RE: Frage Minolta AF 135/2,8

#16 von j:Kurt ( gelöscht ) , 20.12.2005 01:10

Hallo,

Es gibt hier im Forum vermutlich mehrere User, die ein AF 2,8/135 Objektiv besitzen...

Ich hatte mir das o.g. Objektiv im Gebrauchtzustand angesehen um meine Festbrennweiten nach oben zu ergänzen. Mir ist jedoch der Focus Einstellring als "schwergängig" vorgekommen. (im Vergleich zu meinen anderen AF Objektiven). Speziell im Nahbereich bis 3m war es nach meinem Ermessen schwergängiger als über den restlichen Bereich. Der AF Motor der Dynax 7D hatte aber keine Probleme damit. (langfristig?).

Ist dieses Objektiv als schwergängiger bekannt oder deutet dies doch auf starke Abnützung/Problem hin und sollte man es daher eher dabei belassen. Was ist euere Meinung dazu.

Liebe Grüße
[j:Kurt]



j:Kurt

RE: Frage Minolta AF 135/2,8

#17 von 01af , 20.12.2005 01:48

Zitat von "Mark"
Es entspricht weitgehend dem MD 2,8/135 und ist optisch ziemlich gut.


Es entspricht mit seinen sieben Linsen und der Innenfokussierung überhaupt nicht dem MD 2,8/135 und ist optisch zwar ziemlich gut, aber dennoch nicht so gut wie das MD Rokkor. Der größte Mangel am AF 2,8/135 ist meines Erachtens die vergleichsweise hohe Vignettierung bei voller Öffnung. Es möchte gern auf f/4 abgeblendet werden. Das vier- bis fünflinsige und konventionell fokussierte MD Rokkor 2,8/135 hingegen ist bei voller Öffnung ohne die geringste Einschränkung nutzbar.

Trotzdem -- der "Mangel" ist gering und wird nur bei allerhöchsten Ansprüchen auffallen. Es sollte sich daher also niemand davon abhalten lassen, das AF 135 zu erwerben, wenn eines günstig des Weges kommt ... und 120 Euro ist sehr günstig, seitdem wegen der Dynax 7D/5D die einst sachte dahindümpelnde Nachfrage nach gebrauchten Minolta-AF-Festbrennweiten wieder steil angestiegen ist.


Zitat von "j:Kurt"
Mir ist jedoch der Fokus-Einstellring als "schwergängig" vorgekommen (im Vergleich zu meinen anderen AF-Objektiven). Speziell im Nahbereich bis 3 m war es nach meinem Ermessen schwergängiger als über den restlichen Bereich.


Dann ist dieses Exemplar wohl einmal die Kellertreppe hinuntergepurzelt oder dergleichen. Eine stellenweise schwergängige Fokussierung deutet auf Sturzschaden. Oder auf Dreck in der Mechanik ... doch dann würde die Fokussierung sich gern von einem leisen, aber häßlichen Knirschen begleiten lassen.

-- Olaf



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RE: Frage Minolta AF 135/2,8

#18 von optical , 20.12.2005 15:12

Zitat von 01af
Es entspricht mit seinen sieben Linsen und der Innenfokussierung überhaupt nicht dem MD 2,8/135 und ist optisch zwar ziemlich gut, aber dennoch nicht so gut wie das MD Rokkor.


Warum ist das eigentlich so?
Theoretisch sollte doch ein Siebenlinser einem Vierlinser bei gleicher Brennweite und maximaler Blende überlegen sein, einfach weil drei Linsen mehr da sind, um die Standardbildfehler zu korrigieren.
Der Nachteil einer größeren Anzahl an Luft/Glasübergängen sollte dabei mit der fortschrittlicheren Vergütungstechnologie kompensierbar sein.
War Minolta aufgrund der AF-Mechanik gezwungen einen Siebenlinser zu schaffen? Wenn man sich die Telefestbrennweiten im Bereich von 100 bis 200mm anschaut, also 2/100, 2.8/100 Softfocus/Makro, 2.8/135, 2.8/200, so kommen sie alle mit 7 bis 8 Linsen aus. Einzig das relativ neue 4/200 Makro sticht mit 13 Linsen heraus. Und nebenbei: Canon verbaut tendenziell eher mehr Linsen als Minolta in vergleichbaren Objektiven

Marc



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RE: Frage Minolta AF 135/2,8

#19 von josefnemecek , 20.12.2005 15:46

Blendenöffnung ist das Eine, Lichtdurchlässigkeit das Andere. Mit sieben Linsen hast Du automatisch weniger Licht als mit vier oder fünf Linsen (mit der selben Vergütung). Blende ist ein geometrischer Begriff (Durchmesser des optischen Systems im Verhältnis zur Brennweite), Durchlässigkeit hat mit dem Material (Physik: Glas und Vergütung) zu tun.

Die Problematik der Lichtdurchlässigkeit hast Du beim STF sehr stark. Durch die konkave Graulinse ("Apodisationsfilter", nicht zu verwechseln mit "Adipositas" für den STF-Effekt wird Licht geschluckt, und zwar abhängig von der Blende (je offener, desto mehr, da dann mehr "dunkles Randlicht" hinzukommt, bei geschlossener Blende kommt nur das relativ helle Zentrum zum Zug) und vom Abbildungmassstab (zwischen 0 und 1 Blende oder so, müsste nachsehen im Handbuch). Darum steht bei diesem Objektiv auch 135/2.8 (T4.5), also Blende 2.8, jedoch mit Lichtverlust wie Blende 4.5. Bei Nahaufnahmen und Blende 2.8 bist Du schnell bei Blendenäquivalent 6.7 was die Lichtmenge betrifft.

Ich gehe auch davon aus, dass auch beim 200mm Makro (f=4) korrigiert werden muss, wenn man in den Bereich von 1:1 kommt. Doch das weiss vielleicht eher Michael Hohner.

Der Belichtungsmesser in der Kamera berücksichtigt diese Abweichung, beim Handmessgerät musst Du manuell korrigieren bzw. rechnen. Oder mit den T-Werten (Transmission) statt f-Werten (Aperture) arbeiten. Das ist wie wenn Du einen externen Belichtungsmesser verwendest, jedoch einen Grau-, Pol- oder Farbfilter einsetzt. Da musst Du auch rechnen. Bei STF ist es jedoch etwas komplizierter, je nach Massstab und Blende.

So kann es sein, dass Du bei einem Fünflinser plötzlich eine viertel Blende gewinnst im Vergleich zu einem Siebenlinser.

Canon hat ausserdem mehr Linsen in der Optik, da die Bildstabilisierung im Objektiv stattfindet statt im Gehäuse. Diese zusätzlichen Linsen mit dem einzigen Zweck, den optischen Weg zu verändern, kosten natürlich auch Bildqualität, wie die letzten Tests beweisen.

Grüsse, Josef.



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