Blendenöffnung ist das Eine, Lichtdurchlässigkeit das Andere. Mit sieben Linsen hast Du automatisch weniger Licht als mit vier oder fünf Linsen (mit der selben Vergütung). Blende ist ein geometrischer Begriff (Durchmesser des optischen Systems im Verhältnis zur Brennweite), Durchlässigkeit hat mit dem Material (Physik: Glas und Vergütung) zu tun.
Die Problematik der Lichtdurchlässigkeit hast Du beim STF sehr stark. Durch die konkave Graulinse ("Apodisationsfilter", nicht zu verwechseln mit "Adipositas" für den STF-Effekt wird Licht geschluckt, und zwar abhängig von der Blende (je offener, desto mehr, da dann mehr "dunkles Randlicht" hinzukommt, bei geschlossener Blende kommt nur das relativ helle Zentrum zum Zug) und vom Abbildungmassstab (zwischen 0 und 1 Blende oder so, müsste nachsehen im Handbuch). Darum steht bei diesem Objektiv auch 135/2.8 (T4.5), also Blende 2.8, jedoch mit Lichtverlust wie Blende 4.5. Bei Nahaufnahmen und Blende 2.8 bist Du schnell bei Blendenäquivalent 6.7 was die Lichtmenge betrifft.
Ich gehe auch davon aus, dass auch beim 200mm Makro (f=4) korrigiert werden muss, wenn man in den Bereich von 1:1 kommt. Doch das weiss vielleicht eher Michael Hohner.
Der Belichtungsmesser in der Kamera berücksichtigt diese Abweichung, beim Handmessgerät musst Du manuell korrigieren bzw. rechnen. Oder mit den T-Werten (Transmission) statt f-Werten (Aperture) arbeiten. Das ist wie wenn Du einen externen Belichtungsmesser verwendest, jedoch einen Grau-, Pol- oder Farbfilter einsetzt. Da musst Du auch rechnen. Bei STF ist es jedoch etwas komplizierter, je nach Massstab und Blende.
So kann es sein, dass Du bei einem Fünflinser plötzlich eine viertel Blende gewinnst im Vergleich zu einem Siebenlinser.
Canon hat ausserdem mehr Linsen in der Optik, da die Bildstabilisierung im Objektiv stattfindet statt im Gehäuse. Diese zusätzlichen Linsen mit dem einzigen Zweck, den optischen Weg zu verändern, kosten natürlich auch Bildqualität, wie die letzten Tests beweisen.
Grüsse, Josef.