ich habe vor kurzem in der Bucht eine SRT 101 mit einem 55mm 1:1.7 erstanden. Die Kamera wurde mit ungewisser Funktion verkauft, aber ich habe es mal gewagt, für 17¤ sicher kein Fehlkauf. Habe mir dann auch gleich Hörgerätebatterien gekauft um zu schauen ob der Belichtungsmesser noch geht.
Am Anfang tat sich gar nicht, obwohl beim Batterie-Check alles in Ordnung schien. Die Nadel hing in der On-Position trotzdem ganz oben, bei BC schwang sie dahin wo sie sollte. Etwas enttäuscht legte ich die Kamera erstmal weg. Später, ich hatte die Kamera nicht ausgeschalten, funktionierte der Belichtungsmesser dann.
Nach einigem Rumprobieren bin ich jetzt soweit, dass der BeLi einfach ein paar Minütchen braucht, um sich "aufzuwärmen". Aber nur auf der ON-Position, beim BC springt die Nadel sofort.
Kennt jemand das Problem? Weiß einer wie man das lösen kann?
Ob der Belichtungsmesser korrekt anzeigt, kann ich nicht sagen, hab noch keinen Film durchlaufen lassen.
1. Der Anschlagdämpfer der Messnadel besteht aus eine Art Schaumgummi, ähnlich der Rückwanddichtungen. Dieses Zeug wird schleimig und hält die Messnadel fest. Dieses Problem wurde im Internet schon diskutiert. Mir ist jedoch noch nie eine derartige SRT über den Weg gelaufen.
2. Kontaktschwierigkeiten am Drehschalter im Gehäuseboden. Einfach mal die Bodenplatte abschrauben (2 Schrauben) und nachsehen, ggf. Kontaktzungen nachbiegen, evtl. Lötstellen nachlöten.
3. CDS-Zellen haben sich vom Pentaprisma gelöst. Mit etwas handwerklichem Geschick kann das selbst repariert werden. Nach erfolgreicher Reparatur wird man sich nur noch schwer von der Kamera trennen => Ist ein echtes Erfolgserlebnis!
4. CDS-Messzellen haben schlapp gemacht. Hier hilft nur, Ersatz zu implantieren.
Überschlägiger Test des Belichtungsmessers:
Geh mit einem 50mm Objektiv nah an eine normale Leuchtstoffröhre (die schon längere Zeit leuchtet) ran. Dann sollte bei 100 ASA der Beliabgleich bei f=8 und 1/250 stehen.
ZITAT(Minomanu @ 2013-02-04, 9:46) 2. Kontaktschwierigkeiten am Drehschalter im Gehäuseboden. Einfach mal die Bodenplatte abschrauben (2 Schrauben) und nachsehen, ggf. Kontaktzungen nachbiegen, evtl. Lötstellen nachlöten.
3. CDS-Zellen haben sich vom Pentaprisma gelöst. Mit etwas handwerklichem Geschick kann das selbst repariert werden. Nach erfolgreicher Reparatur wird man sich nur noch schwer von der Kamera trennen => Ist ein echtes Erfolgserlebnis!
4. CDS-Messzellen haben schlapp gemacht. Hier hilft nur, Ersatz zu implantieren.
Überschlägiger Test des Belichtungsmessers:
Geh mit einem 50mm Objektiv nah an eine normale Leuchtstoffröhre (die schon längere Zeit leuchtet) ran. Dann sollte bei 100 ASA der Beliabgleich bei f=8 und 1/250 stehen.
Ich vermute Punkt 3 als Fehlerursache Deiner SRT.[/quote]
Hallo,
Punkt 1 würde ja insofern aus der Reihe tanzen, dass der BC sofort geht, also auch wenn sie lange Zeit auf off stand. Punkt 2 dann eigentlich auch. Schütteln oder so brauch ich sie ja auch nicht, einfach rumliegen reicht.
Bei Punkt 3 ist die Frage, ob ich mir das zutraue, oder ob mir die Kamera da nicht zu schade wäre.
Wie sieht es denn aus mit Punkt 4 in Kombination mit dem funktionierenden BC? Wäre das möglich?
Leuchtstoffröhrentrick war erfolgreich. Danke für den Hinweis.
"Beim BC springt die Nadel sofort" deutet darauf hin, dass der Fehler in der Strecke zwischen dem "ON"-Kontakt des Batterieschalters und dem Widerstand R1 liegt. Das Messwerk und die Batteriespannung fallen aufgrund der positiven Reaktion auf den Batterietest eigentlich als Fehlerquelle raus. Daher wurde ich zuerst prüfen, ob sich die CDS-Zellen vom Prisma gelöst haben. Falls nicht, kannst du dich den Kontakten SW1, SW2 und dem Batterieschalter zuwenden.
Angefügte Bilder:
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Ohje, das wird wieder n Act Mal schauen ob ich da noch ne bessere Anleitung finde. Aber mal ganz nebenbei: Wenn sich die Zellen vom Prisma abgelöst hätten, müsste die Kamera doch eigentlich falsche Zeiten anzeigen? Und wieso würde das dann überhaupt erklären, dass der BeLi nach ca. 5 Minuten funktioniert?
ZITAT(HanZ @ 2013-02-04, 18:39) Wenn sich die Zellen vom Prisma abgelöst hätten, müsste die Kamera doch eigentlich falsche Zeiten anzeigen? Und wieso würde das dann überhaupt erklären, dass der BeLi nach ca. 5 Minuten funktioniert?
Gruß, Felix[/quote]
Die CDS-Zellen sind in Reihe geschaltet, da reicht es wenn nach 40 Jahren eine Zelle den Geist aufgibt. Wobei das bei den SRTs eigentlich sehr selten vorkommt.
Okay, lassen wir den Anschlagdämpfer der Massnadel mal außer acht.
Also, den Drehschalter im Gehäuseboden zu kontrollieren ist kein großer Aufwand. Das Ding macht hin und wieder Probleme; kann nicht schaden, da mal hinzusehen. (Schau mal, ob bei Druck auf den Drehschalter die Messnadel zappelt.) Bei dieser Gelegenheit kann dann auch das Batteriefach gereinigt werden. Auch das Gewinde (Innen- und Außengewinde) des Batteriefaches reinigen, hierüber fließt der Strom gen Masse. Bei dieser Gelegenheit lässt sich auch einfach nach gelockerten Kabel oder kalten Lötstellen fahnden. Wir haben es bei der SRT mit nur 1,35 Volt Bordspannung zu tun. Kleinste Übergangswiderstände können sich erheblich auswirken.
Richtig, wenn der Beli schlüssige Werte anzeigt, ist es unwahscheinlich dass sich die Messzellen (oder eine davon) gelöst haben. Man kann gealtertes Kanadabalsam der Messzellen-, oder besser gesagt Hilfsprismenverklebung, ansatzweise erkennen wenn man extrem schräg durch den Sucher blickt. Hilfreich ist, dabei mit einer kleinen Taschenlampe in den Sucher zu leuchten. Ich habe bei meiner SRT den Balsamgilb so ausmachen können. Es zeigen sich bröselige gelbbraune Kristalle, wenn man genau hinsieht. Ist aber schon ein bisschen Trickserei, den richtigen Blickwinkel zu finden.
Der Drehschalter reagiert nicht auf Druck oder ähnliches, auch leichtes Klopfen an mehreren Stellen des Gehäuses bringt nichts. Am Anfang hatte ich die Vermutung, dass "in helles Licht halten" die Aufwachphase des BeLI verkürzt, aber inzw. glaube ich, dass das einfach nur Zufall war. Beim letzten Mal hat der BeLi ca. 10 bis 15 Minuten gebraucht, eben nur 1 Minute.
Ich werd die Bodenplatte mal abschrauben, da hab ich nicht so viel Bammel vor, wie mit der Topplatte.
Am ehesten habe ich das Gefühl, dass irgendein Bauteil zwischen On-Position und BeLi sich erst aufwärmen muss und dann mal genüsslich nach Laune anfängt mit der Arbeit.
Von welcher Richtung soll ich schräg durch den Sucher schauen? Von li/re/o/u?
Beste Grüße und danke schon mal bisher an alle die ihre Tipps hier abgelassen haben. Felix
Mein Hinweis kann ich jetzt zwar nicht "wissenschaftlich" untermauern, aber es ist eine Erfahrung von diversen Kameras: Ich glaube das viele von den Teilen jahrelang rumlagen. Dadurch werden die auch nicht besser, die Kameras wurden ja zum Benutzen gebaut. Was ich beobachte ist, dass bei frisch gekauften Kameras am Anfang bei gewissen Dingen eine gewisse Trägeheit besteht, die sich mit der Benutzung zunehmend gibt. Meine X-700 reagiert (damit meine ich Antippen das Auslösers, Auslösen, Spiegelanschlag etc) mit jedem Film besser. Mnache Kameras habe ich bestimmt ein paar hundert mal ausgelöst, bis diese wieder richtig liefen.
Ich wollte mich mal wieder melden, auch dass die Leute die hier was beigetragen haben, sich nicht umsonst die Zeit genommen haben. Den Prismencheck habe ich fast schon im Vorhinein eher kritisch begutäugelt, da wär sicher nur wieder was schiefgegangen.
Um ehrlich zu sein, habe ich gar nichts gemacht, außer die Kamera jeden Tag mal anzumachen. Siehe da: Inzwischen springt der BeLi sofort. Scheinbar war sie, wir im Titel schon erwähnt, wirklich nur "träge" und musste bisschen ihre rostigen Knochen wieder in Gang bringen.
Trotzdem ein großes Dankeschön alle alle die mir geholfen haben!