ZITAt (Reisefoto @ 2011-10-15, 21:21) Heute bekam ich das Paket mit der A77 (v1,03) und habe sie natürlich gleich ausprobiert. Einige meiner ersten Eindrücke möchte ich Euch schildern. Meine A700 habe ich im letzten Jahr verkauft und bin daher an meine A580 gewöhnt.
Bildqualität: Habe ich noch nicht intensiv angeschaut, aber die Bilder bei Imaging-Resource sollten aufschlussreich sein. Vergleiche ich mit diesen Bilden A77 und A580, so liegt bis ISO 800 die A77 vorn, bei ISO 1600 herrscht in etwa Gleichstand und darüber führt die A580.
Sucher: Sehr schön groß! Mit der Helligkeit hatte ich weder drinnen noch draußen Probleme, aber drinnen gefällt er mir besser. Draußen fiel mir auf, dass die Farben ins rötlich-braune tendieren, grün (Blätter) werden mitunter nicht sehr natürlich dargestellt / grün ist manchmal kaum vorhanden (möglicherweise kann der Sucher kalibriert werden, das muss ich im Handbuch nochmal nachsehen). Schwenkt man die Kamera, gibt es ein leichtes Ruckeln (als ob das Bild etwas zittert). Das ist nicht schön, aber gerade noch tolerabel. Füllt ein Dach oder ein Waldstreifen ca. 2/3 des Bildes, flimmert der darüberliegende blaue Himmel. Schatten saufen ab (das wurde laut David Kilpatrick bewusst so eingesetzt, um Energie zu sparen).
Symbole im Sucher und auf dem Display: Die angezeigten Elemente lassen sich getrennt für den Sucher und das Rückwanddisplay konfigurieren. Ich habe im Sucher nur wenige Anzeigen ausgewählt, die oberhalb und unterhalb des Bildes angezeigt werden. Man lann sich also eine sehr übersichtliche und nicht störende Anzeige im Sucher einrichten. Stephans Kritik in diesem Punkt verstehe ich nicht. Auf dem Rückwanddisplay habe ich derzeit alles eingeschaltet.
Griffsensor: Ich konnte keine Auswirkung eines möglichen Griffsensors feststellen oder einen dazugehörigen Menüpunkt finden. Außerdem entschied sich die A77, sich eine Weile nicht mehr in den Ruhezustand zu verabschieden, derzeit funktioniert aber der Ruhezustand wieder (Edit: Inzwischen habe ich herausgefunden, dass der Energiesparmodus logischerweise nicht aktiv ist, wenn der Drivemode auf IR-Fernbedienung gestellt ist). Der Griffsensor ist offenbar eine Fehlinformation, die Ambos aus dem Club Sonus in seinem bei Youtube eingestellen Hands-on Bericht verbreitet hat.
Bildstabilisator und zugehöriger Schalter: Der Schalter für den SSS ist aus gutem Grunde entfallen - man braucht ihn nicht mehr. Ich habe auf dem Dreiben von 30 Sekunden bis zu 1/1600 Sek. die Verschlusszeiten (in ganzen Schritten) durchprobiert und es gab keine negativen Auswirkungen bei eingeschaltetem Stabilisator. Das Rascheln bei langen Verschlusszeiten entfiel. Nimmt man die Kamera ohne Stativ in die Hand, arbeitet der SSS hörbar. Auch im Betrieb mit Einbein konnte ich im Vergleich von jeweils 20 Aufnahmen bei 1/100Sek. keine negativen Auswirkungen feststellen. Es waren sogar etwas mehr schärfere Bilder mit SSS zu verzeichen, was ich aber noch in den Zufallsbereich einordnen würde. Dass man den SSS für den Stativbetrieb nicht mehr abschalten muss, ist eine enorme Verbesserung! Ich verstehe nicht, warum Sony das nicht kommuniziert. Edit: Die Vergleiche habe ich mit dem 70-400G bei 400mm gemacht.
Wasserwaage: Nett, könnte aber etwas genauer sein.
AF: Schnell und Nachführung funktioniert gut. Am 70-400G lässt sich mit 1,4-fach Konverter der AF auch bei 400mm (f5,6 Offenblende des Objektivs) bei gut beleuchteten, kontrastreichen Objekten noch einsetzen. Das ging bei der A580 nicht, aber bei der A700 deutlich besser.
Joystick und FN-Menü: Der Joystick ist etwas unpräziser / hat mehr Spiel, als ich es von der A700 in Erinnerung habe. Die sehr gute Vierwegewippe der A580 finde ich deutlich besser. Die Bedienung des FN-Menüs ist daher ewas mühsam, was ich als ein echtes Manko ansehe.
Der Ein- Ausschalter ist schlechter tastbar als bei der A580, aber Konflikte mit der Bedienung des vorderen Drehrades, wie sie bei der A550 auftraten, gibt es nicht.
Reaktionszeiten:
Nimmt man den Sucher ans Auge, dauert es etwa 1/2 Sekunde, bis das Bild im Sucher erscheint (Umschaltzeit vom Rückwanddisplay auf den EVF).
Das Blättern durch die aufgenommenen Bilder und auch der Gang durch Menüeinstellungen ist nicht ganz verzögerungsfrei, aber schneller und flüssiger als bei der A580.
Kompatibilität mit Sigma: Mein einziges Sigma Objektiv, das f4,0-5,6/10-20mm, scheint einwandfrei zu funktionieren, sehr intensiv habe ich es aber noch nicht an der A77 benutzt.
Serienbildmodus: Ich habe zur Zeit eine 16GB Sandisk Extreme 30MB/s SD-Karte in der Kamera. Bei 8B/s kann ich in JPG fein 20 Bilder aufnehmen bis der Puffer voll ist, bei RAW+JPG sind es 13 Bilder. Die Entleerung des Puffers dauert ca. 24 Sekunden (wie bereits zu lesen war, lässt sich diese Zeit durch schnelle UHS-1 Karten wesentlich verringern). Schwenks (z.B. folgen eines Vogels) mit 8fps sind aufgrund des nachhinkenden Bildes zumindest gewöhnungsbedürftig. Ich habe das aber noch nicht ausführlich genug ausprobiert, um ein Urteil darüber fällen zu können.
Bedienung allgemein: Die Kamera liegt sehr gut in der Hand und die meisten Knöpfe sind gut erreichbar. Das Knopflayout ist aber deutlich anders als an der A580, was für mich ungünstig ist. In die umfangreichen Menüs muss ich mich noch hineinfinden. Nach bisher wenigen Stunden Benutzung und ohne bisherige Lektüre des Handbuches habe ich aber noch die Hoffnung, später noch zu einem flüssigeren Umgang zu finden.
Es gibt viele nützliche Funktionen, allerdings ist der Zugriff darauf manchmal umständlich. Es fehlt z.B. ein Knopf für die Dynamikumfangsfunktionen. Gern hätte ich sie auf das Fragezeichen gelegt, aber dieser Knopf ist unverständlicherweise nicht konfigurierbar.
Durch den AF/MF-Taster kann man auch im AF-Betrieb schnell mal auf das Fokus-Peaking zugreifen. Wie ich las, soll das auch im DMF-Betrieb gehen. Ob sich ausgefressene Lichter auch schon in der Vorschau blinkend anzeigen lassen, konnte ich noch nicht herausfinden.[/quote]