ZITAT(KLICK700 @ 2014-08-31, 18:37) Motiv "Stangenbohnen", A700, Zeitautomatik, immer Blende 11, Mehrfeldmessung, identische Lichtverhältnisse.[/quote]
Ich glaube zwar nicht, daß das damit zu tun hat, aber schalte bitte mal die Mehrfeldmessung aus und arbeite mit mittenbetonter Integralmessung und manueller Fokussierung, damit wir definierte Verhältnisse bekommen.
Die gleiche Reihe würde mich dann auch für Blende 6,3 interessieren (s.u.).
ZITATAlso für meinen Geschmack ist Foto 010 zu reichlich belichtet, auch Foto 11 ist m.E. etwas zu hell.[/quote]
Ich finde Bild 9 zu dunkel und Bild 10 zu hell. Bild 11 ist auch meiner Ansicht nach etwas zu hell, aber nicht viel - das ist in jedem Fall im Rahmen des Spielraums der fokus- und motivabhängigen Wichtung, den die Mehrfeldmessung verursachen könnte - deshalb besser mittenbetonte Integralmessung für solche Vergleichstests nehmen, sonst haben wir eine potentielle "Störquelle" mehr im System, was die Einkreisung des Fehlers nur erschwert.
ZITATBei Foto 9 sollte man beachten, dass der Konverter eigentlich nur eine Blende schluckt, ich also 1/3 Blende mehr korrigiert habe.[/quote]
Diese Argumentation verstehe ich nicht.
Die Belichtungsmessung der Kamera mißt einfach das einfallende Licht - das, was der Konverter schluckt, mußt Du nicht korrigieren, denn das wird automatisch dadurch ausgeglichen, daß entsprechend weniger Licht durchkommt: Für die Belichtungsmessung ist es "dem Funktionsprinzip nach" völlig egal, ob Du einen 1,4er, einen 2er oder gar keinen Konverter dazwischen schaltest und was für eine Transmission die Linsen haben. Ebenso wäre es egal, wenn Du bei einem Konverter die Optik demontierst, die Elektronik und Mechanik aber funktionsfähig läßt.
Wie auch immer die resultierende Transmission ist, die Belichtungsmessung mißt entsprechend weniger Licht und sorgt in P-/A-/S-Belichtungsautomatik für die entsprechend reichlichere Belichtung (solange Zeit oder Blende nicht an einer Bereichsgrenze "anschlagen" bzw. zeigt Dir im M-Modus an, daß Du Zeit oder Blende für eine reichlichere Belichtung entsprechend verstellen mußt. Das hat absolut nichts mit der Belichtungskorrektur zu tun. Wenn alles in Ordnung wäre, müßte die Kamera in Bild 9 bei einer Belichtungskorrektur 0 ein korrekt belichtetes Bild liefern. Wenn Du eine Belichtungskorrektur von -1,3 EV einstellst, dann bewirkt das eine um 1,3 EV schwächere Belichtung im Vergleich zu dem, was die Kamera als "richtig" annimmt - auch mit Konverter.
Wie ich oben ausgeführt hatte, ist es der Kamera in Bezug auf die Dauerlicht-Belichtungsmessung völlig egal, welche Blende das Objektiv oder der Konverter meldet. Du könntest einen "intelligenten" Konverter nehmen und die Elektronik entfernen und durch Drahtbrücken ersetzen, die die Daten des Objektivs einfach 1:1 durchreichen. Das hätte Auswirkungen auf Autofokus, Blitzbelichtung, Exif-Daten und Kameraanzeigen, für die Dauerlicht-Belichtungsmessung wäre es hingegen vollkommen egal, denn die interessiert sich nicht für die übertragene Blende, sondern nur für das gemessene Licht - und daran hat sich ja nichts geändert. Du brauchst in so einem Fall also nicht per Belichtungskorrektur eingreifen - bzw., wenn Du es doch mußt, dann liegt es an irgendwas anderem.
Anders sähe es aus, wenn Du nicht mit dem kamerainternen Belichtungsmesser arbeiten würdest, sondern mit einem externen Belichtungsmesser. Dann müßtest Du einen Konverter durch Anwendung eines Korrekturfaktors einbeziehen, bevor Du Zeit und Blende an der Kamera einstellst - aber diese Situation liegt ja hier nicht vor.
ZITATKönnte es sein, dass das Objektiv, was die Blende angeht, nicht richtig kalibriert ist. Also die Kamera erkennt den richtigen Blendenwert, die Blende schliesst sich aber nie ganz auf diesen Wert? Wäre ja auch eine mögliche Erklärung.[/quote]
Nein, aus verschiedenen Gründen:
Zum einen würde es, wie Du ja auch schon geschrieben hast, dann nicht auch mit dem Sigma-Objektiv auftreten. (Trotzdem irritiert mich diese Tatsache, weil sie im Umkehrschluß eigentlich eine verölte Blende im Minolta-Objektiv als Ursache ausschließt und auf einen systematischen Fehler hindeutet - also doch irgendwas mit Mehrfeldmessung vs. mittenbetonte Integralmessung?)
Aber eigentlich auch deshalb nicht, weil ein solcher Kalibrierungsfehler (sofern er denn konstant in Bezug auf die Sollblende bliebe) in diesem Nullsummenspiel der Belichtungsautomatik automatisch herausgerechnet würde - und zwar, wie gesagt, ohne, daß Du dafür Korrekturfaktoren einstellen müßtest.
Stell Dir vor, die Blende wäre um eine halbe Belichtungsstufe dejustiert, dann käme entsprechend weniger Licht durchs Objektiv, die Belichtungsmessung würde dies messen und eine halbe Stufe reichlicher belichten. Um welche Blendenwerte es dabei konkret ginge, ist der Kamera egal, das geht alles nur relativ in die Berechnung ein, nicht als Absolutwert.
Sehr wohl einen Einfluß hätte es jedoch, wenn der Fehler der Blende nicht konstant in Bezug auf die jeweilige Sollblende bliebe, wenn er also z.B. eine halbe Stufe bei Blende 6,3 betragen würde, aber eine Stufe bei Blende 9, o.ä. In so einem Fall müßte die Kamera für jede Sollblende den zugehörigen Fehler kennen, um ihn berücksichtigen zu können. Sprich, dann würde der Absolutwert der Blende auf einmal wichtig werden.
Aber so arbeitet die Blendenansteuerung der Kamera im A-Bajonett-System nicht, d.h. solange diese normal funktioniert, muß der Fehler woanders liegen.
Eine zögerlich zugehende Blende wäre genau so ein Fall.
Würde die Kamera in Arbeitsblendenmessung arbeiten, d.h. die Belichtung messen, erst nachdem die Blende zugefallen ist, dann würde ein Fehler auch in diesem Fall wieder automatisch herausgerechnet. Aber die Belichtungsmessung erfolgt bei Offenblende, wohingegen die Belichtung später bei mehr oder weniger weit zugefallener Blende erfolgt. Dafür steuert die Kamera die Blende "blind" auf einen bestimmten relativen Wert in Bezug auf den Wert bei Offenblende und muß sich darauf verlassen, daß die Blendeneinstellung sich auch wirklich um diesen relativen Wert ändert, denn sie bekommt keine Rückmeldung, ob der Mechanismus das wirkllch umgesetzt hat. Würde die Kamera das Objektiv z.B. um zwei Stufen abblenden, die Blende sich aber (während der Belichtung) nur um eine Blende geschlossen haben, käme es zu einer Überbelichtung um 1 EV, wenn wir davon ausgehen, daß das Schließen um zwei Stufen zu einer "richtigen" Belichtung geführt hätte.
Deshalb wäre es sehr aufschlußreich, ob Du den Effekt mit mittenbetonter Integralmessung und mit manueller Fokussierung bei Blende 11 nachstellen kannst, und noch mehr, ob sich die Belichtungsabweichungen auch bei anderen Blendenwerten (wie z.B. 6,3) so zeigen.
Viele Grüße,
Matthias