moin, ZITAT(nonova @ 2011-05-04, 15:17) Allerdings verstehe ich immer noch nicht, für was nun diese "Linux Source Codes" die Sony da veröffentlicht hat überhaupt gut sind. Wer lädt so etwas herunter und was macht er damit?[/quote]
ich lade sowas runter.
Sony lässt es halt nicht auf eine Klage in New York ankommen, denn die wäre schnell eingereicht und bisher wurden alle Verfahren für die GPL gewonnen. Allerdings nicht von Linus, denn der hält nix davon. Aber die busybox-Entwickler kennen -zu Recht!- keine Gnade, und alle embedded-Linux-Systeme benötigen die busybox als shell. Der Kern allein kann nämlich eigentlich gar nix.
Allerdings fehlt die komplette cross compiler chain (bei enger Auslegung der GPL wäre die Pflicht, ist aber mal eben locker 300 MiByte groß, es ist wirklich nur der nackte Kern samt ein paar Utilities. Man kann anhand des Makefiles und der Kernel-Config schon was über die verwendete Main CPU erfahren. Da das ganze mittels gcc kompiliert wird, ist die cross compiler chain jetzt auch nicht sooo schwierig zusammenzusuchen.
Aber man kann damit keine firmware bauen!
Es fehlen die proprietären Teile wie z.B. die firmware für die DSPs (die A900 z.B. hat mindestens drei davon) und natürlich die Echtzeit-Applikation, welche die eigentliche Kamera-Steuerung enthält.
Selbst wenn diese Teile als binaries vorlägen (oder mittels des vorhandenen JTAG-Interfaces aus einer Kamera ausgelesen würden), käme man nicht weiter: die firmware ist verschlüsselt, und leider ist das ein totsicherer Weg, um GPL-code "zuzumachen". dead end, no (legal) way.
Aber nehmen wir an, die binaries lägen vor und die Verschlüsselung wäre umgehbar. Dann haben wir Zugriff auf das Filesystem der Speicherkarten, den Netzwerkstack (Eye-Fi), das Service-Interface, das firmware-Update-Interface, mglw. die RemoteControl. Mehr nicht. An die interessanten Sachen kommt man nicht ran, obwohl da, wie Matthias schon schrieb, mit wenig Aufwand einiges zu verbessern wäre.
Das Sony den DSP-code nicht rausrücken mag, kann ich noch nachvollziehen. Teilweise ist der nur zugekauft (DRO z.B.), teilweise steckt dort wirklich internes know-how drin. Die jpeg-Engine könnte ein Aussenstehender kaum signifikant verbessern, da stecken bereits Mannjahre an Forschung und Arbeit drin; aber die Mitbewerber hätten die nötige Erfahrung, um das "lesen" zu können. Andererseits können diese auch die firmware unverschlüsselt auslesen, und da eh alle dieselben IP-cores verwenden, das auch analysieren.
Aber die Steuerung, also Menuesystem und Funktionen, ist jetzt nicht so komplex, dass man da nicht ran könnte oder dass dort relevantes know-how offen gelegt würde. Und deshalb ist es schade, dass Sony (und auch die anderen Hersteller, nicht nur im Kamera-Bereich) sich nicht traut, diese Teile offenzulegen. Es hätten alle was davon, Sony könnte gute Ideen/Verbesserungen in Folgemodelle integrieren (fast) ohne Entwicklungskosten, die Spielkälber hätten was zu tun und die Nutzer bekämen auch die im Mainstream untergehenden Spezialfeatures.
gruesze, thomas
wieder da ...