QUOTE (Erleuchteter @ 2011-08-17, 15:59) Lebenserfahrung ist relativ ... Heute verwendet es der Großteil der fotografierende Menschheit den Autofokus und die Bilder zwar nicht besser, aber dafür weniger oft unscharf geworden.[/quote]Wunderbare Erkenntnis: Neulich titelte eine bunte Fotozeitschrift "Großer Autofokus-Test - 30% aller Aufnahmen unscharf!".
QUOTE QUOTE (georg_steinke @ 2011-08-17, 13:46) Wo sind denn Deine Argumente?[/quote]... gibt es derzeit keine stichhaltigen Argumente für oder wider EVF. Also ist vollkommen sinnlos, darüber zu diskutieren, was jetzt das Bessere ist. Was absehbar ist, sind die Vorteile des EVF. Da gibt es viele Vorteile, die jeder der Denken, auch selbst rausfinden kann.
Ich wehre mich nur gegen die Aussage, das ein optischer Sucher prinzipiell besser ist als ein elektronischer Sucher. Das stimmt so nicht.[/quote]
Faule Ausrede: "es gibt derzeit keine stichhaltigen Argumente". Ein bißchen Mi-Fo.de lesen täte gut vor so einer plumpen Ausflucht.
Niemand hat behauptet, ein optischer Sucher wäre prinzipiell besser, nur einige haben bezeugt, dass sie ihn aus praktischer Erfahrung für brauchbarer halten. Gerade bei den hier diskutierten Kleinbildformat-DSLRs haben wir es mit den lichtstärksten Spiegelreflexsuchern zu tun, die auch meist noch sinnvolle Tiefenschärfe-Checks per Abblendtaste erlauben. Aus früheren Beiträgen von dir schließe ich, dass du dich mit Available-Light -Photographie beschäftigst, weil es da etwa um ein lichtstarkes Tele oder um ISO 3200 und ISO 6400 ging. Früher hab ich so Sachen auch ausprobiert, mit Kleinbildspiegelreflexsucher von analogen Kameras und Schnittbildindikator. Da brauchte ich die Abblendtaste meist nicht, weil ohnehin bei annähernd Offenblende fotografiert werden musste, der Film hatte meist ISO 800, manchmal ISO 1600. Aber der optische Sucher hat zweifellos gereicht, um am Ende brauchbare Bilder herauszubekommen. IMHO macht es die naturgegeben größere Spiegelgröße einer Kleinbildformatkamera, wodurch einfach mehr Licht durch den Sucher aufs Auge gelenkt wird als bei APS-C und 4/3-Kameras. Bei den kleineren Formaten empfiehlt sich schon ein Sucher mit Glaspentaprisma, um für available light einigermaßen hinzukommen, also z.B. die A700, die E-1 oder so, aber auch einem Kleinbildsucher tut ein Glaspentaprisma gut.
QUOTE (Erleuchteter @ 2011-08-17, 18:07) QUOTE (stevemark)Ich habe sowohl mit A33 als auch mit A900 fotografiert - parallel. Der EVF der A33 hat mir nie auch nur den Hauch von "Unmittelbarkeit" oder "im Geschehen sein" vermittelt. Und ohne dieses Feeling macht mir Fotografie wenig Spass [/quote]
Auch du kennst den EVF der a77/99 nicht. Wozu der Vergleich mit dem EVF der a33 mit dem optischen Sucher der a900. Der EVF der a33 wird nicht in der a77 verbaut sein, also sinnloser Vergleich. Wie ein EVF in einer Vollformat SLT ausschaut kannst du auch nicht sagen. Warum nicht abwarten und gucken, wie der EVF in der a77/99 am Markt ist? Dann hat das Urteil über den EVF deutlich mehr Substanz, als jetzt.
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Wenn der OLED-Sucher der A77 in allen Punkten überragend wäre, hätte man längst entsprechende Berichte von A77-Betatestern lanciert. Es kann sein, dass die OLEDs schneller schalten als die LCD-Pixel, aber da es 3 Mio. Pixel sein sollen, dauert es für alle Pixel womöglich länger, bis sie im Sucher dargestellt werden. Bis die A77 erscheint und das Gegenteil beweist, ist also jede Skepsis erlaubt! Höher auflösend und brillanter als bisher, das wird wohl der Fall sein, aber die Darstellungsgeschwindigkeit für soviele Pixel, das ist der heikle Punkt. Im Vergleich dazu hat man schließlich im OVF das Sucherbild mit Lichtgeschwindigkeit!
QUOTE QUOTE (stevemark)Nach wie vor werden mit dem (aus Deiner Sicht wohl extrem veralteten) Sucher der Leica M - Kameras überproportional viel bedeutende Bilder geschossen. Warum? Man steht mitten im Geschehen, man ist unmittelbar drin - man ist wach.[/quote]
Weil die Fotografen einfach gut sind und das was sie machen leben. Das ist wesentlich wichtiger als das Werkzeug und die Technik. Die Beherrschung des Werkzeugs ist eine Voraussetzung, um sich vollkommen aufs Motiv konzentrieren zu können. Wenn man sein Werkzeug beherrscht, kann man auch mit der a33 und dem EVF bedeutende Fotos schießen.
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G1 mit EVF: http://www.flickr.com/photos/uwe_kulick/5187629789/
QUOTE Gerade in die Fresse kommt ohne Umweg direkt beim Empfänger an. Muss man mögen, geb ich zu. [/quote]
Nun mach mal halblang
QUOTE QUOTE (stevemark)Ich habe hier in meinem kleinen "Foto-Museum" eine ganze Reihe von "neuen" Sachen, die mal hochgejubelt wurden und die letztlich schlicht schlechter waren als das, was zuvor bereits existiert hatte. Logisch, dass sich das Neue dann nicht durchgesetzt hat: Man will Fortschritt, nicht Rückschritt [/quote]
Es gibt viele Beispiele, wo sich die schlechteren Produkte durchgesetzt haben. Die Kundenakzeptanz als alleinigen Faktor für Produktqualität zu sehen ist ein wenig blauäugig. Demach wäre das Windows Betriebssystem das Beste der Welt, was in der Realität definitiv nicht der Fall ist.
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Bei Kameras hat manchmal die Markpräsenz bestimmter Firmen zur Durchsetzung ärmlicherer Fotosysteme beigetragen, z.B. Kodak's Macht die Instamatic- und Pocketkameras. Schuld waren die kinderreichen Jahrgänge bzw. Babyboomer-Jahrgänge, wo Kameras wenig kosten mussten, um alle Familien damit zu versorgen. Hätten die Leute nur ein bißchen mehr investiert als in die Instamatics, hätten sie damals tolle Kleinbildkameras bekommen. Folge: Deutliche Reduktion der Anzahl deutscher und anderer Kamerahersteller. Und Kodak? Hat nix aus seiner Vorreiterrolle bei Digitalkameras gemacht und folglich seine Marktmacht großteils eingebüßt. Also hat die Verdrängung von Herstellern durch Kodak einen ziemlich mediokren Hersteller die Qualität am Markt bestimmen lassen, bis er selbst daran gescheitert ist. Nichtsdestotrotz waren die Kodak-CCDs für die ersten 4/3-Kameras Klasse.
Heutzutage ist analog zum einstigen Instamatic-Boom die Akzeptanz von Kompaktkameras mit Winzlings-Sensor sehr hoch. Sogar für Bridgekameras wurden die Minisensoren Standard nach anfänglicher Verwendung größerer Sensoren, obwohl das die Bildqualität schmälert, und jetzt kommt sogar eine Minisensor-Systemkamera von Pentax.
Wenn wir über 4/3, APS-C und Kleinbildformat reden, haben wir es also ohnehin mit den Topprodukten digitaler Abbildungstechnik für Amateure zu tun. APS-C ist da sowas wie Windows, 4/3 wie Linux und KB-Format wie Mac-OS