Forum Übersicht - SLT-A33 » A33 - wie sehe ich Sterne?

Vermutlich stelle ich mich einfach zu blöd an, aber ich hoffe auf hilfreiche Tipps von Euch Fachleuten.
Vorab auch noch die Info, dass meine Augen nicht die besten mehr sind, bin Brillenträger mit Astigmatismus, muss also mit Brille fotografieren.

Angeregt vom momentanen Hype wollte ich mich letzte Nacht an Sternschnuppen versuchen.
Erfahrungen keine - also versucht, mich ein wenig auf das Gebiet einzulesen.
Thema Lichtverschmutzung - also Fahrrad nehmen und raus aus dem Dorf und weg von Industriegebiet und Strassenlampen an einen abgelegenen, leicht erhöhten Waldrand. Um Mitternacht konnte ich gerade noch das helle Kies des Feldwegs erkennen, es war also recht dunkel. Die Sterne waren hell am klaren Himmel, ich konnte den Polarstern und den grossen Wagen gut sehen.
Kamera auf Stativ gesetzt. Minolta AF 24/2,8 montiert, AF manuell auf unendlich, Modus M, ISO 800, Blende 2.8, Zeit auf 15 Sekunden voreingestellt.
Kamera in Richtung des grossen Wagens gerichtet - und ich sehe nichts außer einem grauen, rauschenden Display und einem ebensolchen Sucher. Zeit erhöht, ISO erhöht und vermindert, nix. Kamera in Richtung einer weit entfernten Siedlung gedreht - die war im Display und Sucher erkenn- und fokussierbar. Minolta AF 50/1,7 montiert, AF manuell, Blende offen, kein Unterschied. Sucher- und Displayhelligkeit manuell hoch und runtergeregelt - ich kann keine Sterne erkennen.
Ich erwarte kein Spitzenbild, aber den grossen Wagen sollte ich doch erkennen können?
Oder muss ich tatsächlich "blind" knipsen? Ich habe leider keinen Vergleich mit einer anderen Kamera.

Gruß
multi_cab

Ich zitiere mich dazu selbst:

ZITATNoch ein Nachtrag zum ersten Tag: Für solche Nachtaufnahmen im städtischen Bereich ist der EVF der A77 perfekt. Mit den lichtstarken Festbrennweiten ließ sich im Vergrößerungsmodus noch das letzte Quäntchen Schärfe z.B. aus dem 2,0/24 herausholen. Da kommt kein OVF auch nur annähernd mit. Bei den Nordlichtern war es dann anders. Im Sucher der A580 konnte man mit Glück noch etwas erahnen, aber mit der A77 konnte ich nur den Mond deutlich erkennen. Den Bildausschnitt konnte ich dann mit beiden Kameras weitgehend nur durch Probeaufnahmen genauer festlegen.[/quote]
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=285653

Die Sterne leuten so schwach, dass sie bei kurzen Brennweiten im Rauschen untergehen. Falls die A37 wie die A77 ein Abblendtaste (Preview) haben sollte, die die Bildwiederholrate im Sucher senkt, wodurch das Bild im Sucher deutlich rauschärmer wird, kann das etwas helfen. Ich nehme für Nachtaufnahmen aber meist die A580.

Da es sowohl mit OVF als auch mit EVF sehr schwierig ist, bei kurzen Brennweiten nachts Himmelserscheinungen richtig zu fokussieren, habe ich an den Objektiven mit kurzen Brennweiten bei Tageslicht die richtige Entfernungseinstellung markiert. Diese Markierung benutze ich dann für nächtliche Himmelsaufnahmen. Bei längeren Brennweiten, die sozusagen das Licht sammeln, gibt es das Problem weniger.

an Reisefoto:

Besten Dank für Deine fundierte Antwort.

Wenn also nicht einmal Du mit der A77 und Spitzengläsern die Situation mit Sucher und Display problemlos bewältigen kannst, kann ich mit der billigen A33 und dem "simplen Altglas" erst recht keine Bäume ausreissen.

Ich werde es - wenn der Himmel mitmacht - nochmal versuchen, "blind" Probeaufnahmen machen und nachher mit der Bildvergrösserung den Erfolg überprüfen.

Die A33 hat eine Abblendtaste. Ich wusste aber nicht, dass die auch zusätzlich "elektronisch" etwas bewirkt und bin in meiner Naivität davon ausgegangen, dass sie bei Offenblende nutzlos sei.

Fokussieren bei den alten Festbrennweiten ist problemlos, da bei Unendlich ja der Anschlag ist.

Ich werde beim nächsten Mal auch das Minolta AF 135/2,8 mitnehmen und gucken, ob mit diesem leichten Tele der Sucher für Sterne benutzbar ist. Ich erhoffe mir aber keine guten Bilder davon, weil ich da schätzungsweise auf 3200 ISO oder mehr gehen muss, um nicht nur Striche auf dem Bild zu haben.

Sterne waren mit der 7000AF und Kodachrome 64 halt nicht machbar, ich hatte irgendwann mal den Mond brauchbar geschafft.

Gruß
multi_cab

ZITAT(multi_cab @ 2012-08-12, 15:00) Die A33 hat eine Abblendtaste. Ich wusste aber nicht, dass die auch zusätzlich "elektronisch" etwas bewirkt und bin in meiner Naivität davon ausgegangen, dass sie bei Offenblende nutzlos sei.[/quote]
Bei der A77 sind es verschiedene Funktionen, die mit der Taste aktiviert werden und man kann im Menü auch wählen, ob es nur die traditionelle Abblendung ist oder eben die erweiterte Bildvorschau. Hat man z.B. DRO5 eingestellt und drückt dann den Taster, werden die Schatten aufgehellt und man hant nicht mehr die abgesoffenen Schatten, die unter manchen Lichtbedingungen im Sucher auftreten.

ZITAT(multi_cab @ 2012-08-12, 15:00) Fokussieren bei den alten Festbrennweiten ist problemlos, da bei Unendlich ja der Anschlag ist.[/quote]
Das ist ein Irrtum. Die Unendlicheinstellung liegt meist ein Stück vor dem Anschlag (um Toleranzen und Auswirkungen von Temperatursschwankungen abfangen zu können) und je nach Objektiv auch nicht immer genau an der Unendlichmarkierung. Es lohnt sich unbedingt, tagüber auf ein sehr weit entferntes Objektiv zu fokussiereun und die Einstellung am Objektiv zu markieren.

Mit dem Tele wirst Du die Sterne eher sehen können, es sammelt ja sozusagen das Licht. Auch die ganz hohe Empfindlichkeit wirst Du für die helleren Sterne wohl nicht unbedingt brauchen.

Danke, da lerne ich ja wieder einiges dazu, meine Signatur bewährt sich wieder einmal

Bei der A33 finde ich im Menu nichts zur Einstellung der Abblendtaste, Manual Seite 78 sagt auch nichts darüber.
Ich habe diese sicher schon eingesetzt, habe auch bemerkt, dass der Sucher die Helligkeit anpasst, aber Kontraständerungen habe ich bis jetzt noch nicht gemerkt. Werde das bezüglich DRO mal testen.

Anschlag und Unendlich: Bei meinem bisher einzigen Sony-Objektiv, dem Kit 18-55, ist mir das schon aufgefallen, vermutlich hat das deshalb auch keine Entfernungsskala. Beim restlichen "Altglas" ist der Anschlag plus/minus 1/2 bis 1 mm auf der Mitte der liegenden 8. Das war mit ein Grund, weshalb ich gestern für die Sterne zuerst das alte 24/2.8 montierte.Werde das trotzdem mal testen, wobei ich mir ungerne Markierungskerben in die Objektive schnitzen würde.

Nochmals Danke für Deine Mühe und Geduld.

Gruß
multi_cab

QUOTE (multi_cab @ 2012-08-12, 22:12) Werde das trotzdem mal testen, wobei ich mir ungerne Markierungskerben in die Objektive schnitzen würde. [/quote]
Markierungen finde ich da auch ziemlich unsinnig - schließlich bräuchtest du eine Lampe, um sie im Dunkeln wieder zu finden. Bei Tag ein sehr weit entferntes Objekt anfokussieren, auf MF umschalten und den Entfernungsring mit einem Streifen Klebeband fixieren fände ich sinnvoller.

Wenn man das Objektiv an die Kamera montiert, wird wird die Fokussierung automatisch an den Anschlag gefahren, auch wenn die Kamera auf MF geschaltet ist. Ob das auch passiert, wenn die Kamera eingeschaltet bleibt und zwischendurch nur in den Standbymodus geht, weiß ich nicht. Objektivwechsel mit fixierter Fokussierung kannst Du jedenfalls vergessen und solltest Du auch vermeiden, um Objektiv und Antrieb keinen Schaden zuzufügen. Ich nehme als Markierung für den Fokus ganz schmale, weiße Aufkleber*. Häufig kann man die im Dunklen noch erkennen. Wenn nicht greife ich zur Technik. Eine sogenannte Taschenlampe hilft.

*Auch ein weißer Edding wäre eine Möglichkeit zum Markieren. Beim SSM habe ich mir die Position gemerkt. Sie wird beim SSM (CZ2/24) außerdem automatisch beim Einschalten angefahren, obwohl sie deutlich vor dem Anschlag liegt.

QUOTE (Reisefoto @ 2012-08-12, 23:46) Wenn man das Objektiv an die Kamera montiert, wird wird die Fokussierung automatisch an den Anschlag gefahren, auch wenn die Kamera auf MF geschaltet ist.[/quote]
Oops, natürlich, ist ja A-Bajonett ... der Encoder des AF-Antriebs will geprimed werden.

Nicht mal für das 18-55er Kit-Objektiv eignet sich mein Vorschlag richtig: Das fährt zwar nicht auf Unendlich beim Einschalten, wenn es am Objektiv auf "MF" steht, aber man kann das Klebeband nirgends fixieren, außer man setzt den Zoomring ebenfalls fest (wäre allerdings sowieso sinnvoll bei so einem Objektiv, das vermutlich nicht zu 100% parfokal ist)

Ich habe mal ein wenig Objektive hin und her getauscht und gebe mal das vorläufige (für mich positive) Resultat durch.

Mein Altglas ist alles aus der ersten Minolta AF Serie, mit den schmalen, geriffelten Fokusringen, was zum manuellen Fokussieren nicht ideal ist. Ganz besch..eiden ist dafür das 135/2,8 ist mit der Schiebe-Gegenlichtblende gleich vor dem Fokusring.

Ich war nicht glücklich mit der Aussicht, meine Objektive wegen ein paar Sternen mit Gaffa-Tape zu verkleben (voll Vorfreude auf Putzen der Klebereste auf den Riffelringen) oder kaum sichtbare Edding-Marken mit einer kleinen LED-Lampe zu erspähen.

Also - vom Balkon aus gezielt auf eine Hausecke (gute Kontrastkante) am Waldrand, etwa 1 km Distanz mit Autofokus auf mittigem Kreuzsensor. Dann den Fokusring mit einer Hand festgehalten, mit der anderen den Schalter auf MF geschoben und Weg bis zum Anschlag geprüft.

Bei allen meinen alten Objektiven war der AF-Fokus auf Unendlich am Anschlag:
AF 24/2.8
AF 50/1.7
AF 135/.2.8
AF 28-85/3.5-4.5
AF 100-200/4.5
AF 70-210/4

Das Sony-Kit 18-55 hatte bei 18. 24. 35 und 55 mm jeweils noch ca. 5 mm Weg, auch bei manuellem Fokus kam das grüne Fokusfeld dort, im Sucher war auch die Schärfe eindeutig dort am besten. Das ist für mich kein Mangel, ich wusste das auch vorher. Da hat sich die Sichtweise der Ingenieure halt geändert und der Antrieb knallt weniger in die Anschläge. Trotzdem wäre eine Entfernungsskala manchmal hilfreich für die hyperfokale Distanz bei MF oder ähnliche Situationen.

Noch kurz zur Abblendtaste der A33:
Bei Modus A und Blende 11 sehe ich im Sucher keinen Unterschied im Kontrast, ob DRO aus oder auf Level 5 ist.
Anscheinend ist die A77 da wirklich weiter entwickelt, kein Wunder, ist ja neuer und teurer.

Danke für die Hilfe und Ideen.

Gruß
multi_cab