Zitat von Oliver "o.stumpf"
Mich würde mal interessieren, welche anderen anderen Varianten dieses Objektivs es von Minolta noch gibt und wie diese beurteilt werden.
Es gilt allgemein als sicher, daß das AF Zoom 1:4/70-210 mm direkt abgeleitet worden ist von seinem handfokussierten Vorgänger, dem MD Zoom 1:4/70-210 mm, und allerhöchstwahrscheinlich exakt dieselbe Optik (12 Linsen in 9 Gruppen) besitzt. Eine 100%ig zuverlässige Bestätigung dieser Information habe ich zwar nicht, doch finde ich das sehr plausibel. Der Vorgänger des MD 70-210 wiederum war das legendäre MD Zoom Rokkor 1:4,5/75-200 mm, welches ich für Minoltas bestes Telezoom in diesem Bereich halte. Es ist aber optisch kaum verwandt mit seinem zwölflinsigen Nachfolger; mit 15 Linsen war es trotz geringerer Lichtstärke und kleinerem Zoombereich deutlich aufwendiger konstruiert.
Beide, sowohl das MD 70-210 als auch das MD 75-200, gab es auch als Leitz Vario-Elmar-R für Leica-R-Kameras (desgleichen das noch ältere MC 4,5/80-200).
Zitat von Peter Pauthner
Immer wenn hier über das AF 4/70-210 diskutiert wird, habe ich das ungute Gefühl, weltweit das einzige Exemplar zu besitzen, das bei Offenblende deutlich vignettiert.
Nein nein -- keine Sorge. Das AF 4/70-210 vignettiert bei voller Öffnung und längster Brennweite tatsächlich relativ stark ... was bei Telezooms dieser Art in gewissen Grenzen ganz normal ist. Alle, die behaupten, ihres vignettiere nicht, haben bloß noch nie richtig hingesehen. Denn bei sehr vielen Motiven fällt eine gewisse Vignettierung gar nicht weiter störend auf -- bei manchen Motiven und/oder Lichtverhältnissen dann wieder umso mehr.
Zitat von Michael "Alzman"
Stellen eigentlich das Minolta AF 1:4,5-5,6/75-300 mm oder das Minolta AF 1:4,5-5,6/100-300 mm eine Alternative zum 70-210 dar?
Aber ja, selbstverständlich! Das alte AF 75-300 (erste Generation) ist dem AF 4/70-210 bei den längeren Brennweiten ab etwa 100 oder 135 mm sogar geringfügig überlegen. Nur bei kürzester Brennweite ist das AF 4/70-210 besser -- und selbst das nur bei voller Öffnung. Bei leichter Abblendung egalisieren sich die Differenzen. Dafür ist das AF 75-300 größer, schwerer, lichtschwächer und insgesamt etwas unhandlicher.
Das AF 100-300 (ohne Apo) ist im Bereich von 100 bis 200 mm den beiden vorgenannten Objektiven in etwa ebenbürtig oder höchstens um einen Hauch schwächer. Bei 300 mm fällt es allerdings ein Stückchen ab -- in diesem Bereich empfiehlt sich die Apo-Version, die unterhalb von 200 mm aber nicht erkennbar besser ist als das Nicht-Apo. Aber immerhin -- mit dem AF 70-210 kommt man überhaupt nicht bis 300 mm /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Zitat von Peter Lehner
Das Minolta AF Apo 1:4,5-5,6/100-300 mm ist ein hochwertiges Zoom-Objektiv, welches bessere Abbildungsleistung hat als die erwähnte Objektive 70-210 und 75-300.
Wenn "Apo" draufsteht, muß es ja besser sein alles alles andere ohne Apo, wie? Aber ganz so einfach ist das nicht. Das AF Apo 100-300 kann seine apochromatische Korrektur eigentlich erst bei Brennweiten ab etwa 250 mm so richtig ins Spiel bringen. Bei kürzeren Brennweiten ist es auch nicht besser als gute Nicht-Apo-Objektive. Insbesondere die Leistung des frühen AF 75-300 übertrifft die des AF Apo 100-300 im Bereich zwischen 100 mm und 200 mm -- wenn auch nur minimal. Das AF 4/70-210 und das AF Apo 100-300 liegen bei 100 - 200 mm etwa gleichauf.
ZITATDas AF Apo 1:4,5-5,6/100-300mm (D) ist auch gut, aber das alte AF 75-300 ist besser.[/quote]
Nein, so pauschal kann man das nicht sagen. Beide haben ihre Stärken und Schwächen. Das AF Apo 100-300 (mit oder ohne D) liegt bei längster Brennweite um eine Kleinigkeit vorn, das alte AF 75-300 bei kürzeren Brennweiten.
Zitat von "optical"
Bei dpreview gabs neulich einen Beitrag, in dem von zwei unterschiedlichen Versionen des AF 4/70-210 die Rede ist.
Die ältere zeichnet sich aus durch gelblich schimmernde Vergütung (ähnlich dem AF 4-4,5/28-135), einer Metallinsenführung bei der dritten Gruppe und einer Metall-Sonnenblende.
Spätere Versionen hatten dann eine Plastik-Sonnenblende gleicher Form, bläulich-schimmernde Vergütung und Plastikführung der dritten Linsengruppe.
Ach!? Das ist ja interessant! Dann habe ich offenbar ein Exemplar der zweiten Bauart -- ich hatte es im Frühjahr 1987 neu gekauft, seine Frontlinse schimmert bläulich-purpurn, und die Geli ist aus Kunststoff.
Einen ähnlichen Unterschied in der internen Bauweise (von außen praktisch nicht erkennbar) gibt es ja auch beim AF 1,7/50 mit hartem, feingeriffeltem Entfernungsring. Auch da gibt's eine frühe Version mit einem inneren Fassungsteil aus Metall, welches später aus Kunststoff gefertigt wurde. Man kann sie praktisch nur am Gewicht unterscheiden; das mit dem Metallteil wiegt knapp zehn Gramm mehr. Die eigentliche Optik ist aber dieselbe.
-- Olaf