ZITAt (Wolfsspitz @ 2011-12-27, 18:24) Einfach mal was Neues brauchen. Wenn das das eigentliche Motiv für einen Wechsel ist, muß man es nicht weiter diskutieren.
Jedem seine Sache wofür er sein Geld ausgibt oder zum Fenster hinaus wirft.
Wirklich brauchen, für hervorragende Bildergebnisse brauchen, wird wohl kaum einer eine A900, D3X, 1D Mark-irgendwas. Es macht Technikverliebten halt viel Spaß. Wir in unserer Überflußgesellschaft können uns diesen Spaß halt leisten.
Mich betrübt jedoch immer wieder in den zahlreichen Foren, das Leute die keine oder nur wenige besondere Bilder vorweisen können oder bislang vermarktet haben, die merkwürdigsten Technikdiskussionen starten. Da frage ich mich dann doch, wie konnte ich mit einer Nikon F3, einer Mamiya 7 oder ähnlichen Boxen gute, ja sogar sehr gute Fotos aufnehmen? Diese genannten und weitere meiner Kameras hatten weder Autofokus (egal wie schnell!, keinen eingebauten Blitz, keine Motivprogramme keine Spielereien. Es waren Kameras, gebaut um Fotos aufzunehmen. Von meiner Ersten, einer Praktica MTL5 ganz zu schweigen. Da wurde der Sucher duster beim Lichtmessen!
Wie auf meiner Homepage nachzulesen erlag ich in der Vergangenheit auch den Verlockungen der Technik. Kaum zu glauben aber wahr, ich arbeite heute mit Sony A900 und schaffe es damit sogar Fotos aufzunehmen.
Der Eingangsbericht liest sich, als würde hier jemand seine Entscheidung für ein System schönreden müssen, Bestätigung suchen (nur meine Vermutung, bitte sperrt mich nicht gleich-Danke). Unsicher ob seine Entscheidung richtig war. Nun, das muß jeder für sich entscheiden. Ich behaupte mal das die praktischen Unterschiede weniger groß sind als es sich in der Theorie diskutieren läßt.
Laute Auslösegeräusche haben mich noch nie gestört, die A900 ist geradezu leise...im Vergleich zu meiner Mamiya RZ67! Tiere hören den Ultraschallmotor auffallend deutlich. Mit Sony als Außenseiter dastehen ist Dein Problem? Interessant. Wie wäre es denn wenn Du als Außenseiter mal außergewöhnliche Bilder schaffst? Das wäre doch mal eine Leistung. Da können die Canikonianer mit ihren Boliden nur staunen. Auch das Rauschverhalten in Bereichen über 800 ISO ist m. E. zu vernachlässigen. Noch nie habe ich Bilder an die Bildagentur mit mehr als ISO 200 eingereicht. Selbst ISO 400-Bilder werden nur im Ausnahmefall angenommen! Photografie - Zeichnen mit Licht! Ohne Licht kann halt nicht gezeichnet werden. Was nutzt der beste Füllhalter wenn die Tinte leer ist? Ein Objektiv mit einer Lichtstärke von 2,8, aufgestützt oder mit Stativ, den Antiwackelpudding eingeschaltet und es sollte doch 1/15 sec. machbar sein. Nein? Dann ist es eben zu dunkel. Man muß Grenzen erkennen und akzeptieren.
Statt über theoretische Vor- oder Nachteile zu diskutieren die man als Amateur in der Praxis sicher vernachlässigen kann, würde ich das Vorhandene nutzen, raus gehen und einfach fotografieren.
Im Nachbarbeitrag "Wünsche für den A900 Nachfolger" gibt es doch tatsächlich Rufe nach noch mehr Pixel - die Rede war von weit mehr als 32 MP! WOFÜR? Theoretiker? Ich habe sicher schon einige Großfotos fabriziert und sogar verkauft. Aber mehr Pixel waren dabei nicht nötig. Viel wichtiger sind: Gute Optik, stabiles Stativ, korrekte Belichtung (Reihe), saubere Nachbearbeitung, erstklassiges Labor, gekonnte und spiegelfreie Präsentation! An der Kamera hat es bei mir jedenfalls nie gelegen wenn Bilder nichts wurden. Und letztlich - ich bin Amateur wie fast alle hier. Die meisten, fast alle Bildfehler waren meine Fehler.
Systemwechsel kosten meist, rechnet man es sich nicht schön, viel Geld. Dieses kann man getrost in eine gute Festbrennweite stecken, ein brauchbares Model buchen, eine Fotoreise unternehmen, der Frau ein Geschenk machen (schließlich müssen uns die Frauen mit unseren Technikmarotten ertragen) und einfach mal wunschlos glücklich sein.
Das wünsche ich uns allen...
... gutes Licht, gute Motive, gute Kameras haben wir ja schon...[/quote]
Naja, das Fotografieren kann auf die unterschiedlichste Art und Weise Freude machen. Die Technik bietet halt immer mehr Möglichkeiten auch in Situationen noch erwünschte Bilder erreichen zu können, die früher nicht vorstellbar waren oder zumindest einen wesentlich höheren Aufwand erfordert haben. Das macht einen Systemwechsel für mich schon nachvollziehbar egal von und zu welcher Marke. Ich erlaube mir daher Minolta MF, da die x-700 für die meisten Fotografien bei mir vollkommen ausreicht und mich auch zwingt mehr vor dem Auslösen zu überlegen als danach. Die SRT oder meine alte Revueflex machen definitiv am meisten Spaß und da ist alleine das Fotografieren als technischer Prozess schon eine Freude, selbst wenn ich das Bild versemmelt habe. Meine Nikon digital ist sehr gut und trotzdem spekuliere ich mit gutem Grund auf die D7000, weil sie mir manches leichter machen würde, aber trotzdem betrete ich immer noch und immer wieder die Straße ohne Fotoapparat, weil sehen ohne Sucher immer noch das Schönste ist.
Ich habe übrigens bisher ein einziges Mal Fotos für eine Auswahl für einen Kalender eingeschickt. Interessanterweise ist das genommen worden, das ich mit einer einfachen kompakten Digtalkamera, also definitiv der schlechtesten Technik, die ich besitze, geschossen habe.