bin mir nicht sicher ob das schonmal besprochen wurde, über Suchen habe ich nichts gefunden. Ich lese immer wieder, wah, das vignettiert bei kleinster Zoomstellung, das Objektiv hat eine Mordsverzeichnung, ist nicht scharf, ab Blende 8 erst gebrauchbar, etc ...
Testet ihr eure Objektive eigtl. ein? Also, nehmt ihr einen Diafilm und testet verschiedene Motive, Blenden, Objektive, etc ...
1. Ja, für die meisten Objektive "verschieße ich einen Testfilm, mit verschiedenen Motiven und Blenden. Hintergrund ist die "Farbe" des Objektives, Vignettierung und Verzeichnung. Das ganze mache ich _BEVOR_ ich das Objektiv kaufe, damit ich weiß was ich bekomme.
2. Ich habe Zugang zu Vermessungsvorrichtungen für optische Systeme, also auch für Objektive. Dort habe ich mittlerweile alle Objektive die ich habe (und hatte) vermessen. Die Messwerte sind in der Praxis nicht immer relevant, geben aber eine exzellente Vergleichsbasis.
zu 1. Naja, ich würde meine bestehende Objektivbasis gerne 1. Miteinander vergleichen 2. Absolut gesehen testen, sprich, kann ich zB mein 70-300 Zoom vernünftig bei 300mm einsetzen. Geht das nur bei Normalem Licht, geht das auch bei Gegenlicht oder Seitenlicht? Welche Blende ist vernünftig, etc ... Gut, ich denke mal man kriegt immer sehr viel heraus wenn man viel damit fotografiert, richtig viele Filme schiesse ich halt im Urlaub durch, und wenn ich zu Hause bin ist es zu spät /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.
zu 2. Hmm. Damit kann ich leider nicht dienen. Aber rein aus Interesse, was kannst du denn vermessen? Farbfehler? Schärfe?
ZITATHmm. Damit kann ich leider nicht dienen. Aber rein aus Interesse, was kannst du denn vermessen? Farbfehler? Schärfe?[/quote]
alle optischen Fähigkeiten, Verzeichnung im Linienfeld, Vignettierung im gesamten Objektivkreis und die absolute Schärfe, als Beispiele. Es ist so aber interessant festzustellen was für Vorurteile und technisches Halbwissen sich durchsetzen. Ein schönes Beispiel dafür ist das MD 1.7/50. es ist zwar das preiswerteste, aber über die gesamte Blendenreihe das Beste. Das 1.4/50 kann da mithalten, ist aber ab Blende 5.6 leicht schlechter und ist für mich mein Arbeitsobjektiv, die minimalen rechnerischen Schwächen wirken sich nicht wirklich in der Praxis aus. Das 1.2 aber das gerne hoch gelobt wird ist ab f5.6 dem 1.7 oder 1.4 sichtbar unterlegen. Was ja auch eigentlich völlig normal ist, da hier die maximale optische Leistung in den Bereich f1.2 bis f2.8 gelgt wurde und eine optische Rechnung fast immer einen Kompromiß bildet. Es gibt da noch ein paar schöne Beispiele die ähnlich lustig anmuten. So lässt sich aber auf jeden Fall ermitteln, welche der Objektive denn wirklcih das Maximum an Brillianz erbringen und wo sich eine Investition lohnt und wo nicht (Beispiel AF 1.4/35).
#5 von
Dennis Lohmann
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, 14.07.2004 18:22
Zitat von MarkDas 1.4/50 kann da mithalten, ist aber ab Blende 5.6 leicht schlechter und ist für mich mein Arbeitsobjektiv, die minimalen rechnerischen Schwächen wirken sich nicht wirklich in der Praxis aus. Das 1.2 aber das gerne hoch gelobt wird ist ab f5.6 dem 1.7 oder 1.4 sichtbar unterlegen.
Hallo Mark! Was meinst Du mit "ab 5.6"? Etwa den Bereich 5.6-16? Ich hatte bisher immer gedacht, daß sich die Objektive ab f/5.6 oder spätestens f/8 nichts mehr schenken, daß die Unterschiede nur im Bereich der Anfangsöffnungen liegen. Also daß zB das 1.2er bei f/2.0 schlechter abschneidet als das 2.0er, bei f/8 aber praktisch kein Unterschied mehr zu sehen ist. Liege ich da falsch?
Wozu benötigt man eigentlich eine Aparatur zur optischen Vermessung ausser zur Zentrierung? Für optische Tests kann man doch die einschlägig bekannten Charts an die Wand pinnen.
ZITATWas meinst Du mit "ab 5.6"? Etwa den Bereich 5.6-16? Ich hatte bisher immer gedacht, daß sich die Objektive ab f/5.6 oder spätestens f/8 nichts mehr schenken, daß die Unterschiede nur im Bereich der Anfangsöffnungen liegen. Also daß zB das 1.2er bei f/2.0 schlechter abschneidet als das 2.0er, bei f/8 aber praktisch kein Unterschied mehr zu sehen ist. Liege ich da falsch?[/quote]
Ja und nein, die optische Leistung von Linsensystemen wird mit kleinerer Blende besser, zumindest theoretisch. Ist ja auch nachvollziehbar, der Strahlengang des Lichtes verläuft da ja zentraler in den nicht so stark geölbten teilen der Linsn, Schwächen der Linsen in den Randbereichen machen sich nicht so bemerkbar. Aber, die optische Rechnung der Linsen (Entfernung der Linsen voneinander, Länge und Breite der Linsen, Wölbung der Linsen, Anordnung der Gruppen) wird auf bestimmte Blendeneinstellungen gerechnet. Bei lichtstarken Kombinationen ist das meist der Offenblende +2 oder +3 Bereich. Man nimmt dabei in Kauf das diese Rechnung zu leichteren Schwächen bei sich schliessender Blende führt. Deswegen ist es in den meisten Systemen so das die f1.2 Objektive in weit geschlossenem Zustand nicht mit den f1.4 oder f1.8 mithalten können.
ZITATWozu benötigt man eigentlich eine Aparatur zur optischen Vermessung ausser zur Zentrierung? Für optische Tests kann man doch die einschlägig bekannten Charts an die Wand pinnen.[/quote]
Das ist ein wenig zu leicht, ich bräuchte nicht mal pinnen, ich habe einen rechnungssimulator (inklusive der Auswirkung von Glassorten) auf meinem Laptop. Das Gerät ist nicht für die theoretische Bestimmung gedacht, sondern zur Materialprüfung. Es dient ganz simpel dazu zu prüfen ob die theoretisch versprochenen Werte auch den realen entsprechen. Es ist damit mölich die Oberflächenkrümmungen zu prüfen (auf für Asphären) oder z.B. den Strahlengang von Gruppen. Die Anwedung auf Objektive ist da eher die Ausnahme, dafür sind diese Geräte etwas zu teuer. Das Gerät was ich nutzen kann wird für die Vermessung von Linsen und Linsengruppen eines namenhaften deutschen Linsenherstellers verwandt.
#7 von
Dennis Lohmann
(
gelöscht
)
, 14.07.2004 19:59
Zitat von MarkZITATWozu benötigt man eigentlich eine Aparatur zur optischen Vermessung ausser zur Zentrierung? Für optische Tests kann man doch die einschlägig bekannten Charts an die Wand pinnen.
Das ist ein wenig zu leicht, ich bräuchte nicht mal pinnen, ich habe einen rechnungssimulator (inklusive der Auswirkung von Glassorten) auf meinem Laptop.[/quote]
Danke für die Erklärung weiter oben.
Allerdings haben wir hier wohl ein Missverständnis: Ich meinte damit einen Auflösungstestdruck an die Wand pinnen und abfotografieren. Da sehe ich dann doch genau die Auswirkungen der optischen Fehler.
ZITATAllerdings haben wir hier wohl ein Missverständnis: Ich meinte damit einen Auflösungstestdruck an die Wand pinnen und abfotografieren. Da sehe ich dann doch genau die Auswirkungen der optischen Fehler[/quote]
das abfotografieren wäre etwas teuer /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />, es wird ganz einfach ein Siemensstern oder eine Linienskala durch das Objektiv auf eine Leinwand projiziert. Dort kann ich dann den optischen Fehler sofort sehen. Im Normalfall wird eine spezielle Kamera für die Prüfung verwandt, die macht das noch etwas genauer. Eine Kamera wäre hier viel zu ungenau.