die hier eingestellten Bilderthreads fand ich immer wieder faszinierend. Da nun lange Zeit Ruhe war, dachte ich mir, ich starte mal selbst einen solchen.
Als Thema des Threads wähle ich eine Reise, die mich tief beeindruckt hat - so wie keine andere Reise vorher oder nachher. Wir waren im Oktober 2007 auf dem Dach der Welt unterwegs, in Nepal und Tibet. Reiseverlauf war: 3 Tage Kathmandu und UmgebungFlug nach Lhasa4 Tage in Lhasa und UmgebungFahrt von Lhasa zurück nach Kathmandu, vorbei an vielen Riesen des HimalayaFahrt nach Pokhara in Westen NepalsDort 2 Tage, Flug wieder zurück Eigentlich war eine Übernachtung im Everest-Basislager vorgesehen und nur 2 Tage in Lhasa - aber in Tibet muss man immer mit Schwierigkeiten rechnen, so dass sich einiges verschoben hatte. Mehr dazu dann im Thread.
Noch ein paar Worte zur Technik. Ich war damals rein analog unterwegs. Die digitale Kompakte hatte ich auch nicht mit - was ich manchmal doch bereut habe. So sind alle Bilder auf analogem Negativfilm entstanden. Gescannt wurde mit einem Nikon LS-30, der nicht mehr der allerneueste war. Die Bilder in Lightroom wurden nachbearbeitet. Allerdings gelang es mir nicht immer, die Farben so "hinzukriegen" wie ich es mir gewünscht habe. Bitte seht mir das nach.
Insgesamt werde ich hier so ca. 100 Bilder zeigen, vielleicht ein paar mehr oder weniger. Bitte seid nicht ungeduldig, wenn ich mal ein paar Tage nichts neues einstelle. Ich habe im Moment nur unregelmäßig Zeit.
Wir kamen nun also in Kathmandu an. Es war ein ziemlicher Kulturschock.
Wir waren ja auf einiges vorbereitet. Aber die Verhältnisse vor Ort haben uns doch beeindruckt. Nepal gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Das sieht man an allen Ecken und Enden. Die Bausubstanz ist marode, viele alte Gebäude dem Verfall preisgegeben. Daneben entstehen billigste Beton-Neubauten. NAtürlich gibt es totalen Wildwuchs, jeder baut wie er denkt. Verkehrsplanung gibt es auch nur marginal, reinstes Chaos auf den Straßen (oder besser Gassen) ist vorprogrammiert.
Die Nepalesen jedoch nehmen das mit großer Gelassenheit. Sie kennen nichts anderes und machen das beste draus. Überall ist die große Spiritualität der Menschen zu spüren, an jeder Straßenecke (und das ist keine Übertreibung) steht ein kleiner Tempel oder Heiligtum.
Wie schon geschrieben, ein Kulturschock. Aber kein unangenehmer.
Ich beginne mit 4 typischen Straßenszenen in Kathmandu. Erstmal nicht besonders spektakulär, aber sie geben einen Eindruck, wie das Leben dort aussieht.
Super, da freue ich mich schon drauf! In der naächsten Zeit werde ich durch berufliche Reisen und Sommerurlaub allerdings leider nur lückenhaft reinschauen können.
PS: Manchmal gibt es seltsame Zufälle. Im Winter war in Sony Forum eine Anfrage um Ratschläge zur fotografischen Ausrüstung für eine Nepal Exkursion. Just heute erinnerte ich mich daran, die Reise sollte im Juni - Juli stattfinden. Da ich mit zwei Versuchen diesen Thread zu finden vorerst nicht erfolgreich war, begann ich zu gübeln, ob die Anfrage vielleicht hier im MiFo war. Und da sehe ich, dass du ausgerechnet heute diesen Thread hier aufmachst.
ZITAt (Reisefoto @ 2011-06-24, 19:03) Super, da freue ich mich schon drauf! In der naächsten Zeit werde ich durch berufliche Reisen und Sommerurlaub allerdings leider nur lückenhaft reinschauen können.[/quote] Hehe, ich könnte mir schlimmere Gründe vorstellen Der Thread läuft ja nicht weg, und es wird auch einige Zeit dauern, bis ich alles gezeigt habe.
ZITAt (fallobst @ 2011-06-24, 20:27) Hallo
Gute Idee, ich bin auch neugierig.
Es grüßt Matthias
PS: Manchmal gibt es seltsame Zufälle. Im Winter war in Sony Forum eine Anfrage um Ratschläge zur fotografischen Ausrüstung für eine Nepal Exkursion. Just heute erinnerte ich mich daran, die Reise sollte im Juni - Juli stattfinden. Da ich mit zwei Versuchen diesen Thread zu finden vorerst nicht erfolgreich war, begann ich zu gübeln, ob die Anfrage vielleicht hier im MiFo war. Und da sehe ich, dass du ausgerechnet heute diesen Thread hier aufmachst.[/quote] Wie ich sehe, hast du den Thread "drüben" wiedergefunden. Ich bin auch gespannt, was der User so für Bilder mitbringt. Undere Tour war ja eher der "Kulturtrip" und kein Bergwandern. Das machen wir aber irgendwann auch nochmal, ganz bestimmt.
Ich wundere mich nur über den Zeitpunkt. Der Sommer ist normalerweise keine gute Zeit, um nach Nepal zu fahren. Dann versinkt oft das halbe Land im Monsun und viele Bergpfade sind nicht begehbar. Aber es gibt durchaus auch Regionen im Regenschatten des Himalaya.
Wie bereits angedeutet, ist das Leben in Nepal religiös geprägt. Die Mehrheit der Nepalesen sind Hindus (ca. 80%), Buddhisten sind die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Im Kathmandu-Tal ist dier Verteilung allerdings etwas anders. Die dort heimischen Newari sind mehrheitlich buddhistisch. Durch große Landflucht ziehen aber immer mehr Leute ins Tal, wodurch sich auch die ethnische Zusammensetzung ständig ändert.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Nepals sind alles Tempel und Heiligtümer. Sehenswerte Profanbauten gibt es kaum, höchstens die Königspaläste im Kathmandu-Tal. Oft kann werden die Heiligtümer zwischen den Religionen geteilt. Das wäre hier völlig unvorstellbar. In buddhistischen Heiligtümern steht da schon mal ein hinduistischer Schrein und umgekehrt. Man stelle sich eine muslimische Gebetsnische im Kölner Dom vor!
So begannen wir unsere Besichtigung im mehrheitlich buddhistischen Heiligtum Swayambhunath.
Im Kathmandu-Tal gibt es drei ehemalige Königsstädte: Kathmandu selbst, Patan (oder Lalitpur) und Bhaktapur. In früheren Zeiten wetteiferten die Köinge der Städte um die prunkvollste Stadt, wodurch sich besonders an den Königspalästen viele Tempel und Schreine finden. Der zentrale Platz am Palast wird in allen Städten als Durbar Square bezeichnet. Dort gibt es viele große und kleine Tempel direkt nebeneinander - und ziemlich viele Touristen. Einzig in Bhaktapur ist der Durbar Square weniger prunkvoll.
Sehenswert sind auch die Sadhus (heilige Männer), die vor allem in Kathmandu überall auf dem Durbar Square zu finden sind. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob sie wirklich alle heilig sind oder nur aufs Geld der Touristen aus. Jedes Foto lässt man sich bezahlen.
Leider ist es dort auch recht eng gebaut und die Touristen stehen überall rum - wir waren ja selber auch welche. Die Bedingungen zum Fotografieren sind jedenfalls nicht optimal.
ZITAt (MajorTom @ 2011-06-27, 18:12) Ein Sadhu am Durbar Square in Kathmandu posiert gerade für Touristen. Leider hat er mich entdeckt - und kassiert nun für dieses Foto gleich doppelt. [/quote] Vielleicht war es ja der Sadhu Masu. Aber Models gibt es ja auch bei uns nicht kostenlos. Das Fotografieren von Mensche ist leider oft ein heikle Sache. Für Fotos auf der Straße zu zahlen, gefäält mir nicht, andererseits gebietet es der Respekt, zu fragen, aber dann muss man häufig entweder löhnen oder das Foto wirkt gestellt oder beides. Das trägt auch dazu bei, dass ich vorwiegend Tiere und Landschaften fotografiere, aber das ist ohnehin meine Vorliebe.
Jetzt freue ich mich auf die nächsten Bilder von Dir!
Ich sehe das ähnlich wie du. Menschen zu fotografieren ist nicht mein bevorzugtes Metier. Ich zeige hier ja auch wesentlich mehr Bilder mit Landschaft (da kommen noch welche! und Architektur. Das ist mir auch lieber. Wenn ich allerdings in einer fremden Kultur unterwegs bin, sind die Menschen auch sehr interessant - da finden sich dann auch welche auf den Bildern.
Der hier war aber wirklich ein besonderes Exemplar. Die Sadhus leben asketisch und haben keine anderen Einnahmen als Spenden. Von daher ist es verständlich, wenn sie für Fotos Geld wollen. Dieser hier lief aber allen Leuten aufdringlich hinterher und pochte auf sein Recht, falls er sich irgendwo abgelichtet fühlte. Hier schein es wirklich eher Geschäftsmodell zu sein. Später haben dann noch mehr Sadhus getroffen, die eher wie "heilige Männer" wirkten. Da haben wir auch gerne gespendet.
Die dritte Königsstadt im Tal - Bhaktapur - unterscheidet sich etwas von den anderen beiden. Hier ist noch mehr Leben auf der Straße. Die Leute leben vom Reis und von der Töpferei, was auf der Straße zu sehen ist. Überall mitten in der Stadt liegt Reis zum Trocknen, und im Töpferviertel liegen überall Tongefäße zum Trocknen.
Der Vorteil von Bhaktapur ist, dass die Innenstadt autofrei ist. Dadurch stinkt es etwas weniger und die Leute haben mehr Platz, um ihren Geschäften nachzugehen.
Natürlich gibt es auch hier überall Tempel, nur der Durbar Square ist in Bhaktapur nicht so schön bebaut wie in den anderen Städten. Sehenswert ist der Taumadhi-Platz. Hier steht mit der Nyatapola-Pagode der höchste Tempel des Kathmandu-Tals.