mit den Sensoren. Sony nennt zwar keine genauen Zahlen aber die Sparte Devices wächst sehr stark und ist das profitabelste Geschäft mit "Hardware". Nur die Sparten Filme und Musik erzielen höhere Umsatzrenditen.

Viele Grüsse

Peter


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#2 von Neonsquare , 10.02.2013 12:10

ZITAT(Peter Pauthner @ 2013-02-10, 10:33) im 4. Quartal 2012 hat Sony in der Sparte Imaging & Professional Solutions rote Zahlen geschrieben. Der Umsatz (in jap. Yen) ging im Vergleich zum Vorjahr um 4,7% zurück (bei Canon +10,2%, bei Nikon wg. Thailandflut im Vorjahr +50,8%). Die Umsatzrendite betrug bei Sony -1,6% (bei Canon +13,4%, bei Nikon +5,1%).[/quote]

Eine interessante Info an dieser Stelle ist übrigens, dass die Abteilung "Imaging & Professional Solutions" u.a. ein relativ neuer Zusammenschluss der bisherigen "Digital Imaging" (vorher unter "Consumer Products & Services Group" und der "Professional Solutions" (Vorher "Professional Device & Solutions".

ZITAT(Peter Pauthner @ 2013-02-10, 10:33) Alle Hersteller jammern über die Entwicklung bei den Kompaktkameras. Da fallen sowohl die Stückzahlen als auch der Durchschnittspreis. Und alle Hersteller berichten von stark steigenden Verkaufszahlen bei den Kameras mit Wechselobjektiven.[/quote]

Das stimmt - wobei man hier aber aufpassen muss nicht den Schluss zu ziehen, dass frühere Kompaktkamerakäufe in erster Linie heute durch Wechselobjektiv-Kameras ersetzt werden. Kompaktkameras werden heutzutage in erster Linie durch Smartphones ersetzt. Das ist ein Problem das alle Hersteller haben - allerdings bieten weder Canon noch Nikon Smartphones. Sony ist sowohl im Smartphone-Bereich als auch ziemlich erfolgreich bei Kamerasensoren für Smartphones anderer Hersteller. Nichtsdestotrotz werden Low-Budget Kompaktkameras vermutlich immer unwichtiger.

ZITAT(Peter Pauthner @ 2013-02-10, 10:33) Die Zahlen von Sony enthalten auch die "Professional Solutions". Das sind Fernseh- und Filmkameras incl. Zubehör. In diesem Segment hat Sony offenbar erhebliche Probleme. Der Umsatz ging auf Quartalsbasis um 21,3% zurück. Würde man die Professional Solutions rausrechnen, also nur das "Amateursegment" betrachten wäre der Umsatz nicht um 4,7% gefallen, sondern sogar um 4.7% gestiegen.[/quote]

Das ist die zweite Hälfte der Zange, mit der Sony im Kameramarkt unter Druck gerät. Ein paar Vermutungen: Filmkameras werden immer unwichtiger, da immer mehr Filme vollständig digital produziert werden. Obwohl Sony in Markt für Digitale Kinokameras sehr erfolgreich ist, ist die Konkurrenz sehr stark: Red hat als Startup in sehr kurzer Zeit massiv gewonnen und einen beträchtlichen Teil des wachsenden Marktes für sich beansprucht. Du schreibst das Sony in diesem schnell wachsenden und hart umkämpften Markt erhebliche Probleme hat - ich bin nicht sicher ob das so stimmt. Fakt ist, dass der Technologiewandel in diesem Markt gerade extrem ist: 3D, 4K, HFR und vor allem alles immer billiger, weil der stark gewachsene Markt hier eben im Verhältnis weniger aus Hollywood-Produktionen sondern auch low budget Fernsehproduktionen und Werbung umfasst. Technologiewandel bedeutet in erster Linie auch massive Investition in Forschung und Entwicklung. Starker Konkurrenzdruck noch zusätzlich hohe Kosten bei der Vermarktung. Das werden im Moment die zukünftigen Claims in diesem Markt abgesteckt und Sony schlägt sich da eigentlich alles andere als schlecht.

ZITAT(Peter Pauthner @ 2013-02-10, 10:33) Bei den eingeleiteten Massnahmen zur Verbesserung des Geschäfts bleibt Sony ziemlich vage: "Sony is working to improve profitability through reinforcement of its high value added products that are differentiated by the use of highly competitive image sensors developed by Sony."[/quote]

Würden sie ihre detaillierten Pläne hier offenlegen könnten sie sofort einpacken.

Es befindet sich momentan viel im Wandel - entsprechend ist unsicher wo das am Ende hinführt. Positiv finde ich jedoch, dass offenbar im Digital Imaging Bereich die Entwicklung auf ein Mittel zwischen professionell und extrem Teuer und Low-Budget-Consumer-Zeug geht. Das könnte für Foto- und Videoenthusiasten ein gutes Zeichen sein.


Gruß,
[neon]


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#3 von stevemark , 10.02.2013 22:55

ZITAT(Peter Pauthner @ 2013-02-10, 10:33) Hallo zusammen,

im 4. Quartal 2012 hat Sony in der Sparte Imaging & Professional Solutions rote Zahlen geschrieben. Der Umsatz (in jap. Yen) ging im Vergleich zum Vorjahr um 4,7% zurück (bei Canon +10,2%, bei Nikon wg. Thailandflut im Vorjahr +50,8%). Die Umsatzrendite betrug bei Sony -1,6% (bei Canon +13,4%, bei Nikon +5,1%).
...

Würde man die Professional Solutions rausrechnen, also nur das "Amateursegment" betrachten wäre der Umsatz nicht um 4,7% gefallen, sondern sogar um 4.7% gestiegen.
...[/quote]

Sony war doch genauso wie Nikon von der Thailandflut betroffen und verlor ebenso die komplette NEX/SLT-Produktionstätten. Dann müsste doch auch Sony, ebenso wie Nikon, nun einen starken Umsatz-Sprung nach oben aufweisen?


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#4 von Reisefoto , 10.02.2013 23:35

ZITAT(Neonsquare @ 2013-02-10, 12:10) Obwohl Sony in Markt für Digitale Kinokameras sehr erfolgreich ist, ist die Konkurrenz sehr stark: Red hat als Startup in sehr kurzer Zeit massiv gewonnen und einen beträchtlichen Teil des wachsenden Marktes für sich beansprucht. Du schreibst das Sony in diesem schnell wachsenden und hart umkämpften Markt erhebliche Probleme hat - ...[/quote]
Ich nehme an, dass es so ist und hier ein wichtiger Grund für die videoorientierte A99 liegt. Sony war und ist Platzhirsch im gehobenen Videokamerasegment. DSLRs mit Videofunktion, wie z.B. die EOS5D MkII, haben massiv Kunden aus dem professionellen Bereich abgezogen (bzw. Neukunden gleich bei Canon landen lassen). Damit verloren die professionelle Kamerasparte und Sony allgemein als Marke. Um seine Position im Videokamerasegment zu halten, musste Sony eine DSLR mit herausragender Videofunktion bringen, was mit der A99 geschehen ist. Der professionellen Videokamerasparte bei Sony dürften wir es wesentlich mitzuverdanken haben, dass Sony am A-Bajonett das Vollformat weiterverfolgt hat.


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#5 von Neonsquare , 11.02.2013 08:12

@Reisefoto
Absolut - wobei man hier sagen muss, das die 5DMkII wirklich absolut Low-Budget ist in diesem Bereich und technisch gesehen auch nicht allgemein verwendbar. Es ist ein Spezialprodukt und nicht wirklich eine direkte Konkurrenz zu beispielsweise einer klassischen F35. Dasselbe trifft aber auf die A99 ebenfalls zu - obwohl die mit Clean HDMI out, Audio-Monitoring und dem XLR-Adapter schon wesentlich deutlicher auf diesen Anwendungszweck entworfen wurde. Neben der A99 gibt es ja die intern recht ähnliche VG900. Schau Dir daneben auch mal die FS100 und FS700 an - das sind ebenfalls Modelle, mit welchen Sony in diesem Markt eher preisgünstiger Videohardware punktet. Die Sensorgröße ist für Video da eher APS-C - was im Videobereich schon "großer Sensor" bedeutet, aber eben noch nicht die Nische der Vollformat-Video-DSLRs bedient. Beides übrigens mit NEX-Bajonett - was wiederum leicht zu Alpha adaptierbar ist. Sämtliche dieser Videoangebote sind - so würde ich behaupten - in ihrem Markt deutlich besser etabliert und anerkannt als es Alpha im DSLR-Sektor jemals war - selbst zu Minoltas Zeiten.

ZITAT(stevemark @ 2013-02-10, 22:55) Sony war doch genauso wie Nikon von der Thailandflut betroffen und verlor ebenso die komplette NEX/SLT-Produktionstätten. Dann müsste doch auch Sony, ebenso wie Nikon, nun einen starken Umsatz-Sprung nach oben aufweisen?[/quote]

Eigentlich nicht: In allererster Linie muss "von Thailandflut betroffen" für unterschiedliche Hersteller nicht den exakt gleichen Schade betreffen oder? Außerdem hat Nikon ja bereits vor der Flut gut Umsatz gemacht und macht es nach ein bisschen Erholung wieder. Es ist doch unstrittig, dass Nikon ein größeres Stück am Kuchen hat als Sony noch dazu deutlich länger oder? Das Systemkamerageschäft ist für die Platzhirsche kein Strohfeuer. U.a. Die D800 ist ein erfolgreiches Produkt - aber auch nicht sonderlich anders wie andere Nikons vorher auch. Es ist der erfolgreiche Nachfolger anderer erfolgreicher Modelle. Sony kommt als Außenseiter und bot mit den NEX und SLT gerade den Start neuer Kamerakonzepte an - die müssen sich ja auch erst am Markt beweisen. Wenn dann da eine solche Flut dazwischenkommt, dann ist die Auswirkung da schon anders. Kurz: Missglückter Marktstart gegen verzögerter Absatz.


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#6 von JoPo ( gelöscht ) , 11.02.2013 10:25

ZITAT(Peter Pauthner @ 2013-02-10, 10:33) Die Zahlen von Sony enthalten auch die "Professional Solutions". Das sind Fernseh- und Filmkameras incl. Zubehör.[/quote]

...sollte wohl eher "Fernseh- und Videokameras" heißen, oder?


JoPo

RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#7 von Peter Pauthner , 11.02.2013 11:39

QUOTE (stevemark @ 2013-02-10, 22:55) Sony war doch genauso wie Nikon von der Thailandflut betroffen und verlor ebenso die komplette NEX/SLT-Produktionstätten. Dann müsste doch auch Sony, ebenso wie Nikon, nun einen starken Umsatz-Sprung nach oben aufweisen?[/quote]
Das ist eine berechtigte Frage. Ich habe mir die Reportings noch mal im Detail angesehen und bin zu folgenden Erkenntnissen für das jeweilige Imaging-Geschäft gekommen.

Bei Nikon hat die Flut in Thailand zu einem Umsatzrückgang von 20% geführt (Umsatz Q4/2010 = 172 Mrd. Yen => Q4/2011 = 137 Mrd. Yen). Der 50%ige Anstieg von Q4/2011 auf Q4/2012 ist vor allem auf die sensationellen Absatzzahlen bei den Kameras mit Wechselobjektiven zurückzuführen. Da konnten die Stückzahlen (aufpassen, nicht der Umsatz) von 940.000 auf 2,1 Mio. gesteigert werden (+123%), bei den Objektiven von 1,63 auf 2,95 Mio. Stück (+81%) und selbst bei den Kompaktdigitalkameras ging es noch etwas voran. Von 6,01 auf 6,19 Mio. Stück (+3%).

Bei Sony liegen die Daten leider nicht so detailliert vor. Erschwerend hinzu kommt die Reorganisation der Geschäftsbereiche. Trotzdem lassen sich einige Erkenntnisse gewinnnen. Bei Sony hat die Flut in Thailand sogar zu einem Umsatzrückgang von 36% geführt (Umsatz in der Sparte "Digital Imaging" Q4/2010 = 188 Mrd. Yen => Q4/2011 = 120 Mrd. Yen). Im aktuellen Geschäftsbericht wird der Umsatz in der Sparte "Digital Imaging Products" für Q4/2011 nicht mehr mit 120 Mrd. Yen sondern nur noch mit 117 Mrd. Yen angegeben. Aber ich denke diese Differenz ist das ist vernachlässigbar. Von Q4/2011 auf Q4/2012 gab es jetzt aber nur noch einen Umsatzanstieg um 4,7%, nicht wie bei Nikon um über 50%. Das lag vor allem an den Kompaktdigitalkameras. Da ging es bei den Stückzahlen von 6,1 Mio. auf 4,3 Mio. runter (-30%). Sony erwartet in diesem Segment für das gesamte Geschäftsjahr (das am 31. März endet) einen Rückgang von 21 Mio. Stück auf 15 Mio. Stück (-29%). Dazu passt auch die "Panikbotschaft" von Photoscala vom November letzten Jahres http://photoscala.de/Artikel/Kameramarkt-2...Steiler-Abstieg

Für Sony ist dieser Rückgang aber nicht so tragisch. Bei den "neuen" Einstiegskameras, d. h. bei den Smartphones, erwartet Sony einen Anstieg von 22,5 auf 34 Mio. Stück (+51%). Da kann Nikon (und auch Canon) natürlich nicht mithalten, aber Samsung!

Interessant wären aus meiner Sicht die Absatzzahlen von SLT- und NEX-System. Aber dazu gibt es leider keine weiteren Informationen.


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#8 von roseblood11 , 11.02.2013 11:47

Ist denn bekannt, welche Modelle bei Nikons Kameras mit Wechselobjektiven sich besonders gut verkauft haben? Sie haben ja in letzter Zeit häufig nicht mehr ganz taufrische Modelle vor allem über den Preis verkauft, siehe D3100 bzw 5100 etc.


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#9 von Peter Pauthner , 11.02.2013 12:04

QUOTE (roseblood11 @ 2013-02-11, 11:47) Ist denn bekannt, welche Modelle bei Nikons Kameras mit Wechselobjektiven sich besonders gut verkauft haben? Sie haben ja in letzter Zeit häufig nicht mehr ganz taufrische Modelle vor allem über den Preis verkauft, siehe D3100 bzw 5100 etc.[/quote]
Dazu gibt es leider keine Infos in den Geschäftsberichten. Ich vermute bei den gestiegenen Absatzzahlen für Wechselobjektivkameras spielt vor allem das neue Nikon-1-System eine große Rolle. Das wurde ja erst in Q4/2011 eingeführt, in der Zwischenzeit aber deutlich ausgebaut.


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#10 von stevemark , 11.02.2013 12:36

Interessant vielleicht noch dieses Zitat aus Bloomberg, das doch eher bedenklich aussieht:

"Sony’s run of four straight full-year losses, the worst since it listed in 1958, and a stronger yen pushed the shares to an intraday low of 849 yen on Sept. 5. That’s the lowest level for the stock since April 1980, according to data compiled by Bloomberg.

Worth over $120 billion in 2000, the maker of Walkman music players is now valued at about $11 billion, compared with $560 billion for Cupertino, California-based Apple and $175 billion for Suwon, South Korea-based Samsung."

Sony verkauft mittlerweile auch Gebäude und Produktionsstätten, um sich über Wasser zu halten.

Gr Steve


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#11 von nonova , 11.02.2013 13:13

QUOTE (stevemark @ 2013-02-11, 12:36) Interessant vielleicht noch dieses Zitat aus Bloomberg, das doch eher bedenklich aussieht:

"Sony’s run of four straight full-year losses, the worst since it listed in 1958, and a stronger yen pushed the shares to an intraday low of 849 yen on Sept. 5. That’s the lowest level for the stock since April 1980, according to data compiled by Bloomberg.

Worth over $120 billion in 2000, the maker of Walkman music players is now valued at about $11 billion, compared with $560 billion for Cupertino, California-based Apple and $175 billion for Suwon, South Korea-based Samsung."

Sony verkauft mittlerweile auch Gebäude und Produktionsstätten, um sich über Wasser zu halten.

Gr Steve[/quote]

Der Börsenwert ist nicht identisch mit den realen Werten eines Unternehmens.


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#12 von Neonsquare , 11.02.2013 13:59

ZITAT(nonova @ 2013-02-11, 13:13) Der Börsenwert ist nicht identisch mit den realen Werten eines Unternehmens.[/quote]

Exakt - was man insbesondere auch am Vergleich mit Apple sieht. Die Apple-Aktie wurde durch immer wieder deutlich übertroffene Gewinne in immer höhere Dimensionen gehieft - hat aber dann zuletzt aufgrund von schlichten Zweifeln extrem eingebüßt. Der Börsenwert spiegelt das Vertrauen der Aktien-Investoren wieder - und das ist bei Sonys massiver Umstrukturierung durchaus verständlicherweise nicht im Hype-Modus.

Der Verkauf von Gebäuden hat mit den Börsenwerten auch nichts zu tun, den dabei geht es insbesondere darum liquide Mittel zu kriegen, die für neue Investitionen nunmal notwendig sind. Für mich sieht das ganze nicht wirklich "Besorgniserregend" aus - das wäre die falsche Bezeichnung. Es sieht aus als ob ein zu groß und zu unbeweglich gewachsener Behemot endlich auf ein angemessenes Maß zurechtschrumpft um wieder beweglicher zu werden. "Beruhigt" bin ich andererseits aber auch nicht - denn es bewegt sich so viel, da ist heute schwer zu sagen wo wir morgen sind. Was ich definitiv gut finde ist die Management-Entscheidung das Know-How stärker zu konzentrieren - wie es jetzt bei I&PS geschieht. Was ich diesbezüglich hoffe:

1) Größerer Einfluss der bisherigen PS-Sparte auf Digital Imaging Produkte
2) Profiservice für Digital Imaging Produkte
3) Aufbau eines "professionellen Image" - anstatt dem "Playstation"-Image der Consumer Devises Abteilung

Es war meiner Meinung nach ein Fehler den "Minolta-Teil" der Digital Imaging Abteilung im Bereich Consumer Devises anzusiedeln.

Manches davon kann man ja bereits sehen: NEX-Technologie und Alpha-Technologie wird im professionellen Videobereich etabliert - NEBEN den bisher unter den Consumer Devices entwickelten Fotokamerakonzepten. Umgekehrt findet ein Technologie und Know-How-Transfer in umgekehrter Richtung statt - wie beispielsweise damals als man NEX und SLT um "Peaking" erweitert hat. Bedienkonzepte kommen hoffentlich auch in Zukunft eher aus dieser Richtung und weniger aus der Zusammenarbeit mit der Mobile-Devices-Abteilung (siehe erste NEX-Interfaces ;-) ).

Falls es stimmen sollte und tatsächlich heute ein stärkerer Einfluss der alten PS-Sparte vorliegt, dann dürfte allerdings ein klassisch puristisches A900-Konzept auch eher weniger reizvoll sein. Der A900 OVF ist für Videozwecke vollkommen unwichtig, aber gleichzeitig eine teure und aufwändige Komponente. Nur für die Fotofunktion? Da gibt es wenig Synergieeffekte. Meine Hoffnung ist hier, dass Sony stattdessen das Problem neu andenkt und beispielsweise brauchbare Hybridlösungen schafft. Natürlich hätte auch niemand etwas dagegen, wenn Sony der absolute EVF-Durchbruch gelingt und ein neuer EVF plötzlich keine Wünsche mehr offen ließe - aber im Moment sehe ich eher noch die Möglichkeit einer Hybridlösung.


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#13 von Stefan68 , 11.02.2013 14:29

ZITAT(Peter Pauthner @ 2013-02-11, 11:39) ...Bei Nikon hat die Flut in Thailand zu einem Umsatzrückgang von 20% geführt (Umsatz Q4/2010 = 172 Mrd. Yen => Q4/2011 = 137 Mrd. Yen).

...Bei Sony hat die Flut in Thailand sogar zu einem Umsatzrückgang von 36% geführt (Umsatz in der Sparte "Digital Imaging" Q4/2010 = 188 Mrd. Yen => Q4/2011 = 120 Mrd. Yen). ...[/quote]

Vielen Dank für die Infos. Allerdings habe ich bei deiner Formulierung "hat die Flut zu ... geführt" Bedenken, da nicht (zumindest nicht zwangsläufig und auf keinen Fall auschließlich durch) die Flut den Umsatzrückgang bewirkt hat.
Zeitgleiche oder nachgelagerte Ereignisse verleiten leider immer wieder dazu, eine Ursache und Wirkung zu sehen, auch wenn die Kausalkette eine ganz andere sein KANN.


Gruß, Stefan


 
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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#14 von Peter Pauthner , 11.02.2013 15:14

QUOTE (Stefan68 @ 2013-02-11, 14:29) QUOTE (Peter Pauthner @ 2013-02-11, 11:39) ...Bei Nikon hat die Flut in Thailand zu einem Umsatzrückgang von 20% geführt (Umsatz Q4/2010 = 172 Mrd. Yen => Q4/2011 = 137 Mrd. Yen).

...Bei Sony hat die Flut in Thailand sogar zu einem Umsatzrückgang von 36% geführt (Umsatz in der Sparte "Digital Imaging" Q4/2010 = 188 Mrd. Yen => Q4/2011 = 120 Mrd. Yen). ...[/quote]

Vielen Dank für die Infos. Allerdings habe ich bei deiner Formulierung "hat die Flut zu ... geführt" Bedenken, da nicht (zumindest nicht zwangsläufig und auf keinen Fall auschließlich durch) die Flut den Umsatzrückgang bewirkt hat.
Zeitgleiche oder nachgelagerte Ereignisse verleiten leider immer wieder dazu, eine Ursache und Wirkung zu sehen, auch wenn die Kausalkette eine ganz andere sein KANN.
[/quote]
Die Flut in Thailand hat, je nachdem um welche Produkte es geht, zu mehrwöchigen, teils mehrmonatigen Produktionsausfällen geführt. Es handelt sich mit Sicherheit um die Hauptursache für die massiven Umsatzeinbrüche bei Sony und Nikon. Es wurden aber auch weitere Gründe genannt.

Sony: "Consolidated sales decreased significantly year-on-year primarily due to the impact of the floods in Thailand, deterioration in market conditions in developed countries, and unfavorable foreign exchange rates."

Nikon: "The 3rd quarter suffered by Thailand floods and strong yen"


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RE: Sonys Imaging-Sparte aktuell in den roten Zahlen

#15 von Stefan68 , 11.02.2013 15:57

ZITAT(Peter Pauthner @ 2013-02-11, 15:14) ZITAT(Stefan68 @ 2013-02-11, 14:29) ZITAT(Peter Pauthner @ 2013-02-11, 11:39) ...Bei Nikon hat die Flut in Thailand zu einem Umsatzrückgang von 20% geführt (Umsatz Q4/2010 = 172 Mrd. Yen => Q4/2011 = 137 Mrd. Yen).

...Bei Sony hat die Flut in Thailand sogar zu einem Umsatzrückgang von 36% geführt (Umsatz in der Sparte "Digital Imaging" Q4/2010 = 188 Mrd. Yen => Q4/2011 = 120 Mrd. Yen). ...[/quote]

Vielen Dank für die Infos. Allerdings habe ich bei deiner Formulierung "hat die Flut zu ... geführt" Bedenken, da nicht (zumindest nicht zwangsläufig und auf keinen Fall auschließlich durch) die Flut den Umsatzrückgang bewirkt hat.
Zeitgleiche oder nachgelagerte Ereignisse verleiten leider immer wieder dazu, eine Ursache und Wirkung zu sehen, auch wenn die Kausalkette eine ganz andere sein KANN.
[/quote]
Die Flut in Thailand hat, je nachdem um welche Produkte es geht, zu mehrwöchigen, teils mehrmonatigen Produktionsausfällen geführt. Es handelt sich mit Sicherheit um die Hauptursache für die massiven Umsatzeinbrüche bei Sony und Nikon. Es wurden aber auch weitere Gründe genannt.

Sony: "Consolidated sales decreased significantly year-on-year primarily due to the impact of the floods in Thailand, deterioration in market conditions in developed countries, and unfavorable foreign exchange rates."

Nikon: "The 3rd quarter suffered by Thailand floods and strong yen"
[/quote]

Es ist auch für das Management leichter, die Ursache auf nicht von ihm verantwortbare externe Einflüsse zu schieben. Nur weil Sony und Nikon das behaupten, MUSS es trotzdem nicht die Hauptursache sein.
Auch ich glaube, dass die Thailand-Flut einen starken negativen Einfluss auf die Umsatzentwicklung hatte. Ich stimme dir also zu, wenn du sagst, dass die Hauptursache sein KANN. Es KÖNNEN aber auch am Markt vorbei geplante Produkte sein. Den Beitrag der verschiedenen Umstände für die Umsatzrückgänge herauszufinden, ist schon unternehmensintern extrem schwierig, als externe Beobachtung halte ich es dann noch mal für ungleich schwieriger.
Insofern wollte ich den Vergleich, dass die Flut bei Sony zu einem Umsatzrückgang von 36% und bei Nikon von 20% geführt hat, nicht gelten lassen.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass die Flut bei Sony zu einem Umsatzrückgang von 36% (resp. Nikon 20%)beigetragen hat.

Oft ist man ja wirklich Spielball "unvorhersehbarer" Ereignisse, aber ich erlebe leider immer wieder (und deswegen reagiere ich darauf so allergisch - sorry, w enn du meine Aussage deswegen als zu harsch empfindest), dass externe Faktoren vorgeschoben werden und dann wiederholt sich - weil man ja nichts falsch gemacht hat - die Geschichte.


Gruß, Stefan


 
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